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3. Buch: 1860–1870

1. Kapitel.
Der Feldzug von Aspromonte 1862

Der Wert einer Pflanze bestimmt sich nach ihrem Ertrage, und ebenso bestimmt sich der Wert des einzelnen Menschen nach dem Nutzen, den er seinen Mitmenschen zu gewähren vermag. Geborenwerden, leben, essen und trinken und endlich sterben ist Sache auch des Insekts. In Zeitläuften wie dem Jahre 1860 im südlichen Italien lebt der einzelne Mensch und lebt ein für die große Menge nützliches Leben: das ist das wahre Leben der Seele! »Laßt die handeln, die es angeht,« sagten insgemein diejenigen, die, mit dem Maul in der Krippe des Staatsschatzes, geneigt waren, nichts zu tun oder etwas Nichtswürdiges. Infolge eines solchen Grundsatzes legte die savoyische Monarchie dreimal ihr Veto gegen die Expedition der Tausend ein; zuerst wollte sie nicht, daß wir nach Sizilien aufbrächen; sodann nicht, daß wir die Meerenge von Messina überschritten, und endlich nicht, daß wir über den Volturno gingen. Wir brachen nach Sizilien auf, wir überschritten die Meerenge und wir gingen über den Volturno – und Italien ging es dadurch nicht schlechter.

»Ihr hättet die Republik proklamieren müssen,« riefen die Mazzinisten und sie rufen es noch heute, wie wenn diese Doktoren, die gewohnt sind, der Welt von ihrem Schreibtisch aus Gesetze zu geben, den moralischen und wirtschaftlichen Zustand der Völker besser kannten als wir, die wir das Glück hatten, diese Völker anzuführen und zum Siege zu geleiten. Daß von den Monarchien ebensowenig Gutes zu erhoffen ist wie von den Priestern, zeigt sich täglich mehr und liegt klar zutage; aber daß wir im Jahre 1860 von Palermo bis Neapel die Republik hätten ausrufen sollen, das ist falsch! Und diejenigen, die uns das Gegenteil einreden wollen, tun das aus jener Parteilichkeit heraus, die sie seit 1848 bei jeder Gelegenheit an den Tag gelegt haben, nicht aber weil sie wirklich überzeugt sind von dem, was sie behaupten.

Wir hatten das Verbot von Seiten der Monarchie im Jahre 1860 und wir hatten es im Jahre 1862. Das Papsttum zu vernichten wäre, glaube ich, ebensoviel wert gewesen als den Bourbonen zu vernichten, wenn nicht noch etwas mehr. Und das, was sich die bekannten Rothemden 1862 vornahmen, war in der Tat: das Papsttum, unbestreitbar Italiens mächtigsten und grimmigsten Feind, zu Boden zu werfen und unsere natürliche Hauptstadt zu erwerben, ohne ein anderes Ziel, ohne einen anderen Ehrgeiz als den, das Heil des Vaterlandes zu fördern. Die Aufgabe war herrlich, die Lage war die nämliche, und das hochherzige Sizilien antwortete mit Ausnahme einiger wenigen, die bequem an dem von uns 1860 gedeckten Tische saßen, mit seiner gewohnten Begeisterung auf den Ruf »Rom oder den Tod!«, den wir damals in Marsala erhoben hatten. – Und hier kann ich nicht umhin zu wiederholen, was ich schon ein anderes Mal sagte: Hätte Italien nur 2 Städte wie Palermo besessen, so hätten wir Rom ohne jedes Hemmnis erreichen können.

