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Zweites Kapitel.
Eine Meerfahrt

. Das Boot, welches Dolly und Nina samt ihrem Gepäck an den vor Bremerhaven liegenden Brasilienfahrer »Lotos« herangebracht hatte, kehrte zum Hafen zurück. Weinenden Auges sandte die treue Tante, die ihre Nichte sorglich an Bord geleitet, die letzten Abschiedsgrüße zu dem stolzen Schiffe hinauf. Dolly hatte sich weit über die Reling gebeugt und ließ ihr weißes Tuch unaufhörlich im Winde flattern; aber ihre Augen blickten heiter, und sie redete lustig auf die hinter ihr kauernde alte Nina ein, die laut schluchzend der gütigen Herrin nachschaute. Bald lichtete der »Lotos« die Anker. Die weißen Tücher hüben und drüben wurden kleiner und kleiner, und jetzt waren Ufer und Menschen und endlich gar das Bild der Stadt mit den hohen Türmen und Schornsteinen den Augen der Reisenden entzogen.

Scheu und gedrückt, mit jenem Unbehagen im Herzen, das unbekannte Lagen und Verhältnisse herbeiführen, suchten die wenigen Passagiere der ersten Klasse ihre Kajüten auf, während vom Zwischendeck der Lärm der sich einrichtenden Auswanderer herüberdrang. Dazwischen trug der Wind von Zeit zu Zeit abgerissene Töne des Abschiedsliedes herüber, das die Matrosen bei der Arbeit sangen. Wehmütig klang es selbst in Dollys Herzen wieder: »Scheiden, das bringt Leiden!« In Sinnen verloren stand sie da. Noch einmal trat das Bild des trauten Klosters, der lieben Lehrerinnen und Gefährtinnen vor ihre Seele, und es war ihr, als müsse sie es festhalten mit aller Macht, als werde es ihr entrissen, wie das Land, das weiter und weiter gegen den Horizont in nebelgraue Fernen zurückwich. Und an Tante Bertha mußte sie denken, wie sie so traurig da gestanden und die scheidende Nichte immer wieder ans Herz gedrückt, als gelte es den Abschied auf Nimmerwiedersehen. Beinahe hätte sie sich noch im letzten Augenblicke zu freundlicheren Gesinnungen gegen die alternde Tante erweichen lassen, aber da fiel ihr jäh ein, wie abweisend diese ausgesehen, als Dolly statt eines ernsten Abschiedswortes mit großer Bestimmtheit ausgerufen: »Nun weint doch nicht so wie sieben jüdische Klageweiber! Ueber ein paar Jährchen komme ich zurück. Ich werde meine Hochzeitsreise in das alte verrostete Europa machen und der gestrengen Frau Tante zu Ehren und zur Aufbesserung ihres Geschmackes nur noch in seidenen Gewändern von der strahlenden Schöne des Regenbogens, in der schimmernden Farbe der Iris einhergehen.« Nein, das Andenken an Tante Bertha sollte mit anderen unliebsamen Erinnerungen – und Dolly hatte deren eine ziemliche Menge – in die Rumpelkammer des Gedächtnisses verwiesen werden. Eiligen Schrittes stieg Dolly in die hübsche kleine Kajüte hinab, die ihr und Nina als gemeinsame Schlafstätte dienen sollte. Die alte Dienerin kniete am Boden und bemühte sich, die Gepäckstücke in Ecken und Nischen passend unterzubringen.

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»Hm! Schon bei der Arbeit, Nina! Da hat sich ja ein fremder Koffer hierhin verirrt!« rief Dolly und berührte mit der Fußspitze einen hübschen neuen Rohrplattenkoffer von beträchtlichem Umfang. Die alte Nina konnte ihre Herrin nur noch aus furchtbar geschwollenen Augen anblinzeln, dann brach sie von neuem in unstillbares Weinen aus. Stumm wies sie mit der braunen Hand auf den Deckel. Da stand auf glänzendem Kupferplättchen Dollys Name, und als diese, jäh durchglüht von unbehaglichem Erstaunen, den Koffer öffnete, fand sie ein Kärtchen, worauf nur die Worte standen: »Meiner lieben Dolly. Von ihrer treuen Tante.« Die Buchstaben tanzten vor des Mädchens Augen und wirbelten in feurigem Reigen durch ihr Hirn. Hastig durchwühlte sie den sorglich geschichteten Inhalt. Da waren ein Dutzend feinster Leinenhemde mit prächtiger Handstickerei, Taschentücher von zartem Battistgewebe, Nachtkleider, Hosen, Röcke, alles vom besten Stoffe und gediegenster Arbeit. Sogar mehrere Paare zierlicher Schühchen aus feinem Leder fehlten nicht, und auf dem Boden des Koffers fand Dolly einen Band Beethovenscher Sonaten, sowie eine Prachtausgabe der »Nachfolge Christi«.

