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Römisches Feldlager im Teutoburger Walde. Die Sonne ist eben untergegangen, ein rötlicher Abendschein überdeckt die Gegend. Trinkende, singende, plaudernde Soldaten hin und wieder.
Varus tritt auf, in seinem Gefolge Hermann und Severus.
Varus
Die Usipeter haben sich erhoben,
jetzt?! – Welch ein traurig Flämmchen! Denke, Hermann,
ihre Empörung raubt der Römermacht
so viel von Glanz, als wohl ein winzig Licht
der Sonne rauben kann. Sieh hin, sieh her!
Was denkst du über ihr törichtes Handeln?
Wenn diese Römer hier im Schlafe liegen
und werden von dem winz'gen deutschen Stamme
im fernen Osten überfallen, heißt
das wohl soviel als: tausend matte Wachteln
stürzen ins Meer.
Hermann
Da sagt Ihr leider wahr,
indes Ihr wißt nicht, wie die Knechtschaft tut.
Varus
Ich weiß es, und ich führe diese Waffen
lieber, um sie zu töten, als zu knechten.
Das glaube mir, Armin!
Leise und bedeutsam
Sei du ein Mann,
und wer die Wachteln sind, vielleicht beweist's
die Zukunft.
Hermann
begeistert
Feldherr! Feldherr! Feldherr!
Varus
Wie weit sind wir gekommen diesen Tag?
Arminius, du kennst dein deutsches Land.
Hermann
Noch immer ist's cheruskisches Gebiet,
mein hoher Feldherr.
Varus
Du bist heut mein Feldherr.
Leb wohl! – Das Sonnenlicht zieht finstre Wolken an. –
Du schläfst in meinem Zelt, Armin.
Hermann
Ich schlafe
wohl wenig diese Nacht, doch werd' ich wachen
in deinem Zelt, mein Feldherr.
Varus
Tu's, Armin.
Im Gehen erblickt er Severus.
Ah! Da ist auch Sever, der Dichter. Nun,
du machst dich rar, Severus. Wo hast du
geweilt in diesen Tagen? – Ich verzeihe.
Wenn du dich nur von selber wieder findest
zu denen deines Volkes, magst du wandern
und einsam dichten hier in Wald und Feld.
Man sagte mir, du schriebst, du träumtest, schriebst
und hättest keinen Sinn für alle Welt,
nur für ein Etwas, das sie wieder nicht
zu nennen wissen.
Severus
traurig, düster
Ja, so ist es, Feldherr!
Nur für ein Etwas.
Varus
Ah! Ich bin's zu wissen
begierig. Noch vor Nacht lad' ich dich zu mir,
du liest mir dann und sagst mir dein Gedicht.
Ab.
Severus
Dir lesen?! – Ja, ich will's.
Ab.
Hermann in tiefen Gedanken. Einige Schritte von ihm entfernt ein junger römischer Soldat, auf seine Befehle harrend. Kriegsvolk im Hintergrunde, immer hin und wieder.
Hermann
Ruf mir den Crassus und den Marc Aurel!
Der Römer
Sogleich, mein Feldherr.
Ab.
Hermann
für sich
Schwere, schwere Wahl!
Hie Vaterland, hie Freund. – Der Freund muß fallen.
Aurelius und Crassus kommen.
Hermann
Ich ließ euch rufen.
Aurelius
Ja.
Hermann
Ihr habt die Enden
des Lagers, die ins Tal sich öffnen?!
Beide
Ja.
Hermann
Sind sie befestigt, stark befestigt?
Crassus
Ja.
Doch auf den Seiten, wo die Berge sich
gen Himmel heben, fand ich weder Wall
noch Graben, Feldherr.
Hermann
kurz, schneidig
Das ist einerlei.
Meinst du, o Crassus, daß die Berge fallen?
Crassus
Das nicht.
Hermann
Und wenn sie fielen, meinst du dann,
daß eure Wälle euch beschützen würden?
Soldaten trinkend und singend vorüber.
Geht jetzt! Wenn ich euch brauche, ruf ich euch.
Aurelius und Crassus wollen gehen, Hermann ruft sie zurück.
Eins noch! Ich schlafe in des Varus Zelt.
Weist meinen Kriegern dort ihr Lager an!
Was zaudert ihr? Ich meine die Cherusker,
die ich mit mir geführt.
Beide
gezwungen
Gebiete, Feldherr!
Ab.
Hermann
Nun sei mir gnädig, Donar, Gott der Wolken!
Stoß auf das Tor Walhalls, daß Balken krachen
und innen bebt und dröhnt Walvaters Thron!
Heiß sich die Nacht mit Glutgewand bekleiden
und allen Tau, der sonst unschuld'ge Blätter
mit Silber überzieht, in Blut sich wandeln!
