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Marcellus. | Soll ich nach ihm mit meiner Partisane schlagen? | |
Horatio. | Thu's, wenn's nicht stehen will. | |
Bernardo. | 's ist hier. | |
Horatio. | 's ist hier. | |
Marcellus. | 's ist fort. | |
Hamlet. |
Es war nicht viel länger als eine Minute, daß dieser unerwartete Gast, ohne Mantel und dem Wiedererkennen ausgesetzt, vor den Augen der neugierigen Gruppen im äußern Zimmer gestanden hatte. Doch war dies für Menschen, denen selten die geringste Eigenthümlichkeit in Kleidung oder Aussehen entging, lange genug, um einige von den mehr auszeichnenden Stücken in seinem Anzuge zu bemerken. Die schweren Reiterpistolen, die einmal schon vorher gezeigt worden, waren in seinem Gürtel, und der junge Marcus erhaschte einen Blick von einem Dolch mit silbernem Griff, der vor jener Nacht seinem Auge schon gefallen hatte. Indeß der Uebergang seines Großvaters und des Fremden aus dem einen Zimmer in das andere hinderte den Knaben, zu entscheiden, ob er ganz von derselben Form wie jener sei, der jetzt noch mehr als Andenken an vergangene Auftritte, als eines Gebrauchs wegen, 188 den man noch davon zu machen erwartet hätte, über dem Bette des Erstern hing.
»Der Mann hat sich noch nicht von seinen Waffen getrennt!« rief der scharfblickende Knabe, als er sah, daß jede andere Zunge stumm blieb. »Ich wollte, er ließe sie jetzt bei meinem Großvater, damit ich mit ihnen den nachstellerischen Wampanoag bis in seine Schlupfwinkel verfolgen könnte –«
»Hitzköpfiger Junge! Deine Zunge ist der Eitelkeit und dem Leichtsinn zu sehr ergeben,« sagte Ruth, die nicht nur ihren Sitz wieder eingenommen hatte, sondern auch in der leichten Handarbeit, welche der Ruf vom Thor her unterbrochen hatte, mit einer Gelassenheit im Aeußern fortfuhr, die ihre Mägde im gewissen Grade zu beruhigen nicht verfehlte. »Statt die Lehren des Friedens, die man Dir gibt, zu behalten und zu Herzen zu nehmen, sind Deine gottlosen Gedanken immer auf den Streit gerichtet!«
»Liegt denn etwas Uebles in meinem Wunsch, mit einer meinem Alter angepaßten Waffe versehen zu werden, damit ich in der Besiegung der Macht unserer Feinde von Nutzen sein und vielleicht auch dazu beitragen könne, meiner Mutter Ruhe und Sicherheit zu verschaffen?«
»Deine Mutter hegt keine Besorgnisse,« entgegnete die Hausfrau ernst, während zugleich dankbare Liebe einen gütevollen, aber verstohlenen Blick auf den muthigen, wiewohl manchmal vorlauten Knaben warf. »Vernunft hat mich schon von der Thorheit jeder Beängstigung überzeugt, die in mir aufgestiegen war, weil Jemand in der Abendzeit an unser Thor geklopft. Legt Eure Waffen bei Seite, Leute; Ihr seht, daß mein Gemahl bereits seine Muskete bei Seite gestellt hat. 189 Seid versichert, sein Auge wird uns schon die Warnung geben, wenn Gefahr in der Nähe sein sollte.«
Die Unbesorgtheit ihres Mannes war selbst noch weit augenscheinlicher, als es die einfache Sprache seines Weibes aussprechen zu wollen schien. Contentius hatte nicht nur seine Waffe bei Seite gelegt, sondern auch seinen Sitz am Feuer mit einer Haltung wieder eingenommen, die so ruhig, so sicher, und, wie man hätte finden können, wenn man ihn genauer beobachtet, eben so verständig war, als ihre eigene Miene und ihr ganzes Aeußere. Bis jetzt hatte der kräftige Dudley, auf sein Gewehr gelehnt, unbeweglich und, wie es schien, eben so bewußtlos, wie eine Bildsäule dagestanden. Aber den Aufforderungen einer Frau folgend, der er zu gehorchen gewohnt war, stellte er jetzt mit der Sorgfalt eines Jägers die Muskete gegen die Wand, während er, mit der Hand in seinem struppigen Haar wühlend, als solle diese Bewegung Gedanken beschleunigen, die nie besonders lebendig und schnell waren, mit einem Male ausrief:
»Eine bewaffnete Hand ist in diesen Wäldern von Werth und gut, wer aber am Morgen vom Ufer des Connecticut wegreitet, und noch am selben Abend in Wish-Ton-Wish ankommen will, dem thut eine bewaffnete Ferse nicht minder Noth! Der Fremde reiset nicht mehr im Sattel, was dadurch deutlich wird, daß sein Stiefel keinen Sporn trägt. Als er den elenden Gaul, welcher eine Speise der Wölfe geworden ist, durch hartes Stechen durch den Wald trieb und zu Grunde richtete, war er besser versehen. Ich sah die Gebeine des Thieres erst diesen Tag. Sie sind von den Raubvögeln geglättet und vom Froste gebleicht worden, daß selbst der von den Bergen getriebene Schnee nicht weißer erscheint!«
190 Vielsagende und ängstliche Blicke wurden zwischen Contentius und seiner Gattin flüchtig gewechselt, als Eben Dudley auf diese Weise Gedanken aussprach, welche die unerwartete Rückkehr des Fremden in ihm erregt hatte.