Jetzt war es mit ihrer Kaltherzigkeit vorbei. »O Tante Bertha!« schluchzte sie laut auf und dann weinte sie recht aus beschämtem und gerührtem Herzen, und ihre Thränen fielen in das duftige weiße Linnen, so daß die besorgte Nina sie sanft zu einem Schemel führte und leise den Koffer schloß. Aber schluchzend und weinend sprang Dolly auf. Sie eilte aufs Deck und blickte sehnsüchtig nach der Gegend hin, wo der Tante Bild ihren Blicken entschwunden war. »Liebe, liebe Tante, verzeihe mir!« rief sie laut und streckte beide Hände wie beschwörend über das Meer aus. Aber niemand antwortete. Die Wellen rauschten und der Wind sang in den bunten Schiffswimpeln: »Vorbei! Vorbei! Vorwärts! Vorwärts! Der Sonne und dem Glücke zu!« – So hatte sie es ja gewollt! Warum war ihr denn nun das Herz so schwer? ... Und drüben sangen die Matrosen die schwermütige Weise:

»Wenn ich ein Vöglein wär'
Und auch zwei Flügel hätt',
Flög ich zu dir!« ...

Ach ja! Wer doch Flügel hätte, um hinüberzufliegen in das alte graue Deutschland und Vergebung zu erflehen bei den getreuen guten Menschen und wieder und wieder den heißen Dank des Herzens zu sagen. Heute Abend noch wollte sie wenigstens der Tante ein Brieflein schreiben. Morgen würden sie Antwerpen anlaufen, und so konnte das Schreiben am nächsten Abend schon in Hamburg sein.

Einen letzten Abschiedsgruß sandte sie in Gedanken nordwärts.

Die Abendschatten fingen schon an, auf die weiten Wasser herabzusinken. Ein weiches, silbergraues Licht erfüllte die Luft und flutete in zitternden Schwingungen über die langgezogenen ruhigen Wogen dahin. Der matte Himmel ohne Sonne aber schaute still und ernst wie ein Blick aus schwermütigen Augen hernieder. Ein schreckliches Gefühl der Vereinsamung beschlich Dollys Herz. Die Thränen traten ihr von neuem in die Augen. »Nun fängt es doch an wie ein Trauerspiel!« dachte sie und unmutig über die eigene Rührseligkeit biß sie die Zähne zusammen.

Auf dem Rückwege zum Damensalon mußte sie an zwei Herren vorüber, die lebhaft plaudernd zusammenstanden. Der ältere, eine hohe kräftige Gestalt mit dunkelblondem Vollbart und treuherzigen blauen Augen, war Herr Johannes Christensen, der Kapitän des Schiffes. Ihre Tante hatte sie sogleich nach der Ankunft auf Deck dem Schutze dieses Herrn empfohlen, mit dessen Familie sie bekannt war. Der jüngere, schlankgewachsene Mann mit dem geistvollen Gesichte und der vornehmen Haltung mußte wohl einer von den Passagieren sein. Dolly, die sich etwas auf ihren Spürsinn zu gute that, rechnete ihn sofort unter die Naturforscher. Ein halb prüfender, halb belustigter Blick aus seinen klugen, grauen Augen glitt über das zierliche Persönchen, das mit soviel zur Schau getragenen Selbständigkeit allein auf Deck erschien, und mit der Miene eines Philosophen Himmel und Meer betrachtete.

