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Charles erreichte in wenigen Minuten das rauschende Wehr der Mühle und trat durch einen kunstlosen Zaun in einen Raum, der sich als Hof der Wirtschaft erwies. Geradezu stand ein Häuschen so nett und zierlich, als sei es von Papier gemacht. Weiße Wände mit grünen Balken. Fenster mit grünen Rahmen und eine grüngestrichene schmale Hausthür, die offen stand.
Charles ging kühn darauf zu. Seine romantischen Gedanken verloren sich allmälig bei dem Gefühle des Hungers, den er nachgerade verspürte, und der Gedanke an ein weiches Bett mit warmen Decken hatte bei der Kühle des Herbstabends gar nichts Abstoßendes. Er hoffte in dem hübschen Häuschen Alles zu finden, was er wünschte und gebrauchte.
Bevor er der Schwelle der grünen Hausthür noch näher kam, hörte er neben sich eine Männerstimme, die ihm »Guten Abend« bot. Ueberrascht blickte er sich um. Da stand im schnell wachsenden Dunkel des Abends ein Mann im Schatten eines dichtblättrigen Nußbaumes und legte frische Nüsse in ein Körbchen. Die rothen Streifen an der Mütze und an den Beinkleidern verriethen den ehemaligen Soldaten und die Krücke, die sein steifes Bein unterstützen mußte, den Invaliden Kohnert.
Charles erwiederte den Gruß und bat um ein Nachtlager, im Falle es nicht belästige.
»Gar nicht, mein junger Herr,« entgegnete der alte Soldat. »Kommen Sie nur herein. Meine Alte soll Ihnen einen Eierkuchen backen. Ein Glas Bier, Käse, Butter und Brod ist auch noch vorhanden. Kommen Sie nur herein!«
Charles ließ sich nicht lange nöthigen. Er trat in das freundliche Stübchen, das außer dem großen Sorgestuhl in der Ofennische auch noch ein Sopha aufwies und warf sich auf einen Stuhl nieder.
Was wollte er eigentlich hier? Er warf sich diese Frage halb lachend, halb ärgerlich auf. Wozu kehrte er, wie ein Spion, wie ein Betrüger und Dieb, hier in dem Hause eines Untergebenen ein, während er unter dem Einflusse eines großen Selbstbewußtseins ausgewandert war und von feierlichen Empfangsscenen geträumt hatte. War nicht dort unten im Hause des Gebieters sein Platz?
»Wie weit ist es noch bis Altingeroda, mein Freund?« fragte er plötzlich mit erheuchelter Unwissenheit.
»Wollen Sie nach Altingeroda? Ja, da haben Sie nur noch ein Viertelstündchen!« entgegnete Kohnert, von dem Körbchen aufblickend, das er zierlich mit Blättern und Blumen umgab. »Sie reisen wohl in Geschäften?
»Nein, nicht gerade in Geschäften.«
»Also zum Vergnügen? Nun dann können Sie hier eben so gut schlafen, wie dort im Kruge, wo der Eierkuchen nicht besser gebacken und das Bett nicht weicher gemacht wird. Ich hab's gern, wenn ich Gäste bei mir sehe. Bleiben Sie immerhin hier. Müde sind Sie, das sehe ich. Aber wollen Sie mir die Freude nicht machen, nun so geht jetzt eben mein Jüngster hinunter, um dem Fräulein diese Wallnüsse zu bringen, dann führt er Sie einen hübschen Weg am Bache.«
»Wenn Sie erlauben, so bleibe ich,« sagte Charles jetzt plötzlich entschlossen. »Ich habe meine Gründe dazu, alter Herr! Was ist das für ein Fräulein in Altingeroda? Ich habe eben dort auf dem Plateau zweien Damen eine Brücke über den Bach gebaut.«
Der Invalide nickte. »Das sind die Vanpotters gewesen! Eine Brücke haben Sie gebauet? Warum denn das, mein junger Herr? Es ist ja eine Brücke da. Hier gleich, wenn man den Waldweg ein Stückel hinaufgegangen ist, dann muß man links abgehen. Da ist groß und breit eine Brücke. Solch' Frauenzimmerchen lernt doch niemals einen Weg finden. Eine Brücke haben Sie also gebauet?«
Die trockene, scheltende Manier des Invaliden belustigte den jungen Mann.
