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Die Grundzüge des Bauerncharakters sind in der ganzen Welt die gleichen, und sie konzentrieren sich in der Umkehrung eines berühmten evangelischen Wortes: »Nehmen ist seliger denn geben.« Der echte Text steht auf dem Papier, die Travestie ist eine Maxime, die in der ganzen Welt und unter allen Standen praktische Geltung hat. Sie ist obenan in jener weltlichen Bibel, welche nicht aufgezeichnet wurde, wohl aber unendlich eifrig praktiziert wird. Unbefangener jedoch wird jener Grundsatz nirgends befolgt als in der bäuerischen Welt, nicht einmal in der kaufmännischen, und das will doch viel sagen. Man muß den krassen, den bleiernen Egoismus der Bauern kennen, um zu wissen, wie unendlich lächerlich die kunstfeuerwerksmäßige Glorifikation des »Volkes« war, welche zum Beispiel Anno 1848 von gutmütigen Enthusiasten getrieben wurde. Und doch trotz alledem, wo ist etwas wahrhaft Großes, dessen Wurzel nicht ins Volk hinabreichte? Das liebe Ich ist und bleibt im Grunde die Springfeder aller menschlichen Tätigkeit, und am Ende aller Enden hat es etwas Ehrenwertes, wenn der Bauer dieses liebe Ich herb und derb, sozusagen in klassischer Nacktheit ins Leben herausstellt, während die »gebildeten« Klassen dem Ding ein chamäleonisch schillerndes Mäntelchen umzuhängen lieben.
Glücklicherweise geht, dem großen Gemälde menschlicher Selbstsucht die Monotonie ab. Es ist an Farbennuancen noch reicher als die Landkarte des weiland Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Und mitten in dieser bunten Farbenwüste taucht unversehens da und dort eine Oase auf, so frisch, so grün und heilig still, als blinkten die Tauperlen des Schöpfungsmorgens noch an allen Gräsern, und ein Quell von köstlicher Lauterkeit sprudelt aus dem unentweihten Boden. Ja, es gibt Ausnahmen von der großen Regel des Egoismus, sogar in der Bauernwelt. Ist es dir nie begegnet, daß du, im Hochgebirge wandernd, mit freudiger Überraschung am Gletscherrand mitten unter starren Granitmassen eine Soldanelle fandest, die taubesprengte Blütentraube in der Morgensonne funkelnd? So eine Blume gedeiht nicht selten auch inmitten granitharter Bauernmoral. Das Mädchen, dessen Geschichte ich erzähle, kann den Beweis dafür liefern.
Und das auch darf nicht übersehen werden, daß der grundgleiche Typus bäuerischer Anschauungsweise eine unendliche Mannigfaltigkeit im einzelnen nicht ausschließt, eine unendliche Mannigfaltigkeit in der Art und Weise schon der Stämme, geschweige der Personen. So ist zum Beispiel der Berner Bauer, so hagebuchen er sein mag, immerhin in gewissem Sinne ein nobles Wesen, verglichen mit der Bevölkerung anderer Gegenden der Schweiz, wo die Verquickung des bäuerlichen Elements mit dem industriellen alles mit einer Kruste kalkulierender Gemeinheit überzogen hat. Freilich wäre es sehr gewagt, zu meinen, der Zwihlbauer habe, als er so plötzlich und unverhofft in die Heirat seiner Tochter mit dem »Holzschnäfler« Ruodi willigte, nur einer reinmenschlich schönen Regung nachgegeben. Ein sehr stark wirkendes Motiv war dabei vielmehr ein echt bäuerisches gewesen. Der Zwihlbauer wollte dem Schurbauer, welcher bei der Verhandlung über die Mitgift der Rosi nicht nur schrankenlose Habsucht an den Tag gelegt, sondern auch ein gewisses beleidigendes Mißtrauen in betreff der Leistungsfähigkeit des Leuenbergers hatte durchblicken lassen, einen recht gesalzenen Possen spielen, indem er seine Tochter auf der Stelle einem anderen gab. Aber nachdem er sich einmal dazu entschlossen, hatte er freimütig und nobel gehandelt. Er war ohne weiteres zu dem Ruodi gegangen, hatte diesem den ganzen Hergang der abgebrochenen Heiratsunterhandlung mitgeteilt, hatte dann dem Überraschten selber seine Tochter angetragen und schließlich beigefügt, er werde jetzt der Rosi eine größere Aussteuer geben, als im Falle sie den langen Schurtoni geheiratet hätte.
