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Siebenundvierzigstes Kapitel.
Ein Spion.

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Es vergingen einige Wochen, ohne uns irgend eine Veränderung zu bringen. Wir warteten auf Wemmick, und er gab kein Zeichen von sich. Wenn ich ihn nie außerhalb Little Britain gekannt, und nie das Vorrecht vertrauten Umganges im Schlosse mit ihm genossen hätte, so wäre ich vielleicht zweifelhaft an ihm geworden; doch so wie ich ihn kannte, war dies keinen Augenblick der Fall.

Meine Geldangelegenheiten fingen an, ein düsteres Aussehen anzunehmen, und mehre von meinen Gläubigern begannen, mich um Zahlung zu drängen. Ich fühlte bereits den peinlichen Mangel an Geld (ich meine an baarem Gelde in der Tasche), und suchte demselben durch Veräußerung einiger Schmuckgegenstände, die ich leicht entbehren konnte, abzuhelfen. Aber ich war vollkommen mit mir einig, daß es ein herzloser Betrug sein würde, wenn ich in der Ungewißheit meiner jetzigen Pläne und Absichten noch ferner Geld von meinem Wohlthäter annähme. Deshalb hatte ich ihm seine Brieftasche durch Herbert uneröffnet zurückgeschickt, damit er sie in seinen eigenen Gewahrsam nehme, und es gewährte mir eine Art von Genugthuung – ob es die rechte oder die falsche Art war, lasse ich dahingestellt sein – daß ich, seit er sich mir zu erkennen gegeben, keinen Gebrauch mehr von seiner Großmuth gemacht hatte.

Im Verlaufe der Zeit bedrückte mich immer mehr der Gedanke, daß Estella verheirathet sei. In der Furcht, denselben bestätigt zu finden, vermied ich die Zeitungen zu lesen und bat Herbert (dem ich die Umstände unseres letzten Zusammentreffens mitgetheilt hatte), niemals zu mir von ihr zu sprechen. Wozu ich diesen letzten, elenden kleinen Fetzen von dem Kleide der Hoffnung, das zerrissen und dem Spiele des Windes preisgegeben war, aufbewahrte – was weiß ichs? Hast nicht Du, der Du dies liesest, Deinerseits einen nicht unähnlichen Widerspruch in Deinem letzten Jahre, letzten Monate, oder der letzten Woche in Dir gefunden?

Es war ein unglückseliges Leben, das ich führte, und die eine vorherrschende Sorge desselben, welche wie ein hoher Gebirgsgipfel über eine Gebirgskette emporragte, verließ mich keinen Augenblick. Doch zeigte sich noch immer kein neuer Grund zu Befürchtungen. Wie oft ich auch in immer frischer, schreckensvoller Ahnung, daß Provis entdeckt sei, im Bette emporfuhr, wie angsterfüllt ich auch da saß und Herbert's heimkehrenden Schritten lauschte, ob sie nicht etwa eiliger als gewöhnlich nahten, oder durch schlimme Nachrichten beflügelt würden; trotz alledem und vielem dem Aehnlichen nahm Alles seinen ruhigen Fortgang, Zur Unthätigkeit und einem Zustande fortwährender Unruhe und Ungewißheit verurtheilt, ruderte ich in meinem Boote umher, und wartete, wartete, wartete, so gut ich konnte.

Es gab in der Ebbe und Flut des Flusses gewisse Stadien, in denen ich, wenn ich den Fluß hinab gerudert war, nicht durch die von Wasserwirbeln umtobten Bogen und Brückenpfeiler der alten London-Brücke wieder zurückkehren konnte; zu solchen Zeiten ließ ich dann mein Boot an einer Schiffswerft am Zollhause, um es später an die Templestufen zurückbringen zu lassen. Es war mir nicht unlieb, hierzu genöthigt zu sein, denn es diente dazu, die Leute, welche ihre Beschäftigung hier an den Fluß führte, vertrauter mit mir und meinem Boote zu machen. Aus diesem unbedeutenden Umstande entsprangen zwei Begegnungen, von denen ich jetzt zu erzählen habe.