»Ja wohl. Ich habe einige Felsen in den Bach gestürzt,« sagte er heiter werdend.
»Sie spaßen wohl. Wirklich! Nun, wenn meine Mühle jetzt kein Wasser mehr kriegt, so weiß ich doch, wer Schuld daran ist. Hier, mein Junge,« sprach er zu einem kleinen Knaben, der in's Zimmer trat. »Hier, das giebst Du dem Fräulein Adele mit einem schönen Complimente vom Vater; verstehst Du, mein Junge?«
Kaum war der Junge mit seinem Korbe verschwunden, so fragte Charles: »Lebt denn Vanpotter's zweite Frau noch?«
»Warum soll denn Vanpotter eine zweite Frau haben?« brummte der alte Soldat.
»Weil er eine Tochter hat.«
»Kennen Sie denn unsern Herrn?«
»Noch habe ich nicht die Ehre, werde aber stark darauf ausgehen, mich ihm zu präsentiren.«
»Dann konnten Sie ja mit meinem Jungen mitgehen! Haben nicht die Ehre, und fragen doch nach seiner zweiten Frau. Curios! Das Fräulein ist aber seine Enkelin.«
»Was? Wie? Hat denn Vanpotter zwei Söhne gehabt?«
»Warum soll er denn zwei Söhne haben?«
»Nun?« Charles hielt inne und sah den Alten, der etwas von der knurrigen Manier eines in Ruhestand gesetzten Kettenhundes in sich hatte, schelmisch an. »Weil diese Dame doch nicht die Tochter von seinem einzigen Sohne ist.«
»Was wissen Sie denn davon, junger Herr. Larifari. Da kommt meine Alte mit dem Eierkuchen. Der ist freilich für mich gebacken, allein Sie sollen ihn haben. Hier setzen Sie sich an den Tisch. Wohl bekomm's!«
Charles war desperat hungrig. Er setzte sich und hieb tapfer ein.
Während er aß, wurde es völlig dunkel. Die Frau des alten Kohnert brachte mit der zweiten Auflage ihrer Kochkunst zugleich eine Lampe herein und beim hellen Scheine derselben betrachteten sich die beiden Männer etwas schärfer.
»Sie haben ein verwünscht bekanntes Gesicht für mich,« sagte Kohnert, aufmerksam des jungen Mannes Züge musternd. »Wen habe ich denn die Ehre –?«
»Davon nachher, mein Gastgeber und Wohlthäter,« scherzte Charles ausweichend. »Jetzt, wenn Sie satt sind, erzählen Sie mir erst, wie es möglich ist, Enkel zu haben, wenn man keine Kinder weiter hat, als gestorbene.«
Kohnert warf ihm einen ärgerlichen Blick zu.
»Sie scheinen die dummen Späße zu lieben, junger Herr. Das ist aber leicht beantwortet. Die Enkel waren da, ehe der Sohn starb.«
»Diese Dame wäre also eine Tochter des verstorbenen Vanpotter, desselben Lieutenants Vanpotter, der bei Montereau blieb?«
»Ganz gewiß ist sie das, so wahr ich hier bei lebendigem Leibe vor Ihnen sitze!«
»Hören Sie, vermessen Sie sich nicht! Nach diesem Schwure müßten Sie alsbald eine Leiche werden.«
»Sie glauben mir nicht? I, da hört doch Alles auf. Ich werde Ihnen die Geschichte sogleich erklären.«
»Darauf bin ich neugierig!« entgegnete Charles und lehnte sich mit den Armen auf den Tisch, der unterdessen wieder abgeräumt war.
»Herr Vanpotter hatte nur einen Sohn,« begann Kohnert eifrig.
»Richtig!« rief eben so eifrig der junge Herr.
