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Beim Anblick des echten Tarzan wandte sich Esteban Miranda um und floh blindlings in die Dschungel. Wie Eiseskälte umschloß es sein Herz während er in sinnloser Angst forthetzte. Er war ziellos. Er wußte nicht mehr, in welcher Richtung er dahinjagte. Ein einziger Gedanke, ein Gefühl, ein Wunsch beherrschte ihn, so viel Entfernung wie möglich zwischen sich und den Affenmenschen zu bringen. So stürmte er denn rücksichtslos davon, brach seinen Weg durch dichte Dornendickichte, die ihn stachen und ihm das Fleisch zerrissen, bis er bei jedem Schritt eine Blutspur hinter sich ließ.
Am Uferrand blieb wiederum, wie schon mehrere Male vorher, das kostbare Leopardenfell, an dem er fast so zähe wie am Leben hing, an einem im Wege stehenden Dorngestrüpp hängen. Aber diesmal ließen die Dornen ihren Griff nicht so leicht fahren, und als er sich bemühte, das Fell loszureißen, drehte er sich nach der Richtung, aus der er eben gekommen war. Da hörte er, wie ein schwerer Körper rasch durch das Dickicht auf ihn zukam, und sah einen Augenblick später den drohenden Schimmer zweier glühender, gelbgrüner Flammenpunkte. Mit einem erstickten Schrei ließ der Spanier das Leopardenfell los, warf sich herum und tauchte in den Fluß.
Als sich die dunklen Wasser über seinem Kopfe schlossen, kam Dschadbalja an den Uferrand und sah auf die immer weiter werdenden Kreise, die den Fleck umgaben, an dem seine Beute verschwunden war und blieb. Denn Esteban, ein gewandter Schwimmer, suchte, sich völlig unter Wasser haltend, kühn nach dem anderen Flußufer zu gelangen.
Der goldene Löwe musterte einen Augenblick lang die Oberfläche des Wassers, dann drehte er sich um und beschnüffelte das Fell, das der Spanier notgedrungen hatte zurücklassen müssen. Er packte es mit den Zähnen und riß es von den Dornen, an denen es hing. Dann trug er es fort, um es seinem Herrn zu Füßen zu legen. Als der Spanier endlich gezwungen war, um Luft zu schöpfen wieder an die Oberfläche zu kommen, fand er sich inmitten einer Masse von wirrem Laub und Zweigen. Einen Augenblick lang hielt er sich für verloren, so fest hielten ihn die verschlungenen Zweige, aber bald erzwang er sich den Weg nach oben. Als sein Kopf mitten zwischen Laub an der Oberfläche des Wassers erschien, entdeckte er, daß er gerade unter einem ins Wasser gestürzten Baume aufgetaucht war, der mitten im Fluß mit dem Strome trieb. Nach beträchtlichen Anstrengungen gelang es ihm, sich in die Zweige hinauf zu ziehen und rittlings auf dem dicken Stamm Platz zu nehmen. In dieser Stellung trieb er in verhältnismäßig sicherer Lage stromabwärts.
Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr ihm, als er bedachte, daß er noch ziemlich billig der gerechten Vergeltung des Affenmenschen entkommen war. Er bejammerte wohl den Verlust seines Felles, das die Karte mit der Fundstelle des vergrabenen Goldes enthielt, aber er hatte ja noch einen weit größeren Schatz in Besitz, und als er daran dachte, faßten seine Hände gierig liebkosend nach dem Diamantensäckchen in seinem Lendentuch. Obwohl er das riesige Vermögen an Diamanten besaß, dachte sein habgieriger Sinn, der nicht genug bekommen konnte, immer wieder an die bei dem Wasserfall lagernden Goldbarren.
Owaza wird sie holen, murmelte er bei sich. Ich habe dem schwarzen Hund nie recht getraut, und als er mich im Stiche ließ, wußte ich gut genug, was er für Pläne hatte.
Die ganze Nacht hindurch schwamm Esteban Miranda auf dem gestürzten Baume flußabwärts, bis er kurz nach Tagesanbruch an einem am Ufer liegenden Eingeborenendorfe vorbeikam.