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»Na, Fräuleinchen, wie steht's?« fragte der Kapitän mit gutmütigem Lächeln. »Noch kein Heimweh? Oder sind die Thränchen schon getrocknet?«

»Heimweh ist für Kinder, Backfische und Schweizer,« gab Dolly gekränkt zurück. »Ueberdies bin ich keine sentimentale Europäerin, Herr Kapitän. Brasilien, das Land der starken Geister, der Unabhängigkeit und Freiheit, ist meine Heimat.«

Die Herren vergaßen leider das Gebot der Artigkeit Damen gegenüber so sehr, daß sie laut auflachten, und Dolly entfernte sich ingrimmig und ohne Gruß, indem sie etwas von Seebären und verschrobenen Gelehrten zwischen den Zähnen murmelte. Ihre weiche Stimmung war verflogen, und sie faßte den raschen Entschluß, zur Abendtafel gleich die nilgrüne Seidenblouse mit den kirschroten Aufschlägen anzuziehen. Sie wollte doch dem bleichgesichtigen Naturforscher einmal zeigen, daß sie eine Dame sei. Er sollte noch Respekt vor ihr bekommen! Es war ein wahrer Jammer, daß sie das schillernde Iriskleid nicht hatte! O, diese Tante Bertha!! ...

Dolly hatte eben noch Zeit, vor dem Abendessen das Dankbrieflein zu schreiben; denn schon riefen die gewaltigen Töne des Gong zum zweitenmale die Passagiere zum Speisesaale. So mußte Fräulein Uebermeer versuchen, im grauen Reisekleide, dem überdies ein Soupçon von klösterlicher Schlichtheit anhaftete, den Seebären, Naturforschern und anderen noch unbekannten feindlichen Mächten zu imponieren.

Flüchtigen Schrittes eilte Dolly durch den geräumigen, hell erleuchteten Speisesaal.

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»Das gnädige Fräulein gestatten,« sagte der Kapitän mit angenommener Würde und Feierlichkeit; dann stellte er Dolly den anwesenden Damen vor, während der einzige Herr der Gesellschaft sich beeilte, dem jungen Mädchen seinen Namen zu nennen. »Doktor Eckart ist leider noch dienstlich verhindert. Wir werden ohne ihn beginnen müssen,« erklärte der Kapitän. »Darf ich bitten, gnädige Frau?« Artig reichte er seinen Arm einer alten, majestätisch aussehenden Dame, die Hängelocken, eine Riesenbrille, in dunkeles Horn gefaßt, und eine Toilette aus dem Zeitalter Louis Philipp's trug. Der andere Herr, ein Däne Namens Svenssen, führte Mrs. O'Donagan, eine junge irische Witwe; Dolly und die beiden Töchter des Herrn Svenssen, Astrid und Karen, machten den Beschluß.

Während des ersten Teiles der Mahlzeit war Dolly sehr einsilbig. Es war ihr gar nicht recht, daß das Opfer ihrer Kampf- und Spottlust fehlte, und daß er »nur« der Schiffsarzt war und nicht, wie sie geglaubt, ein berühmter Naturforscher.

»Na, wenn nicht Naturforscher, so doch vielleicht Naturpfuscher,« dachte sie, und als er endlich erschien und sich höflich den Damen vorstellte, machte sie ihm die hochmütigste kleine Kopfneigung, die sie zuwege bringen konnte. Der Arzt saß zwischen den Schwestern Svenssen, und bald war bei den jungen Leuten ein munteres Gespräch im Gange. Inzwischen erzählte Herr Svenssen dem Kapitän, daß er wegen der angegriffenen Gesundheit seiner Tochter Astrid nach Madeira reise. Astrid sei außergewöhnlich für Mathematik begabt und habe, nachdem sie ein Mädchengymnasium in Kopenhagen absolviert, nicht nachgelassen, um die Erlaubnis zu bitten, an der Universität in Berlin ihre Studien vertiefen zu dürfen. »Wenn ihre Mutter gelebt hätte, würde sie wohl nie zu solchem Begehren gekommen sein,« fuhr der alte Herr fort, »aber so fügte ich mich endlich wohl oder übel ins Unvermeidliche und ließ sie ziehen. Nun hat sie sich schon gleich im ersten Semester überarbeitet, dazu ist die Brust ein wenig angegriffen. Der Arzt riet dringend zu einer Seereise und schlug einen längeren Aufenthalt in Kairo oder Madeira vor. Mein Sohn verwaltet meine Güter, und so konnten wir ohne Zaudern unsere Zelte im heimischen Seeland abbrechen. Karen, die Jüngste, unser Singvöglein und Sonnenstrahl, begleitet uns, dem alten Vater zum Trost, der Schwester zur Erheiterung.« ...