Also war des Zwihlbauers ältere Tochter fast noch schneller, als der Schurbauer gemeint hatte, aber keineswegs in seinem Sinne, ein »prächtig's Brütli« geworden. Ja, das mußte ihr selbst der Neid lassen, und »wenn's auch allen Mäusen in den Schwänzen wehtät,« wie sich die Jungfer Bibbeli dichterisch ausdrückte, des Sahli-Jakoblis Tochter, ein Meitschi von sehr »bestandenem« Alter, genannt die Zytig vo Windgellen, eine sehr respektable und nicht wenig gefürchtete Person, von welcher ein dörflicher Witzbold behauptete, sie hätte sich aus Ärger und Kummer, keinen Mann bekommen zu haben, einen »urchigen« Schnurr- und Kinnbart wachsen lassen. Selbige Jungfer Bibbeli musterte mit der ganzen kritischen Schärfe ihrer Augen den Hochzeitszug, welcher im Laufe des Septembermorgens, in dessen Frühe der junge Pfarrer das Schwarzelsi droben bei der Teufelskanzel getroffen hatte, von der Zwihl herab zur Kirche ging. Bei dieser Gelegenheit tat die Zytig vo Windgellen den erwähnten Ausspruch, konnte aber doch nicht umhin, beizufügen, die Augen der Rosi seien doch gäng es bizzeli zu groß, und ferner, der Hut des Ruodi sei gäng es bizzeli zu modig, ja, und 's Vreneli, das als »Brutjümpferli« hinter der Schwester herging, sei nummeeinisch für sein Alter mehr als es bizzeli zu viel wie ein »Dökkeli« oder gäng wie 'ne »Prinzeßli« aufgeputzt, und der Brautvater, der Zwihlbaur, der gäb' sich gäng gar ein Ansehen, als wär' er der Burgermeister von Bern.
Groß waren die Augen der Rosi, das ist wahr, aber beileibe nicht zu groß, und es war eben kein Wunder, daß noch andere Leute als der Ruodi gern, zu gern in diese sanften und guten Kornblumenaugen schauten. Da war kein Falsch darin, und so war auch kein Tadel und Makel an der ganzen hochschlanken Mädchengestalt, welche die Blüte ihrer Jugendfülle so leicht trug, als hätte sie nichts an ihr zu tragen. Wie jedermann weiß, gedeiht im Bernerbiet ein Mädchenschlag, so hübsch wie nicht bald wo. Ja es ist 'ne rechte Freude, diese Meitschi in ihrem Sonntagsstaat zu sehen, und recht staatsmäßig ist auch diese Frauentracht. Das müssen wahrlich »habliche« Bauern sein, welche ihre Weiber und Töchter so »ufrüsten« können, ja bei Gott! nichts als Seide und feines Linnen der ganze Anzug. Aber ihr kennt ja die faltenreiche dunkelfarbige Jüppe mit dem handbreiten Sammetstreif am unteren Saum, den kurzen Tschopen, welcher den Wuchs straff hervorhebt, das schwarze Mieder, von welchem schwere silberne Ketten herab und unter der Achselhöhle durchgehen, das blendend weiße Koller, welches aus dem Mieder hervor bis zum Hals sich hinaufwölbt und sich eng um diesen und den Nacken schließt. Droben in Windgellen tragen die Mädchen zwischen Mieder und Koller noch ein fünffingerbreites Brusttuch von Scharlach, und trug das auch die Rosi an ihrem Ehrentag, heute zum letztenmal. Auch die beiden prächtigen, mit einem roten Seidenband durchstochtenen Zöpfe ihres goldbraunen Haares fielen ihr nur noch heute frei über den Rücken hinab. Morgen schon mußte sie sich dieselben um den Kopf winden, denn so wollte es der Brauch bei jungen Frauen. O, sie war schön, die Rosi, wie sie züchtig einherging unter dem Brautkranz, der ihr an der Stirne und den Schläfen von der Natur gar reizend gekräuseltes Haar einfaßte. Der Bräutigam seinerseits war, wie schon früher erwähnt worden, ein stattlicher Chnab, und der weltberühmte Schneidermeister Düpferli drunten in Meyringen hatte alle seine Kunst aufgeboten, daß der schwarze Anzug des Hochzeiters »gäng herrenmäßig« sei, und wie prosaisch auch dieser Anzug neben dem malerischen Kostüm der Braut erschien, so gefiel er dieser doch. Wenigstens warf sie im Gehen zuweilen einen verstohlenen Blick auf ihren Bräutigam, und so oft der Ruodi so einen Blick auffing, ließen seine lachenden braunen Augen gewahren, daß in seinem Herzen die Freude mit Trompeten und Pauken musizierte. Das tat sie auch in dem Herzen der Brautmutter, die heute so rote Backen und so frohmütige Augen hatte, als wollte sie aller Welt damit sagen: »Lueget, aus der Sach' ist gäng doch ebbis worden!«