Es war das Dorf Odebes, des Kannibalen. Beim Anblick der merkwürdigen Gestalt des weißen Riesen, der auf einem Baumstamm stromabwärts trieb, erhob das junge Weib, das ihn erblickte, ein lautes Warnungsgeschrei, so daß sich alsbald die ganzen Bewohner des Dorfes am Ufer sammelten und ihn vorbeikommen sahen.
Da kommt ein fremder Gott, rief einer.
Der Teufel des Flusses ist es, sagte der Zauberer. Er ist mir befreundet. Jetzt werdet ihr in der Tat viele Fische fangen, wenn ihr stets von zehn Fischen, die ihr fangt, mir einen abgebt.
Das ist nicht der Flußteufel, brummte die tiefe Stimme des Kannibalenhäuptlings Odebe. Du wirst alt, sagte er zu dem Zauberer. Deine Medizin ist in der letzten Zeit sehr schwache Medizin gewesen, und jetzt willst du mir eben wieder weismachen, Odebes größter Feind da sei der Flußteufel. Das ist Affentarzan. Odebe kennt ihn gut genug. Und in der Tat, jeder Kannibalenhäuptling in der Nachbarschaft kannte Affentarzan wohl und haßte ihn, denn rücksichtslos bekämpfte sie der Affenmensch.
Affentarzan treibt dort, wiederholte Odebe, und er befindet sich in Verlegenheit. Vielleicht haben wir Glück und fangen ihn.
Er rief seine Krieger um sich und alsbald trabten ein halbes Hundert stämmiger junger Burschen im Zuckeltrab den Pfad am Flußufer entlang. Meilenweit folgten sie dem langsam treibenden Baumstamm, der Esteban Miranda dahintrug, bis der Baum schließlich an einer Biegung des Flusses den äußeren Rand eines langsam ziehenden Wirbels streifte, der ihn unter die überhängenden Zweige von Bäumen führte, die nahe dem abschüssigen Flußufer wuchsen.
Steif vor Kälte und Hunger, wie er war, benützte Esteban gerne die Gelegenheit, sein Fahrzeug zu verlassen und das Ufer zu gewinnen. Mühsam zog er sich in die Zweige des Baumes hinauf, der ihm für den Augenblick einen Hafen bot, um den Fluß zu verlassen. Am Stamm entlang kletternd ließ er sich auf den Boden hinab, ohne eine Ahnung davon zu haben, daß ein halbes Hundert Kannibalenkrieger rund um ihn im Grase hockten.
Der Spanier lehnte sich gegen den Baum, um einen Augenblick zu verschnaufen. Er fühlte nach den Diamanten und fand sie sicher an ihrem Platze.
Ich bin doch trotz allem ein Glückspilz, sagte er laut, und bei diesen Worten schnellten fünfzig Schwarze in die Höhe und warfen sich auf ihn. So plötzlich erfolgte der Angriff, so überwältigend war die Übermacht, daß der Spanier keine Gelegenheit zur Verteidigung fand. Im Nu lag er auf dem Boden und war, ehe er sich über den Vorgang klar wurde, sicher gebunden.
Ah, Affentarzan, habe ich dich endlich! prahlte Odebe, der Kannibale, aber Esteban verstand kein Wort von dem, was der Mann sagte. So konnte er ihm auch keine Antwort geben. Er sprach Odebe auf Englisch an, aber diese Sprache verstand wieder der andere nicht. Nur eins war Esteban klar, daß er ein Gefangener war und wieder nach dem Inneren zurückgebracht wurde. Als sie Odebes Dorf erreichten, herrschte unter Weibern, Kindern und zurückgebliebenen Kriegern große Freude. Nur der Zauberer schüttelte den Kopf und stieß düstere Prophezeiungen aus.
Ihr habt den Flußteufel gefangen, sagte er. Jetzt werden wir keine Fische mehr fangen, bald wird große Krankheit Odebes Volk befallen, und alle werden wegsterben wie die Fliegen. Aber Odebe lachte nur über den Zauberer. Er war ein alter Mann und ein großer Fürst, der viel Weisheit gesammelt hatte.
Du magst jetzt noch lachen, Odebe, sagte der Zauberer, aber später wirst du nichts mehr zu lachen haben. Warte ab.
