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Gesuch der Liebhartin

um Gewährung eines Urlaubs für den Liebhart.

Lieber Herr Hauptmann!

Indem ich sag Nix für ungut muß ich die Feder in die Hand nehmen und an euch ein schreiben richten.

Indem daß halt der Liebhart recht nötig wär, mein Mann, und weil ich denselben gern dahabn möcht zum brauchen. Nix für ungut, Herr Hauptmann.

Indem daß mir durch den ganzen Monat Regen der Ehestandskarrn in Dreck stecken bliebn is und nicht mehr herausbring einspännig, wo doch fünf kleine Kinder dranhängen und der Alt der Vater und doch schon genug beladen ist mit dreizehn Stuck Viech und Woaz und Korn und Klee und Mischling.

Beim Nachbarn drentn is das Sach nicht so groß wie bei ins und habens doch den Bauer nicht geholt in den Krieg und die Knecht auch nicht, aber natürlich, der Bosheit geht alles gut außi.

Indem daß mir stark verfeindet sind wo ich dirs aber nicht beschreiben kann, warum und zweng was.

Vielleicht wenns gang, könnt ihr ja einen von die Nachbarsknecht holen lassen zum Krieg oder den Bauern selber wo es ihnen gar nixen schadt wenn auch über sie epps kimmt.

Indem daß Bauerns schon bekannt sind in ganzen Ort Kriglaching und überall schlecht angsegn. Und ich eine arme Person bin wo es allein nicht machen kann und mir nur das beste nachsagen kann.

Ich wein alle Nacht soviel wenn ich neben meiner das leere Bett siech, wo doch voneh immer voll war von meinem Liebhart.

Ich habe sonst alle Jahr einen Buben vom Liebhart taufen lassen und heuer fallts aus sonst hätt ich halt sechs und eine grade Zahl dann können wir aufhören.

Wenns durchgeht bist so gut und sagst es dem Liebhart, daß ers weiß daß er kommt, indem daß ich so hart auf ihn wart als

euere dankschuldige und liebevolle
ergebenst
Creszenzia Liebhartin von Kriglaching
Bezirk Au in Oberbayern.

notibenn, er ist beim Leibregiment
erstes Ersatzbajon erste Komponi
Arme Korp im Felde.

Gruß Liebhartin.