Eines Nachmittags, spät im Monat Februar, stieg ich um die Zeit des Dunkelwerdens an der Werft ans Land. Ich war mit der Ebbe bis Greenwich hinunter gerudert und dann mit der Flut zurückgekehrt. Es war ein schöner klarer Tag gewesen, doch mit dem Sinken der Sonne nebelig geworden, so daß ich ziemlich vorsichtig zwischen den Schiffen und Brücken hatte zurückrudern müssen. Sowohl auf der Hin- als Rückfahrt hatte ich an Provis Fenster das Signal: Alles richtig, gesehen.

Da der Abend naßkalt war und es mich fror, gedachte ich, mich sogleich mit einem Mittagessen zu erquicken und zu erwärmen, und da ich, falls ich nach dem Temple heimkehrte, nur viele Stunden der Traurigkeit und Einsamkeit vor mir hatte, beschloß ich, hernach ins Theater zu gehen. Das Theater, in welchem Mr. Wopsle seinen zweifelhaften Triumph gefeiert hatte, lag in der Nachbarschaft der Wasserseite (jetzt liegt es nirgends mehr), und ich beschloß, dieses zu besuchen. Ich wußte, daß es Mr. Wopsle nicht gelungen war, das Drama wieder zu heben, sondern daß er im Gegentheil an dem Falle desselben Theil genommen. Er war ominöser Weise zuletzt in der Rolle eines treuen Schwarzen in Verbindung mit einem kleinen Mädchen von hoher Geburt und einem Affen aufgetreten; und Herbert hatte ihn als einen räuberischen Tataren mit komischen Neigungen, mit einem Gesicht wie ein rother Ziegelstein und einem Hute voller Glöckchen gesehen.

Ich speiste in einem Etablissement, welches Herbert und ich eine geographische Restauration nannten – wo auf jede halbe Elle des Tischtuches mit den Rändern der Bierkrüge eine Weltkarte, und auf alle Messer mit der Brühe Landkarten gezeichnet waren; es giebt bis auf den heutigen Tag fast noch keine einzige Restauration innerhalb des Gebietes des Lord-Mayors, die nicht geographisch wäre – und verbrachte die Zeit damit, über den Krumen einzuschlummern, das Glas anzustieren und mich in dem heißen Dunst der Speisen rösten zu lassen. Endlich ermannte ich mich und ging ins Theater.

Hier fand ich als Helden einen Hochbootsmann im Dienste Sr. Majestät – einen höchst vortrefflichen Mann, obgleich ich gewünscht hätte, daß seine Beinkleider an einigen Stellen nicht ganz so eng und an anderen nicht ganz so weit gewesen wären – welcher all den kleinen Leuten die Hüte über die Augen schlug, obgleich er sehr hochherzig und tapfer war, und der nichts davon hören wollte, daß noch irgend ein Mensch Steuern bezahle, obgleich er sehr patriotisch war. Er hatte einen Sack mit Geld in der Tasche, der aussah wie ein Pudding in einer Serviette, und vermählte sich auf dieses Besitzthum hin unter großem Jubel mit einer jungen Dame in Kleidern, die von Bettgardinen angefertigt waren, wobei die ganze Bevölkerung von Portsmouth (neun an der Zahl nach dem letzten Census) auf den Strand herauskam, um sich die Hände zu reiben und sie einander zu drücken und: »Schenkt ein, schenkt ein!« dazu zu singen.

Ein gewisser Schiffsdeckfeger von dunkler Hautfarbe, der nicht einschenken, oder sonst irgend Etwas thun wollte, was von ihm verlangt wurde, und dessen Herz, wie der Hochbootsmann öffentlich versicherte, so schwarz war, wie sein Gesicht, machte noch zwei anderen Deckfegern den Vorschlag, die ganze Menschheit in Schwierigkeiten zu verwickeln; was auch auf so wirksame Weise ausgeführt wurde (da die Deckfegerfamilie bedeutenden politischen Einfluß besitzt), daß der halbe Abend damit verging, um Alles wieder in Ordnung zu bringen, und dann gelang dies nur mit Hülfe eines ehrlichen kleinen Krämers mit einem weißen Hute, schwarzen Gamaschen und einer rothen Nase, welcher mit einem Bratroste in ein Uhrgehäuse stieg und horchte, und dann herauskam und Jeden, den er durch Das, was er erhorcht hatte, nicht widerlegen konnte, von hinten mit dem Roste auf den Kopf schlug.