Wenn ich mit eigenen Händen nachher Affentarzan töte, erwiderte der Häuptling, dann will ich in der Tat lachen, und wenn ich mit meinen Kriegern sein Herz und sein Fleisch esse, dann fürwahr, werden wir nicht länger uns vor einem deiner Teufel fürchten.
Warte erst ab, rief der Zauberer ergrimmt, dann wirst du sehen.
Sie packten den festgebundenen Spanier und warfen ihn in eine schmutzige Hütte, durch deren Eingang er sehen konnte, wie die Weiber des Dorfes Kochfeuer und Kochtöpfe für das bevorstehende Fest der kommenden Nacht zurechtmachten. Kalter Schweiß stand auf Esteban Mirandas Stirne, als er diese scheußlichen Vorbereitungen gewahrte, deren Bedeutung er nicht mißverstehen konnte, da sie mit Gesten und Blicken nach der Hütte, in der er lag, deutlich genug von den Dorfbewohnern zum Ausdruck gebracht wurde.
Der Nachmittag war fast vorbei, und der Spanier fühlte, daß er die Stunden, die ihm zum Leben blieben, wohl an zwei Fingern einer Hand abzählen konnte, als vom Flußufer her eine Reihe durchdringender Schreie die Stille der Dschungel unterbrachen. Gleich darauf hörte man die zum starren Aufmerken gebrachten Dorfbewohner wild in die Richtung der Angstschreie rennen. Aber sie kamen zu spät und erreichten das Flußufer gerade noch, um sehen zu können, wie ein Weib von einem ungeheuren Krokodil unter das Wasser gezogen wurde.
Ah, Odebe, was habe ich dir gesagt? fragte der Zauberer triumphierend, schon hat der Teufelsgott seine Rache an deinem Volke begonnen.
Die unwissenden, in tiefstem Aberglauben befangenen Dorfbewohner sahen angstvoll von ihrem Zauberer zu ihrem Häuptling. Odebe runzelte die Stirne. Er ist doch Affentarzan, beharrte er.
Nein, er ist der Flußteufel, der Affentarzans Gestalt angenommen hat, behauptete hartnäckig der Zauberer. Wir werden ja sehen, erwiderte Odebe. Wenn es der Flußteufel ist, kann er unseren Banden entkommen. Wenn es Affentarzan ist, kann er es nicht. Wenn es der Flußteufel ist, stirbt er keines natürlichen Todes wie andere Menschen, sondern lebt immer weiter. Wenn er Affentarzan ist, muß er eines Tages sterben. Wir wollen ihn also behalten und es selbst sehen; das wird am besten erweisen, ob er Affentarzan oder der Flußteufel ist.
Wieso? fragte der Zauberer.
Das ist ganz einfach, erklärte Odebe. Wenn wir eines schönen Morgens finden, daß er entkommen ist, dann wissen wir, daß es der Flußteufel ist, und da wir ihm in der Zwischenzeit nichts zuleide getan haben, sondern ihn während seines Aufenthalts hier im Dorfe gut gefüttert haben, wird er uns freundlich gesinnt sein, und kein Unheil wird daraus entstehen. Wenn er aber nicht entkommt, wissen wir bestimmt, daß wir Affentarzan vor uns haben, vorausgesetzt, daß er eines natürlichen Todes stirbt. Wenn er also nicht entflieht, behalten wir ihn so lange, bis er stirbt, dann wissen wir in der Tat, daß er Affentarzan war.
Und vorausgesetzt, er stirbt nicht? fragte der Zauberer, seinen Wollschädel kratzend.
Dann, rief Odebe triumphierend aus, wissen wir, daß du recht hast, und daß es wirklich der Flußteufel ist.
Odebe ging hinweg und befahl den Weibern, dem Spanier Essen zu bringen, während der Zauberer immer noch mitten auf der Straße stand, wo ihn Odebe hatte stehen lassen, und nachdenklich seinen Schädel kratzte.
So war denn Esteban Miranda, der Besitzer des fabelhaftesten Reichtums an Diamanten, den die Welt je kannte, im Dorfe des Kannibalen Odebe zu lebenslänglicher Haft verurteilt.
