Friedrich Schlögl
Skizzen
Friedrich Schlögl

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»'s is a Leben bei der Nacht!«

Der obige Ausruf ist nicht mein Leibsatz und nicht von mir erfunden. Ich hörte ihn nur einst in vorgerücktester Mitternachtsstunde in einem vorstädtischen Café, das mich nach schwerer Korrekturarbeit noch gastlich aufnahm und den stürmisch-schneeigen Heimweg mit einem heißen Punsch zu belohnen verstand. Ein Rudel wilder Gesellen saß in einer Nische und lärmte und spektakulierte und trieb mit den paar anwesenden Dirnen zweifellosesten Berufes tolldreistes Geschäker. Da war's, daß ein Bursche, todbleichen Antlitzes, mit bleifarbenen Ringen um die Augen, taumelnd aufsprang, das geleerte Cognacglas auf den Tisch stieß, daß es zerschellte, seine Mütze in die Höhe warf und, den Zigarrenstummel an der Gasflamme anzündend, lallend ausrief: »'s is a Leben bei der Nacht!« Dann sank er in die Ecke zurück und schlief ein. Ein widerlich Bild!

Von dieser Episode einigermaßen unangenehm berührt, blickte ich etwas scheu um mich und musterte das Kontingent der offiziellen Nachtschwärmer, die da ihr Hauptquartier aufgeschlagen. Eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft, meist dem Mittel- und Arbeiterstande angehörig, untermischt von einigen Theaterleuten, die noch nicht völlig abgeschminkt, ein paar Kadetten, die sich die Erlaubnis über die Zeit selbst gegeben, etlichen vazierenden Volkssängern und Notizenschreibern letzter Sorte usw. Hie und da noch eine Physiognomie, eine Erscheinung, die Bedenken einflößen könnte. Alle aber waren, ungeachtet der schlechten Zeiten, kreuzfidel. Man spielte, trank, lachte und plauderte. Zwei oder drei Bürgersfrauen taten recht schläfrig, desgleichen ihre Kinder, welche ihre Äuglein kaum mehr offen halten konnten. Trotzdem blieb man und dachte lange noch nicht daran, die häuslichen Pfühle aufzusuchen, obschon es dieser oder jener, schon des nächsten Arbeitstages wegen, längst dringend nötig gehabt hätte. Was fesselt diese Menschen bei knappesten Mitteln an die kostspielige Spelunke? Welche Macht hält sie zurück, welcher Zauber, welcher Reiz liegt in dem Gedanken, in dem Willen, eine Nacht zu durchwachen, zu durchschlemmen? »Warum gehen diese Leute nicht nach Hause?« würde der staunende Philister fragen, dem die »Ordnung« seine Lebensaufgabe; warum quälen sie sich beinahe, um munter zu bleiben, wenn die Natur ihre Rechte fordert und nebenbei die drückendsten Verhältnisse sie nötigen, vor geldheischenden Extravaganzen sich zu hüten? Es ist der Wiener Leichtsinn, antwortet vielleicht der oberflächliche Kritiker, indessen diese summarische Diagnose doch eine ungenügende und das Geheimnis des Rätsels vielmehr in dem klassisch-urwüchsigen Dogma liegt: »'s is a Leben bei der Nacht!«

Bei der Nacht! Ich kannte im Vormärz einen Mann, der allerdings ein arger Sonderling oder vielmehr ein ausgesprochener Narr war, der die Eigenheit hatte, tagsüber zu schlafen und nur zur Nachtzeit zu leben, das heißt, was er unter leben verstand. Er haßte den Tag des Lärmens und der störenden Helle und liebte die Nacht ihrer traulichen, anheimelnd düsteren Ruhe wegen. Die vorzitierten Kumpane lieben die Nacht wegen ihrer Ungebundenheit, wegen der Ungeniertheit, wegen der Toleranz, die sie gegen gewisse Ausschreitungen übt, und weil sich der Betreffende losgelöst und ungemahnt fühlt von der Misere und dem Sorgentrubel, der ihn zwischen seinen vier Mauern umgibt.