Für eine alte Jungfer ist jede Hochzeit, von der sie Zeugin, und wenn auch eine freiwillige, immer so 'ne Art von Daumenschrauben- oder Spanischestiefelprozedur. Man muß daher die herben Gefühle, womit des Sahli-Jakoblis ehrsame Tochter heute in die Kirche von Windgellen eintrat, mit christlicher Billigkeit beurteilen. Es ist wahrhaftig kein Spaß, noch immer nur ein Mädchen zu sein, während man hinlänglich Zeit gehabt hat, Mutter und sogar Großmutter zu werden. Das arme alte Geschöpf! Es war kein Gebet, was die dünnen bleichen Lippen der Jungfer Bibbeli zitternd sich regen machte, als das Hochzeitgefolge in den Stühlen Platz genommen. »Auch ich,« dachte sie, »hatte dermaleinst einen roten Mund, frische Backen, lange Zöpfe und – noch keinen Bart.« Ob sie den letzteren Gedanken, den Bartgedanken, wirklich gehabt, will ich allerdings nicht beschwören; daß sie aber denselben hätte haben können, ist eine, wie die Studenten sagen, »haarige« Tatsache, von der ich mich mit eigenen Augen zu überzeugen Gelegenheit hatte. »Und auch Batzen hatt' ich,« sprach die Gute weiter zu sich, »ja, gäng auch Batzen, 's kann drum gäng nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, daß mich keiner genommen. O, das Mannenvolk, das grüsli dumm Mannenvolk!« Bei solchen Betrachtungen war es kein Wunder, daß die ehrsame Jungfrau nicht in die andächtige Stimmung hineinkommen konnte, welche Zeit und Ort forderten, ebensowenig, daß der Stachel der Kritik in ihrem jungfräulichen Gemüte zu dieser Stunde ganz besonders spitzig sich regte. Sie war sonst eine große Verehrerin des Herrn Pfarrers, aber heute konnte er ihr nichts recht machen. »Der sieht ja nummeeinisch so elend dri, als wär die ganz' Nacht der Stollwurm auf ihm gelegen,« dachte sie. Und als Milder, neben dem Taufstein im Chor stehend, die Traurede begonnen hatte, flismete Jungfer Bibbeli ihrer Nachbarin zu: »Du, los' au, der Herr Pfarrer datteret und gackeret ja wie 'ne Henn', die ihr Ei verlegt hat. 's ist ja, als ob er gäng drieggen wött'.«
Der Tadel war nicht ganz unbegründet. Dem armen Milder war es noch nie so schwül im Kirchenrock gewesen wie heute. Dürfte es doch eine der peinlichsten Situationen sein, in welche man überhaupt kommen kann, das Mädchen, das man liebt, mit einem anderen zusammenzugeben, und es gehört fürwahr kein geringer Aufwand von großherziger Selbstüberwindung dazu, wenn da der laut zu sprechende Segen nicht auf den Lippen in einen stillen Fluch sich verkehrt. Aber Stephan Milder war ja kein Priester zum Fluchen, sondern zum Segnen, und, oh, in der ganzen Kirche schlug kein Herz, das reicheren Segen auf das Haupt der Braut herabgefleht hätte als das seinige. Er fühlte wohl, daß seine Gedanken in der Irre gingen, und daß seine Stimme zitterte; aber vermöge eines energischen Aufschwungs seines Geistes bemeisterte er im Verlaufe seiner Rede seine Unruhe, und so gelang es ihm, weihende Worte zu sprechen, die vom Herzen kamen und zum Herzen drangen.
Dann kam noch eine große Prüfung, Der Pfarrer mußte vortreten, um die Hand der Braut in die des Bräutigams zu legen. Er tat es, aber dabei zitterte seine Rechte, und die Agende, welche er in der Linken hielt, bebte, als wollt' er das Buch zu Boden fallen lassen. »Dem Pfarrer wird gäng übel,« dachte Jungfer Bibbeli, und es war in der Kirche noch ein Augenpaar, welches das Beben des Pfarrers wahrnahm, als er, seine Rechte auf die zusammengefügten Hände des Brautpaares legend, die entscheidende Segensformel sprach.
Wie ein Blitz schlug die Ahnung dessen, was in dem Pfarrer vorging, in das junge Herz Vrenelis. Das blendend plötzliche Licht, das ihr aufging, hellte ihr auch die eigene Seele. Jetzt, von diesem Augenblick an war sie kein Kind mehr. Sie liebte und – sie wußte es.
Die Trauung war geschehen. Milder trat in seinen Stuhl im Chor zurück, und als er, wie es Brauch, zu stillem Gebet seinen Hut vor das bleiche Gesicht hielt, murmelte er darunter: »Es ist getan. Das Bitterste ist vorüber!« Er fühlte sich matt und krank, Lichtfunken tanzten ihm vor den Augen, und als jetzt der Vorsänger das Lied anstimmte: »Gott, dessen liebevoller Rat den Ehestand gestiftet hat –« und die Gemeinde einfiel, meinte er, ein Meer umbrausete ihn und die Fluten rauschten über seine Seele.
