Georg Heym
Gedichte
Georg Heym

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Nacht

            Der graue Himmel hängt mit Wolken tief,
Darin ein kurzer, gelber Schein so tot
Hinirrt und stirbt, am trüben Ufer hin
Lehnen die alten Häuser, schwarz und schief

Mit spitzen Hüten. Und der Regen rauscht
In öden Straßen und in Gassen krumm.
Stimmen ferne im Dunkel. – Wieder stumm.
Und nur der dichte Regen rauscht und rauscht.

Am Wasser, in dem nassen Flackerschein
Der Lampen, manchmal geht ein Wandrer noch,
Im Sturm, den Hut tief in die Stirn hinein.

Und wenig kleine Lichter sind verstreut
Im Häuserdunkel. Doch der Strom zieht ewig
Unter der Brücke fort in Dunkel weit.

 


 


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