Doch laß die Blätter auch den andern Tau
nicht missen, den unschuld'gen. Mache ihren
frischgrünen Gaumen durstig, daß sie Blut
statt süßen Taues trinken.
Horst, seine deutsche Tracht unter einem Römermantel verbergend, schleicht sich unbemerkt zu Hermann. Es ist indessen dunkler geworden.
Horst
flüsternd
Hermann, Hermann!
Der Suevenfürst Marbod entsendet mich.
Er überschritt die Weser. Dort nach Norden
hin steht sein Heer. Im Osten steht der Marse
Kattwald mit seinem Volk.
Hermann
gepreßt
Sprich leise, leise!
Faßt Horstens Hand.
Horst
Und dort im Süden steht Fürst Bojokal,
der Ansibaren Führer.
Hermann
Weiter, weiter!
Horst
Im Westen stehen Brukt'rer, Wangionen,
Gothonen und noch viele andre Stämme.
Wie sollen wir's mit deinem Zeichen halten?
Hermann
ungeduldig
So sollt ihr's halten; wenn es tönt, so kommt!
Antwortet von den Bergen ringsumher,
gebt Feuerzeichen und dann kämpft wie Männer!
Eil dich!
Horst
Leb wohl! Der nächste Gruß in Freiheit!
Das Zelt des Varus. Die Bühne ist in der Mitte geteilt; rechts von den Zuschauern die Schlafkammer des Varus. Diese ist durch eine Tür mit dem Räume auf der linken Seite verbunden. Die Tür ist durch einen Vorhang geschlossen. Der Raum links dient der Leibwache des Varus zum Aufenthalt. Es steht ein Tisch in demselben, auf diesem ein Armleuchter mit brennenden Lichtern. An dem Tisch, vor sich hinbrütend, in düsteren Gedanken verloren, Severus. In der Schlafkammer des Varus ein einfaches Feldbett. Vor dem Bett auf der Erde schlafend Selin. In dem Vorraum eine Tür nach dem Hintergrunde. Durch diese Tür tritt, als der Vorhang aufgeht, Varus im Gespräche mit Crassus und Marcus Aurelius.
Varus
Crassus, Aurelius, was bringt ihr mir?
Crassus
verlegen
Verzeiht, o Herr, es ist nicht meine Art,
ein Winkelträger sein.
Varus
erstaunt
Ein Winkelträger?
Nur weiter!
Aurelius
Feldherr! Denn das bist du uns
und nicht Arminius!
Varus
scharf
Was sagt Aurel?!
Aurel
unmutig
Daß ich dem Mann nicht fürder dienen mag,
Mit gedämpfter Stimme
der Roms Verräter wird.
Varus
laut lachend
O blinder Neid!
Aurelius und Crassus, blinder Neid!
Ihr meint Arminius, des kühnen Geist
ich nach Gebühren würdige.
Aurel
Mein Feldherr,
er läßt das halbe Lager unbefestigt!
Varus
sich wegwendend
Dann hat er guten Grund dazu, Aurel! –
Geht jetzt! Ich – bin sehr müde.
Aurelius und Crassus ziehen sich zögernd zurück.
Varus
nachdem er Severus, welcher während des ganzen Gesprächs anteillos in düsterem Brüten verharrt hatte, eine Weile betrachtet
Dichtest du,
Severus?
Severus
gepreßt
Nein, o Herr, ich kämpfe.
Varus
Ah!
Scheinkämpfe deiner Phantasie. Dein Auge
sieht Schlachtgetümmel, Lanzenwurf und Blut,
hört Rosse traben, Kampfgeschrei ertönen.
Kämpf immerhin, Severus, denke, sinne,
ich störe nimmer eines Dichters Werk.
Und tät' ich's, trieb' die Neugier mich dazu,
so wär's nicht edle Neugier, sondern solche,
wie sie die Vetteln haben. – Doch, Sever,
ist reif die Frucht, bringst du sie mir. Schlaf wohl!
Er hat den Armleuchter genommen und geht durch die Verbindungstür in das Schlafgemach. Hier läßt er sich auf einen Sessel nieder und verfällt in Sinnen.
Severus
ihm langsam nachsprechend
Ist reif die Frucht, dann will ich sie dir bringen.
Du bist der erste, der ihr Gift genießt.
Indessen keimt sie noch im schwarzen Grund
und wurmt und wurmt empor. Ich habe Furcht,
daß sie nicht langsam wie die andern Pflanzen
der Erd' entsprießet, sanft und lind und leise,
sondern die Scholle donnernd von sich wirft,
nicht Blättlein ansetzt am noch winz'gen Stengel,
sondern auf einmal prangt, dämonisch, furchtbar,
geschwollen, blutig – eine blut'ge Blume.