Mein Original hatte andere, edlere Motive. Er verließ Winters- und Sommerszeit und überhaupt alltäglich kurz vor der Torsperre sein Haus, begab sich in die nebenan befindliche Schenke, wünschte allseits einen schönen guten Morgen, erhielt von der Wirtin eine Schale Suppe zum Frühimbiß, trank sie mit Wohlbehagen, grüßte artig und begann seine Wanderung, die bis zum Erwachen der übrigen Zeitgenossen währte. Ich traf ihn einst in einer Faschingsnacht, als ich die selige »Birn« verließ, auf der Kanalbrücke oberhalb des Münzamtes stehen und den Hesperus betrachten. Er kam von der Brigittenau und ging auf Umwegen nach Döbling und beklagte nicht die achtzehn Grade Kälte, sondern nur, daß eben Karneval sei, was die Straßen »etwas lebendig« mache und ihn die erwünschte Ruhe nicht recht finden lasse. Es gab damals auf dem Neustift ein Kaffeehaus, das die »Augsburger Allgemeine« hielt, dort traf er, wenn das Geschäft geöffnet wurde, regelmäßig ein, las sein Lieblingsblatt, trank, wie wir zum Abschlusse unserer Vespermahle, seinen Schwarzen und ging heim, um zu schlafen, während alle übrige Welt auf die Beine kam. Wo der Mann um Mitternacht sein Mittagsmahl hielt, konnte niemand erfahren, genug an dem, daß die Nacht sein Heiligtum war. »Ach, die Nacht! die Nacht!« rief er oft, »die Menschen kennen die Nacht gar nicht!«

Nach seiner Anschauung, seiner Empfindung und seinen Bedürfnissen freilich nicht. Den meisten dient sie naturgemäß zum Schlafen, vielen zur Arbeit oder zum Studium, anderen zur Lustbarkeit und Schlemmerei, und wieder anderen ist sie Gelegenheitsmacherin für Verbrechen. Für meinen feinfühligen Sonderling, recte Narren, war sie die Quelle der sinnigsten Betrachtungen. »Der Sterngucker lauft schon fort!« riefen ihm die Lehrjungen und sonstigen schlimmen Buben nach, wenn er eiligst aus der Torfahrt trat; er hörte den Hohn nicht und huschte nur ängstlich um die Ecke, um möglichst bald das Glacis zu erreichen, wo der erste Dankesseufzer seiner befreiten Brust entstieg. Und so, wie gesagt, allnächtlich, jahrelang. Als die Revolutionsstürme hereinbrachen, verschwand der Mann auf Nimmerwiedersehen. Die Alarm- und Barrikadennächte waren nicht für ihn. In welcher Einöde endete er?

Die Nacht! die Nacht! Wer sie, Kummer und Sorgen und Verzweiflung im Herzen, schlaflos durchwachte, kennt ihre Schrecknisse. Wer sie, das Haupt an den Busen eines geliebten Wesens gelehnt, durchkoste, kennt ihre Süßigkeiten. Wer sie, über ein fesselnd Buch gebeugt, durchlas oder selbst schaffend sie durchbrütete, kennt ihren Segen. Wer sich verlassen und vergessen weiß, fühlt sich nachts noch vereinsamter. Birgt sie in den Falten ihres dunklen Mantels mehr Glück und Freude oder mehr der Schmerzen und Leiden? »Die Nacht ist keines Menschen Freund!« lautet ein Sprichwort urältesten Datums, es ist platt und trivial, aber es vererbt sich von Geschlecht zu Geschlecht. Wie töricht es aber auch ist! Da umgibt mich schäumende Lust, Gläsergeklirre, und fröhliche Lieder schallen an meine Ohren, vor meinen Augen flimmert's, da rings nur Karten- und Würfelspiel zu sehen, und aus der Ecke ruft es aufjauchzend in ungezügeltem Entzücken: »'s is a Leben bei der Nacht!«