»Geh Du nach der Abendseite der Pallisaden,« sagte die Letztere, »und sieh, ob der Indianer etwa in der Nähe der Wohnung herumstreicht, verschämt über seinen Verzug und vielleicht nicht wagend, uns zu seinem Einlaß aufzurufen. Ich kann mir nicht denken, daß der Knabe im Sinne habe, uns ohne ein Zeichen der Freundschaft und ohne Abschied zu verlassen.«
»Ich will mir nicht herausnehmen, zu bestimmen, wie viel oder wie wenig Höflichkeit der Junge glauben mag, dem Herrn des Thales und seiner Familie schuldig zu sein, wenn er aber nicht schon fort ist, so wird doch der Schnee nicht sicherer bei Thauwetter wegschmelzen, als der Bursche eines Tags verschwinden wird, – Ruben Ring, Du hast ein Auge für Licht und Finsterniß: komm mit mir, damit kein Zeichen uns entgehe. Sollte Deine Schwester Fidel von unserer Gesellschaft sein, dann würde es der Rothhaut nicht leicht werden, ohne Anruf über die Waldlichtung zu kommen.«
»Warum nicht gar,« erwiderte schnippisch das Mädchen; »meiner weiblichen Pflicht kommt es mehr zu, daß ich für die Bedürfnisse des Mannes sorge, der auf einer weiten, harten Reise von Sonnenaufgang an hierher gekommen ist. Wenn der Junge Deiner Wachsamkeit entgeht, eifriger Dudley, dann wird er wenig Ursache haben, die Anderer zu fürchten.«
Obgleich Fidel so entschlossen sich weigerte, von der Gesellschaft zu sein, folgte doch ihr Bruder ohne Zögern. Die Leute schickten sich an, zusammen das Zimmer zu verlassen, 191 als die Klinke, worauf schon Dudley's Hand lag, ruhig ohne eine Bewegung seines Fingers sich aufhob, die Thüre sich öffnete, der Gegenstand ihres beabsichtigten Suchens hinter ihnen sich einschlich und seine gewöhnliche Stelle in einem der entlegeneren Winkel des Zimmers einnahm. In diesem Hereinschlüpfen des jugendlichen Gefangenen lag so viel von der gewöhnlichen, geräuschlosen Manier, daß für einen Augenblick Diejenigen, welche Zeuge davon waren, wie seine dunkle Gestalt sich durch das Zimmer bewegte, auf den Gedanken gebracht wurden, es sei diese Erscheinung des jungen Wilden nichts weiter, als der gewöhnliche Besuch, den man ihm um diese Stunde zu machen erlaubt hatte. Aber bald kehrte die Erinnerung und mit ihr traf nicht nur der verdächtige Umstand seines Verschwindens, sondern auch die unerklärliche Weise, wie er wieder innerhalb der Pallisaden gekommen, zusammen.
»Die Pallisaden müssen untersucht werden,« rief Dudley, sobald ein zweiter Blick ihm versichert hatte, daß seine Augen wirklich Denjenigen sahen, den man vermißt; »die Stelle, die ein Knabe ersteigen kann, möchte leicht einen Feind einlassen.«
»In der That,« sagte Contentius, »das bedarf einer Aufklärung. Ist der Knabe vielleicht hereingekommen, als man das Thor für den Fremden eröffnete? Da kommt Jemand, der über diese Sache gründliche Auskunft zu geben vermag.«
»Es ist so,« sagte der angeredete Mann, der aus dem innern Zimmer gerade zur rechten Zeit wieder hereintrat, um die Bemerkung zu vernehmen. »Ich fand dies Naturkind nahe an Deinem Thore, und nahm die Pflicht eines christlichen Mannes, es willkommen zu heißen, auf mich. Ich bin gewiß, Jemand so liebevollen Herzens, so gütigen Gemüths, 192 wie die Frau dieses Hauses, wird ihm nicht unwillig die Thüre weisen.«
»Es ist kein Fremdling an unserm Heerd, noch an unserm Tisch,« sagte Ruth, »wäre es aber auch anders gewesen, dennoch hättest Du wohl gethan.«
Eben Dudley sah ungläubig und zweifelsvoll aus. Sein Gemüth war an jenem Tage mächtig von Erscheinungen des Wunderbaren in Anspruch genommen worden, und sicher war auch einiger Grund da, über die Weise, auf welche der Jüngling wieder erschienen war, Mißtrauen und Zweifel zu hegen.