Duft? – Hm, sie soll ihm duften! Duft betäubt,
man sagt, Duft sticht und tötet. Ist's der Sinn,
den er den Worten unterlegte, dann
stich ihm, du blut'ger Blumenduft, ins Herz
und schmücke dessen Kammern aus mit deinen
duftigen Stacheln! Blume, Blume, schlafe!
Varus
Heran, Selin, nimm mir den Panzer ab! –
Er schläft. Schlaf zu, mein Knabe, immerzu,
ich will mich selbst bedienen.
Er nimmt sich den Helm ab, alsdann löst er den Schwertgurt, faßt die Scheide und zieht das Schwert prüfend heraus
Dieses Schwert
gab mir Roms Kaiserin. Ein gutes Schwert!
Mit Diamanten reich besetzt und Gold.
Sie sagte, daß ich seiner würdig sei.
Und dennoch ist das Schwert und dies Gewerbe
der Volksbedrückung wenig meine Art.
Er wirft Schwert und Scheide weg und setzt sich, so wie er ist, auf sein Lager. Es wetterleuchtet.
Es war heut schwül am Tag und jetzt nicht minder,
's wird wohl ein Wetter geben.
Indem er sich langsam ausstreckt
Diese Römer,
Crassus und Marc Aurel – was tut man nicht,
um mir den deutschen Jüngling zu verleumden,
den ich zu großen Dingen noch bestimmt.
Vielleicht – wird er einmal Roms größter Feldherr,
und dann vielleicht, wenn er die Macht besitzt,
Befreier seines Volkes. O dies Volk!
Dies arme, arme Volk!
Indem er sich wendet
Sobald ich kann,
schüttl' ich das Amt ab, das mir aufgedrungen
in diesem Lande. Mehr kann ich für jetzt
nicht tun, als einen deutschen Falken hegen,
damit er groß ist, wenn – ich – nicht mehr – bin.
Severus
für sich
»Töte den Varus, so erringst du mich.«
Bin ich allein? – Beim Jupiter, ich bin's.
Das heißt den Höllenhund gutmütig füttern
mit Leckerbissen. – Bah, es ist doch nichts,
was mich so zittern machte. Scheint mir's doch
wie eine Ehrenwache hier! Jawohl,
bei Ehrenwachen ist das Schwert entblößt,
so war's von alters her,
Er zieht das Schwert und legt es vor sich auf den Tisch
ich muß mich fügen.
Es ist ein alter Brauch, ich muß mich fügen.
Und wer mich darum tadeln wollte, der
wär' ein argwöhn'scher Hund. – Fasliger Narr!
Ein Wächter mit verbundnem Schwert, ha, ha!
Pause.
Ob er wohl schläft? – Süß ist sie, das ist wahr,
und lieb und hold! – Wen ich wohl mehr vermißte.
Er deutet nach dem Gemach des Varus
ihn oder sie, ihn oder meine Siegtraut?
Ich glaube, daß ich nichts bin ohne sie,
indes ich ohne ihn noch alles bin,
was ich gewesen. Doch – mein Volk – mein Volk?
Was da, mein Volk! Ist ihr Volk nicht mein Volk?
Ist es nicht eine Erde, die wir teilen,
sind wir nicht Menschen alle, ihr Volk, mein Volk?
Wer gibt uns Recht, die Deutschen zu verdrängen,
Immer leidenschaftlicher werdend, faßt er das Schwert und kommt während des Selbstgesprächs der Verbindungstür immer näher
zu zücht'gen, zu berauben? Fahrt hin, Römer!
Ich schlage mich zu dem, der Unrecht leidet,
und kämpfe gegen den, der Unrecht tut!
Hermann kommt im Gespräch mit Teutofried. Severus, in seinem Vorhaben gestört, sucht auf jede Weise äußere Ruhe zu gewinnen.
Hermann
hat Severs Aufregung bemerkt, läßt aber davon nichts merken
Und heiß mir die Cherusker, Teutofried,
in Waffen schlafen, wie ein Dritteil von
dem Schwarm ganz wachen soll, hörst du?
Teutofried
Wohl, Hermann.
Hermann
Bei Ehrenwachen ist die größte Vorsicht
viel zu gering, verstehst du, Teutofried?
Bei Ehrenwachen um das Feldherrnzelt.
Teutofried ab.
Hermann
Gut'n Abend, Dichterlein.
Er gewahrt das Schwert
Wie das, ein Schwert?
Severus
barsch
Ich teil' in Ehrenwachen deine Meinung,
die größte Vorsicht ist da keine Vorsicht.
Hermann
spöttelnd
Grüß dich, Severus, mächt'ger, großer Krieger!
Severus
aufgebracht
Arminius, ich habe Mut wie du,
wenn ich auch nicht so oft in Händeln stecke.
Hermann
Ei, ei, in Händeln.