Der verehrungswürdige Märtyrer des Spielbergs, Pallavicino, regierte in Palermo. Mir widerstrebte es wahrhaftig, diesem meinem alten Freunde irgendein Ungemach zu bereiten. Aber ich war überzeugt, daß jenes »den handeln lassen, den es angeht« ein Verbrechen sei, da ich bestimmt wußte, daß nichts unternommen würde, wenn der Anstoß von Seiten desjenigen ausbleibe, der keine unnütze Pflanze bleiben wollte. Daher also der Ruf »Rom oder den Tod« in Marsala, und ihm folgend die Ansammlung meiner Hochgemuten in Ficuzza, wenige Miglien von Palermo, wo sich in einer Farm mit Wald eine erlesene Schar der Jugend von Palermo – und hernach auch aus den Provinzen – versammelte. Die Versammlung in Ficuzza hatte am 1. August 1862 statt. Corrao, der tapfere Genosse von Rosalino Pilo, und andere Treffliche beschafften uns die Waffen; Bagnasco, Capello und andere erlauchte Vaterlandsfreunde bildeten einen Versorgungsausschuß – so daß mit meinen unzertrennlichen Gefährten vom Festlande, Nullo, Missori, Cairoli, Manci, Piccinini und anderen bald ein abermaliges Tausend im Felde stand, entschlossen, wie die Tausend von 1860, die priesterliche Gewaltherrschaft zu bekämpfen, die zweifellos noch viel schädlicher ist als die bourbonische. Aber der Monarchie gegenüber hatten wir das Verbrechen begangen, 10 Siege erfochten zu haben, und ihr die Beleidigung angetan, ihr Herrschaftsgebiet vergrößert zu haben: alles Dinge, die die Könige nicht verzeihen. Ein großer Teil derer, die 1860 die Einheit des Vaterlandes im Munde führten, jetzt aber einen schönen Platz errungen hatten und zufriedengestellt waren, tadelte entweder unser Unterfangen oder hielt sich beiseite, um sich durch die Berührung mit unberechenbaren und unruhigen Revolutionären nicht zu vergessen. Trotz alledem konnten wir, dank der stolzen Haltung Palermos und den lebhaften Sympathien von ganz Sizilien, die Insel bis nach Catania ohne ernsthafte Hindernisse durchziehen. Die wackere Einwohnerschaft von Catania stand den anderen nicht nach, und ihre Haltung hielt die, die sicherlich den Wunsch hatten, unseren Zug zum Stillstand zu bringen, in den Schranken der Untätigkeit.

2 Dampfschiffe, ein französisches und eins von der Gesellschaft Florio, die im Hafen von Catania lagen, gewährten uns das Mittel, nach dem Festland hinüberzukommen. Einige Fregatten der italienischen Kriegsmarine kreuzten vor dem Hafen und hätten unsere Einschiffung und Überfahrt hindern können. Sie hatten auch zweifellos Befehl dazu, aber (es sei zur Ehre derer gesagt, die sie kommandierten) es erfolgte keine Feindseligkeit von ihrer Seite. Ich sende jenen Kapitänen ein Wort des Beifalls, und wie auch ich die militärische Ehre zu kennen glaube, so sage ich mit voller Überzeugung, daß in derartigen Fällen ein Offizier von Ehre seinen Säbel in Stücke brechen muß.

Die Art, in der wir die Meerenge überschritten, war sehr gefährlich, da unsere Dampfer mit Leuten übermäßig beladen waren, wennschon aus Mangel an Raum eine große Anzahl der Unseren nicht hatte eingeschifft werden können. Ich habe in meinem Leben als Seemann schon schwer beladene Schiffe gesehen, aber noch nie in dem Grade wie damals. Da der größte Teil unserer Streiter erst jüngst angekommen und noch nicht in Kompagnien eingeteilt, deshalb auch den Offizieren noch nicht bekannt war, so drängten sie sich nun so massenhaft an Bord jener armseligen Dampfer, daß diese in die größte Gefahr kamen, zu kentern. Unnütz war es, sie zu beschwören, wieder auszusteigen: nicht im Traum! Und doch liefen sie die größte Gefahr, gingen vielleicht in den Tod. Ich blieb einige Zeit hindurch zweifelhaft, ob ich unter diesen Umständen abfahren solle. Wie groß war da meine Verlegenheit, meine Verantwortung! Von dem Entschluß eines Augenblicks hing wer weiß wieviel für die Zukunft des Vaterlandes ab! Niemand, der sich auf den Schiffen befand, konnte sich von seinem Platze rühren oder auch nur sich umdrehen. Schon zog die Nacht mit ihrer Finsternis herauf, und zusammengedrängt wie die Heringe, in einer unhaltbaren Lage, mußten wir uns entscheiden, ob wir uns in Bewegung setzen oder bleiben wollten, um die Sonne zu erwarten, die vielleicht ein allgemeines Mißlingen bescheinen würde!

