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Vierundvierzigstes Kapitel

Gesagt, getan. Ich ging zur Stadt, um mir vom Magistrat die Mittel zur Anfertigung meiner Maschine zu erbitten.

Man wies mich an den Doktor Sulpicius Heidegger. Das war ein wohlbeleibter, schon bejahrter Herr mit einem gutmütigen, stets verwunderten Gesicht.

Als ich ihm das Wesentliche dargelegt, suchte er mich damit abzufinden, daß »das Geld mankiere«. Doch als ich nicht abließ, als ich von den Flugmaschinen sprach und mich immer mehr erwärmend auseinandersetzte, was mein Angebot eigentlich bedeute, die Unbesiegbarkeit, die Weltherrschaft – da sagte er und wurde puterrot vor Verlegenheit: »Guter Herr, da haltet Ihr in Euern Händen Herculis clavam, die Keule des Herakles; die wollt Ihr mir auf meine müden Schultern legen?

Ich weiß nicht, von wo Ihr stammet und von wannen Euch Eure Wissenschaft geworden, aber Ihr blickt nicht wie ein Narr noch wie ein Schelm. Und doch rate ich Euch, laßt ab davon.

Habt Ihr nicht von der Adventpredigt gehört, die jener Dominikaner zu Florenz gehalten hat? Als Exordium wählte er die Worte aus der Himmelfahrtsepistel: ›Viri Galilaei, quid statis adspicientes in caelum? Ihr Männer von Galilaea, was steht Ihr und blicket gen Himmel?‹

Viri Galilaei – das war gemünzt auf Galileo Galilei. Und der große Galilei mußte vor der sacra rota revozieren und Abbitte tun.

Seht« – er dämpfte seine Stimme und sah mit einem scheuen Seitenblick zur Tür –, »dieses Geschlecht hier würde Gott verkaufen, si emptorem invenerit, wenn es einen Käufer fände. Dabei aber hadern sie um Gottes Schuhriemen. Wie werden sie den erst steinigen, der waget, sich seinem Angesicht quasi aquilae pennis sublatus, gleichsam auf Adlersfittichen, zu nähern?«

Alles, was ich von ihm erreichte, war die Erlaubnis, dem Magistrate meine Apparate vorzuführen, worauf man beraten würde, ob und in welchem Maße meine Bestrebungen zu fördern seien.


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