Indem er ihn prüfend betrachtet
Du bist schlecht gelaunt,
so scheint mir. – Nun, wir wollen uns ein wenig
die Kehle feuchten mit Falerner Wein.
Das heißt, wenn du nicht deine Ehrenwache
abschlafen willst, Severus.
Severus
für sich
Geh zum Styx,
du deutscher Tölpel!
Laut
Es gefällt mir nicht,
daß du, ein Deutscher, so zu Römern hältst!
Was denkst du zu erringen? Ketten, Bänder,
ei, das ist Tand und hilft zu nichts, zum mindsten
kann's dir die Freiheit nicht ersetzen.
Hermann
für sich
Hm!
Höchst sonderbar, der sonst mein Tun nur lobte.
Laut
Was ich sein will und was ich bin, Severus,
das bin nur ich.
Ein Knabe bringt Wein, Hermann gießt in die Becher und erhebt den seinigen zum Trunke
Doch darum keinen Groll!
Hier ist der Wein; auf deine Liebste, Freund,
und sie soll leben!
Severus
zusammenschreckend, schiebt sein Glas zurück
Dank, der Wein ist herb.
Und mir ist heiß, sehr heiß. Hätt' ich nur Wasser!
Es donnert zum ersten Male. Hermann eilt nach der Tür, öffnet sie und schaut gen Himmel.
Hermann
Das war, so ich recht hörte, Thors Gewaffen.
Er prüft des Hammers Wucht. – Heil, alter Thor!
Severus
Als er sich unbeobachtet sieht, gießt er in Hermanns Becher einige Tropfen eines Schlafgiftes. Zu sich
Jetzt Mut, Sever! Donar will deiner Sache
und seinem Volke wohl, drum schlafe, schlafe
die Ehrenwache ab, bis Mittagssonne
des morg'gen Tags dich weckt.
Laut
Ein stark Gewitter!
Ein geller Angstschrei drang vom Walde her.
Hermann
Er übt im Wurfe sich und stählt die Kraft,
der große Thor, indem er Eichen spaltet
und in des härtsten Felsens kalte Brust
den Hammer treibt.
Für sich
Blut goß er in den Becher,
das man aus nachtgebornen Kräutern preßt,
ich kenn's, ich kenn's. – Laß sehn, was er beginnt,
wenn ich gestorben bin. Ist es Verrat
an mir, dann geh dorthin, wo deine Brüder
dir folgen werden.
Laut
Sprachst du nicht vom Wasser?
Er tritt an den Tisch, läßt sich nieder und ergreift das Glas
Ha ha, ich, Hermann, halt' es mit dem Wein
und bringe deinem Kaiser diesen Zug.
Der Becher fällt aus seiner Hand, nachdem er heimlich den Trunk verschüttet hat. – Hermann scheint entschlummert.
Severus
Recht so, und nun schlaf gut! – Jetzt komm, mein Schwert,
und halte Ehrenwacht. – Was stehst du da
und wankst und weichst nicht? Memme, Bube, vorwärts!
Es gilt ja einem Volke Freiheit geben,
zu töten den Tyrannen des Tyrannen.
Auf dich sein Blut, Siegtraut!
Hermann
der, sobald Severus ihm den Rücken gewendet hat, aufgestanden ist, ist demselben nachgegangen und klopft ihm nun auf die Schulter
Du wandelst nacht!
Severus
Verflucht, was schläfst du nicht!
Hermann
Sag, bist du krank?
So dämmrig auch die schwache Flamme brennt,
seh' ich die Röte doch auf deinen Wangen
in schneeig Weiß sich wandeln. Bist du krank?
Antworte mir.
Severus fassungslos.
Weibliche Stimme
von außen
Ihr Männer, weist mich zu ihm!
Severus
zu sich kommend
Wes Stimme ist es, die so heiser klingt?
Männerstimme
von außen
Zurück! Niemand kommt hier herein!
Weibliche Stimme
So bin ich
niemand und komme durch!
Osmundis
erscheint an der Tür
Wo ist Severus?
Hermann
Was willst du?
Severus
Weib, da bin ich.
Osmundis
bedeutsam
Tu es nicht!
Um die du's tust, Severus, die ist hin,
tot und
Höhnisch
Severus
erbleichend, mit klangloser Stimme
Halt, sag das noch einmal!
Osmundis
kalt
Ich tat, was meine Pflicht war. Und nicht mehr,
wär's eine Haaresbreit', tät' ich für dich.
Ab.
Severus
Ein Wort noch! – Höhnst du mich?
Ihr schnell nacheilend
Halt, steh mir Rede!
Varus
zu seinem Knaben
Sieh nach dem Lärm, mein Knabe! He! Erwache!
Selin
schläfrig
Was will mein hoher Herr?
Varus
Nichts, Kind, schlaf nur.