Er saß aber doch mittags mit beim Hochzeitsmahl in der Zwihl. Wir alle sind nun einmal in die Kette der menschlichen Gesellschaft eingeringt und müssen wohl oder übel unsere Stelle ausfüllen. Was hätte das nicht alles den Leuten zu reden gegeben, wenn der Herr Pfarrer heute dort gefehlt haben würde? Die ehrsame und sozusagen auch ehrwürdige Jungfer Bartbibbeli, wie eine pietätlose Dorfjugend sie zu nennen pflegte, wäre imstande gewesen, aus diesem Umstand, zusammengehalten mit den Beobachtungen, die sie morgens in der Kirche gemacht hatte, die merkwürdigste Dorfnovelle zu erschaffen, welche jemals in Windgellen ausgeheckt worden. Das Dekorum, die Etikette, das Komplimentierbuch, überall regieren sie. Ihre Vorschriften lauten freilich anders in einem Alpendorf und anders in großstädtischen Salons, aber der Sinn ist allenthalben derselbe: Du mußt dich in die Leute schicken!
Auch Milder mußte das und noch dazu auf einem der Ehrenplätze an des Zwihlbauers gastlichem Tische, an einem Platze, wo er sich die schöne Braut gerade gegenüber hatte. Und wie war sie freundlich gegen ihn! Es war, als sagten ihre sanftleuchtenden Augen, so oft sie den armen Pfarrer ansah: »Wie dank' ich dir, daß du mich meinem Ruodi für immer verbunden hast, für ewig!« Wie gerne wäre er weiter hinuntergerückt, aber das ging nicht an. Unser ganzes Leben ist ein Netz von kleinen, unumgänglichen Rücksichten, und zuletzt geht uns unter den eisernen Maschen desselben der Atem aus. Zum Glück für den Pfarrer saß der heute ganz ungewöhnlich gesprächige Brautvater ihm zur Seite und verwickelte ihn mehr und mehr in ein ernstes Gespräch über das Projekt einer neuen Schulhausbaute, welche Milder angeregt hatte. Das war doch ein Thema, das nach und nach seinen Gedanken eine andere Richtung gab.
Aber was war denn dem Chind, dem Vreneli, übers Leberli gekrochen? All die Zeit her hatte es sich ganz unbändig auf den heutigen Tag gefreut, und jetzt lugte es drein, als müßt' es etwa nicht nur des Schurbauers langen Toni, nein, vielmehr den Schurbauer selber heiraten, der ja auch unter den Gästen war. Denn der Leuenberger hatte sich den boshaften Spaß gemacht, seinen »alten Sozi« ebenfalls einzuladen, und der Schurbauer, ob er auch im Herzen die ganze Familie in der Zwihl hätte vergiften mögen, war nicht der Mann, sich eine Gelegenheit entgehen zu lassen, wo es vollauf zu essen und zu trinken gab, ohne daß es was kostete. Er aß noch immerzu, als die Mahlzeit eigentlich schon längst zu Ende war und draußen auf der geräumigen Haustenne die Musikanten von Hasli im Grund dem jungen Volk zum Tanze aufspielten. Er machte sich auch gar nichts daraus, daß sich's Vreneli, das »Dundersäffli«, zu ihm setzte und ihm, ihre verzweifelt üble Laune an irgend jemand auszulassen, mit allerlei »Baggäugelzüg«, das heißt, stachligen Anzüglichkeiten zu Leibe ging. Zuletzt war auch sein Appetit erschöpft, und um sich seinen Quälgeist vom Halse zu schaffen, forderte er das Mädchen auf, einen Tanz mit ihm zu tun. Vreneli aber nahm den alten »Chümmi« zu dessen nicht geringem Schrecken beim Wort und zog ihn lachend hinaus. Ihre Stimmung war mit einmal in eine tolle Lustigkeit umgeschlagen. Sie drehte sich, nachdem sie ihren ersten Tänzer bald entlassen, mit den jungen Burschen den ganzen Abend über wild im Kreise und ließ sich nicht wieder in der Stube sehen. So ein sechzehnjährig Herz möchte sich nur geradezu ausschäumen, wenn ein heftiger Anstoß, sei's in Freud, sei's in Leid, es zu stürmischem Wallen gebracht hat.
Als die Lichter angezündet worden, winkte Mutter Anneli die bräutliche Tochter ins Oberstübli, um ihr noch alle die guten Worte zu sagen, welche sich den Müttern auf die Lippen drängen, wenn sie ihre Töchter weggeben, damit diese selber Mütter werden, fortwirkend an des Lebens unendlichem Gewebe. »Und das Weib wird Vater und Mutter verlassen, um dem Manne anzuhangen.« Einer jener Aussprüche, vor welchen alle Sophistik zuschanden wird, ein Naturlaut von furchtbarer Wahrheit, der das Herz einer Mutter zerreißen müßte, wenn nicht jede die unwiderstehliche, die süße Notwendigkeit an sich selber erfahren hätte.
