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Eine Wolke breitete sich über den Himmel, als sich Ardjuna zwischen zwei weiblichen Engeln erhob, die seinen Flug leiteten; unter ihnen verschwanden Dörfer und größere Dörfer, je höher sie flogen. Sie nahte dem Surelaya, der Wohnung der Seligen, und es grüßte schon alles den Helden. Da sah man mitten in der Luft den herrlichen Palast, schöner als alle Paläste der Erde, und den man Tedjomava, den Glanzvollen, nannte. Dieser Palast gehörte noch niemandem und ist dem bestimmt, der sich mit einer seiner Tapferkeit gleichwertigen Tat des Mitleids seiner würdig erweist: das ist Ardjuna. In dem Palaste Tedjomava gibt es keine Nacht. Immer ist es hell beim Glanz des Goldes und der Geschmeide, die die Dunkelheit verscheuchen. Man erkennt Tag und Nacht nur, wenn man die Tundjongblume befragt oder das Weibchen des Tschokrovoko-Vogels; ist die Tundjongblume geöffnet, so ist es Tag; ist sie geschlossen, so ist es Nacht; wenn der Tschokrovoko-Vogel nicht bei seinem Weibchen ist, so ist es Tag, sind sie beisammen, so ist es Nacht.
Als er sich dem Wohnsitz der Seligen näherte, dachte er an den Gruß, mit dem er sie grüßen wollte; da erblickte er auf einmal die Scharen der Vidordaris, der göttlichen Mädchen, die vor ihm hergingen. Sie sahen seinen schönen Leib, und ihr Herz schlug stark. Also eilten sie vor dem Helden her, alle wollten sie ihn in dem Pavillon erwarten, der die Besucher empfängt. Sie hatten zuvor noch rasch einen Blick in den Spiegel geworfen, etwas Schminke auf die Lippen gelegt, und dann waren sie schnell in den Pavillon gegangen, um den Helden gleich bei seiner Ankunft in ihre Mitte zu nehmen.
Unter den Vidordaris war ein ganz junges Mädchen; sie ging nicht mit ihren Gefährtinnen, Ardjuna zu empfangen, denn sie wollte einem Mann nicht das schamhafte Erröten ihres jungfräulichen Leibes zeigen: das war ihr fester Entschluß. Sie wollte sich nicht schmücken und sich nicht die Kämme ins Haar stecken. Und die junge Varanjana tat so, weil sie fürchtete, ihr Herz würde nachgeben, wenn Ardjuna sich mit ihr zu einen begehren sollte. Nichts legte sie an, als ein einfaches Leinengewand, nachlässig und ohne Schmuck; um sich zu zerstreuen, versuchte sie eine goldene Muschel zu zerschneiden, um sie sich auf den Fingernagel zu setzen; aber sie legte, in Gedanken versunken, das Messerchen weg und schnitt sie nicht.
Die sieben Vidordaris, die Ardjuna versuchen wollten, waren sehr erregt; sie dachten an das Ziel all ihrer Mühe und sprachen von nichts sonst.
Die einen richteten noch an ihrer Toilette, die anderen banden Blumensträuße, aber sie machten nichts richtig, denn ihre Gedanken waren woanders. Die junge Varanjana schlich heimlich hinaus und verbarg sich in ihrem Gemach vor den andern und suchte vor sich selber das Weh zu verbergen, das in ihrem Herzen sich rührte. Sie salbte ihre Schläfen; in der Form des wachsenden Mondes legte sie die Salbe auf ihre Haut. Aber sie ist wie zerschlagen und kraftlos fällt sie auf ein Ruhebett und ihren Lippen entfliehen leidenschaftliche Worte der Liebe. Sie schlummert ein, aber in ihrem Schlaf erscheint ihr Ardjuna. Da wacht sie plötzlich auf. Ardjunas Leib preßte sanft an dem ihren.
Und um sie sind die Vidordaris, die sie betrachten und untereinander tuscheln, während sie sich auf ihren Sitzen wiegen. Sie sprechen ganz leise, wie Diebe sprechen, und verbergen dabei ihr Gesicht hinter den Handspiegeln. Andere kommen und gehen paarweise; die eine lacht, die andere ziert sich wie ein junges Mädchen vor einem Knaben.