»Es wird gut sein, nach den Befestigungen zu sehen,« murmelte er, »damit nicht Andere, mit denen man nicht so leicht fertig werden dürfte, folgen. Jetzt, da unsichtbare Mächte in der Colonie zu wirken anfangen, darf man nicht zu fest schlafen.«
»So gehe denn an die Warte und halte Wache, bis die Glocke die Stunde der Mitternacht schlägt,« sagte der Puritaner, welcher den Befehl auf eine Weise aussprach, die zeigte, daß er in der That von Betrachtungen dazu bewogen worden, welche weit tiefer gingen, als die unbestimmten Befürchtungen und Besorgnisse seines Untergebenen. »Noch ehe der Schlaf Dich übermannt, soll ein Anderer bereit sein, Dich abzulösen.«
Marcus Heathcote sprach selten, wo nicht ehrerbietiges Schweigen auch das leiseste seiner Worte vernehmbar machte. Bei der gegenwärtigen Gelegenheit aber verbreitete sich gleich, wie er den Mund öffnete, eine solche Stille im Zimmer, daß er seine Rede unter dem fast unmerklichen Athemholen der Zuhörer schloß. In diesem Augenblick allgemeiner, 193 todtenähnlicherRuhe drang plötzlich ein Ton aus der am Thore hängenden Muschel durch die Lüfte, der fast klang, wie ein Echo von dem, welcher so eben erst die ohnedies aufgeregten Bewohner des Gebäudes erschreckt hatte. Bei der Wiederholung so ungewohnter Klänge sprangen Alle auf, aber Niemand sprach. Contentius warf einen schnellen, fragenden Blick auf seinen Vater, der seinerseits ängstlich das Auge des Fremden erforscht hatte. Fest und unbewegt stand dieser da. Die eine Hand hielt krampfhaft die Rücklehne des Stuhles, von dem er aufgestanden, und die andere griff, vielleicht unbewußt, nach dem Heft einer der Waffen, welche die Aufmerksamkeit des jungen Marcus auf sich gezogen hatten, und die immer noch aus dem breiten ledernen Gürtel heraussahen, der seinen Rock zusammenhielt.
»Der Ton klingt, als käme er von einem Wesen, das wenig mit irdischen Geräthschaften umzugehen gewohnt ist,« murmelte einer von Denen, deren Gemüth durch Dudley's Erzählung gestimmt worden, an alles Wunderbare und Abenteuerliche zu glauben.
»Mag er gekommen sein, woher er immer will, er ist eine Aufforderung, der wir folgen müssen,« entgegnete Contentius. »Dudley, nimm Dein Gewehr; dieser Besuch ist so außergewöhnlich, daß mehr als eine Hand das Amt des Pförtners verrichten muß.«
Der Grenzbewohner folgte sogleich und murmelte zwischen den Zähnen, als er den Pfropfen tiefer in den Lauf seines Gewehres stieß: »Eure Herren Militairs von über der See her finden ja schnell die Spur dieser Nacht!« Mit diesen Worten warf er sich die Muskete in den gebogenen Arm, blickte unzufrieden und vorwurfsvoll auf Fidel Ring und 194 wollte seinem Gebieter eben die Thüre öffnen, als ein zweiter Stoß in die Muschel durch die Stille von außen her in das Gemach drang. Der zweite Ton war fester, anhaltender, heller und reiner, als der, welcher ihm vorausgegangen.