»Er hieß Karl, wie alle Vanpotters –«
»Und stand als Artillerie-Officier unter dem Prinz Würtemberg'schen Armee-Corps.«
»Das wissen Sie? Gut. Herr Karl Vanpotter heirathete eine französische Gräfin.«
»Adele d'Agremont,« schaltete Charles leise ein.
»Wir hatten die Winterquartiere bezogen und hofften, daß der Waffenstillstand sich in einen haltbaren Frieden verwandeln werde. Ich war bei derselben Brigade, und mein Lieutenant mochte mich gern leiden.«
»So?« fragte Charles und reichte ihm gerührt die Hand.
»Mitten in unserer Ruhe ging der Teufelstanz von Neuem los. Statt Frieden wurde nun erst recht Krieg. Im Februar rückten wir vor, und standen ungefähr Mitte des Monats bei Montereau, woselbst unsere Batterie am linken Ufer der Seine aufgefahren war. Es munkelte hie und da von einem Angriffe, allein wir glaubten nicht recht daran. Erst als der Prinz von Würtemberg vom Feldmarschall den Befehl erhielt, den Engpaß von Montereau zu vertheidigen, merkten wir, daß Napoleon doch Ernst machen wolle. Zweimal wurden die Franzosen zurückgetrieben. Wir hielten ein mörderisches Feuer im Gange und waren guten Muthes. Allein ehe wir es uns versahen, warf sich General Pajol mit seinen Geschwadern auf uns, und der Kampf endete schlecht für uns. Es war ein fürchterliches Kartätschenfeuer, das General Pajol gegen uns eröffnete. Unsere Officiere fielen wie die Fliegen, ich selbst sank und erwachte erst mit einbrechender Dunkelheit aus der Ohnmacht und Betäubung, worin mich diese Verwundungen,« er zeigte auf sein steifes Bein und auf seinen verstümmelten Arm, »gebracht hatten. Ein tiefer Seufzer neben mir ließ mich einen Unglücksgefährten ahnen. Ich wendete mich mühsam um und erblickte meinen Lieutenant Vanpotter. Ich sah sogleich, daß es sein Letztes war. Er selbst fühlte das. ›Kohnert,‹ flüsterte er, ›Kohnert, ich halte Dich für einen treuen, ehrlichen Burschen. Hier, nimm meine Brieftasche. Du wirst Geld genug darin finden. Wenn Gott Dir das Leben läßt, so gehe nach Schallenburg, frage nach meiner Frau und bringe ihr den Befehl, daß sie mit den beiden Kindern unverzüglich zu meinem armen Vater nach Altingeroda ziehen solle. Du geleitest die Dame, hörst Du, Du beschützest sie. O, mein armes, armes Weib – so endet also unser Glück!‹ Lieutenant Vanpotter wurde ohnmächtig, bald darauf kamen Cameraden, um uns ins Lazarett zu bringen. Ich ließ nicht nach, sie mußten meinen Lieutenant neben mir auf der Trage betten, obwohl sie Alle sagten, ›er sei schon todt!‹ Die Cameraden hatten recht gehabt. Er war und blieb todt, ich aber wurde wieder gesund so weit. Wer kann Gottes unerforschlichen Rathschluß begreifen!«
Er machte eine kleine Pause, die Charles nicht zu unterbrechen wagte.
»Als ich kräftiger wurde,« fuhr Kohnert fort, »und mein gelähmtes Bein mir erlaubte an die Zukunft zu denken, da sprach ich zu meinen Leidensgefährten von dem Auftrage meines Lieutenants. Ich wußte nicht, wie weit Schallenburg –«
»Schallen berg,« schaltete Charles berichtigend ein.
Kohnert stutzte.
»Ja, mag sein, daß ich mich versprochen habe. Es ist lange her. Also ich wußte nicht, wo Schallenberg lag. Ein junger Fähnrich half mir aus. Er hatte einige Wochen in Schallenberg Quartier gehabt und die schöne junge Frau Vanpotter mit ihren Kindern zufällig in einem Hause am Fenster gesehen. Da er auch auf Lebenszeit untauglich zum Dienste geworden war, so erbot er sich, mich auf der Reise zu begleiten.«
»Wie hieß dieser Fähnrich?« fragte Charles hastig. Ein Argwohn tauchte in ihm auf und gewann immer größern Spielraum, je weiter sich der Einfluß dieses Fähnrichs herausstellte.