Dies bewirkte, daß Mr. Wopsle (von dem man bisher nichts gehört oder gesehen hatte) mit einem Stern und Hosenbandorden als ein Bevollmächtigter mit großer Macht, direct von der Admiralität abgesandt, anlangte, um zu sagen, daß alle Deckfeger sofort ins Gefängniß gehen müßten, und daß er dem Hochbootsmann als geringe Anerkennung seiner öffentlichen Dienste die Unionsflagge bringe.

Der Hochbootsmann, zum ersten Male im Leben gerührt, trocknete sich achtungsvoll mit der Unionsflagge die Augen, worauf er sich getröstet fühlte, und Mr. Wopsle, den er Ew. Ehren anredete, um Erlaubniß bat, ihm die »Floßfeder« drücken zu dürfen. Nachdem Mr. Wopsle ihm mit anmuthiger Würde zu diesem Zwecke die Hand überlassen, wurde er augenblicklich in einen staubigen Winkel geschoben, während alle Uebrigen eine Hornpipe tanzten, und von diesem Winkel aus wurde er, indem er mit unzufriedenem Blicke das Publicum beobachtete, meiner ansichtig.

Das zweite Stück war das letzte neue große komische Weihnachtsballet, in dessen erster Scene es mir schmerzlich war, Wopsle mit rothwollenen Beinen, einem außerordentlich vergrößerten, pbosphorischen Antlitze und einer Masse rother Fransen als Haar zu erkennen, wie er in einem Bergwerke beschäftigt war, Donnerkeile zu verfertigen, und große Feigheit an den Tag legte, als sein gigantischer Herr sehr heiser zum Mittagessen heimkam. Doch zeigte er sich bald darauf unter würdigeren Verhältnissen; denn es erwies sich, daß der Genius jugendlicher Liebe des Beistandes bedurfte – wegen der väterlichen Unmenschlichkeit eines unwissenden Pächters, welcher sich der Herzenswahl seiner Tochter entgegenstellte, indem er sich aus einem Fenster im ersten Stockwerke in einem Mehlsacke absichtlich auf den Gegenstand derselben warf – und deshalb einen scharfsinnigen Zauberer herbeirief: und dieser erwies sich, als er in etwas unsicherer Haltung und anscheinend nach einer gewaltigen Reise von den Antipoden heraufkam, als Mr. Wopsle mit einem hohen Hute auf dem Kopfe und einem Werke über Zauberkunst in einem Bande unter dem Arme.

Da das Geschäft dieses Zauberers auf Erden hauptsächlich darin bestand, daß auf ihn los geredet, los gesungen, los gestoßen, los getanzt und mit Feuern von verschiedenen Farben auf ihn los geblitzt wurde, so blieb ihm ziemlich viel Zeit zu seiner eigenen Verfügung. Und ich gewahrte zu meinem großen Erstaunen, daß er dieselbe dazu verwandte, in der Richtung nach mir hinzustieren, als wenn er in Staunen versunken sei.

Es lag in dem zunehmenden Stieren von Mr. Wopsles Auge etwas so Auffallendes, und er schien so Vielerlei bei sich zu überlegen und so confus zu werden, daß ich es durchaus nicht begreifen konnte. Ich saß lange, nachdem er in einem großen Uhrgehäuse zu den Wolken emporgestiegen war, hierüber nachdenkend da, und konnte es noch immer nicht fassen. Und ich dachte noch daran, als ich eine Stunde später das Theater verließ und fand, daß er mich an der Thür erwartete.