Während er so elend in seiner Hütte lag, sah sein verräterischer Spießgeselle Owaza vom Flußufer gegenüber der Stelle, wo er und Esteban die Goldbarren vergraben hatten, wie Tarzan mit seinen Waziri ankam, nach dem Gold suchte und wieder davonging. Am nächsten Morgen kam Owaza mit fünfzig Leuten, die er aus den Nachbardörfern angeworben hatte, grub das Gold aus und machte sich damit auf den Weg nach der Küste.
Owaza schlug am Abend sein Lager vor einem kleinen Dörfchen auf, dessen unbedeutender Häuptling nur über wenige Krieger verfügte. Der alte Bursche lud Owaza ein, in sein Dorf zu kommen, setzte ihm zu essen vor, und gab ihm Eingeborenenbier, während die Bewohner seines Dorfes sich an Owazas Leute heranmachten und ihnen unzählige Fragen stellten, bis schließlich die Wahrheit durchsickerte und der Häuptling festgestellt hatte, daß Owazas Träger eine große Ladung gelben Goldes beförderten.
Als dies sicher feststand, war der Häuptling zunächst ganz verstört, aber dann glitt ein Lächeln über sein Gesicht, und er sprach auf den halb betrunkenen Owaza ein.
Du hast eine Menge Gold bei dir, sagte der alte Häuptling, und es ist sehr schwer. Es wird für dich schwierig sein, Boys zu bekommen, um es den ganzen weiten Weg bis zur Küste zu bringen.
Das ist richtig, sagte Owaza, aber ich werde sie gut bezahlen.
Wenn sie es nicht so weit von zu Hause wegzutragen hätten, brauchtest du ihnen nicht so viel zu geben, nicht wahr? fragte der Häuptling.
Sicher nicht, sagte Owaza, aber ich kann es in diesem Küstenstrich nicht loswerden.
Ich wüßte in zwei Tagemärschen Entfernung eine Gelegenheit, wo du es loswerden könntest, erwiderte der alte Häuptling.
Wo denn, fragte Owaza. Wer soll es denn hier im Inneren kaufen?
Hier lebt ein weißer Mann, der dir ein kleines Stück Papier dafür geben wird; das nimmst du mit zur Küste und dort bekommst du dafür den vollen Wert deines Goldes.
Wer ist dieser weiße Mann, fragte Owaza, und wo ist er?
Es ist einer meiner Freunde, sagte der Häuptling, wenn du willst, bringe ich dich morgen zu ihm, und du kannst all dein Gold zu ihm mitnehmen und dir dafür das Stückchen Papier geben lassen.
Gut, sagte Owaza, dann brauche ich den Trägern nur einen ganz geringen Betrag zu zahlen.
Die Träger waren recht froh, als sie am nächsten Tag erfuhren, daß sie nicht den ganzen Weg bis zur Küste zu machen brauchten, denn selbst die Lockung guter Bezahlung reichte nicht hin, ihre Abneigung zu beseitigen, die sie gegen einen so weiten Weg von ihrer Heimat hatten. Sie waren daher ganz glücklich, daß sie sich nur für einen Marsch auf zwei Tage nach Nordwesten aufzumachen brauchten. Auch Owaza war zufrieden, und nicht weniger der alte Häuptling, der ihn selbst begleitete, obgleich Owaza den Grund von dessen Zufriedenheit nicht ahnen konnte.
Sie waren beinahe zwei Tage weit gezogen, als der Häuptling einen seiner Leute mit einer Botschaft voraussandte.
Sie ist für meinen Freund, erklärte er, und sagt ihm, er möge kommen und uns zu seinem Dorfe führen. Einige Stunden später trat die kleine Karawane aus der Dschungel auf eine breite, grasbewachsene Ebene hinaus. In geringer Entfernung erblickte man aber eine rasch näherkommende, zahlreiche Kriegerschar.
Owaza machte halt.
Was sind das für Leute? fragte er.
Die Krieger meines Freundes, erwiderte der Häuptling, und er selbst befindet sich bei ihnen. Siehst du? dabei deutete er auf eine an der Spitze der Schwarzen befindliche Gestalt, während sich die Schar mit in der Sonne schimmernden Speerspitzen und weißen Federn im raschen Trabe näherte.