»Ja, ja!« sagte der Kapitän, und sah nachdenklich und mitleidig auf das überschlanke, bleiche Mädchen mit den nervös unruhigen Zügen und den großen, klugen und doch so müden Augen, »nehmen Sie es mir nicht übel, Herr Svenssen, das und noch viel anderes Unheil kommt von den Gleichberechtigungs-Ideen der modernen Frauen. Ich habe fünf Töchter zu Hause und kein nennenswertes Vermögen, aber ich sehe getrost in die Zukunft. Die Mädels haben nach einer gediegenen Schulbildung sich tüchtig in der Hauswirtschaft tummeln müssen und sind frisch und gesund an Geist und Körper dabei geblieben. Wenn sie später nicht das Glück haben sollten, an eigenem Herde zu stehen, so werden sie doch in fremden Familien einen Pflichtenkreis finden, der sie befriedigt und in dessen Ausübung sie auf eine ehrenvolle Weise durchs Leben gehen.« ...

Der Däne nickte zustimmend. Dolly aber war zusammengefahren wie bei dem Biß der Tarantel. »Pflichtenkreis! Schon wieder das verhaßte Wort! Wie plebejisch der Mann spricht!« Mit einer hochmütigen Gebärde drückte sie den Zwicker fester aufs Näschen und schaute bald den ahnungslosen Kapitän, bald die schweigsame alte Dame, die bei der Rede des Kapitäns fortwährend Beifall nickte, durchbohrend an.

Die alte majestätische Dame aber, eine Französin, die nach Rio de Janeiro reiste, saß kerzengerade da und verschlang Dolly mit Blicken, die zu sagen schienen: » Fi donc, wie wenig damenhaft! Zu unserer Zeit war das anders!« Dann zupfte sie erregt ihre seidenen »Mittaines« zurecht und verließ gerade beim Dessert unter einer großartigen Courverbeugung gegen die Gesellschaft den Saal.

»Na, die Brillenschlange habe ich gründlich weggeekelt!« dachte Dolly mit boshafter Befriedigung.

Klein Karen aber meinte lustig, die alte schweigsame Dame stände wohl auf gespanntem Fuße mit ihren Zähnen und fürchte sich vor dem Dessert.

Astrid lächelte müde und schloß erschreckt die Augen, als Dolly sich jetzt nach aufgehobener Tafel keck eine Cigarette anzündete.

»Habe ich nicht das Vergnügen, ein Fräulein Collega vor mir zu sehen?« fragte Doktor Eckart plötzlich, zu Dolly gewandt, und seine Augen funkelten sie in unterdrücktem Mutwillen durch die Brillengläser an.

»Wie so?«

»Sie erinnern mich so lebhaft an die Colleginnen von Zürich her, daß ich versucht war, mich mit Ihnen in eine Fachsimpelei über die schädlichen Wirkungen des Nicotins bei beginnender Seekrankheit einzulassen!«

Dolly konnte das unbehagliche Gefühl, daß sie zum besten gehalten werde, nicht unterdrücken. Da ihr aber zu ihrem Aerger keine gescheite Antwort einfiel, beschränkte sie sich darauf, höchst schulmädchenhaft die Schultern zu heben und immer dichtere Rauchwolken vor sich hin zu blasen, obschon der unangenehme Druck in Kopf und Magen, den sie schon den ganzen Abend gefühlt hatte, stärker und stärker wurde.

»Gestatten Sie dem Arzt ein warnendes Wort!« fuhr Doktor Eckart jetzt in ernsterem Tone fort. »Das Rauchen ist jetzt geradezu Gift für Sie, und Sie thäten gut, rechtzeitig Ihre Kabine aufzusuchen.« ...

»O, ich war schon eine feste Raucherin vor drei Jahren, ehe ich ins Pensionat kam, und die Zeit des Zubettgeschicktwerdens ist, Gott sei Dank, auch vorbei!« ...

Der Arzt lächelte ein wenig. »Wie Sie wollen,« sagte er. »Ich werde indessen auf alle Fälle der Stewardeß ein beruhigendes Pulver für Sie geben.« Dann erhob er sich, grüßte die Gesellschaft und verließ mit dem Kapitän den Speisesaal.