»Man möchte fast glauben, die Muschel ertöne, um sich über uns lustig zu machen,« bemerkte Contentius und sah mit einem Blick voll Ausdruck auf den Gast. »Nie glichen Töne einander mehr, als diese beiden eben gehörten, und jener, den Du der Muschel entlocktest, als Du Einlaß fordertest.«
Plötzlich schien ein Gedanke, wie ein leuchtender Blitzstrahl, durch den Verstand des Fremden zu fahren. Er trat weiter mitten in den Kreis, und winkte, mehr mit der Freiheit langer Vertraulichkeit, als mit der Scheu eines erst angekommenen Gastes, den Anwesenden zu, ruhig zu bleiben, worauf er sagte:
»Bleibet Alle hier, außer dem Sohne des Capitains, diesem kräftigen Waldmanne, und mir. Wir wollen hinausgehen, und zweifelt nicht, daß die Sicherheit der Zurückbleibenden unser festes Augenmerk sein werde.«
Ungeachtet der Seltsamkeit dieses Vorschlages widersetzte sich demselben doch Niemand aus der Familie, da er weder Erstaunen noch Widerspruch, weder in dem Puritaner noch in seinem Sohne zu erregen schien. Der Fremde hatte nicht sobald ausgesprochen, als er nahe an die Kerzen vorschritt, und genau nach dem Zustande seiner Pistolen sah, dann zu dem alten Marcus gewandt, fuhr er in gedämpfteren Tone fort:
»Vielleicht wird es hierbei mehr weltlichen Streit geben, als nur immer durch die Plackereien von Bevollmächtigten erregt werden mag, die den unruhigen Geist der Colonieen 195 aufregen. In solch einem Fall möchte es dienlich sein, die Vorsicht eines Soldaten zu beobachten.«
»Mir gefällt nicht die Nachäffung im Ton,« entgegnete der Puritaner; »es zeigt von einem herausfordernden, feindseligen Gemüthe. Wir haben vor Kurzem noch in dieser Colonie traurige Beispiele von Dem gehabt, was die getäuschte Bosheit Azagel's versuchen mag, und es wäre vergebens, zu hoffen, die bösen Mächte würden durch den Anblick meines Bethels nicht gereizt und geärgert werden.«
Obgleich der Fremde mit Achtung auf die Worte seines Wirthes hörte, war es doch offenbar und deutlich, daß er an Gefahren von ganz verschiedener Art dachte. Die Hand, die noch auf dem Griff seiner Waffe blieb, erfaßte sie mit noch größerer Festigkeit, und ein kampflustiger, wiewohl trauernder Zug lag um seinen Mund, der auf eine Weise zusammengepreßt war, welche mehr die physische als die geistige Entschlossenheit des Mannes bezeichnete, der keinen übernatürlichen Feind, sondern einen von Fleisch und Blut zu finden hoffte. Er gab den zwei Gefährten, die er sich erwählt, ein Zeichen, und ging voran in den Hof.
Um diese Zeit hatten sich die Schatten der Nacht wesentlich verdichtet, und obgleich es noch zu einer frühen Stunde war, war doch eine Finsterniß über das Thal hereingebrochen, welche es schwierig machte, Gegenstände in einiger Entfernung vom Auge zu unterscheiden. Das Dunkel machte es nothwendig, daß Die, welche jetzt aus der Thüre der Wohnung heraustraten, mit Vorsicht vorschritten, damit nicht, bevor sie gehörig von ihrer Gegenwart unterrichtet worden, ihre Personen den lauernden Gefahren ausgesetzt wären. Als aber die Drei sicher hinter der dicken, aus Balken und Erde 196 gebildeten Schutzwand sich festgesetzt, welche den Eingang beherrschte, und wo sie von den Schultern abwärts vollkommen gegen Schüsse eben so wohl, als gegen Pfeile gesichert waren, fragte Contentius laut, wer zum Thore zu einer Stunde, wo es gewöhnlich für die Nacht geschlossen blieb, hereingelassen zu werden verlange. Statt wie vorher eine schnelle Antwort zu erhalten, herrschte ein so tiefes Schweigen, daß sich seine eigenen Worte sehr deutlich in den Vertiefungen des nahen Waldes wiederholten, was zu dieser Stunde nicht ungewöhnlich war.
Nach einer angemessenen Pause flüsterte der Fremde: »Sei es nun vom Teufel, oder von Menschen, hier ist Verrath im Spiel! Der List muß mit List begegnet werden; aber Du bist bei Weitem geschickter, gegen die Künste des Waldes Rath zu schaffen, als ein Mann wie ich, der in den weniger listigen Täuschungen des christlichen Kriegführens auferzogen worden.«
»Was meinst Du, Dudley?« fragte Contentius. »Wird es dienlich sein, einen Ausfall zu machen, oder sollen wir ein zweites Signal aus der Muschel abwarten?«