Wir setzten uns in Bewegung Die Abfahrt geschah von Catania aus am Abend des 22. August 1862. und das Glück nahm auch dieses Mal für das Recht und die Gerechtigkeit Partei. Der Wind und das Meer waren so, wie es der Beschaffenheit unserer Fahrzeuge anstand. Es war, wie bei der ersten Überfahrt von 1860, am Faro ein geringer Wind und glücklicherweise das Meer wenig bewegt. Nachdem wir so die Meerenge glücklich durchquert hatten, näherten wir uns gegen Tagesanbruch bei Melito der Küste und schifften die ganze Mannschaft aus. Wie im Jahre 1860, so zogen wir auch jetzt an der Küste entlang gegen Capo dell Armi in der Richtung auf Reggio. Damals hatten wir zu Gegnern die Bourbonischen, die wir aufsuchten, um sie anzugreifen; jetzt stand das italienische Heer vor uns, dem wir um jeden Preis auszuweichen entschlossen waren, das aber seinerseits uns suchte, um uns um jeden Preis zu vernichten. Eine italienische Armee war ausgerückt, um Garibaldi's Unternehmen auf Rom zu vereiteln, von dessen Gelingen die italienische Regierung mit Recht internationale Verwicklungen fürchtete.

Die ersten Feindseligkeiten gegen uns gingen von einem italienischen Panzerschiff aus, das unserer Marschrichtung parallel nahe der Küste fuhr und uns einige Kanonenschüsse zusandte, die uns zwangen, die Mannschaft mehr landeinwärts zu führen, um sie davor zu sichern. Einige kleine Abteilungen, die von Reggio in feindlicher Absicht ausgesandt wurden, griffen ferner einige der Unsrigen, die als Vorhut marschierten, an; vergebens ließen wir sie wissen, daß wir nicht kämpfen wollten: vergebens! Sie forderten uns auf, uns zu ergeben, und da wir uns darauf selbstverständlich nicht einließen, so mußten wir ihren brudermörderischen Angriffen ausweichen. – Bei diesem Stande der Dinge befahl ich, um ein unnützes Blutvergießen zu vermeiden, rechts abzuschwenken und die Straße von Aspromonte Name des Waldgebirges östlich von Reggio. einzuschlagen. Die Feindseligkeiten des italienischen Heeres gegen uns hatten die natürliche Folge, die Bevölkerung in Schrecken zu setzen und dadurch unsere Verproviantierung zu erschweren. Meine armen Freiwilligen litten an allem Mangel, auch am nötigsten, der Nahrung, und wenn wir einmal so glücklich waren, einem Hirten mit seiner Herde zu begegnen, so wollte der sich mit uns auf nichts einlassen, schlimmer als wären wir Räuber gewesen! Kurz, wir wurden als Verfehmte und Geächtete angesehen, da die Priester und Rückschrittler jene braven, aber ungebildeten Einwohner hatten betören können. Und doch waren wir dieselben Leute wie 1860 und unser Ziel war ein ebenso erhabenes wie jenes frühere, obschon wir augenscheinlich weniger vom Glück begünstigt waren; aber es war nicht das erstemal, daß ich die italienische Bevölkerung träge und gleichgültig erblickte gegen den, der sie befreien wollte. Sizilien allerdings – das darf nicht verschwiegen werden – verhielt sich nicht so; seine hochherzigen Einwohner waren 1862 ebenso begeistert wie früher. Es gab uns die Besten seiner Jugend und unter den älteren den verehrungswürdigen Baron Avizzani von Castrogiovanni, der die großen Entbehrungen und Strapazen des Feldzugs wie ein Jüngling ertrug. Und dieser Entbehrungen und Strapazen waren viele. Ich selbst habe damals nichts zu essen gehabt, und ich vermute, viele meiner Gefährten haben noch in höherem Grade als ich Hunger gelitten.

