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Vor der Tür des Bankiers hielt Beauchamp Morcerf zurück und sagte: Sie wollen von Herrn von Monte Christo eine Erklärung verlangen. Überlegen Sie einen Augenblick, Morcerf, ehe Sie zu dem Grafen gehen, die ernste Bedeutung Ihres Schrittes.
Ist er ernster, als wenn ich zu Herrn Danglars gehe?
Ja; Herr Danglars ist ein Geldmensch, und Sie wissen, die Geldmenschen kennen zu genau das Kapital, das sie wagen, um sich so leicht zu schlagen. Der andere ist im Gegenteil ein Edelmann, wenigstens wie es scheint; doch fürchten Sie nicht, daß unter dem Edelmann ein Bravo steckt?
Ich fürchte nur, einen Menschen zu treffen, der sich nicht schlägt.
Oh! seien Sie unbesorgt, sagte Beauchamp, der wird sich schlagen. Nehmen Sie sich in acht, ich fürchte, er schlägt sich nur zu gut.
Freund, entgegnete Morcerf mit einem schönen Lächeln, das ist es, was ich wünsche; und das größte Glück, das mir widerfahren kann, ist, für meinen Vater getötet zu werden.
Ihre Mutter wird darüber sterben.
Arme Mutter! versetzte Albert, mit der Hand über seine Augen fahrend, ich weiß es wohl, doch besser, sie stirbt hierüber, als sie stirbt vor Schande.
Sie sind also fest entschlossen, Albert? – Vorwärts!
Sie stiegen in ihren Wagen und ließen sich zum Grafen fahren. Als sie ausgestiegen waren, eilte Albert so schnell vorwärts, daß ihm der Freund kaum zu folgen vermochte. Baptistin empfing sie. Der Graf war von der Reise zurückgekommen, aber er saß im Bade und hatte verboten, irgend jemand zu empfangen.
Doch nach dem Bade? – Wird der Graf in die Oper fahren.
Sind Sie dessen gewiß? – Vollkommen; der Herr Graf hat seine Pferde auf Punkt acht Uhr bestellt.
Sehr gut, versetzte Albert; mehr wollte ich nicht wissen. Dann sich zu Beauchamp wendend, sagte er: Beauchamp, ich zähle darauf, daß Sie mich in die Oper begleiten. Wenn Sie können, bringen Sie Chateau-Renaud mit.
Beauchamp verließ Albert, nachdem er ihm versprochen, ihn abzuholen.
Nach Hause zurückgekehrt, benachrichtigte Albert Franz, Debray und Morel von seinem Wunsche, sie ebenfalls in der Oper zu sehen. Dann besuchte er seine Mutter, die seit den Ereignissen des vorhergehenden Tages ihre Tür für jedermann verschlossen hatte. Er fand sie, vom Schmerz über die öffentliche Demütigung niedergeschmettert, im Bette. Alberts Anblick brachte auf sie die Wirkung hervor, die man davon erwarten konnte; sie drückte ihrem Sohne die Hand und brach in ein Schluchzen aus.
Albert blieb einen Augenblick stumm vor dem Bette seiner Mutter stehen. Man sah an seinem bleichen Gesichte und an seiner gerunzelten Stirne, daß sein Racheentschluß sich immer mehr in seinem Herzen abstumpfte.
Meine Mutter, sagte Albert, kennen Sie irgend einen Feind des Herrn von Morcerf?
Mercedes bebte, denn sie hatte bemerkt, daß der junge Mann nicht »von meinem Vater« sagte.
Mein Freund, sagte sie, die Menschen in der Stellung des Grafen haben viele Feinde, die sie nicht kennen. Und die Feinde, die man nicht kennt, sind die gefährlichsten.
Ja, ich weiß dies und wende mich daher an Ihren Scharfsinn. Meine Mutter, Sie sind eine so kluge Frau, daß Ihnen nichts entgeht.
Weil Sie zum Beispiel bemerkten, daß an unserem Ballabend der Graf von Monte Christo nichts bei uns hat nehmen wollen.
Mercedes erhob sich zitternd und rief: Herr von Monte Christo? Wie hängt das mit der Frage zusammen, die du an mich richtest?
