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In Fredland was en ollen Paster namens Meier,
Dat was en ollen Mann, gottsfürchtiglich,
Un noch en annern Paster, namens Dreier,
De was ok fram; worüm denn nich?
Nu kam in'n Aust denn mal 'ne Tid,
Dat dat drei Wochen fort in eine Swit
Dagdäglich von den Hewen got.
Dat was denn nu 'ne grote Not.
De Börgerschaft, de kamm tausamen,
Üm Rat tau holl'n, wat dorbi wir tau maken.
Dor würd' denn hen un wedder spraken,
Bet s' endlich äwerein sünd kamen,
Sei wull'n den Preister beden laten.
So wid was't gaud. Dit was nu woll beslaten.
De Frag was äwerst nu: Wen von de beiden?
De irst säd: »Dreier!« Un ok den tweiten
Schint Dreier as de Best; un »Dreier, Dreier, Dreier!«
Güng't dörch de ganze Börgerschaft;
Man blot oll Meister Näw' säd: »Meier!«
Dat hülp em nich, sin Stimm was unnerlegen.
Den annern Sünndag predigt nu mit grote Kraft
De Paster Dreier gegen Regen;
Je, hadd't irst regent, regent't nu irst recht!
De Regen föll in Gäten nedder.
As in de negste Woch' dunn wedder
De Börgerschaft tausam is, seggt
Stadtspreker Päpk': »Na hürt, mi dücht,
Dor uns dat mißglückt is mit Paster Dreiern,
So nem wi nu mal Paster Meiern,
Mit desen glückt uns dat villicht.«
Oll Paster Meier bedt ok, wat hei künn,
Un as hei noch in't beste Beden stünn,
Dunn kickt de Sünn all in de Finsterruten,
Un't beste Weder schint dor buten.
As Meister Näw' nu ut de Kirch 'rutgeiht,
Kloppt Päpken up de Schuller hei un seggt:
»Na, Nahwer, heww ick nu nich recht?
Heww ick nich seggt, wenn Meier beden deiht,
Un wenn dat ok mit Emmern göt,
Uns' Herrgott mag nu willen oder nich, hei möt!«