Auch Herr Svenssen mit seinen Töchtern folgte bald, und Dolly sah sich zu ihrem Verdrusse ganz allein. Ihr Kopfweh steigerte sich indessen immer mehr, und das Uebelbefinden wurde allmählich stärker, daß sie es geraten fand, die Cigarette wegzulegen und in ihre Kabine zu gehen. Nina hatte mit den Wärterinnen gespeist und war jetzt damit beschäftigt, alles für die Nachtruhe herzurichten. » Madre de Dios, wie sehen Sie aus, Goldkäferchen!« rief sie und schlug entsetzt die Hände zusammen. In der That schaute Dolly aus dem Spiegel ihr eigenes Gesichtchen fremd und krank, ganz grünlich-bleich entgegen. Sehr verstimmt und zum Sterben matt und übel, ließ sie sich von Nina zu Bette bringen, und dabei war ihr Herz voll Aerger und Bosheit gegen den jungen Arzt, der, wie sie klagte, ihr die Seekrankheit suggeriert habe, während er doch mit den Fräulein Svenssen so liebenswürdig und erheiternd scherzen konnte.

»Ach, die Seekrankheit kommt von selbst, Senhorita, und so sicher wie die Dunkelheit mit der Nacht. Sie haben sie damals drei Tage lang gehabt, als wir Rio kaum verlassen hatten,« jammerte Nina.

In diesen nördlichen Breiten sollte es Dolly nicht besser gehen. Die ganze Nacht krümmte sie sich in Elend und Qualen, und erst gegen Morgen that das Pulver, das Doktor Eckart ihr noch früh am Abend geschickt, ein wenig seine Wirkung. Zum Glück blieb die alte Nina von der gräßlichen Plage verschont und pflegte ihre junge Herrin mit mütterlicher Liebe und Geduld. Dolly merkte nichts von dem Aufenthalt vor Antwerpen, wo neue Passagiere für die erste Kajüte hinzukamen, ein Professor der Musik von einem deutschen Konservatorium mit seiner schwindsüchtigen Gattin, die in den Gärten von Funchal Linderung ihres Leidens suchen sollte. Als Englands Kreidefelsen in Sicht kamen und bald darauf ein Hafen angelaufen wurde, war Dollys Krankheit so arg geworden, daß sie ganz still und starr dalag und nur den einen Wunsch hatte, auf der Stelle sterben zu dürfen. Herr Svenssen und Astrid lagen ebenfalls krank in ihren Kajüten, und auch die alte Dame ließ sich nirgends blicken. Als das Schiff glücklich den Kanal mit den unruhigen Wassern und dem kurzen Wellenschlage hinter sich hatte, und das Wetter warm und heiter geworden war, traf sich die verschont gebliebene kleine Gesellschaft häufig auf Deck zu freundlicher Unterhaltung. Karen hatte sich bald an Mrs. O'Donagan angeschlossen, und der menschenfreundliche Doktor Eckart suchte in teilnehmender und zartfühlender Art das traurige Geschick der Frau Professor Malten und ihres Gatten zu lindern. Der Kapitän sprach ab und zu ein erheiterndes und beruhigendes Wort zu den Passagieren. »Gott sei Dank!« sagte er einige Tage nach der Abreise, »das schöne Wetter hat sich gefestigt. Nun werden wir schnell und gut durch die schlimme Bai von Biscaya kommen und unsere armen Kranken bald wieder alle auf Deck haben.« Aber trotz des schönen Wetters rollte das Schiff in den tückischen Gewässern der iberischen Küste so stark, daß die Damen alle unten bleiben mußten und nur der Arzt und der Professor es wagten, das Deck zu betreten. Am nächsten Morgen war ganz ruhige See, und das Schiff fuhr jetzt dicht an der portugiesischen Küste entlang. Die Gesellschaft war vollzählig zusammen mit Ausnahme von Dolly, die, obwohl bedeutend besser, sich doch noch nicht aus der Kajüte wagte. Doktor Eckart gab interessante Erklärungen in englischer Sprache, der Ausländer wegen, über die bedeutendsten Erscheinungen dieser Gegend, die er nun schon zum wiederholten Male passierte.

»Ach, schauen Sie, Herr Doktor, jene herrlichen Wälder dort oben im Gebirge, die sich wie lichte Wolken über dem dunkeln Piniensaume der Küste abheben,« rief die kleine Karen, die kein Auge von den reizvollen, stets wechselnden Bildern der Umgebung wandte.