»Hermann Schmittler. Er war eines Advocaten Sohn, wenn ich nicht irre aus Hamm gebürtig. Wenigstens blieb er dort, als wir zusammen in die Heimath reisten.«
»Erzählen Sie weiter,« ermunterte ihn Charles, der sich noch nie so tief bewegt gefühlt hatte, wie in dieser verhängnißvollen Stunde.
»Es war April geworden, ehe wir so weit hergestellt waren, daß wir uns auf den Weg machen konnten. Spät Nachmittags, an einem regnerischen Tage kamen wir in Schallenburg an.«
»Schallen berg, lieber Mann!« corrigirte Charles.
»Gut, Schallenberg. Weiß der Kuckuck, wie mir diese Verwechslung immer in den Mund kommt. Wir begaben uns sofort nach dem Hause, das mir der Fähnrich Schmittler bezeichnet hatte. Richtig. Der Fähnrich hatte Recht gehabt. Da waren die armen, kleinen Würmer unter Obhut einer mürrischen Wärterin, denn die junge, schöne Mutter war während dessen gestorben.«
»Gut erdacht!« fiel Charles ein. »Weiter!«
»Ich legitimirte mich durch die schöne Brieftasche meines Lieutenants und sagte der Person, daß ich von dem Sterbenden beauftragt sei, die Kinder zu ihrem Großvater zu transportiren. Die Wärterin, eine ziemlich anständig aussehende Frau, die nur fürchterlich verdrießlich über Alles war, was in der Welt geschah, meinte, daß sie gar nicht begreifen könne, weshalb ihr gnädiger Herr die Kinder nicht längst zu dem Großvater geschickt habe, da sie bisweilen bittere Noth gelitten. Ich erklärte, daß der Vater des gnädigen Herrn, wie sie Vanpotter immer nannte, die Heirath nicht gern gesehen hätte, aber jetzt wahrscheinlich ausgesöhnt wäre. Genug, ich kaufte einen kleinen Kutschwagen, packte die Kinderchen, die jämmerlich blaß und verkommen aussahen, in Betten hinein, setzte mich mit dem Fähnrich auf und wir kamen nach acht Tagen in Altingeroda an.«
»Der Fähnrich auch?«
»Nein, der blieb in Hamm.«
»Und hat sich nie wieder um die Kinder bekümmert?«
»Nein! Warum sollte er das auch?«
»Hören Sie, lieber Herr Kohnert, Ihre Geschichte ist recht hübsch, aber sie hat entweder den Fehler, daß sie nicht wahr ist, oder daß Sie fürchterlich betrogen sind.«
Der alte Soldat fuhr kerzengrade in die Höhe.
»Herr, was erlauben Sie sich!«
Charles machte eine beschwichtigende Geberde.
»Ich erlaube mir zu behaupten, daß diese Geschichte erfunden ist oder daß Sie der Betrogene sind. Beweisen Sie mir, wenn Sie können, daß Sie die Kinder des Lieutenants Vanpotter hierher gebracht haben.«
»Nichts leichter als das!« fuhr Kohnert auf. »Die Kinder sind da!«
»Beweisen Sie mir, daß diese Kinder des Lieutenants Vanpotter Kinder wirklich sind!«
»Herr, machen Sie mich nicht wild!«
»Bewahre, lieber Herr Kohnert, zahm will ich Sie machen, zahm, ganz zahm, damit Sie mir sagen, wie Sie dazu gekommen sind, fremde Kinder als Vanpotter'sche auszugeben!«
»Heiliger Gott, was denken Sie denn? Ich? Fremde Kinder – Larifari, Sie scheinen mir ein Freund von sehr dummen Späßen zu sein.«
»Kann sein, lieber Herr Kohnert, allein sehen Sie sich vor, bisweilen ist bitterer Ernst hinter dem Scherze. Die Sache wird jetzt zur Sprache kommen. Haben Sie also irgend etwas auf dem Herzen, sei es eine Vermuthung oder eine Mitwissenschaft, so bleibt Ihnen bis morgen früh noch Zeit mich davon in Kenntniß zu setzen. Ueberlegen Sie es wohl. Wenn es zu spät ist, kann ich Ihnen nicht mehr helfen. Morgen werde ich Ihnen beweisen, daß die Kinder, die Sie hergebracht haben, keine Vanpotter'sche sind. Verstehen Sie mich wohl, lieber Herr Kohnert.«
Das starre Erstaunen, womit Kohnert diese weisheitsvolle Rede angehört hatte, wich jetzt einem vollen lind gewichtigen Aerger.