»Wie gehts Ihnen?« sagte ich, ihm die Hand reichend, als wir zusammen die Straße hinabgingen. »Ich bemerkte, daß Sie mich sahen.«

»Daß ich Sie sah, Mr. Pip!« erwiederte er. »In der That sah ich Sie. Aber wer war noch außerdem da?«

»Wer noch außerdem?«

»Es ist außerordentlich seltsam,« sagte Mr. Wopsle, indem sein Gesicht wieder den confusen Ausdruck von vorhin annahm: »und doch könnte ich auf ihn schwören.«

Da ich unruhig zu werden anfing, bat ich Mr. Wopsle, sich darüber zu erklären, was er meine.

»Ob ich ihn gleich bemerkt haben würde, falls Sie nicht dort gewesen wären,« fuhr Mr. Wopsle in derselben befremdlichen Manier fort, »kann ich nicht mit Bestimmtheit behaupten, aber ich denke es doch.«

Ich schaute mich unwillkürlich um, wie ich mich umzuschauen gewohnt war, wenn ich nach Hause ging; denn diese geheimnißvollen Worte machten, daß ein Schauer mich überlief.

»O! Er kann nicht mehr zu sehen sein,« sagte Mr. Wopsle. »Er ging hinaus, ehe ich abging. Ich sah ihn gehen.«

Mit meinen Gründen zum Argwohn beargwöhnte ich sogar diesen armen Schauspieler. Ich glaubte, er beabsichtige mich zu einem Zugeständniß zu verlocken. Deshalb blickte ich ihn an, indem wir zusammen weiter gingen, sagte jedoch nichts.

»Ich bildete mir lächerlicher Weise ein, daß er mit Ihnen dort sein müsse, Mr. Pip, bis ich sah, daß Sie gar nichts von ihm wußten, während er wie ein Gespenst hinter Ihnen saß.«

Mich überlief abermals ein Schauer, aber ich war entschlossen, nicht zu sprechen, denn es vertrug sich mit seinen Worten sehr wohl die Vermuthung, daß er beauftragt sei, mich zu verleiten, diese seine Andeutungen mit Provis in Verbindung zu bringen. Natürlich war ich vollkommen überzeugt und ganz sicher darüber, daß Provis nicht dort gewesen.

»Ich kann mir wohl denken, daß Sie erstaunt über mich sind. Mr. Pip, ja ich sehe es Ihnen an. Aber es ist so sehr seltsam! Sie werden kaum glauben, was ich Ihnen zu sagen im Begriff bin. Ich würde es selbst kaum glauben, falls Sie es mir sagten.«

»Wirklich?« sagte ich.

»Ja, wirklich. Mr. Pip, erinnern Sie sich wohl eines gewissen Weihnachtstages vor langer Zeit, als Sie noch ein kleines Kind waren, und ich bei Gargerys zu Tische geladen war und Soldaten ankamen, um ein paar Handschellen ausbessern zu lassen?«

»Ich entsinne mich dessen sehr wohl.«

»Und erinnern Sie sich wohl, daß es eine Jagd auf zwei Sträflinge gab, und daß wir uns derselben anschlossen, und daß Gargery Sie auf den Rücken nahm, und daß ich voran lief, und Sie mir folgten, so gut Sie konnten?«

»Ich erinnere mich alles dessen vollkommen.« (Besser, als er sich dachte, fügte ich für mich selbst hinzu.)

»Und daß wir dann die Beiden in einem Graben fanden, wo sie sich balgten, und daß der Eine sehr stark von dem Andern mitgenommen und im Gesicht zerschunden war.«

»Ich sehe es Alles deutlich vor mir.«

»Und daß die Soldaten Fackeln anzündeten und die Beiden in ihre Mitte nahmen, und daß wir mitgingen, um das Ende von der Sache zu sehen, über die schwarzen Marschen hin, indem das Fackellicht auf ihre Gesichter fiel, – dies ist mir besonders erinnerlich, – indem das Fackellicht auf ihre Gesichter fiel, während rings umher uns dichte Finsterniß umgab?«

»Ja,« sagte ich. »Ich entsinne mich der ganzen Geschichte.«

»Nun, Mr. Pip, der eine von jenen Gefangenen saß heute Abend hinter Ihnen. Ich sah ihn über Ihre Schulter hinweg.«

