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Bayern marschiert

Die »Leiber«

»Apell!«

»Scho wieder!« –

Endlich wird's Ernst.

»Bruada, jetz geht's dahi – jetz pack ma 'n mit Krampf – an Feind!«

»I glaabs no net. – Mir san ja no net verabschiedt. – Mi stimmts nimmer – seit drei Tag hoaßts es und werd do seiner Lebtag nix!«

»Also – wenn i dirs sag, Gustl! – I hab's ja selber ghört, wie 's der Major gsagt hat zum Hauptmann: ›D' Fahna‹, hat er gsagt, – ›der Kini kimmt‹, hat er gsagt, – ›Parademarsch – Abschied‹, hat er gsagt. – Und unserne Seitengwehra san aa gschliffa. – Also geht's dahi.«

»Ja, Wenns nur grad amal aufgang! – Mir sama scho lang da beim Dasein! – Herrgottseitn! – Wia mir der Watschnbaam locker sitzt – sag i dir! Der wann umfallt – Bruader – der haut auf oamal zwanzg Russen oder zwanzg Franzosn um!«

»I bin neugieri, wo's zuageht …«

»Ah was! – Dees is ja wurscht! – Ghaut werd a jeder – und des ghöri!«

»Alleweil scho!« – – –

Plötzlich kommt der Befehl: Regimentsfahne holen, und eine Stunde später zieht die Fahnenkompagnie, feldmarschmäßig ausgerüstet, mit Musik nach der Residenz.

Die Residenzwache tritt unter das Tor, – Trommelwirbel erschallt.

Stramm und eisern stehen die Reihen, indes eine Abteilung die Fahne holt.

Sie erscheint.

Der Präsentiermarsch ertönt, – Kommando auf Kommando erschallt.

Die Menge jubelt. – Dann Stille.

Der Kommandeur hält eine ernste Ansprache an die Truppen, – der Fahneneid wird aufs neue bekräftigt.

Dann geht's unter den begeisterten Zurufen des Volks wieder zurück zur Kaserne. –

Am andern Morgen steht alles zur Parade fertig im Kasernenhof.

Alle Obern sind da, – die Regimentsmusik ist aufgestellt. Kurze Befehle ertönen, – Mahnungen – Ratschläge werden erteilt.

Es geht wirklich dahin. .

Der König kommt im Galawagen, vierspännig mit Spitzenreiter, angefahren, sich von den Truppen zu verabschieden.

Prinzen, Generäle, Adjutanten, Kommandeure, – alles ist da. – Die Musik bringt die Königshymne.

Draußen auf der Straße stehen Scharen von Menschen, die alle dem König zujubeln.

Stille.

Der König nimmt den Frontrapport entgegen, dann geht er die Fronten ab.

»Guten Morgen, Kameraden!«

»Guten Morgen, Majestät!«

Der König spricht, – weist den Soldaten ihre Pflichten, – ermuntert und ermahnt sie zu Treue und Gottvertrauen, – wünscht ihnen Glück, Sieg und fröhliche Heimkehr.

Der Kommandeur dankt dem Herrscher und ruft ihm ein freudiges Hoch zu, in das die Truppen begeistert einstimmen.

Der König verabschiedet sich von den Mannschaften – von den Offizieren; die Musik spielt »Deutschland, Deutschland über alles« und »Es braust ein Ruf wie Donnerhall«.

Dann tost's durch die Volksmenge draußen, – die Straßen hallen wider von dem Ruf: »Hoch! – Unser König hoch!« – – –

Überall noch der letzte, kurze Abschied.

»Leb wohl, Vata! – Pfüat di Gott, Muatta!«

»Komm gsund wieder!« …

»Moanst, daß d' wieder zruck kommst, Schatz?«

»Ja mei – des woaß ma halt net.«

»Gell – aber schreibn tuast ma scho hie und da!«

»Ja – vielleicht – so lang i kann …« – – –

»König Ludwig soll leben,
Kronprinz Rupprecht daneben,
General und Offizier! –
Die tapfern ›Leiber‹ san mir!«

Kompagnieweise geht's zum Bahnhof – und hinaus an den Feind.