Sie wissen, Herr von Monte Christo ist fast ein Orientale, und um ihre volle Rachefreiheit zu bewahren, essen und trinken die Orientalen nichts bei ihren Feinden.
Herr von Monte Christo unser Feind, sagst du, Albert? entgegnete Mercedes, weißer werdend, als das Tuch, das sie bedeckte. Wer hat dir das gesagt? Warum? Du bist toll, Albert. Herr von Monte Christo hat uns nur Freundliches erwiesen; er hat dir das Leben gerettet, und du selbst hast ihn uns vorgestellt. Oh! ich bitte dich, mein Sohn, wenn du einen solchen Gedanken hegtest, so verbanne ihn, und wenn du auf meine Bitte etwas gibst, so bleibe in gutem Einvernehmen mit ihm.
Meine Mutter, versetzte der junge Mann mit düsterem Blicke, Sie haben Ihre Gründe, daß Sie mir sagen, ich solle diesen Mann schonen.
Ich! rief Mercedes . . . und sie errötete ebenso schnell wie sie erbleicht war, und wurde beinahe in demselben Augenblicke noch bleicher, als zuvor.
Ja, allerdings, Ihr Grund ist, daß der Graf uns Böses zufügen kann, nicht so?
Mercedes bebte und erwiderte, einen forschenden Blick auf ihren Sohn heftend: Du sprichst seltsam mit mir und hast, wie mir scheint, sonderbare Vorurteile. Was tat dir der Graf? Vor drei Tagen reistest du mit ihm in die Normandie; vor drei Tagen betrachtete ich ihn als deinen besten Freund, und du warst derselben Meinung.
Ein ironisches Lächeln umschwebte Alberts Lippen. Mercedes sah dieses Lächeln und erriet mit ihrem doppelten Instinkte der Frau und der Mutter alles; aber klug und stark, verbarg sie ihre Unruhe und ihr Beben.
Albert ließ das Gespräch fallen; nach einem Augenblick knüpfte es die Gräfin wieder an.
Du bist gekommen, um mich zu fragen, wie es mir gehe, sagte sie; ich antworte dir offen, ich fühle mich unwohl. Du solltest dich einrichten, Albert, mir Gesellschaft zu leisten, ich möchte nicht allein sein.
Meine Mutter, ich stände zu Ihren Befehlen, und Sie wissen wie gern, wenn mich nicht eine wichtige Angelegenheit zwänge, Sie heute abend zu verlassen.
Ah! gut, erwiderte Mercedes mit einem Seufzer, geh, Albert, ich will dich nicht zum Sklaven deiner kindlichen Liebe machen.
Albert stellte sich, als hörte er nicht, grüßte seine Mutter und ging.
Kaum war der junge Mann fort, als Mercedes einen vertrauten Diener rufen ließ; diesem befahl sie, Albert überall zu folgen, wohin er gehen würde, und ihr sogleich Meldung zu machen. Dann läutete sie ihrer Kammerfrau und ließ sich, so schwach sie war, ankleiden, um auf jeden Fall bereit zu sein.
Der dem Bedienten erteilte Auftrag war nicht schwer zu vollziehen. Albert kehrte in seine Wohnung zurück und kleidete sich äußerst sorglich an. Zehn Minuten vor acht Uhr kam Beauchamp.
Beide stiegen in Alberts Wagen, und dieser rief, da er keinen Grund hatte, zu verbergen, wohin er fuhr, ganz laut: In die Oper.
In seiner Ungeduld kam er vor dem Aufziehen des Vorhangs. Chateau-Renaud, von Beauchamp unterrichtet, saß auf seinem Sperrsitze. Er bemühte sich durchaus nicht, Albert abzuraten, sondern beschränkte sich darauf, dem Freunde die Versicherung zu wiederholen, er stehe zu seiner Verfügung.
Debray war noch nicht eingetroffen; doch Albert wußte, daß er selten bei einer Vorstellung der Oper ausblieb. Albert irrte bis zum Aufziehen des Vorhangs im Theater umher. Er hoffte, Monte Christo entweder im Gange oder auf der Treppe zu treffen. Dann ging er an seinen Platz und setzte sich im Orchester zwischen Chateau-Renaud und Beauchamp.