Der Ruodi war den beiden Frauen bald nachgeschlichen, denn er verlangte danach, seine Braut und sich selbst aus dem Geräusch hinweg zu retten, hinaus in die stille Nacht. Der junge Mann war ein Stück von einem Künstler, ja, man durfte ihn in seinem Fache wirklich für ein rechtes und ganzes Stück von einem solchen ansehen, und darum widerstrebte es seinem Gefühle, die bäuerischen Hochzeitsscherze länger mitanzuhören, welche, durch die Anwesenheit des frühzeitig weggegangenen Pfarrers nicht länger gezügelt, drunten in der Stube laut geworden.
»Ihr habt jetzt einander, Kinder,« sagte die gute Zwihlbäurin, sich die Augen trocknend. »Nun seht zu, daß ihr einander behaltet, bis in den Tod.«
Damit öffnete sie ihnen die Hintertüre auf dem Gange neben dem Oberstübli, von wo eine schmale Stiege in den hintern Hof hinabführte. Während die beiden da hinunterstiegen, blieb die Mutter in der Türöffnung stehen und flüsterte ein inbrünstiges Gebet, daß Gott den Weggang der Tochter aus dem Vaterhaus und ihren Eintritt unter das Dach des Gatten segnen möchte.
Verstohlen eilten Bräutigam und Braut über den Hof, um keinen Blick auf sich zu ziehen und dadurch etwa die mutwilligeren der Gäste zu einer unerwünschten lärmenden Geleitgebung zu veranlassen. Als sie dann durch den zwischen Scheune und Stallung gelegenen Gang ins Freie geschlüpft und rechtshin abbiegend auf den zum Bödeli führenden Weg gelangt waren, mäßigten sie ihre Eile.
Rosi blieb stehen und schaute nach dem väterlichen Gehöfte zurück. Die Tränen, welche ihr der Abschied von der Mutter in die Augen getrieben, zitterten noch an ihren Lidern. Ruodi verstand, was seine Braut bewegte.
»Lieb's Rosi,« sagte er, »es tut dir weh, von der Zwihl wegzugehen.«
»Nein, Ruodi, nein,« versetzte sie, das Naß von den Wimpern schüttelnd und dem Geliebten die Hand hinreichend. »'s ist schon vorbei. Ich geh' ja mit dir und würde mit dir freudig bis ans Meer gehen, wenn du wolltest, und über das Meer.«
Man muß die Anhänglichkeit der Bergbewohner an ihre Heimat sowie das geheime Bangen kennen, welches ihnen die Vorstellung vom Meer erregt, um die ganze Innigkeit dieser Beteurung von seiten Rosis zu würdigen.
Ruodi zog die Braut an sich, küßte ihr die Tränenspuren von den Wangen und schlang seinen rechten Arm um ihren Nacken, während sie den linken um seinen Leib legte und mit der rechten Hand seine linke festhielt. So verschlungen wandelten sie langsam den Pfad hinab.
Die Herbstnacht war ungewöhnlich mild und klar. In den letzten Tagen hatte der Föhn geweht und den Himmel aufgehellt. Die Sterne zogen leuchtend in ihren ewigen Bahnen, und hinter der Weißen Kuppe des Ritzlihorns stieg prächtig der Mond herauf, seiner Völle zuwachsend.
Bei dem Stein am Wege, wo Rosi damals ausgeruht, als der Vater mit der frohen Botschaft zu ihr getreten, standen sie still.
»Lueg', lieb's Manni,« fagte sie, »du weißt gar nicht, wie lieb mir der Stein da ist.«
Und sie erzählte ihm wieder, was er schon wußte und doch immer wieder gern hörte.
Dann gingen sie weiter durch die Stille, deren träumerische Magie durch das klingende Rauschen der stürzenden Bergwasser eher erhöht als gestört wurde. Sie empfanden den Zauber der Stunde. Sie fühlten sich so leicht, so frei, so glücklich, daß sie meinten, es müßte schön sein, fort und fort durch die mondhelle Einsamkeit so hinzugehen.
Im Bödeli angelangt, hatten sie ihre stille Freude daran, zu sehen, wie klar der Spiegel des kleinen Sees das Mondlicht widerstrahlte, und statt sich sofort links die Halde zum Rütli hinan zu wenden, machten sie noch einen Umweg das Seeufer entlang, denn was hatten sie sich nicht alles noch zu sagen!