Keiner weiß: – zieht er gegen Rußland – gegen Frankreich? – Aber: »Des is ja wurscht!« sagt jeder. »Mir ham so viel Prügel übri, daß s' für allsam glangen! – Mir ham a Schneid, – die kaaft uns so leicht koana ab!«

Und da etliche Reservisten lachend und singend an ihnen vorbeiziehen, und einer aus ihnen schreit: »Servus, Kameraden! – Laßts enk grüaßn! – Auf Wiedersehgn im Massengrab!« – Da sagt jeder: »Des kannst dir denka, du Depp! – Auf Liachtmeß im Mathäser!«

»Und auf d' Wocha hinter Paris!« – – –

 

Die »Hotollerie«

Durch die Landsberger Straße geht's hinaus in rasselnder Fahrt.

Voran reiten die Offiziere mit Kränzen um den Helm, – Buschen an der Brust, – auf Pferden, die geschmückt sind, als ging's zur Leonhardifahrt.

Hinter ihnen wogt's wie ein endloser Wald.

Eichen – Tannen – Birken, – ganze Äste und Girlanden schmücken Geschütze und Protzen.

Efeu und Immergrün rankt sich um die Haubitzenrohre – um die Wagenräder.

Weißblaue Bänder und Fähnlein flattern zwischen den Buschen und Gewinden, – Rosen und Schwertlilien leuchten daraus.

Und inmitten dieser Pracht sitzen die winkenden – lachenden – singenden Soldaten, Sträuße am Helm, Rosenbüschel an der Brust.

Und die mit Efeu und Nelkensträußlein aufgeputzten Rösser steigen wie die Brautschimmel einer Königin.

Jubelnd, grüßend, glückwünschend steht die Menge, – Juchzen und Singen antwortet ihr aus dem Zuge.

Drei Lilien – drei Lalien
Pflanzt ich aufs Liebchens Grab, –
Da kam ein stolzer Reiter –
Und brach sie ab.
Juvivalle–ralle–ralle–ralle–raha, –
Juvivalle–ralle–ralle–ralle–raha, –
Da kam ein stolzer Reiter –
Und brach sie ab.

»Liebchen, ach Liebchen – komm, lasse dich umfassen!
Heimat, ach Heimat – mir müssens dich verlassen,
Frankreich, ach Frankreich – das läßt uns keine Ruh,
Morgen marschierens mir auf Frankreich zu!

Frankreich, ach Frankreich, wie wird es dir ergehen,
Wennst du die bayrisch Atollerie wirst sehen! –
Mir Bayern tragn weißblaue Federn am Huat, –
Wehe, o weh dir – Franzosenbluat!«

»Halt!«

Die Zauntore des Eisenbahnladeplatzes sind weit geöffnet.

»Batterie rechts schwenkt! Marrsch!«

Die Batterie fährt ein.

Voraus die Offiziere, – der Meldereiter; dahinter der Stabstrompeter und die Geschütze mit den Protzen, – und zum Ende die Munitionswagen, Ersatzpferde und Gepäckwagen.

»Batterie geschlossen links marschiert auf! Marrrsch!«

»Rührt euch! – Absitzen! – Ausspannen!«

Das klappert und rasselt, wimmelt und wurlt!

Die Männer recken sich, werfen die blumengeschmückten Karabiner samt Helm und Gepäck ins Gras und spannen aus.

Die Pferde schütteln sich, tänzeln mutwillig hin und her. Dann geht's ans Verladen. – Immer sechs in einen Wagen und drei Mann der Batterie dazu.

Eine neugierige Menge sammelt sich auf dem Platz; – dazwischen stehen Väter – Mütter – Geschwister, – junge Mädchen rennen mit Liebesgaben hin und her, eine Hausiererin schreit, indem sie ihren wackligen Karren den Zug entlang schiebt: »Süasse Weintraubn – guate Äpfe – Dickgselchte – Loabn und Bretzn!« Ihr Karren ist bald leer; – die Trauben stiftet der Herr Bauer – die Äpfel die Frau Müller. Die Würste aber kauft der Herr Hauptmann samt den Bretzen und läßt sie an die Batterie verteilen.