Hermann
allein
Ich sinne und zergrüble mir das Hirn
und kann dennoch nichts finden, was mir Licht
verschaffte über diesen. Einerlei.
Es donnert abermals.
Da mahnt Gott Donar mich, und Stürme heulen.
Grüß euch, ihr Stürme!
Von außen dringt hin und wieder das Angstgeschrei der Soldaten.
Ein Römer
in Eile
Hermann
Was gibt's?
Der Römer
Der Sturm faßt unsre Zelte!
Hermann
Nun,
da tut er recht. Und baut sie künftig besser!
Der Römer
Nichts, Herr, hält stand, die Wagen wirft er um,
und von den Bergen fallen Bäche nieder,
und [in] die Eich' am Waldsaum schlug der Blitz!
Hermann
Du Memme von 'nem Römer! Soll ich denn
dem Sturm gebieten und in meine Arme
die Wasser fangen, die vom Berge stürzen! –
Verkriecht euch, wo ihr könnt! Hört ihr? Verkriecht euch!
Der Römer ab.
Hermann
setzt das Horn an den Mund
Ich brenne, gutes Horn.
Er läßt es sinken.
Entfeßl' ich sie,
die abertausend Männer, deren Grimm
wie Feuersbrunst, vom Sturmwind angefacht,
auflodern wird, wenn dieser Ruf ertönt? –
Die fallen dann wie Tiger über ihn,
der sich mein Freund genannt, der mich geliebt,
zerreißen ihn wie Wölfe, die der Hunger
zu übermäß'ger Gier getrieben. Den
zerreißen sie, den – den zerreiße ich,
Er deutet nach dem Gemache des Varus
auf diesen hetz' ich sie? Ich, ich? – Ihr Götter!
Der mich vieltausend Male Sohn genannt,
der mir vertraute, wie ein Vater nur
dem Sohn vertrauen kann, der mich erhob,
den stell' ich vor den Käfig wilder Bestien
und öffne diesen Käfig?
Er nimmt den Vorhang der Verbindungstür in die Hand und schlägt ihn zurück.
Da liegt er,
da liegt er nun und schlummert ruhig, friedlich:
das könnte mich entmannen. – Raffe dich!
Die Sach' ist größer, der du dienst. Millionen
gedrückter Menschen mehr wie dieser eine,
viel mehr – viel mehr! Und doch hab' ich ihn lieb.
Zu lieb vielleicht für einen Römer. So,
daß ich ihm das Erwachen gern ersparte.
Während der letzten Worte ist er mit gezogenem Schwert auf das Lager des Varus zugeeilt, vor welchem er nun zurückschrickt.
Doch schlafend – nein, ich töte niemand schlafend!
Varus
erwachend
Sieh da, sieh da! Bist du bei mir, Armin?
Hermann
verwirrt
Ihr rieft, mein Feldherr.
Varus
Ach, es war ein Traum.
Ich hatte wüste Träume. – Wie der Sturm
durchs Lager heult und wie der Donner rollt!
Gib mir die Hand, Armin.
Hermann tut es.
Beim Jupiter,
du bist ein treuer Mann. – Sieh, ich bin freudlos,
hab' weder Weib noch Kind – nein, keines, keines,
du sollst sie mir ersetzen, Weib und Kind.
Hermann
stockend
Varus, ich kann nicht!
Varus
Nein, laß nur die Maske,
wir sind allein. Man kriecht mir sonst zuviel
und weist zurück, wonach man gierig doch
Gelüsten trägt. – Nimm meine Freundschaft und
laß mich dir Vater sein.
Entschlummert.
Hermann
überwältigt, kniet an dem Lager nieder
Ja, Vater, Vater!
Sich aufraffend
Verrinnt, ihr Tränen! Gibt es Wankelmut,
Zaghaftigkeit, wem ich zu dienen habe?
Hier liegst du, Vater, ausgestreckt, indes
da drauß mein Vaterland sich krümmen muß.
Während er spricht, schreitet er rückwärts der Verbindungstür zu.
Hinweg, weibische Wehmut! Wenn du hier
schon um dich greifst, so mußt du Bäche reißen
aus meinen Augen, Länder überfluten,
beim Jammer meines Volkes.
Den Türvorhang in der Hand haltend, wirft er noch einen letzten, wehmütigen Blick nach dem schlafenden Feldherrn. Dann gleitet der Vorhang zur Erde, und Hermann steht wieder in dem Vorraum.
Gute Nacht!
Teutofried kommt.
Teutofried
Arminius!
Hermann
Was gibt's da wieder?
Teutofried
Feldherr!
Hermann
einfallend
Laßt Zelte sich im Sturme rasend drehen,
laßt Eichen fallen und die Wasser stürzen –
beim Zeus! ich kann und werde sie nicht halten!
Gemurmel außen und hin und wieder Tumult und Flüche der Soldaten.