Sie kommen in feindlicher und nicht in friedlicher Absicht, sagte Owaza voll Befürchtung.
Das hängt von dir ab, Owaza, entgegnete der Häuptling.
Ich verstehe dich nicht, sagte Owaza.
In einigen Minuten, wenn mein Freund da ist, wirst du mich verstehen.
Als die anrückenden Krieger näher herankamen, sah Owaza an ihrer Spitze einen weißen Riesen – einen Weißen, den er für seinen so verräterisch verlassenen Spießgesellen Esteban hielt. Er wandte sich gegen den Häuptling. Du hast mich verraten, schrie er.
Warte ab, sagte der alte Häuptling, nichts, was dir gehört, wird dir genommen werden.
Das Gold gehört ihm nicht, rief Owaza. Er stahl es selbst, und er deutete auf Tarzan, der inzwischen herangekommen war und vor ihm stand, ihn aber gar nicht beachtete und den Häuptling ansprach.
Dein Läufer kam, sagte er zu dem Alten, und brachte mir deine Botschaft. Tarzan und seine Waziri sind gekommen, um zu sehen, was sie für ihren alten Freund tun können.
Der Häuptling lächelte. Dein Läufer kam heute vor vier Tagen zu mir, o Tarzan, und zwei Tage später kam dieser Mann mit seinen Trägern, die Goldbarren nach der Küste bringen wollten. Ich sagte ihm, daß ich einen Freund hätte, der sie kaufen und ihm ein kleines Stückchen Papier dafür in Zahlung geben werde, aber natürlich nur im Falle das Gold Owaza gehört.
Der Affenmensch lächelte. Du hast wohlgetan, mein Freund, sagte er. Das Gold gehört nicht Owaza.
Dir gehört es ebensowenig, rief Owaza. Du bist nicht Affentarzan. Ich kenne dich. Du kamst mit vier weißen Männern und mit der weißen Frau, um das Gold aus Tarzans Land zu stehlen, und dann stahlst du es von deinen eigenen Freunden.
Der Häuptling und die Waziri lachten. Der Affenmensch lächelte in seiner stillen Weise.
Der andere war ein Betrüger, Owaza, sagte er, aber ich bin wirklich Affentarzan und ich danke dir, daß du mir mein Gold gebracht hast. Komm, sagte er, es sind nur noch wenige Meilen zu meinem Heime. Damit nötigte der Affenmensch Owaza, seinen Trägern Anweisung zu geben, daß die Goldbarren nach dem Greystoke-Bungalow gebracht wurden. Dort verpflegte Tarzan die Träger und entlohnte sie. Am nächsten Tage sandte er sie wieder nach ihrem Lande zurück und entließ Owaza mit ihnen, nicht ohne ihm ein reichliches Geschenk zu machen, das er aber mit der Mahnung an den Schwarzen begleitete, sich nie wieder in Tarzans Gebiet sehen zu lassen.
Als alle abgezogen waren, und Tarzan, Jane und Korak auf der Veranda des Bungalow standen, während Dschadbalja zu ihren Füßen lag, legte der Affenmensch seinen Arm um die Schulter seines Weibes.
Ich muß wieder zurücknehmen, was ich sagte, nämlich daß das Gold von Opar nicht für mich sei, denn du siehst, diesmal ist ganz ohne mein Zutun ein neuer Schatz aus den Schatzkammern von Opar zu mir gekommen.
Wenn dir jetzt auch noch irgend jemand deine Diamanten wiederbrächte! sagte Jane lachend.
Dafür besteht keine Aussicht, sagte Tarzan. Die liegen fraglos auf dem Grunde des Ugogo-Flusses.
Aber ferne, weit drüben am steilen Ufer des Ugogo, im Dorfe des Kannibalen Odebe, lag Esteban Miranda im Schmutze der ihm zugewiesenen Hütte und stierte auf seinen Schatz, der ihm nie mehr nützen konnte, denn er mußte die lebenslängliche Gefangenschaft antreten, zu der ihn die Beschränktheit und der Aberglaube Odebes verdammt hatten.
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