Doch seine Augen verließen Monte Christos Loge nicht, die während des ersten Aktes hartnäckig geschlossen blieb. Endlich am Anfange des zweiten Aktes, als Albert zum hundertsten Male seine Uhr befragte, öffnete sich die Tür der Loge: Monte Christo trat schwarzgekleidet ein und stützte sich auf das Geländer, um in den Saal zu schauen, dort gewahrte er einen bleichen Kopf und funkelnde Augen, die gierig seine Blicke anzuziehen schienen, und erkannte Albert. Ohne irgend eine seine Gedanken verratende Bewegung zu machen, setzte er sich, zog sein Opernglas hervor und schaute nach einer anderen Seite.
Doch während es den Anschein hatte, als bemerke er Albert nicht, verlor ihn der Graf nicht aus dem Auge, und als der Vorhang am Ende des zweiten Aktes fiel, folgte sein unfehlbarer Blick dem jungen Mann, der, begleitet von seinen Freunden, das Orchester verließ. Dann erschien derselbe Kopf wieder in einer Loge der seinigen gegenüber. Der Graf fühlte, daß der Sturm gegen ihn losbrach, und als er den Schlüssel im Schlosse seiner Loge drehen hörte, wußte er, obgleich er in diesem Augenblick lächelnd mit dem neben ihm sitzenden Morel sprach, was bevorstand, und war auf alles gefaßt.
Die Tür öffnete sich. Jetzt erst wandte sich Monte Christo um und erblickte Albert zitternd und leichenblaß. Hinter ihm standen Beauchamp und Chateau-Renaud.
Sieh da! rief er mit jener wohlwollenden Höflichkeit, die gewöhnlich seinen Gruß von den Alltagsgrüßen unterschied, mein Reiter ist am Ziele angelangt. Guten Abend, Herr von Morcerf.
Und das Gesicht dieses Mannes, der auf eine so seltsame Weise seiner Herr war, drückte die vollkommenste Herzlichkeit aus.
Nun erst erinnerte sich Morel des Briefes, den er vom Vicomte empfangen, und worin ihn dieser ohne eine andere Erklärung gebeten hatte, sich in der Oper einzufinden, und er begriff, daß etwas Furchtbares vor sich gehen sollte.
Wir kommen nicht hierher, um heuchlerische Höflichkeiten und falsche Freundschaftsbezeugungen auszutauschen, sagte der junge Mann; wir kommen, um eine Erklärung von Ihnen zu fordern, Herr Graf.
Die zitternde Stimme des jungen Mannes drang kaum durch seine geschlossenen Zähne.
Eine Erklärung in der Oper? sagte der Graf mit dem ruhigen Tone und dem durchdringenden Auge des stets seiner selbst sicheren Mannes. So wenig ich mit den Pariser Gewohnheiten vertraut bin, so hätte ich doch nicht geglaubt, daß man hier Erklärungen zu fordern pflege.
Wenn sich jedoch die Leute verleugnen lassen, sagte Albert, unter dem Vorwande, sie seien im Bad, so muß man sich an sie wenden, wo man sie trifft.
Ich bin nicht so schwer zu treffen, denn noch gestern, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, waren Sie bei mir.
Gestern, mein Herr, entgegnete der junge Mann, dessen Kopf in Flammen geriet, gestern befand ich mich bei Ihnen, weil ich nicht wußte, wer Sie waren.
Bei diesen Worten hatte Albert die Stimme dergestalt erhoben, daß die Inhaber der benachbarten Logen, sowie die Personen, die sich in den Gängen befanden, ihn hörten, stehen blieben und sich umsahen.
Woher kommen Sie denn, mein Herr? sagte Monte Christo, scheinbar ohne jede Erregung. Ich glaube, Sie erfreuen sich nicht Ihres ganzen Verstandes.
Wenn ich Ihre Treulosigkeit begreife, und es mir gelingt, Ihnen begreiflich zu machen, daß ich mich rächen will, werde ich noch vernünftig genug sein, versetzte Albert wütend.
