Johann Wolfgang von Goethe
Naturwissenschaftliche Schriften 1792 - 1797
Johann Wolfgang von Goethe

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Biologie

Samenhäute

Es ist zunächst bei dem Keimen der Samen auf die verschiedenen Häute acht zu geben, welche eigentlich den letzten losen für sich bestehenden Keim und seine Kotyledonen umwickeln; bei den Eicheln findet sich eine dreifache, solchartige Umgebung:

  1. Eine, wenn man will, schal- und holzartige
  2. Eine zweite bastartige
  3. Und eine dritte blattartige in welcher denn zuletzt der eigentliche reine lose für sich bestehende Same gefunden wird.

Bei diesem Samen oder reinen Kern, wenn man will, ist bemerklich daß die Diploe der Kotyledonen mit der so genannten mehligen Substanz ausgefüllt wird und aufgetrieben ist.

Es ist hierbei eine Merkwürdigkeit wahrzunehmen, die kleine runde Fläche durch welche von außen die Eichel mit dem Stiele zusammenhängt ist auch inwendig der Punkt wo die innern Häute zusammen verbunden sind und wo sie durch die Stellung mehrerer Blätter um die Achse formiert werden, daß, wenn man nun nimmt, daß der eigentliche Keim an der entgegengesetzten Seite als der Spitze der Eichel und also auch an der Spitze der Blätter ist so wird man sehen, was ich schon sonst bemerkt habe, daß die Befruchtung eigentlich an der Spitze eines Blattorgans vor sich gehe, welche Sache noch weiter zu beobachten und anschaulich zu machen ist.

 


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