Sie plauderten fröhlich mitsammen wie Kinder. Ihr war zumute, als müßte sie singen, und ihm stieg ein Jodler in die Kehle. Jetzt lachten sie hellauf, ohne doch eigentlich zu wissen warum, und jetzt gingen sie wieder schweigend, eng Seite an Seite gedrückt, an dem schlafenden Wasser hin, auf welchem die Mondstrahlen gaukelten wie neckische Träume von Liebe und Glück.
Der Felsspalt, durch welchen der See seinen Überfluß talwärts entrauschen läßt, hemmte ihre Schritte. Da gingen sie zurück, nahmen einen Anlauf und sprangen Hand in Hand und mit Lachen über den Spalt hinweg.
»Komm', Rosi,« sagte er, als sie am Fuß des Schuhukopfes stillstanden, »komm', wir wollen noch da hinauf, 's muß schön sein, von da droben herab noch einen Blick auf das Tal zu werfen.«
Sie hatte ihm einmal gesagt, daß sie als Kind gar gern auf den Schudereulkopf geklettert sei und von der Höhe des Felsens nach den schwimmenden Wasserlilien des Sees hinabgeblickt habe. Da hatte er ihr eine Überraschung bereiten wollen, indem er in der letzten Zeit heimlich einen bequemen Fußsteig auf die Höhe des Felskegels, welcher auf seinem Grund und Boden stand, angelegt. Rosi merkte im Hinaufsteigen diese Freundlichkeit wohl und war gar angenehm überrascht, als sie droben auch eine neu angebrachte Bank antraf. Der Scheitel des Schuhukopfes war von der Natur abgeplattet, und bestand der größere Teil dieser Fläche aus blankem Gestein, auf welchem sich nicht einmal Moos ansetzen konnte. Aber etwas seitwärts hatten in den Felsspalten Zwergföhren und Hagedorngesträuche Wurzel geschlagen, und inmitten dieses Gebüsches hatte Ruodi die Bank hingezimmert.
»O, du!« sagte Rosi. »Das hast du mir zuliebe getan.«
»Wem sonst?« entgegnete er.
»Da nimm, denn dafür sollst du einen Extrakuß haben.«
Er war nicht blöde, und der durch das Buschwerk lugende Mond sah nicht nur diesen einen Kuß.
Sie setzten sich auf die Bank, und Rosi legte ihren Kopf an die Brust des teuren Mannes.
»Lueg', Rosi,« sagte er und deutete mit der Hand über den kleinen Seespiegel hinweg nach dem Hügel, von welchem die mondbeglänzten Fenster des Rütli herüberschimmerten, »lueg', das ist jetzt dein Heimeli.«
»Ja, Ruodi, bei dir, bei dir!«
Und nun begann wieder jenes süße Geplauder mit allen seinen »Weißt du noch?« und »Denkst du noch daran?«, womit Liebende so gern alle die frohen und traurigen Szenen des durchlebten Liebedramas einander im Gedächtnis auffrischen.
Am längsten weilten ihre Erinnerungen bei der Stunde, wo sie einander zuerst gesehen und einander liebgewonnen hatten.
Das war jetzt zwei Jahre und etliche Monate her. Damals war drunten in Meyringen eins jener »Schießen«, das ist Schützenfeste, abgehalten worden, welche zur Sommerszeit in der Schweiz so häufig sind. Dabei war auch der Zwihlbauer mit seiner Rosi erschienen und hatte das junge Meitschi, welches, wie viele andere Meitschi im Berner, Aargauer und Solothurner Biet, den »Stutzer« gar weidlich zu handhaben verstand, auf dem Schießstand sich vor vielen Schützen hervorgetan. Der Ruodi, sonst gäng ein urchiger Schütz, hatte an jenem Tage nicht eben viele Nummern auf den Hut gesteckt. Das machte, er lugte eifriger, viel eifriger nach der »niedlinetten« Schützin als nach der Scheibe. Rosi ihrerseits mußte wohl auch den stattlichen Chnaben mehr als einmal angelugt haben. Denn wenige Tage darauf kam er nach Windgellen herauf – nach altem Ahornholz, wie er im Dorfe sagte. Er war aber gäng nicht von wegen Altem, sondern von wegen Jungem gekommen, fand auch Gelegenheit, die Rosi zu sehen und ihr zu sagen, daß es ihm hier oben ganz absonderlich gefalle, und daß er wohl wüßte, was er täte, wenn sie ihn bleiben hieße. Sie hieß ihn nicht gehen, soviel ist gewiß. Denn als während seiner Anwesenheit die Halde und der Grund im Bödeli samt dem alten dort stehenden Hause zum Verkauf kam, tat der Ruodi das höchste Angebot und erhielt das Heimwesen zugeschlagen. Nach einigen Wochen kam er wieder aus Hasli im Grund herüber und brachte eine Schar von Werkleuten mit. Das alte Haus auf dem Hügel wurde abgetragen und ein neues nebst Zubehör aufgebaut. Als es fertig dastand und recht stattlich auf den See hinabschaute, fragte Ruodi – es war bei Gelegenheit der Windgellener Kilbe – die Rosi zum erstenmal, ob sie sich wohl entschließen könnte, mit ihm in seinem Rütli zu wohnen. Sie hatte nicht nein gesagt, aber der Ruodi hatte doch noch lange allein in seinem neuen Hause leben müssen.