Inzwischen gibt's einen harten Kampf mit manchem Roß, das nicht in den Wagen will.

»Hüa! Hussa, Maxe!«

»Ja, was is's denn Haita – moanst net, du gehst guatwilli eine!«

»Na – was is's? – Vorwärts – nachschieben! – Her da! Helfen!«

Er mag nicht; – er schlägt aus.

»Obergurt runter! – Soo – jetzt fassen Sie drüben – und Sie herüben! – Augen zuhalten! – Allons!–"

»Hüa, Alter! – Ah – is scho drinn!«

»Weiter! – Die nächsten gleich nach!«

Aber – brr! – Die beiden Gäule bäumen sich plötzlich – ein, Sprung – ein Riß – sie rennen davon über die Wiese.

»Öha! Himme Herrgottsracka!«

Drei, – vier, zehn sausen hinterdrein – etliche springen vor, ihnen den Weg abzuschneiden.

Aber die beiden Rösser rennen – grad als ob sie Menschenverstand hätten – dem Ausgangstor zu.

»Tore schließen! – Achtung! – Rasch abschließen!«

Immer wilder wird die Jagd; endlich sausen die scheuen, verängstigten Tiere geraden Wegs auf die Laderampe – hin zu ihrem Geschütz. Zitternd stehen sie da und lassen sich ganz leicht beim Zügel fassen und in den Wagen schaffen. Ein alter Herr steht dabei, und die Tränen rinnen ihm über die furchigen Wangen, da er sagt: »Arme Viecher! – Ös kennts enk halt aus!«

Weiter vorn werden derweil die Geschütze verladen.

»Erstes Geschütz an die Rampe! – Schwanz nach rechts! – Obacht! – Auf den Wagen!«

»Hüa! Schiabts o, Buam! – Huaopp – Nomal! – Huaopp! – Nomal! – Öha. – Ham ma's scho.«–

»Erste Protze!« –

Bald ist ein Geschütz ums andere, eine Protze um die andere verladen und mit Holzklötzen festgenagelt. Dann kommen die Munitionswagen dran und zuletzt die beiden Heuwagen des Hirblerbauern von Sauerlach mit dem Gepäck.

»Zum Absatteln wird geblasen!« kommt der Befehl.

Ein Wagen mit Heu und Haber und einer mit Stroh fahren vor.

»Für jeden Wagen gleich zwei Bund Heu und ein Bund Stroh holen!«

Im Nu sind die Wagen leer.

Einer, ein Schwab, rennt zugauf und -ab und plärrt unbändig, indem er sein Strohbündel schwingt: »I find mein Stall nimme! – Buawe – helfet do – i ka min Stall nimme finda!«

Endlich packt ihn ein Oberleutnant beim Kragen: »Was schreien Sie denn so, Lämmle! –«

»I melde ghorsamscht, Herr Oberleitnant – i ka min Waaga nimme finde!«

»Zu welchem Geschütz gehören S' denn?«

»Zum vierte, Herr Oberleitnant!«

»Na also. – Da vorn steht auf dem Wagen ein Vierer – sehen Sies? – Also.«

»I dank halt, Herr Leitnant!«

Er trabt erleichtert vor.

»Ja wo bleibst denn du so lang?«

»Du wärsch guat um der Tood schicke! – Du bliebsch wenigschtens lang gnuag aus damit – du Huarasiach!«

»Ja – tuats me no lang ausschumpfe au no! – Als ob des nit em jede passiere könnt! – I ha mi halt au verklaufe …«

»Verlaafa werft di habn! – Versuffa hast di – sags nur!« –

Ein Trompetensignal: Absatteln!

Die Geschütze und Wagen sind jetzt verkeilt. Die Kanoniere marschieren in Gruppen den endlosen Zug entlang zu ihrem Wagen.