»Viel hängt von der Beschaffenheit der erwarteten Gäste ab,« entgegnete der Befragte. »Sind es blos die Prahlhänse von Soldaten, welche so übermäßig tapfer sind, wenn sie sich unter Frauenzimmern befinden, aber Herzweh bekommen, wenn sie in jedem Geschrei einer Elster das Kriegsgeschrei der Indianer zu hören vermeinen, um die kümmere ich mich nicht; da möchtet Ihr meinetwegen die Pallisaden niederhauen lassen, und sie einladen, im Galopp hereinzustürzen. Ich kenne das Geheimniß, sie in das obere Stockwerk des Blockhauses 197 hinaufzubringen, und schneller als die Henne des Truthahns ihre Jungen zu mustern vermag; aber –«
»Es ist gut, behutsam in seiner Rede in einem Augenblick von so ernster Ungewißheit zu sein!« unterbrach ihn der Fremde. »Wir erwarten keine Helden von der Art.«
»Dann will ich Euch ein Mittel angeben, wodurch wir vielleicht dahinter kommen, wer die Musikanten sind, die sich auf der Muschel hören lassen. Geht Ihr Beide in das Haus zurück, und sprecht so laut auf dem Weg mit einander, damit Alle, die sich etwa draußen befinden, Euch hören können. Wenn Ihr eingetreten, soll es schon mein Bestreben sein, solch eine Stellung nahe an der Pforte einzunehmen, daß Niemand ferner anklopfen wird, ohne einen Pförtner in der Nähe zu finden, der ihn nach dem Zweck seines Besuches frage.«
»Das läßt sich hören,« sagte Contentius; »und damit dies mit aller Sicherheit ausgeführt werde, sollen noch einige andere von den Leuten, die an diese Art von Kriegslist gewöhnt sind, durch eine geheime Thür ausrücken und hinter den Wohnungen sich wartend verstecken, damit es Dir nicht, im Fall eines Angriffs, an Hülfe fehle. Was Du aber auch sonst immer thun magst, Dudley, hüte Dich, die Riegel und Schlösser der Pforte zu öffnen.«
»Sorget nur für die Verstärkung,« entgegnete der Waldmann; »sollte der scharfsichtige Ruben Ring sich darunter befinden, so werde ich dadurch nicht weniger überzeugt sein, daß ich gute Hülfe im Rücken habe. Die Ring's sind überhaupt eine gescheidte und erfindungsreiche Familie, man müßte denn den Wicht ausnehmen, der die Gestalt ohne den Verstand des Menschen bekommen.«
198 »Dir soll Ruben und sonst Niemand aus der Familie beigegeben werden,« sagte Contentius. »Gib wohl auf die Riegel Acht, und somit wünsche ich Dir denn allen möglichen Erfolg bei einer List, die nicht sündlich sein kann, da sie nur unsere Sicherheit bezweckt.«
Mit dieser Ermahnung überließen Contentius und der Fremde den Dudley der Ausführung seiner eigenen Plane, beobachteten aber die Vorsicht, laut zu sprechen, während sie zurückgingen, damit alle Lauscher außen auf die Vermuthung gebracht werden möchten, der ganze Haufe habe sein Suchen aufgegeben, und sich, von seiner Fruchtlosigkeit überzeugt, zurückgezogen.
Mittlerweile schickte sich der Mann, der in der Nähe der Pforte zurückgeblieben, in allem Ernste an, zur Ausführung des Auftrages zu schreiten, den er unternommen hatte. Statt geraden Weges zu den Pallisaden hinabzugehen, ging er sogar weiter hinauf und machte einen Umweg durch die Außengebäude an dem Rand der Anhöhe hin. Dann so tief gebückt, daß seine Gestalt mit den Gegenständen auf dem Schnee verschmolz, erreichte er einen Winkel in den Pallisaden an einem Punkte, von der Stelle entfernt, wo er Wache zu halten gedachte, und war, wie er hoffte, von der Finsterniß der späten Stunde und dem Schatten des Hügels unterstützt, gänzlich gegen alle Beobachtung gesichert geblieben. Dicht unter den Pallisaden angekommen, legte er sich auf alle Viere und kroch mit der äußersten Vorsicht längs des Balkens hin, der die untern Enden der Befestigungen vereinte, bis er endlich an einer Art Schanze angekommen war, die gerade zu dem Zwecke errichtet worden, zu welchem er sich jetzt ihrer zu bedienen gedachte. Einmal unter dem Schutze dieses kleinen 199 Schlupfwinkels brachte der kräftige Waldmann seine hohe Gestalt in eine Lage, bei der er so viel Rücksicht auf Bequemlichkeit und Sicherheit genommen hatte, als nur immer die Umstände gestatten wollten. Hier sah er schon voraus, viele langweilige Augenblicke zubringen zu müssen, ehe seine ferneren Dienste würden in Anspruch genommen werden.