Endlich, nach unheilvollen Märschen auf fast unzugänglichen Bergpfaden, fand uns die Morgenröte des 29. August 1862 auf dem Plateau von Aspromonte müde und hungrig. Einige unreife Kartoffeln wurden gesammelt und dienten uns zur Nahrung, zuerst im Rohzustande, hernach, als die erste Leidenschaft des Hungers gestillt war, gebraten. Aber hier muß ich der wackeren Bevölkerung jenes Teils von Calabrien Gerechtigkeit angedeihen lassen. Sie kamen nicht sogleich zum Vorschein, wegen der beschwerlichen Pfade und der Schwierigkeiten der Verbindungen; aber am Nachmittag stellten sich seine hochherzigen Einwohner mit reichen Vorräten an Früchten, Brot und anderem ein. Allein die nahe Katastrophe ließ uns nicht die Zeit, um aus ihrem Wohlwollen Nutzen zu ziehen. – Im Westen, wenige Miglien von uns entfernt, begann gegen 3 Uhr nachmittags die Vorhut der Kolonne Pallavicini sich zu zeigen, die die Aufgabe hatte, uns anzugreifen. Da ich erkannte, daß die ebene Lage der Örtlichkeit, an der wir den Tag über uns ausgeruht, unsere Stellung unhaltbar machte, da wir dort leicht umstellt werden konnten, so befahl ich, nach dem Gebirge hin Aufstellung zu nehmen. So erreichten wir den Saum des prächtigen Pinienwaldes, der Aspromonte krönt, und lagerten uns dort mit dem Rücken gegen den Wald und die Front unseren Angreifern zugewandt.

Wahrlich, auch 1860 waren wir von einem Angriff des sardinischen Heeres bedroht worden und es hatte großer Liebe zum gemeinsamen Vaterlande bedurft, um einem brudermörderischen Kampfe zu entgehen. Allein im Jahre 1862 bestimmte uns das italienische Heer, weil es sehr viel zahlreicher und wir sehr viel schwächer waren, der Vernichtung und stürzte sich begierig auf uns, als ob wir Briganten wären, und vielleicht nur desto lieber. Keinerlei Aufforderung ging vorauf – unsere Widersacher kamen an und griffen uns mit überraschender Keckheit an. Sicherlich hatten sie die entsprechenden Befehle: es handelte sich darum uns zu vernichten, und da man zwischen Söhnen einer und der nämlichen Mutter ein gewisses Zaudern befürchten mußte, so wollte man absichtlich keine Zeit zur Überlegung lassen. Sobald es bis auf Schußweite herangekommen war, entfaltete das Korps Pallavicini seine Angriffslinie, marschierte entschlossen auf uns zu, und es begann das übliche »Feuern im Vorgehen«, nach jener auch von den Bourbonischen angewandten Methode, deren Fehlerhaftigkeit ich früher dargelegt habe. Wir erwiderten das Feuer nicht. Der Augenblick war entsetzlich für mich! Ich war in die Alternative versetzt, entweder die Waffen wegzuwerfen wie das Vieh, oder mich mit Bruderblut zu beflecken! Die Soldaten der Monarchie allerdings teilten solche Skrupel nicht, oder, besser gesagt, die Anführer, die jene Soldaten kommandierten. Ob sie auf meinen Abscheu vor dem Bürgerkrieg rechneten? Auch das ist anzunehmen, und sie marschierten denn auch mit einer Zuversichtlichkeit gegen uns heran, die das nur um so wahrscheinlicher machte.