Mein Herr, ich verstehe Sie nicht, erwiderte Monte Christo, und wenn ich Sie auch verstände, so würden Sie immer noch zu laut sprechen. Ich bin hier bei mir und allein berechtigt, meine Stimme über andere zu erheben. Gehen Sie, mein Herr!
Und Monte Christo wies Albert mit einer bewundernswert gebieterischen Gebärde die Tür.
Ah! ich werde es wohl dahin bringen, daß Sie hinausgehen, sagte Albert, krampfhaft seinen Handschuh zerknitternd, den der Graf nicht aus dem Gesichte verlor.
Gut, gut! erwiderte phlegmatisch Monte Christo, Sie suchen Streit mit mir, mein Herr, das sehe ich; doch eines, Vicomte, merken Sie sich: es ist eine schlechte Sitte, mit Geschrei herauszufordern, Herr von Morcerf.
Ein Gemurmel des Erstaunens durchlief bei diesem Namen wie ein Schauer die Zuhörer dieser Szene. Seit dem vorhergehenden Tage war der Name Morcerf in aller Mund.
Besser als alle und zuerst von allen begriff Albert die Anspielung und machte eine Bewegung, seinen Handschuh dem Grafen ins Gesicht zu schleudern; aber Morel faßte ihn bei der Faust, während Beauchamp und Chateau-Renaud, in der Furcht, die Szene könne die Grenzen einer Herausforderung überschreiten, ihn von hinten zurückhielten.
Monte Christo aber streckte, ohne aufzustehen und nur seinen Stuhl neigend, die Hand aus, zog aus den krampfhaft zusammengepreßten Fingern des jungen Mannes den feuchten Handschuh und sagte mit einem furchtbaren Ausdrucke: Mein Herr, ich nehme Ihren Handschuh als geworfen an und werde Ihnen denselben um eine Kugel gewickelt zurückschicken. Nun gehen Sie von hier weg, oder ich rufe meine Diener und lasse Sie hinauswerfen.
Trunken, verwirrt, mit blutigen Augen machte Albert zwei Schritte rückwärts.
Morel benutzte diese Gelegenheit, um die Tür wieder zu schließen. Monte Christo ergriff sein Doppelglas und fing an hindurchzuschauen, als ob nichts Besonderes vorgefallen wäre. Dieser Mann hatte ein Herz von Erz und ein Gesicht von Marmor. Morel neigte sich an sein Ohr und sagte zu ihm: Was haben Sie ihm getan?
Ich? Nichts, persönlich wenigstens, sagte Monte Christo.
Diese seltsame Szene muß doch einen Grund haben?
Die Geschichte des Grafen von Morcerf bringt den unglücklichen jungen Mann ganz außer sich.
Haben Sie denn Anteil daran?
Die Kammer ist durch Haydee von dem Verrate seines Vaters unterrichtet worden.
Man hat mir in der Tat davon erzählt, sagte Morel, doch ich wollte nicht glauben, daß die griechische Sklavin die Tochter Ali Paschas ist. – Es ist die reine Wahrheit.
Oh! mein Gott, ich begreife nun alles, und diese Szene ist absichtlich herbeigeführt worden. – Wieso?
Ja. Albert schreibt mir, ich möchte mich heute abend in der Oper einfinden; er wollte mich also zum Zeugen der von ihm beabsichtigten Beleidigung haben.
Wahrscheinlich, sagte Monte Christo mit seiner unstörbaren Ruhe.
Aber was werden Sie mit ihm machen?
Mit Albert? versetzte Monte Christo in demselben Tone, was ich mit ihm machen werde, Maximilian? So wahr Sie hier sind und ich Ihnen die Hand drücke, töte ich ihn morgen vormittag um zehn Uhr; das werde ich machen.
Morel nahm ebenfalls Monte Christos Hand in die seinige und bebte, als er diese kalte und ruhige Hand fühlte.
Ah! Graf, sagte er, sein Vater liebt ihn so sehr!
Sagen Sie mir das nicht! rief Monte Christo mit der ersten Regung des Zornes, der ihn zu fassen schien, er mag leiden!
Morel ließ erstaunt die Hand fallen.
Graf! Graf! sagte er.