Das alles sprachen sie, die jetzt Vereinten, droben auf dem Schuhukopf noch einmal durch und fiel ihnen dabei nicht entfernt ein, auch nur mit einem flüchtigen Gedanken des armen Mannes zu denken, der zur selbigen Stunde droben im Dorfe in seinem einsamen Pfarrhause saß und sich bemühte, seine Gedanken auf das vor ihm aufgeschlagene Buch zu bannen. Aber er vermochte kaum zu unterscheiden, ob er griechische oder deutsche Buchstaben vor sich hätte, und der vergeblichen Anstrengung müde, schlug er das Buch zu, stützte das Kinn in die Hand und starrte, in düstere Träumerei versunken, in das herabgebrannte Licht. – Armer Milder! Auch du warst damals bei dem Schießen in Meyringen gewesen, auch du hattest damals die Rosi zum erstenmal gesehen und ihr viel zu tief in die blauen Augen geblickt, auch du warst ihrer wegen nach Windgellen heraufgekommen und warst ihrer wegen dageblieben. Ihrer wegen hattest du die Entwürfe jugendlichen Ehrgeizes und die schon erlangten Erfolge desselben beiseite gestellt, um dich in dieses entlegene Hochtal zu vergraben. Und das alles war umsonst gewesen; denn nur wer das Glück hat, führt die Braut heim. Wer aber das Glück nicht hat, muß unter Umständen wohl gar noch die Braut mit einem andern trauen. Das Volkslied vom traurigen Priester weiß davon zu singen, und vielleicht wühlte die schwermütige alte Weise dem jungen Pfarrherrn zu dieser Stunde im Herzen.
Er war fünfundzwanzig Jahre alt, also gerade alt genug, um über jenen glücklichen Leichtsinn der Jugend hinaus zu sein, welcher gar kein Arg hat, heute als Werther sich zu fühlen und die nächste beste Lotte ossianisch als »Stern der dämmernden Nacht« anzuseufzen, morgen aber schon den Don Juan zu spielen, der in Ermangelung einer Donna Anna auch mit einer Zerline vorlieb nimmt. Und auf der andern Seite war Stephan Milder noch lange nicht alt genug, Liebe und Liebesglück vom Standpunkte der Objektivität, das ist der Enttäuschung anzusehen, als die schimmerndste jener vielen schimmernden Illusionen junger Seelen, welche der rauhe Wind der Wirklichkeit so bald zerflattern macht. Die Wunde, welche dem Flackerherz eines achtzehnjährigen Jungen geschlagen wird, heilt sich leicht und schnell aus, spurlos sogar. Bei einem fünfundzwanzigjährigen Manne ist die Sache viel bedenklicher. Heilt auch die Wunde wieder, so geschieht es doch nur langsam und schmerzlich und – die Narbe bleibt. Später, wann uns die Erfahrung das leidige Kohelethsche Kredo: »Alles ist eitel!« in sehr leserlichen Zügen auf die Stirne geschrieben, sind wir gar zu geneigt, Narben der bezeichneten Art nur noch mit einem Lächeln der Verachtung anzusehen. Und doch drängt sich hinter diesem Lächeln der Selbstverspottung immer wieder der verhaltene Seufzer hervor: »Du bist damals doch besser und glücklicher gewesen.« Nein, das Leben ist kein Traum, wie der spanische Poet, sondern »Sorg' und viel Arbeit,« wie der deutsche gesagt hat. Aber der Glückstraum dieses sorgenvollen Wachens ist die Liebe. Und wo sie einmal in ihrer ganzen Wahrheit gewaltet, bleibt sie auch: es ist nie ein wahreres Wort gesprochen worden als dieses, vom Apostel Paulus bis zum Propheten Schiller herab.
Sie saßen noch immer mitsammen auf dem Felsen im Schutze des Buschwerks, durch dessen Gezweige das träumerische Mondlicht auf das schöne, an der Brust des Bräutigams halb versteckte Antlitz der Braut niederrieselte. Kein Lüftchen regte sich. Drunten hob zuweilen eine neugierige Bergforelle den blitzenden Schuppenleib schnalzend aus dem Wasser, und droben von der Zwihl herab kam durch die Stille der Jodler oder Juheischrei eines ins Dorf heimkehrenden Burschen, langsam an den Bergwänden verhallend. Da tastete und trippelte mit einmal etwas den Schuhukopf herauf, und im nächsten Augenblick stand ein großer Hund mit langem, schwarzgrauem Zottelhaar vor unserem Paar und legte seine Schnauze auf das Knie Rosis, die sich horchend aufgerichtet hatte.