Teutofried
Ein Mann, des Aussehn mir verdächtig scheint,
wünscht zu dem Feldherrn Roms.
Hermann
Nun, der bin ich.
Sag ihm, ich schliefe gern zur Nacht und würde,
was er zu sagen hat, bei Tag gern hören.
Teutofried will ab.
Halt noch, wie hoch ist's an der Zeit?
Teutofried
Zu Mitternacht
fehlt nicht mehr viel, mein Feldherr.
Hermann
Sei bereit
und pünktlich, Teutofried.
Teutofried
Bau auf mich, Hermann.
Teutofried ab.
Hermann
Was will der Fremdling, und wer mag er sein?
Stimme von Außen
Laßt mich zum Feldherrn Roms, ich muß zu ihm!
Hermann
Ha! Deine Stimme kenn' ich gut, mein Bruder!
Teutofried kommt zurück.
Hermann
Was hast du wieder? Rede, Teutofried.
Teutofried
Der Fremde will sich nicht abweisen lassen.
Hermann
indem er sich an den Tisch setzt, so, daß er der Eingangstür den Rücken wendet
So laß ihn ein; sag ihm, der Feldherr Roms
erwarte ihn.
Teutofried ab.
Flavus erscheint an der Tür, zerlumpt, schmutzig, wüst. Er blickt zweifelnd auf Hermann und spricht dann stockend.
Flavus
Ich will zum Feldherrn.
Hermann
Der
bin ich.
Gleichgültig, ohne sich zu wenden
Und dein Begehr?
Flavus
erkennt ihn, ingrimmig
Ich will zu Varus!
Hermann
barsch
Varus bin ich jetzt. Was begehrst du, Fremdling?
Flavus
ingrimmig, im Laufe der Rede immer wilder und leidenschaftlicher werdend, bis er zuletzt in rasender Wut schreiend auf Hermann eindringt
Verfluchte Katze, Speichelhund, verdammter!
Was trittst du mir entgegen überall!
Was jagst du mich von Haus und Hof und Herd,
von Römern und Germanen wie ein gift'ges,
verpestetes Getier! Denkst du, daß ich
als Ausgestoßener, Verleumdeter
in Sumpf und Moor und Wald mich gut befand?
Denkst du, daß ich mich darum hergeschleppt,
um dir den Fuß zu lecken? – Nein! Ha ha!
Um dich auf immer zu vernichten, kam ich,
um zu entdecken den Betrug, zu retten
das Römerheer vor Untergang und Tod.
Jetzt noch – gib mir das Horn –, jetzt räch' ich mich
für deine Schändungen beim Thing! Hörst du,
gib mir das Horn! – Ich schlage Lärm. Erwache,
reiß dir den Schlaf von deinen Augen, Varus!
Erwache, Varus! Varus!
Hermann
stößt ihn mit dem Schwerte nieder
Und du schlafe!
Er sieht sich triumphierend um, seine Hand klammert sich um das Horn, seine Augen funkeln, als er fortfährt
Und wie du rufst: »Erwache, Varus, Varus!«,
so ruf ich auch: Erwache, deutsches Volk!
und schleudre die Tyrannenketten nieder
wie morschen Zunder! Nun erwache, Deutschland!
Er bläst gewaltig ins Horn.
Von den Bergen umher antworten in bestimmten Zwischenräumen die Hörner der verbündeten Germanen. Als ihr letzter Klang in der Ferne verhallt ist, erhebt sich, erst langsam und feierlich, immer lauter werdend, zuletzt zu donnerndem Getöse anschwellend, der Schlachtgesang der Germanen.
Schlachtgesang
Die Schwerter empor, du rächende Schar!
Hinaus, wo die Schlachten erbrausen!
Laßt flattern im Winde das goldige Haar,
laßt hoch euer Schlachtschwert sausen!
Es zucke herab ein sengender Strahl,
wie Thors Blitze die Wolken durchgleiten!
Das Gebirge durchdonnre der Widerhall,
wenn Deutsche streiten!
Schon bei dem Rufe des Flavus ist Varus emporgesprungen und nach dem Vordergrunde geeilt. Während der nun folgenden Handlung tönt der Gesang.
Varus
Hermann
Nichts weiter, Herr, als dies:
Ein Löwe ward gebunden, und der Löwe
entschlief in Fesseln, und derselbe Löwe
erwachte auch in Fesseln. Und so kam's,
daß er sie sprengte. – Kämpfe, dort dein Schwert.
Schnell ab.
Varus
Das war zu früh für mich – doch nicht zu spät,
so will ich hoffen. Tod, du Freudebringer,
umarme mich im Kampf.
Will ab. Aurelius und Crassus kommen ihm mit Zeichen der Bestürzung entgegen.
Aurel
O Feldherr, Feldherr!