Ein paar Unteroffiziere verteilen die Menage: jeder bekommt vier Würste und zwei große Semmeln.

»Herrgott – jetz waar a Maß Bier recht!«

»Wasser holen, Pferde tränken!«

Immer noch stehen die Abschiednehmenden in Gruppen beisammen; da heißt's: »Alles einsteigen!«

»Soo. Wir sind fertig!« meldet der Batteriechef dem Bahnhofkommandanten, »wir habens in dreißig Minuten gemacht. Für eine kriegsstarke Batterie eine ganz gute Leistung.«

»Querbalken vor! – Sind die Pferde gut angekoppelt?«

»Jetz werds glei dahingehn,« sagt der und jener.

Gemach werden die Mienen ernst. Man hört nirgends mehr einen Scherz – einen Witz.

»Schaugts, daß gsund wieder kommts!«

»Ja. Mir hoffens ja. Aber – wies halt sein will …«

»Buam! – A Bier gibts no! – Da ham a paar Herrn a Wirtschaft auskaaft!«

Eigentlich ist's ja verboten. Aber »für drei allemal oa Maß, Herr Hauptmann! – Des macht an frischen Muat!«

Der Herr Hauptmann drückt ein Auge zu.

Da geht's im Eilmarsch die Wagen entlang!

»Ah! Gelts Gott tausadmal!«

»Was – a Bier? – Ja Herrschaft! Teats es nur grad eina! – Jetz is's nimma gfeit! – Jetz konn uns koana mehr was toa!«

Das erste Pfeifen zur Abfahrt ertönt.

»Zurückgehen!«

»Also pfüa Good!«

»Pfüat enk der Himmel!«

Eine Mutter weint leise. »Fritzl – tua betn – du woaßt – i bin ganz alloa …«

»Geh woanans do net Muatterl! – Mir kemman scho wieder! Uns teans nix d' Franzosen!«

»Ja. Uns hams erst gestern a Postanweisung aus Paris gschriebn, daß 's uns mit Glaseehandschuah empfangan, bal ma kemman!«

Das zweite Pfeifen schrillt zurück. – Ein Ruck, – der Zug fährt an.

»Pfüa Gott!«

»Viel Glück!«

»Heil und Sieg!«

»Hurra!«

Tücher winken, – hundert und hundert Hände strecken sich noch einmal aus den Wagen – aus den Fenstern; – alles grüßt – wünscht Glück.

Langsam werden die Augen trüb – feucht – »Hurra!« …

Der Zug entschwindet den Blicken.

Die nächste Batterie steht schon draußen, vor dem Zauntor.

 

Die »Radikompagnie«

»Ja Himmeseitn! Was is denn dös für a Betrieb? Os zepfts ja daher, als wie wenns's dem guatn Tag mit seiner Leich gangts! … Wart, i wer enk aufwecka, alle mitanand! … Juch! … Juchuchuhuh! … Mei Voda r is a Musikant – und a Parasoiflicka is ar aa – Trihuldiodldirihuldio – und wenn 'hn 's Musimacha nimma gfreit – tuat a Parasoiflicka für d' Leit – Trihuldiodldirih! … Juchuchuh!«

Es ist einer aus den Schlierseer Bergen, das Kornpagnieviech.

Er zieht seinen Votzhobel aus dem Sack und spielt einen Ländler um den andern, ein Trutzliedl ums ander.

Vor ihm – hinter ihm – neben ihm stapfen die Kameraden, aufgepackt wie eine Kamelherde, besteckt mit Blumen und Zweigen – Rosenbüschel in den Schaftstiefeln – Rosensträuße an der Brust. Um die Gewehre ranken sich Efeu und Schwertlilien, um die Helme legen sich Kränze aus blutroten Rosen und Geranien. Die Spitze des Helmes aber ist gekrönt durch einen mächtigen Radi, und sein Kraut schwankt und wogt bei jedem Tritt!