Aber welches! Ich spreche nicht von pompösen Festen, nicht von Bällen jeglicher Gattung und Façon, nicht von großen öffentlichen und nicht von privaten und intimen Lustbarkeiten und Unterhaltungen, nicht von lärmenden Ausnahmsgelagen und nicht von vertraulichen Orgien, überhaupt nicht von sporadischen Anlässen und einzelnen durch Zeit und Umstände und Gelegenheit veranlaßten Fällen. Ich spreche von dem usuellen nächtlichen Trubel gewisser Zechbrüder samt Kind- und Kegel-Anhang; von jenen stabilen nächtlichen Hetzen notorischer Aufbleiber; von jenen unheilbaren Anhängern des Systems: »Überall ist's gut, nur nicht daheim!«; von jenen passionierten Herumlungerern, denen der »Dischcurs«, und sei er der konfuseste und gelallteste, Labsal und Bedürfnis, von jenen Schlemmern, die nebst einer frappierenden Menge von allen denkbaren Flüssigkeiten auch noch eine ungeheuere Quantität von Zoten zu konsumieren gewohnt sind; von jenen wüsten Naturen, denen Sitte und Ordnung Unbehagen bereitet; von jenen nimmersatten, sogenannten Hallodris (richtiger »Lumperln«), denen der verjuxte Tag zu kurz und die das Morgen dem Heute anfügen, nachdem sie mit dem Gestern das Auslangen nicht gefunden. Ich spreche von Leuten, die in jeder Nacht und zu jeder Stunde der Nacht, nicht aus Beruf, sondern aus Tendenz, aus Neigung zur Liederlichkeit oder Zwangslosigkeit immer nur außerhalb ihrer Häuslichkeit zu finden.

Denn viele reizt nicht die Völlerei und Schlemmerei, sie begnügen sich damit, die Straßen zu durchschlendern. Nun ist für manchen die Häuslichkeit allerdings kein Magnet, und er kauft sich mit einer durchwachten oder durchzechten oder durchbummelten Nacht wenigstens los von Xanthippen-Vorwürfen, von Gezänke und Gekeife oder anderem ehelichen Ungemach. Als Ludwig Devrient, der große Mime und größte »Sektierer« (er trank nur Sekt), im Winter 1828 sein unsterbliches Gastspiel in Wien absolvierte, sagte er eines Morgens zu Gustav Anschütz, dem Bruder des Meisters, der ihn auf seinen Kneipgängen begleiten mußte und nachdem sie aus der Weinstube in der Rauhensteingasse getreten, auf die Frage: »Wo gehen wir jetzt hin, Louis?« in tiefster Seelenangst: »Überall hin, Bruderherz, und sei's in die Hölle, nur nicht nach Hause!« Der Ärmste hatte eben mit seinem dritten Weibe eine Folter sich aufgebürdet.

Dieser zwingende Grund, die Stätte des perpetuierlichen Unfriedens zu meiden, ihr zu entfliehen, oder sie so spät als möglich aufzusuchen, fällt aber bei vielen Nachtvögeln weg; sie sind entweder fessellos oder sie haben eine liebende, nachsichtige, verzeihende oder schweigende Dulderin; sie lieben und werden geliebt und sind die enthusiastischesten Väter, dennoch zieht sie ein noch stärkerer Magnet mit nicht zu besiegender Kraft fort von all ihren sogenannten Lieben und bannt sie nächtelang in den Dunstkreis der mesquinsten »Kalupe«. Ist's die Macht der Kameraderie? Die Genossen sind des Opfers einer Nacht selten wert und würdig, und es gibt sogar oft heftige Mißhelligkeiten und Verdrießlichkeiten mit den rüden Kumpanen. Ist's der unbezähmbare und nicht zu stillende Durst? Nicht alle machen sich roher Völlerei schuldig. Was also ist's, das diese Leute treibt, die Nacht zum Tage zu formen und in diesen dem Schlafe abgerungenen Stunden sich just am lustigsten oder wohlsten zu fühlen? Die bequemste Antwort wäre, da ein vernünftig ausreichender Grund hiefür tatsächlich nicht zu finden, es ein undefinierbares Etwas zu nennen, dennoch sollte man versuchen, die Sache näher zu erklären.