»Ei, so schlag ein Donnerwetter d'rein; mein Herr, wer sind Sie, daß Sie es wagen wollen, mich Lügen zu strafen. Wer sind Sie?«
»Ich? Ich bin Karl Vanpotter, des Lieutenants Vanpotter hinterbliebener Sohn!,« antwortete Charles kaltblütig. »Und nun haben Sie die Güte und zeigen Sie mir mein Schlafgemach.«
Kohnert stand, keines Wortes mächtig, und sah den jungen Mann an.
»Sind Sie oder bin ich verrückt?« fragte er ganz accentlos.
»Ich bin es nicht und ich halte dafür, daß Sie es auch nicht sind,« antwortete Charles gutmüthig lachend. »Besinnen Sie sich nur darauf in der Nacht, wer die untergeschobenen Kinder sind und wo Sie dieselben geholt haben. Alles Andere wollen wir in Güte und Liebe beilegen! Schlafen Sie wohl!«
Charles folgte der Frau, die zitternd der Verhandlung beigewohnt hatte. Sie stiegen eine Treppe hinauf und traten dann in ein allerliebstes Stübchen, mit so viel Comfort ausgestattet, wie man bei einem Mühlaufseher nicht erwartet.
Charles sah sich um und lächelte eigenthümlich.
»Sündensold bringt Gold!« murmelte er. »Wir wollen uns aber vorsehen, daß der ›hinterbliebene Sohn des Lieutenants Vanpotter‹ nicht spurlos verschwinden kann. Entweder dieser Kohnert ist ein ausgemachter Heuchler und Hallunke, oder er ist selbst betrogen. Die Geschichte mit dem Fähnrich ist romanhaft. Und doch wäre es möglich, daß dieser Jüngling seine Brut in das sehr warme und schöne Nest des alten Vanpotter gelegt hat. Was ist nicht Alles möglich geworden in den Jahren des Krieges! Aber, meine Lage wird immer verzweifelter. Ich werde wahrscheinlicherweise zu meiner kleinen Maman zurückkehren müssen, ohne sie als ›Königin des Thales‹ gekrönt zu sehen. Ob das Fräulein Adele darum weiß, daß sie eine untergeschobene Waare ist? Sie sah mir etwas stolz, etwas königlich, aber dennoch sehr, sehr liebenswürdig aus. Wir werden ja sehen. Morgen nehme ich die Giebelstuben in Augenschein! Jetzt aber wollen wir Fenster und Thüren verbarricadiren.«
Er riegelte zu, setzte alle mögliche gebrechliche Sachen in die Fenster, um bei einem etwaigen Einbruch von dem Klirren derselben erweckt zu werden, legte seinen Stock mit dem Stoßdegen neben sich und ein kleines Reiseterzerol auf den Tisch, den er dicht vor's Bett rückte.
Nachdem er sich auf diese Weise gegen heimtückische Attaquen gesichert glaubte, machte er sein Licht aus und schlief ruhig ein.
Was er bei seinem Erwachen am hellen, lichten Morgen, nach einem sehr sanften, langen Schlafe gedacht hat, als er die ungeheuern Sicherheitsmaßregeln um sich her erblickte, das wird vielleicht später an's Tageslicht kommen. Jetzt sprang er nur eiligst auf, kleidete sich an und kramte die Glasraritäten, die er als Pallisaden aufgestellt hatte, wieder in den Schrank.
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