»Ruhig!« dachte ich. Dann fragte ich ihn: »Welchen von Beiden glauben Sie gesehen zu haben?«

»Den, der zerschunden war,« antwortete er ohne Zögern, »und zwar will ich drauf schwören, daß ich ihn sah! Je mehr ich an ihn denke, desto sicherer bin ich mir darüber, daß er es war.«

»Dies ist sehr sonderbar!« sagte ich, indem ich mich, so gut ich konnte, stellte, als sei es weiter nichts für mich. »Wirklich, sehr sonderbar!«

Ich kann unmöglich die gesteigerte Unruhe übertreiben, in die mich diese Unterhaltung versetzte, noch mein besonderes und eigenthümliches Entsetzen darüber, daß Compeyson hinter mir gesessen hatte, »wie ein Gespenst«. Denn wenn er je, seit unser Verstecken angefangen, auf ein paar Augenblicke aus meinen Gedanken gewesen, so war dies zu solchen Momenten geschehen, wo er am nächsten bei mir gewesen. Und der Gedanke, daß ich trotz all meiner Sorgfalt so nichtsahnend und achtlos gewesen, verursachte mir ein Gefühl, wie wenn ich, um ihn nicht heranzulassen, eine Reihe von hundert Thüren geschlossen und ihn dann an meiner Seite erblickt hätte. Auch konnte ich nicht bezweifeln, daß er dort war, weil ich dort war, und daß, wie geringer Anschein von Gefahr uns auch umgeben mochte, die Gefahr selbst doch stets nahe und thätig sei.

Ich legte dann Mr. Wopsle einige Fragen vor, wie: wann der Mann hereingekommen? Er konnte mirs nicht sagen; er hatte mich gesehen und dann über meine Schultern hin den Mann erblickt. Er begann erst, ihn zu identificiren, nachdem er ihn eine Weile angesehen; aber er hatte ihn gleich von Anfang an auf unbestimmte Weise mit mir in Verbindung gebracht, und gewußt, daß er auf irgend eine Art mit mir und jener alten Zeit im Dorfe zu thun habe. Wie er gekleidet gewesen? Gut, aber in keiner Weise auffallend; er glaube, schwarz. Ob sein Gesicht irgend wie entstellt war? Nein, er glaube nicht. Ich glaubte es ebenfalls nicht, denn obgleich ich in meiner grübelnden Stimmung nicht besonders auf die Leute hinter mir geachtet hatte, so hielt ich es doch für wahrscheinlich, daß ein entstelltes Gesicht meine Aufmerksamkeit erregt haben würde.

Als Mr. Wopsle mir Alles mitgetheilt, was er wußte oder ich aus ihm herausbringen konnte, und nachdem ich ihn mit einigen den Anstrengungen des Abends entsprechenden Erfrischungen tractirt hatte, trennten wir uns. Es war zwischen zwölf und ein Uhr, als ich im Temple anlangte und die Thore verschlossen fand. Es war Niemand in der Nähe, als ich hinein und nach Hause ging.

Herbert war heimgekommen und wir setzten uns vors Feuer und gingen sehr ernstlich mit einander zu Rathe. Aber es konnte nichts gethan werden, außer, daß ich Wemmick von Dem unterrichtete, was ich an diesem Abende erfahren, und ihn daran erinnerte, daß wir auf seinen Wink warteten. Da ich ihn durch zu häufige Besuche in seinem Castell zu compromittiren fürchtete, machte ich ihm diese Mittheilung brieflich. Ich schrieb den Brief, ehe ich mich zu Bette legte, ging dann aus und gab ihn auf die Post; und abermals war Niemand zu sehen, Herbert und ich kamen überein, daß wir nichts weiter thun könnten, als überaus vorsichtig sein. Wir waren in der That sehr vorsichtig – noch vorsichtiger, als vorher, falls dies möglich war – und ich ging meinestheils nie in die Nähe von Chinks Basin, außer wenn ich vorbei ruderte, und dann sah ich nach Mill Pond Bank nur eben so hin, wie nach jedem andern Punkte.

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