Dem Leser wird es nicht schwer fallen, einzusehen und zu glauben, daß ein Mann von solchen Ansichten, wie die des Grenzbewohners waren, seine einsame Wache nicht ohne großes Mißtrauen in den Charakter und die Beschaffenheit der Gäste bezog, zu deren Empfang er vielleicht aufgefordert werden möchte. Wir haben schon genug angeführt, um zu zeigen, daß in seinem Gemüth der Verdacht die Oberhand behalten, es seien die unwillkommenen Bevollmächtigten der Regierung des Stuart dem Fremden auf den Fersen nochmals in die Ansiedelung gefolgt. Aber trotz der scheinbaren Wahrscheinlichkeit dieser Ansicht zeigten sich doch geheime Umstände, welche dem irdischen Ursprung der zwei letzten, der Muschel entlockten Töne zu widersprechen schienen. Alle Sagen, alle am meisten beglaubigten Beweise von Fällen übernatürlicher Einwirkungen, wie sie sich in den Colonieen von Neu-England ereignet, vereinigten sich dahin, daß sie bewiesen, welches boshafte Vergnügen die höllischen Geister daran fänden, sich ihren verdammungswürdigen Neckereien zu überlassen, und dadurch oder auf sonst andere Weise Diejenigen zu quälen, welche ihre Hülfe und ihr Vertrauen auf den Glauben setzten, der, wie man annahm, ihren undankbaren, verworfenen Naturen so sehr wiederstrebte. Noch waren die Eindrücke, welche die Zusammenkunft mit dem Reisenden in dem Walde, auf Eben Dudley's Geist natürlich machen mußte, unverwischt, und so schwankte 200 er denn jeden Augenblick zwischen der Erwartung, einen von den Männern zu erblicken, die er veranlaßt hatte, das Thal so bestürzt und ohne alle Umstände zu verlassen, und welche jetzt zurückkehrten, um heimlich Einlaß in die Thore zu gewinnen, – oder sich wider seinen Willen Zeuge von irgend einer höllischen Darlegung jener Macht zu sehen, die, wie man glaubte, zu Zeiten den unsichtbaren Geistern überlassen würde. In diesen beiden Erwartungen sollte sich jedoch die Wache getäuscht finden. Trotz des mächtigen geistlichen Anstrichs, den die Ansichten des leichtgläubigen Jägers an sich trugen, war doch zu viel von den Schlacken weltlicher Dinge in seinem Charakter und seiner Constitution, um ihn gänzlich über die Schwächen der Menschheit zu erheben. Ein Gemüth, so von Eindrücken überladen, begann seiner eigenen Betrachtungen müde zu werden, und da es bei seinen außerordentlichen Anstrengungen immer an Kraft verlor, behauptete die Herrschaft der Zeitlichkeit wieder die Oberhand. Seine Gedanken, statt klar und thätig zu bleiben, wie es die Umstände wohl zu erfordern schienen, begannen allmälig trübe und verwirrt zu werden. Ein- oder zweimal erhob sich der Grenzmann zur Hälfte, und schien sich mit Bewußtsein und Aufmerksamkeit umzusehen, aber dann fiel seine hohe Gestalt wieder schwer in ihre frühere, halbliegende Stellung zurück, und regte sich nicht. Diese Bewegung wurde zu verschiedenen Malen in Zwischenräumen von immer zunehmender Dauer wiederholt, bis am Ende einer Stunde, gleichmäßig vergessend der Jagd der Soldaten und der geheimnißvollen Wirkung böser Geister, der Mann allmälig sich ganz der Ermüdung des Tages überließ. Die schlanken Eichen im nahen Wald standen nicht unbeweglicher in der Ruhe der stillen, von Wind unbewegten 201 Stunden, als seine Gestalt sich jetzt an die Seite seiner engen Behausung anlehnte.
Wie viel Zeit auf diese in Unthätigkeit verloren gegangen sei, konnte Eben Dudley nie genau bestimmen. Er behauptete immer fest und kühn, es könnte nicht lange gewesen sein, da seine Wache auch nicht durch den geringsten jener Töne aus dem Wald gestört worden wäre, welche dann und wann in der Stille der Nacht vernehmbar wurden, und die man das Athmen des Waldes während seines Schlummers nennen könnte. Seine erste deutliche Erinnerung war die, daß er seine Hand mit der Macht eines Riesen erfaßt fühlte. Er sprang auf, und streckte heftig seinen Arm aus, während er noch halb im Schlafe rief:
»Wenn der Bock durch einen Schuß im Kopfe gefallen ist, dann mag er Dein sein, Ruben Ring; ist er aber an ein Bein oder in den Leib getroffen, dann fordere ich das Wild für meine sichere Hand.«
»In der That eine sehr billige Vertheilung der Beute,« entgegnete Jemand in verhaltenem Tone, als wenn zu lautes Sprechen gefahrbringend wäre. »Du giebst den Kopf des Wilds Ruben Ring, und behältst das Uebrige für Dich selbst.«
»Wer hat Dich zu dieser Stunde an die Pforte geschickt? Weiß Du nicht, daß man glaubt, es schliefen Fremde und Wilde auf den Feldern draußen?«
»Ich weiß, daß es Leute giebt, denen es eben gerade nichts Fremdes ist, auf ihrem Posten zu schlafen!« sagte Fidel Ring. »Welche Schande wäre es für Dich, Dudley, ahnten der Capitain und die Uebrigen im Hause, welche so eifrig beim 202 Gebet waren, auch nur, wie wenig Sorgfalt Du in der Zwischenzeit für ihre Sicherheit und Ruhe getragen hast!«
»Ist ihnen etwas zugestoßen? Wenn der Capitain sie zu geistlichen Uebungen angehalten hat, so hoffe ich, wird er doch zugestehen, daß nichts Irdisches durch diese Pforte gekommen ist, um ihre Andacht zu stören. So gewiß ich vertraue, daß man gerecht und ehrlich mit mir verfahre, was alle übrigen Dinge anlangt, die meinen Charakter betreffen, so gewiß kann ich versichern, daß ich, seit ich als Wache hierher gestellt worden bin, nicht ein einziges Mal das Thor verlassen habe.«