Neben all den Motoren, die ich bereits oben zitierte, liegt der Hauptgrund vielleicht doch in dem Reize, welchen die Regellosigkeit als solche besitzt. Der kaum flügge gewordene Flaumbart fühlt sich schon bemüßigt, ein Übriges zu tun, um der Welt zu zeigen, daß er dem Gängelband und der Zuchtrute entwachsen, nun Herr seiner selbst ist und über die Zeit verfügen kann. Dieses sein erstes Avancement zur Männlichkeit ist nun sein stolzester Anlaß, seine Selbständigkeit ad oculos zu demonstrieren, und er tut es in bemerkbarster Weise und wäre um keinen Preis zu bewegen, wie ein alter Spießer schon um zwölf Uhr nachts heimzutreiben. Das ist Pfründnersitte.

Ist es doch stets verlockend, als verflixter Kerl zu gelten, sei's in diesem oder jenem Fache. Unsern jugendlichen Helden lohnt vorläufig das Bewußtsein, die frühreifste Mannheit und Ungebundenheit genügsam manifestiert zu haben. Er findet Gleichgesinnte und bemerkt unter einem, daß der Ton, der nachts angeschlagen wird, ein freierer; daß die Umgangsformen der nächtlichen Coterien weitaus kordialer; daß die Basis, auf welcher Erlebnisse und Abenteuer aufgebaut, eine günstigere; daß die Gesellschaft in ihren Forderungen und Gestattungen eine gleichgültigere. Die punsch- und mokkadurchglühte Atmosphäre zeitigt rasch die innigsten Allianzen.

Das lockt, reizt, regt an und erlustigt. Mephisto wirft den Köder, die unerfahrenen Fischlein drängen heran und schnappen nach dem Leckerbissen. Wie sie zappeln! Der Satan hat seine Beute.

Bei allen Spittelberger Nächten – ich nenne gleich das Stärkste –, die unsere Vorfahren gesehen und mit durchlebt und die der allzeit fröhlichen Kaiserstadt den separaten Ruf der Leichtsinnigkeit verliehen, ich will nicht moralisieren! Ich bin am Abende meines Lebens noch kein Griesgram und wende mich nicht moros und entsetzt ab, wenn mein Nachbar Purzelbäume schlägt, oder ein Glas über den Durst trinkt, oder das junge Blut sich in erotischen Scherzen (moderierter Fassung) exerziert. Ich stimme auch kein ethisches Lamentabel an, oder sehe das Hereinbrechen des Chaos, wenn in Ausnahmsfällen ein paar alte Knaben über die Schnur hauen oder deren temperamentvolle Söhne in übermütigen Stimmungen der Welt ein Loch zu schlagen gelaunt sind. Mir gefallen diese Exzentrizitäten nur dann nicht mehr, wenn sie zur Lebensrichtung und, wie erwähnt, zum System werden.

»'s is a Leben bei der Nacht!« Wer schwört zu dieser Parole und wem ist sie es? Betrachten wir die Gruppen, die uns umgeben. Sind die Gesichter auch aufgedunsen, die Augen verschwollen, ist die Zunge auch schwer und der Gang torkelnd, dennoch ist die heitere Stimmung die vorherrschende. Nur einzelne sitzen still und abseits und in sich gekehrt und überdenken Vergangenes und Künftiges. Einige schlafen und schnarchen. Die Lustigen sind also in der Mehrzahl. »Sind wir nicht lustig? daß Gott erbarm'!« heißt's in Brentanos Liede. Daß Gott erbarm'! So ist's. Sie tun zwar, als ob sie sich den Kuckuck um das, was der nächste Tag bringen kann und bringen wird und muß, scheren würden; sie treiben zwar allerlei aberwitzig Zeug und hänseln sich wechselseitig, sie werden generös und traktieren einander und werfen sich lachend die schwersten Insulten an den Kopf; sie lassen Weib und Tochter mit den beliebigsten Nächsten charmieren und gestatten sich dasselbe angesichts ihrer kichernden Gesponsin mit Hausiermamsells und Blumenmädels. Man ist demnach sans gêne bis zur Unerlaubtheit und ist es allenthalben. Man ist's in Worten und Taten und johlt dazu. Wenn ihr aber die Physiognomien aufmerksamer studiert, findet ihr vielleicht doch, daß sie noch anderes ausdrücken, als eitel Vergnügen und schäumenden Übermut, und daß das äußerliche mit dem innerlichen Wohlbefinden der meisten dieser Leute etwas im Widerspruche steht.