Verloren, alles hin!
Crassus
Dein Werk, dein Werk!
Die Schlange, die du säugtest!
Varus
Nein, den Löwen!
Geht hin, bezwingt den Löwen, wenn ihr könnt!
Vorwärts!
Zenturio
Die Furien sind los, Pluto ist los!
Da fallen sie vom Berg wie Vogelschwärme,
unzählig, wütig, knirschend. Rettung, Rettung!
Feldherr, beschütze uns!
Flavus
im Todeskampfe zu Varus
Du blinde Memme!
Varus
Zenturio das Schwert aus der Hand reißend Du Knecht, was schwatzest du? Vorwärts zum Kampf! Heftiger Blitz und Donnerschlag. Vorhang fällt.
Verwandlung. Landstraße nach dem Hintergrunde zu, in weiter Ferne sich verlierend. Felsen- und Waldpartien. Morgendämmerung. Sigwin, abgehärmt, zitternd, sitzt mit Osmundis auf einem Felsblock. Die Landstraße hin und wieder eilen hastig Greise, Weiber, Kinder. In der Ferne Getöse des Kampfes.
Osmundis
Severus war kein Römer wie die andern
und liebte sie aus vollem, ganzem Herzen.
Was sie ihm auftrug, war er zu vollbringen
gewillt, doch Hermann griff in seinen Plan.
Sigwin
Wie du ihr sagtest, hieß sie ihn vorher
den Varus töten?
Osmundis
Ja, wie ich ihr riet.
Und erst nach dieser Zeit versprach sie ihm,
sich hinzugeben, doch als ehlich Weib.
Sigwin
Sie ist nun hin, Osmundis, diese Hand
ist rot von ihrem Blut.
Osmundis
Das Rechte wollen,
Sigwin, ist bei den Göttern Rechtes tun.
Sigwin
Die Schlacht ist aus, da kommt ein neuer Trupp.
Verbinde mir die Augen. Dieser Sieg –
weh über diesen Sieg! Ich mag nicht sehen,
wie sie heimkehren, jubelnd, singend.
Germanen führen Eggius gefangen vorüber. Viel Volk ihnen nach.
Ein Germane
Heil
dir, alter Sigwin! Sieh den Eggius,
den rutenpeitschenden Tribun! Lebt wohl!
Vorüber.
Eber im Streit mit einigen Germanen um den gefangenen Sever; diesen wiederum halten Gesellen des Eber.
Ein Germane
Was raubst du mir den Römer?
Eber
Der ist mein!
Mein ist der Adler, mein ist die Standarte,
und wer es wagt, mir eines anzutasten,
dem sag' ich meinen Namen: Hammerschmied!
Germane
Ich fing ihn aber, hab' mit ihm von eh
Abrechnung noch zu halten.
Eber
Fingst du ihn,
so war's, als ich ihm alle Kraft genommen
mit diesem Hammer. Kommt, Gesellen, faßt ihn!
Die anderen Germanen lassen von Severus.
Eber
Heil, Sigwin! Hörst du Hörnerschall? Sieg, Sieg!
Sigwin
traurig
Und diese Hörner sind mein Grabgesang.
Eber
Stirbst du? Nun dann, wer stirbt auf Erden besser?
Du bist der erste, der in Freiheit stirbt.
Sigwin
Wen bringst du da gefangen?
Eber
Einen Römer.
Der soll mir Feuer schüren, Wasser tragen.
Osmundis
leise zu Sigwin
Es ist Severus, Götter!
Sigwin
außer sich
Ja, er ist's.
Eber, sei mir ein Freund, leih mir die Waffe.
Nicht wahr, ich sehe aus, als wär' ich glücklich:
rollende Augen, flatternd Haar ums Haupt!
Leih mir die Waffe.
Eber
Zu was Ende, Sigwin?
Sigwin
Was fragst du?! Sieh das rote, rote Blut
an meinen Händen! Fühle, wie sie brütet
auf Haupt und Brust und Herz, die gräßliche,
verfluchte Last des Mords, zu dem er mich
getrieben hat! – Schmied, leih mir deine Waffe!
Eber
Dann, Römer, sollst du mir nicht Wasser tragen,
so wahr ich Sigwins Freund bin.
Er holt aus zum Schlage.
Severus
Schlag zu, Riese,
der seinen Feind in Ketten überwindet.
Laß deine Waffe niederkrachen auf
mein dumpfes Hirn. Was irdisch ist an mir,
das tötest du, doch nimmer meine Liebe.
Sigwin
hastig
Severus
Bist du Siegtrauts Vater?
Ich kenne dich und dennoch wieder nicht;
die hohe, ehrgebietend edle Stirn,
die tiefen Furchen drin, die kenn' ich wieder.