So ziehen sie durch die Stadt, dem Bahnhof zu.

Allen voran schreitet ein blutjunger Offizier; seine Brust ziert ein Strauß roter Nelken, seinen Helm ein Kranz weißer und roter Rosen.

Eine tausendköpfige Menge steht in den Straßen; aber kein Ruf – kein Jubel wird laut, bis endlich der wilde Juchschrei des Berglers, sein Gsangl und sein Spiel die Spannung löst.

Da beginnt es mit einemmal lebendig zu werden in der Kompagnie, – in der Menge.

»Hoch Buam! Heil und Hurra!«

Einzelne lösen sich aus dem Knäuel der Gaffenden, – Frauen – Mädchen. Sie treten furchtlos in die Reihen, unbekümmert um die Meinung der Leute.

»Schatzl!« tönt's hier; – »Vater!! – Alter!« dort.

Eine Frau nimmt ihrem Mann das Gewehr ab und trägt's ihm nach, wie Simon dem Herrgott das Kreuz.

Andere folgen dem Beispiel.

Ein junges Mädl hängt sich an den Arm eines Burschen – andere tun's ihr nach.

Einer hat gar an jedem Arm eine und lächelt bald seiner rechten Gesponsin zu, bald der linken.

»Gell, du schreibst mir scho bald!« bettelt die eine.

»Gell, du denkst scho draußt an mi!« mahnt die andere.

»Alleweil scho!« sagt der Bursch lustig und lachend vor sich hin und drückt die beiden Arme an sich und schaut erst der einen zärtlich in die Augen, dann der andern.

»Aha – der hat si glei zwoa Eisn ins Feier glegt – zwegn de Liebesgaben!« spöttelt ein Neider.

»Werd dir scho passen!« erwidert der Liebhaber und beugt sich wieder zärtlich zu seinen Mädchen hinab.

»Zweiundzwanzig – dreiundzwanzig – Jakob Maier – Donnerwetter – kurzgetreten – Schritt gefaßt – eins – zwei – drei – ja so geht der bayrische Marsch – hinter Metz – bei Paris – in Chalons!«

Singend zieht die Truppe dahin.

»... Da hab ich sie geküßt auf ihren Mund – hinter Metz – bei Paris – in Chalons …«

Die Kompagnie ist am Bahnhof.

Da sind schon mehrere Abteilungen angekommen, und es wogt wie ein blumiges Feld die Stufen des Bahnhofs empor – endlos.

»Halt!«

Die Rettigblätter schwanken und zittern leise.

»Leb wohl!«

»Bhüat di der Himmel!«

»Auf Wiedersehn!«

Da steht der Offizier abseits seiner Truppe.

Sein Blick gleitet über das wogende Grün der Helme – über die Gruppen der Abschiednehmenden, – dann starrt er ins Leere.

Eine vornehme junge Frau schiebt sich durch die Menge – eilt an der Kompagnie vorbei – steht plötzlich neben dem Offizier.

»Hans!«

Ein Ruck – »Marie!« – Er reißt die Schluchzende zu sich heran – preßt sie an sich – »Marie! …«

Droben verschwinden langsam die blumigen Helme.

»Hurra!« ringt sich's heiser aus der Kehle des Offiziers; »leb wohl!«

Er schiebt sie rasch von sich und ruft abermals: »Hurra!« indes sie wegeilt.

»Hurra!« erwidern sie alle ringsum. »Hurra!« schallt's gedämpft gleich einem Echo aus der Halle des Bahnhofs.

Die junge Frau geht, ohne noch zurückzublicken, dahin; – der Offizier springt die Stufen des Bahnhofs empor – wendet sich noch einmal um – seine Augen weiten sich – dann eilt er in die Halle.

Die Kompagnie folgt unter dem Rufen der Menge – langsam bewegt sich der grüne Strom empor – langsam verschwindet der letzte Mann.

Der aber dreht sich noch einmal um: »Schöne Münchnerstadt pfüa Gott! – Juch!« …

Die Türen schließen sich …

 


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