Lieber Maximilian, sagte der Graf, hören Sie doch, wie bewunderungswürdig Duprez die Worte singt: O Mathilde! idole de mon âme! . . . Bravo! Bravo!
Morel sah, daß hier jedes weitere Wort überflüssig war, und wartete. Der Vorhang, der am Ende der Szene mit Albert aufging, ging bald wieder herunter. Man klopfte an die Tür.
Herein, rief Monte Christo, ohne daß seine Stimme die geringste Bewegung erriet. Beauchamp trat ein.
Guten Abend, Herr Beauchamp, grüßte Monte Christo, als ob er den Journalisten an diesem Abend zum ersten Male sähe; setzen Sie sich doch!
Beauchamp grüßte, trat ein und setzte sich.
Mein Herr, sagte er zu Monte Christo, ich begleitete soeben, wie Sie wahrnehmen konnten, Herrn von Morcerf.
Das heißt, Sie wollen sagen. Sie haben miteinander zu Mittag gespeist, erwiderte lachend Monte Christo. Ich bin glücklich, zu bemerken, mein lieber Herr Beauchamp, daß Sie nüchterner sind, als er.
Mein Herr, sagte Beauchamp, ich gestehe, Albert hat unrecht gehabt, in Hitze zu geraten, und ich komme auf meine eigene Rechnung, um Entschuldigung zu bitten. Nun aber, da dies geschehen ist, hoffe ich, Sie werden mir eine Erklärung geben über Ihre Verbindungen mit den Leuten in Janina. Dann zwei Worte über die junge Griechin . . .
Genug, genug, mein Herr! fiel ihm der Graf ins Wort. Ich sehe, Sie verlangen für Ihren Freund Erklärungen von mir. So sagen Sie dem Vicomte: In unser beider Adern fließt Blut, das wir zu vergießen Lust haben, morgen vor zehn Uhr werde ich die Farbe des seinigen gesehen haben.
Es bleibt also nur noch übrig, die Anordnungen des Zweikampfes festzustellen.
Das ist mir vollkommen gleichgültig, entgegnete Monte Christo; es war also unnötig, mich im Schauspiel wegen einer solchen Lappalie zu stören. In Frankreich schlägt man sich mit Degen oder auf Pistolen; in den Kolonien greift man zur Büchse; in Arabien nimmt man den Dolch. Sagen Sie Ihrem Klienten, daß ich ihm, obgleich beleidigt, die Wahl der Waffen überlasse und alles ohne Widerrede annehme; alles, hören Sie wohl? Sogar den Zweikampf durch das Los, was immer albern ist. Doch bei mir ist es etwas anderes, ich bin sicher, zu gewinnen.
Sicher, zu gewinnen! wiederholte Beauchamp, den Grafen mit bestürztem Auge anschauend.
Ganz gewiß, sagte Monte Christo, leicht die Achseln zuckend. Sonst würde ich mich nicht mit Herrn von Morcerf schlagen. Ich werde ihn töten, es muß sein, es wird sein. Nur die Stunde und die Waffe lassen Sie mich heute abend wissen, ich lasse nicht gern auf mich warten.
Auf Pistolen, morgens um acht Uhr, im Walde von Vincennes, sagte Beauchamp, ganz aus der Fassung gebracht.
Gut, mein Herr, sagte Monte Christo; da nun alles in Ordnung ist, so lassen Sie mich dem Gesange zuhören, ich bitte Sie, und sagen Sie Ihrem Freunde Albert, er möge heute abend nicht wiederkommen; lassen Sie ihn nach Hause gehen und schlafen.
Beauchamp entfernte sich, im höchsten Grade erstaunt.
Sagen Sie, sprach Monte Christo, sich gegen Morel umwendend, nicht wahr, ich kann auf Sie zählen?
Gewiß, Sie können über mich verfügen, Graf; . . . und wer ist Ihr zweiter Zeuge?
Ich kenne niemand, dem ich diese Ehre erweisen möchte, als Ihnen, Morel, und Ihrem Schwager Emanuel. Glauben Sie, Emanuel würde mir diesen Dienst leisten?
Ich stehe für ihn, wie für mich, Graf.
Gut! mehr brauche ich nicht. Morgen früh um sieben Uhr bei mir, nicht wahr?