»Türk, Türk, lieber alter Türk, bist du mir nachgegangen?«
Der Hund setzte sich auf die Hinterpfoten, wedelte eifrig mit dem Schweif und blickte die Fragerin an, als wollt' er sagen:
»Siehst du, ich lasse mich nicht nur so beiseite stellen, jetzt, da man mich nicht mehr braucht.«
Den Liebenden kamen der Ahorn vor Rosis Kammerfenster und die zarten Rücksichten, welche der kluge Türk auf die verstohlenen Kiltgänge Ruodis genommen, zumal zu Sinne.
Rosi tätschelte den Kopf des Hundes, und Ruodi sagte lachend:
»Der alte Kerl will gewiß sein Trinkgeld haben für geleistete gute Dienste.«
»Und er soll es haben. Wär' er doch gäng fast ums Leben gekommen, weil er aus Vorliebe zu dir und mir still geblieben, wo er, wie der Vater dazumal meinte, gar nicht laut genug hätte sein können. Oh, Ruodi, das war gäng 'ne schwere Zeit!«
»Ja, das war sie. Aber jetzt ist sie vorbei und du bist mein, Rosi, ganz mein, und ich wollt', der Türk könnt's ausbellen, daß die ganz Welt centum wüßt', wie froh ich darüber bin.«
»Und ich erst, Ruodi, ich erst! Aber du weißt es wohl.«
»Ja Rosi, ich weiß, ich weiß; aber glaub' nur, Chind, ich weiß auch, was ich an dir hab'. Doch komm' jetzt, komm' ins Heimeli. Lueg', der Mond steht schon über dem Gipfel des Glanzhorns da oben und will alsg'mach abe gehen.«
Sie erhoben sich von der Bank. Rosi schaute zu dem Gestirn der Nacht empor, aber in demselben Augenblick verschwand die silberne Scheibe hinter dem Berggipfel, und geisterhaft kalt und unheimlich dämmerte droben der Firnschnee.
Die Braut fuhr unwillkürlich zusammen. Ein unerklärliches Zittern und Zagen fröstelte ihr das Herz an. Aber es verschwand so schnell, wie es gekommen, als sie sich wandte und Ruodis Augen voll Zärtlichkeit auf sich geheftet sah.
Sie stiegen den Felspfad hinab, umkreisten die kleine Seebucht und gingen die Halde zum Rütli hinan. Droben auf der Terrasse bemerkte Rosi, daß der Türk ihnen gefolgt war, und sagte freundlich zu ihm:
»Türk, du mußt jetzt heim in die Zwihl. Aber komm' nur gäng recht oft zu uns ins Bödeli. Du wirst sehen, daß ich dir dein Trinkgeld allweil redlich auszahlen werde.«
Der Hund zögerte und sah mit gesenkten Ohren zweifelnd zu ihr auf.
»Weißt, Türk,« fuhr sie fort, die Hand Ruodis drückend, »du brauchst kein' Kummer und kein' Sorg' um mich z' haben. Lueg', da ist mein Schutz und Schirm. Du kennst ihn ja wohl und hast ihn gäng auch lieb. Geh' drum jetzt heim, Hundli, geh' heim!«
Der gute Türk sah ein, daß diese Aufforderung ernstlich gemeint sei, und schlich mit hängendem Schweife den Hügel hinab. Drunten blieb er noch einmal stehen, lauschend, ob er nicht zurückgerufen würde. Aber er wurde nicht zurückgerufen, und so trottete er der Zwihl zu, in tiefen Gedanken über die Freundschaft der Menschen.
Derweil waren die beiden an der Tür des stillen Hauses angelangt. Der im Scheiden seitwärts über die Arvenschatten der Bergeinsattelung hereinblickende Mond beschien hell die Inschrift über dem Eingang.
»Lueg', Rosi,« sagte der Bräutigam, auf die Schriftzüge weisend, »ich hab' mein, unser Heimeli Rütli genannt zum Andenken an den Bund der Altvorderen, der unser Schweizerland frei und glücklich gemacht. So wollen auch wir unsern Rütlibund halten, fest in Freud' und Leid. Sag', willst, lieb's Wybli?«
»Oh, my lieb's, lieb's Manni!«
Mehr sagte sie nicht. Aber wie sie es flüsterte und sich innig an ihn schmiegte, fühlte er, daß er grenzenlos geliebt sei.
Mit einem unwillkürlich ihm aus dem Herzen brechenden Jauchzlaut faßte er die Braut in seine Arme, führte sie hinein, und die Türe fiel hinter den Glücklichen ins Schloß.