Ich befahl, nicht zu feuern, und diesem Befehl wurde gehorcht, außer von einigen wenigen leidenschaftlich erregten jungen Leuten unseres rechten Flügels, den Menotti befehligte; diese griffen, da sie sich doch gar zu verwegen angegriffen sahen, ihrerseits an und warfen die Feinde zurück. Unsere Aufstellung in der Höhe, den Rücken nach dem Walde, war eine derartige, daß sie sich gegen eine zehnfach überlegene Macht hätte halten lassen. Aber wozu hätte das gedient? Wenn wir uns nicht verteidigten, war es sicher, daß die Gegner uns in wenigen Augenblicken erreichen mußten. Und wie es immer geschieht, daß ein Angriff desto ungestümer ist, je geringeren Widerstand der Angegriffene leistet, so wurde das Feuer der Bersaglieri, die gegen uns anrückten, unseligerweise immer häufiger und ich, der ich mich zwischen den beiden Abteilungen befand, um das Blutvergießen zu verhindern, wurde von zwei Gewehrkugeln getroffen, von der einen an der linken Ferse und von der anderen am inneren Knöchel des rechten Fußes. Gleichzeitig wurde auch Menotti verwundet. Mit dem Befehl nicht zu feuern, zog sich dann fast unsere ganze Mannschaft in den Wald zurück; bei mir aber blieben alle meine hochgemuten Offiziere, darunter unsere drei ausgezeichneten Wundärzte, Ripari, Basile und Albanese, deren hingehender Sorgfalt ich sicherlich mein Leben verdanke.

Es widerstrebt mir, Jämmerlichkeiten zu erzählen. Mir aber wurden Jämmerlichkeiten mitgeteilt, die auch den Besuchern der Kloaken Ekel erregt hätten. Es gab gar manchen, der sich bei der ihm hochwillkommenen Nachricht von meiner für tödlich gehaltenen Verwundung froh die Hände rieb. Manche leugneten ihre Freundschaft mit mir ab, und andere erklärten, sie seien im Irrtum gewesen, da sie mich früher wegen meiner Verdienste gepriesen! Aber zur Ehre der menschlichen Gemeinschaft muß ich erwähnen, daß es auch Brave gab, die mir eine geradezu mütterliche Sorge angedeihen ließen, die mich wie mit Kindesliebe warteten und pflegten. Unter den ersten muß ich da meinen Cencio Cattabene nennen, der Italien vorzeitig genommen worden ist.

Die savoyische Monarchie hatte die große Beute davongetragen, und zwar so, wie sie es gewünscht hatte, nämlich in einem Zustand, daß man glauben konnte, der Teufel würde sie holen.

Jene banalen, gewöhnlichen Höflichkeitsformen, die man auch großen Verbrechern gegenüber anwendet, wenn man sie zum Schaffot führt, wurden auch mir gegenüber nicht vergessen; allein, statt mich etwa in einem Hospital in Reggio oder Messina zu lassen, brachte man mich an Bord einer Fregatte und führte mich nach Varignano In der Provinz von Genua., so daß ich also eine weite Strecke auf dem Tyrrhenischen Meere zurücklegen mußte unter entsetzlichen Qualen, die mir die Wunde am rechten Fuß verursachte; denn wenn diese auch nicht tödlich war, so war sie doch ungemein schmerzhaft. Aber man wollte seine Beute in der Nähe und in Sicherheit haben. Ich wiederhole, es widerstrebt mir, Erbärmlichkeiten zu erzählen und den, der die Geduld hat mich zu lesen, zu ermüden mit Berichten über Wunden, Hospital, Gefängnis und Liebenswürdigkeiten der Raubvögel der Monarchie. Kurz also, ich wurde nach Varignano, dann nach Spezia, nach Pisa und von dort endlich nach Caprera geschafft. Groß waren meine Leiden, groß aber auch die zartsinnige Sorge meiner Freunde. Dem Ältesten der italienischen Wundärzte, Professor Zannetti, fiel die Ehre zu, durch Operation die Kugel aus meinem Fuß herauszuholen.

Schließlich vernarbte nach 13 Monaten die Wunde am rechten Fuß, und bis 1866 führte ich ein träges und unnützes Leben.


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