Vergebens such' ich in den tiefen Augen
des edlen Sängers Zeichen. Kennst du Menschen
und ihre reinsten, heiligsten Gefühle,
und ehrst du sie, wenn du in tier'scher Wut
sie alle gleichwie Würmer unter dir
zermalmest, die sie hegen? Deine Tochter
hast du ermordet, weil sie Liebe hegte,
mich willst du morden, weil ich Liebe hege,
und nanntest selbst dich einst der Liebe Priester.
O schleudre deine Harfe an den Fels,
du törichter Ergrauter, der du dich
so wahr in deinem Sängertum betrogen,
als ich dem Tod geweiht bin.
Sigwin
zitternd
Deine Hand,
Osmundis, deine Hand! Mein Tag wird Nacht!
Und meine Nacht wird Tag.
Eber
Sigwin die Waffe in die Hand drückend
Nimm du die Waffe
und räche du dich, wie er dich geschändet.
Sigwin
Gib ihm den Hammer, heiß ihn mich zerschmettern,
denn er war ihrer wert, o meine Siegtraut!
Eber
Was ist mit dir?
Sigwin
Gewähr mir eine Bitte
und laß ihn frei! Ich will dein Sklave sein.
Jünglinge kommen in Waffen, mit Jubel und Gesang, begleitet von vielem Volk.
Erster Jüngling
Wer noch im wüsten Schlummer liegt,
der raffe sich und spring' empor!
Zweiter Jüngling
Wer Speichel leckt, im Kot sich schmiegt,
der raffe sich und spring' empor!
Dritter Jüngling
Und wer sich vor Tyrannen biegt,
der raffe sich und spring' empor!
Alle
Der raffe sich und spring' empor!
Vorüber.
Eber
zu den Gesellen
Führt ihn hinab nach Helakon, weist ihm
den Weg bis hin zum Rheine. Führt ihn heim
und labt ihn mir mit Speis und Trank, Gesellen.
Für sich
Ich fühle was wie eine Träne. Still,
willst weinen, alter Schmied, um deinen Feind?
Ein Geselle
Wohl, Meister.
Sigwin
Heißen Dank!
Eber ab.
Zu Sever
Du kanntest sie.
Gerührt und leise
du liebtest sie! – Sag, hatte je die Erde
ein Wesen, das ihr glich an Lieblichkeit,
an Innigkeit, an Reinheit?
Severus
Sigwins Hand ergreifend, wehmütig
Sigwin
Dank dir, mein Sohn. – Leb wohl!
Sich wendend
Und lebe, lebe!
Indes ich wandre nach dem großen Saal,
wo Römer und Germanen friedlich wohnen,
wo alles, was getrennt auf Erden war
trotz allen Strebens nach Vereinigung,
sich endlich findet. Dort erzähl' ich ihr
von dir und wasch' ihn weg, den argen Fehl,
durch Tränen, den ein unabänderlich
steinherziges Geschick mir aufgebürdet,
damit ich einen kleinen Teil an ihr
erringen möge, eh du einst erscheinst
im heil'gen Saal der Römer und Germanen.
Er wankt in die Hütte. Severus schaut ihm wehmütig nach, geht dann zu den Gesellen, die seiner harren, und mit ihnen ab.
Das Getriebe auf der Landstraße nimmt zu. Rufe. Jubellaute. Da auf einmal ferner Gesang der heimziehenden Germanen.
Alle
durcheinander
Er kommt – er naht! Streut Blumen, Blätter, Kränze!
Heil Hermann! Heil Befreier! Heil dir, Hermann!
Hermann kommt mit Kriegsvolk. Osmundis auf einem Felsen, von welchem aus sie die ganze Landstraße übersieht.
Osmundis
Kommt her, schaut hin, dort zieht das Römerheer.
Welch kleines Häuflein jetzt, so klein beinah
wie meine Herde, die am Berge grast.
Gesenkte Häupter, Blicke, die den Himmel
und unsre Sonne scheuen. Heil dir, Hermann!
Ein Haufe gefangener Römer, einige tragen die Bahre mit der Leiche des Varus.
Hermann
Bleibt, haltet mit der Leiche!
Für sich
Ein Gedenken,
ein stilles Dein-Gedenken weih' ich dir.
Laut zu den andern
Ihr aber, stecket grüne, frische Reiser
an eure Helme! Jubelt, tanzt und singt,
und »Freiheit!« schalle wider von den Bergen!
Des Stromes Quelle und im Grund die Wurzeln,
die Nachtigall soll dieses Tönen hören
und ihren matten Klageton vergessen
bei diesem Donnerworte: »Freiheit! Freiheit!«
Eber gibt den andern Germanen Zeichen. Diese drängen mit ihm heran und heben Hermann unter wildem, unbändigem Jubel auf den Schild. Währenddessen ist die Sonne aufgegangen.
Alle
Freiheit! Freiheit!