»Sonst müßtest Du auch der allermerkwürdigste Nachtwandler in der ganzen Colonie von Connecticut sein! Glaube mir, Du Schläfriger, aus keiner Muschel läßt sich ein lauteres Getöse hervorbringen, als Dein Schnarchen war, während Deine Augen ruhig im Schlaf sich geschlossen hatten. Das mag Wache heißen, wie Du das Wort nimmst; aber kein Kind in der Wiege ist halb so unempfindlich gegen Alles, was um es vorgeht, als Du gewesen bist.«
»Ich finde, Fidel Ring, daß Du gar zu geneigt zu bösen Nachreden und Beschuldigungen gegen Deine Freunde geworden bist, seitdem die Tapferen von über dem See her uns ihren Besuch abgestattet haben.«
»Ich kümmere mich nicht um die überseeischen Windbeutel, und auch um Dich nicht, Eben Dudley! Ich bin kein Mädchen, das sich durch kühne Reden von einem Manne einschüchtern ließe, welcher nicht einmal weiß, ob er schläft oder wacht! Ich sage Dir, Dein guter Name bei der ganzen Familie würde verloren sein, käme es vor die Ohren des Capitains und ganz besonders zur Kenntniß jenes fremden Soldaten in der Wohnung oben, mit dem selbst Madame so große 203 Umstände macht, daß Du mit tönender Nase, offenem Munde und geschlossenem Auge gewacht hast.«
»Wenn Jemand anders, als Du, Mädchen, dieses Schimpfliche mir vorgeworfen hätte, dann möchte es gar leicht heiße Reden zwischen uns gesetzt haben! Dein Bruder Ruben Ring kennt mich besser, als daß er mich durch falsche Beschuldigungen aufreizen und kränken sollte.«
»Du beträgst Dich so großmüthig gegen ihn, daß er Dir gerne Deine Vergehungen vergiebt und vergißt. In der That, er bekommt ja auch den Kopf von dem Bock, während Du Dich mit den Seitenstücken und allen andern weniger werthen Theilen begnügst! Geh', Dudley, Du hast schwer geträumt, als ich Dich weckte.«
»Wir leben in einer schönen Zeit, wo Weiberröcke gebraucht werden, um statt bärtiger, schwerbewaffneter Männer die Ronde bei dem Posten zu machen, um zu berichten, wer da schläft und wer da munter ist! Was hat Dich denn so weit weg von Deinen Geschäften, und so nahe an das Thor geführt, Jungfer Fidelia, besonders jetzt, wo doch kein Galan von über der See her da ist, um mit leichtfertigen Reden und leichtsinnigen Erklärungen Deine Ohren zu erfreuen.«
»Wenn um eine ganz unglaubliche Kunde zu suchen ich gekommen bin,« entgegnete das Mädchen, »so ist sicher mein Gang nicht ohne seine Belohnung geblieben. Was mich hierher brachte, ei, Madame, hatte etwas aus der äußeren Butterkammer nöthig, und – da führten mich meine Ohren nach der Pforte zu. Du weißt ja, harmoniereicher Dudley, daß ich nicht erst diese Nacht Gelegenheit gehabt habe, Deinen wachsamen lieblichen Melodien zuzulauschen. Aber meine 204 Zeit ist zu kostbar, um sie in Müßiggang hinzubringen; Du bist jetzt wach, und kannst Derjenigen immer Dank wissen, die, ohne den Wunsch, damit groß zu thun, den Dienst geleistet hat, daß ein Schwarzbärtiger nicht zum Gelächter bei allen jungen Männern in der Familie wird. Wenn Du jetzt noch Deinen eigenen Vortheil wahrst, so kann der Capitain Dich immer als eine wachsame Schildwache loben, obgleich der Himmel ihm das Unrecht verzeihen möge, das er der Wahrheit zufügt.«
»Vielleicht mochte mich ein wenig Aerger über so ungerechten Verdacht mehr als die Sache verdiente, erfüllt haben, Fidel, als ich Dich der Vorliebe für böse Nachreden beschuldigte; ich nehme daher dies Wort jetzt zurück. Aber dennoch werde ich immer leugnen, daß etwas mehr als eine geringe, traumartige Rückerinnerung an die heutige Jagd über meine Gedanken gekommen ist, und mich vielleicht auch vergessen ließ, daß ich an der Pforte nicht laut werden durfte, und deswegen verzeihe ich Dir auf das Wort eines Christen die – –«
Fidel Ring war aber schon außer Gesichts- und Gehörkreis. Dudley fing jetzt doch an, einige Gewissensbisse zu fühlen wegen der Undankbarkeit, die er gegen ein Mädchen gezeigt hatte, welches so viel Theilnahme an seinem guten Ruf verrathen, und überlegte jetzt ernstlich, was ihm noch zu thun übrig bliebe. Er hatte guten Grund, zu vermuthen, die Nacht sei weiter vorgerückt, als er Anfangs glauben wollte; und es leuchtete ihm demgemäß immer mehr die Nothwendigkeit ein, einige Nachricht über die Begebenheiten seiner Nachtwache abzustatten. Er warf daher einen forschenden Blick um sich, in der Absicht, sich zu überzeugen, daß die Sachen selbst seinem 205 Zeugnisse nicht widersprächen, und dann, nachdem er noch vorher die Riegel der Pforte untersucht, stieg er den Hügel hinan, und trat in's Wohnzimmer der Familie. Diese hatte in der That den größten Theil der Zeit während seiner langen Abwesenheit mit geistigen Uebungen, mit Gebet und Andacht zugebracht, und sich mit religiösen Gesprächen unterhalten. Sie wurde mithin seines langen Ausbleibens weniger inne, als dies sonst wohl der Fall gewesen wäre.