Mir däucht es wenigstens so. Ich glaube nämlich, daß die imposante Majorität dieser Herren und Damen (oder Weiber) keine oder nur geringe Ursache haben, lärm- oder juxvolle Saturnalien zu feiern, wenn sie plötzlich nur eine approximative Bilanz ihres Vermögensstatus ziehen wollten. Einigen fehlt vielleicht das Sperrsechserl, und andere begehren einen Nachtragskredit beim Zigarrenburschen für eine simple Cuba. Dort flunkert zwar einer mit einem zerknitterten Fünfer, und sein Nachbar gar mit einem veritablen nagelneuen Zehner, aber fragt nicht nach der Genesis dieser Wertzeichen, deren früherer Besitzer (vor ein paar Stunden noch) ein Inkassogeschäftsinhaber, respektive Pfandverleiher war. Hier liebelt einer mit der bereits verdrießlichen Aufschreiberin und flüstert ihr die equivokesten Anekdoten zu, obwohl er erst nachmittags mit seinem »Doktor« gesprochen, um einen billigen Zwangsausgleich zuwege zu bringen, wofür übrigens diesmal wenig Aussicht, da sich dieser Fall mit dem unternehmenden Manne schon das dritte Mal ereignete – und dort läßt einer fünf Knickebeine aufmarschieren, trotzdem er abermals nicht imstande war, das Schulgeld für seine Kinder zu entrichten und die nötigsten Lehrbücher anzuschaffen. Sehen wir weiter. Der Zins ist vor der Tür, eine Pfändung in Aussicht, Hebamme und Arzt noch nicht gezahlt, aber jenes Ehepaar, das von solchen Lasten zu Boden gedrückt sein sollte, ist »aufgereimt« wie noch nie, und die hochgerötete Lebensgefährtin des gewaltig angetrunkenen Hetzbruders prätendiert einen Extra-Eierpunsch, wenn er kein Schmutzian sein wolle. »Sollst 'n habn, Julerl!« schreit der Aufgeforderte und schleudert seine letzten vierzig Kreuzer auf die Tasse.

»s is a Leben bei der Nacht!«

Nun beginnt auch die Spieluhr ihre Tätigkeit, und man begleitet die animierendsten Walzer mit Gestrampfe und Gepasche. Einige pfeifen die elektrisierenden Melodien oder singen sie. Die allgemeine Temperatur hat die rechte Höhe erreicht, als die Türe aufgestoßen wird und ein frischer Trupp turbulentester Jungens lachend hereinstürmt. Man kommt aus der Kneipe, oder vom Heurigen, oder aus einem Tingel-Tangel, oder vom Schwender oder vom Zobel etc. Die Spätlinge haranguieren die etwa Aufbrechenden zum Bleiben, und man läßt sich bereden und bleibt. Warum Zichy seinen »Waffen des Dämons der Verwüstung« nicht auch den Hang zum Nachtschwärmen zugezählt?

Aber – »'s is a Leben bei der Nacht!« Mag sein. Wir aber, was wir honette Leute sind, nämlich ich und meine teuern Leser, wir gehen doch lieber heim und schlafen. Darum allseits »Gute Nacht«!

 


 


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