»Welche Nachrichten bringst Du uns von Außen?« sagte Contentius, sobald als die Wache, die sich selbst abgelös't, erschien. »Hast Du etwas Verdächtiges gesehen oder Etwas gehört, was Dir aufgefallen?«
Ehe Dudley sich zu einer Antwort entschließen mochte, verfehlte sein Auge nicht, den halb boshaften Ausdruck in dem Antlitz Derjenigen zu erforschen, die sich so angelegentlich mit einer häuslichen Arbeit gerade der Stelle gegenüber, wo er stand, beschäftigte. Aber da er nichts weiter darin las, als einen Blick lächelnder, wiewohl unterdrückter Ironie, wurde er dadurch ermuthigt, mit seiner Erzählung zu beginnen.
»Meine Wache ist ruhig abgelaufen,« war die Antwort, »und es ist wenig Grund vorhanden, die Schläfer länger von ihrem Bette fern zu halten. Wenn einige wachsame Augen, wie Ruben Ring seine, und die meinigen, bis zum Morgen ungeschlossen bleiben, so kann's freilich nicht schaden, doch, wie gesagt, daß Mehrere den Schlaf entbehren, ist unnöthig.«
Vielleicht würde der Grenzmann noch länger bei seiner eigenen Bereitwilligkeit, den Rest der Ruhestunden für die Sicherheit der Schlafenden zu opfern, verweilt haben, hätte nicht ein zweiter Blick aus dem boshaften, schwarzen, lachenden Auge 206 Derjenigen, die so günstig sich placirt hatte, um sein Antlitz zu beobachten, ihn an die Klugheit erinnert, in seinen Anerbietungen bescheiden zu sein.
»Dieser Schreck ist denn also glücklich vorübergegangen,« sagte der Puritaner aufstehend. »Wir wollen uns jetzt in Dankbarkeit und Frieden in unsere Betten begeben. Dein Dienst soll nicht vergessen werden, Dudley, denn Du hast Dich wenigstens scheinbarer Gefahr unsertwegen ausgesetzt.«
»Das hat er,« flüsterte Fidel halb vor sich hin; »und ich bin ganz gewiß, wir Mädchen werden seine Bereitwilligkeit nicht vergessen, mit der er die Süßigkeit des Schlafes einbüßen wollte, damit den Schwächeren kein Leid widerführe.«
»Sprich nicht von dieser Kleinigkeit,« entgegnete schnell der Andere befangen. »Es muß irgend eine Täuschung mit den Tönen gewesen sein, denn ich bin jetzt fest der Meinung, daß, ausgenommen damals, wo sie uns an das Thor rief, um den Fremden einzulassen, die Muschel ganz und gar während der Nacht nicht berührt worden ist.«
»Dann ist es eine Täuschung, die sich jetzt wiederholt!« rief Contentius und sprang von seinem Stuhle auf, als ein schwacher, zitternder Ruf aus der Seemuschel, dem ähnlich, welcher zuerst ihren Gast angekündigt hatte, sich abermals durch die Gebäude wand, bis er jedes Ohr in der Wohnung erreichte.
»Dies ist eine eben so geheimnißvolle, als, wie es sich noch zeigen mag, unheilverkündende Warnung;« sagte der alte Marcus Heathcote, als das Erstaunen, um nicht zu sagen die Bestürzung des Augenblicks sich ein wenig gelegt hatte. »Hast Du denn nichts gesehen, was so Etwas erwarten ließ?«
207 Eben Dudley aber war, wie die meisten Anderen, zu sehr außer Fassung, um antworten zu können. Alle schienen ängstlich auf das zweite und stärkere Blasen zu warten, welches die Nachahmung von des Fremden Ruf vollständig machen sollte. Es war nicht nöthig, lange zu warten, denn in einem Zwischenraum, der etwa eben so lange dauern mochte, als der, welcher die zwei ersten Stöße in die Muschel getrennt hatte, folgte ein zweiter Ton, und wieder in einer so treuen Weise, daß er dadurch ganz den Anschein eines Echo's erhielt. 208