»Und dort steigt ein Märchenschloß schön und geheimnisvoll aus den grünen Wipfeln auf. Good gracious! Wer weiß, vielleicht haust König Artus mit seiner Tafelrunde heimlich da!« lachte die muntere Mrs. O'Donagan.

»Oder der Frieden und die Ruhe, die im Geräusch des Lebens nicht mehr zu finden sind,« meinte Astrid und schaute sehnsüchtig zu dem zauberisch schönen Bilde hin.

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»O Gral! O Artus! Dornröschen und Sneewittchen!« rief Karen mit komischer Wehmut.

»Ja, lachen Sie nur,« erwiderte der Arzt. »Die geheimnisvollen Schauer der ganzen Romantik umwehen einen dort oben in jener weltfernen, traumschönen Waldeinsamkeit, und niemals werde ich die Eindrücke vergessen, die mir oben auf dem Felsenschlosse Castello da Penha geworden. Stolz und steil ragt es auf himmelhohem Fels über die Waldgründe und die weit unten liegende Stadt Cintra empor und gestattet dem entzückten Blick, weit umherzuschweifen über die sanften Wölbungen uralter Korkeichen- und Platanenwälder, über die Tejomündung mit dem malerischen Uferlande und endlich über das unendliche Meer, das in stets wechselnder Schöne die gesegnete Küste dieses Sonnenlandes bespült. Im Schlosse selbst hat die Phantasie reiches Spiel. Es giebt da weite Hallen, schimmernde Kuppeln und hohe säulengetragene Säle im prächtigen maurischen Stil und daneben wieder trauliche Gemächer und lauschige Winkel wie in einer mittelalterlichen deutschen Burg. Märchenhaft schöne Gärten mit Palmen- und Eukalyptus-Hainen, mit Kamellien-, Myrten- und Orangenbäumen umziehen seinen Fuß. Dazu weht Tag und Nacht die kühle Seebrise vom Meere erfrischend herüber, und es ist kein Wunder, daß Lord Byron dieses Fleckchen Erde einst a glorious Eden genannt, und daß die feine Welt aus aller Herren Ländern namentlich im Hochsommer in diesen Gottesgarten flüchtet vor der Hitze, dem Staub und anderen Miseren des lauten Lebens der Städte.

Noch mehr als das neue Castello da Penha haben mich die Ruinen eines alten Maurenschlosses angezogen, die weiter unten halb vergessen unter uralten Eichen und Kastanien liegen. Da sitzt einsam die Sage und spinnt ihre Erinnerungsfäden, und hohe und herrliche Träume durchzittern die Luft wie das Sonnenlicht das grüne Gewirr der Urwaldsbäume. Man hört keinen Laut weit und breit, als das Säuseln des Windes, das heimliche Raunen der Quelle und das Rascheln der goldiggrünen Lacerten, die unter üppigem Geranke in den alten Steinen blitzschnell hin- und herhuschen. »Ich bin überzeugt,« wandte sich der Arzt scherzend zu Astrid, »daß in dieser Waldeinsamkeit, in der noch der Flügelschlag einer großen Vergangenheit weht, selbst Sie dem Zauberbann verfallen, und die verstandeshohen Geheimnisse der mathematischen Künste auch Ihnen nüchtern und kalt erscheinen würden!«

»Sie halten mich wohl für einen Böotier im Gebiet des Schönen, Herr Doktor!« lachte Astrid.

»Wir können zwar nicht schwärmen, wie die poetischen Deutschen,« meinte Mrs. O'Donagan mit einem raschen Blick auf den Arzt und die Professorsleute, die sehnsüchtig zu dem immer mehr hinter das Waldgebirge von Cintra zurückweichenden Felsenschlosse umschauten, »aber ›dort gewesen‹, möchte auch ich sagen können ...«

Die alte Dame mit den Hängelocken und der majestätischen Haltung hatte die Augen voll Thränen. Sie hatte leise die Hände gefaltet und flüsterte: »Qu'il est grand, le bon Dieu! Ah! qu'il est grand!«

Kurz vor Mittag lief das Schiff in die meerbusenartig erweiterte Tejo-Mündung ein. Tausende weißer Landhäuser, in üppiges Grün gebettet, kündeten die Nähe einer großen Stadt, und bald ragten auch Lissabons Häusermeer und seine wegen der häufigen Erdbeben nur seltenen Türme auf den Gartenhügeln, darauf es gebaut, aus dem Wasser auf.

»O welch entzückender Turm auf jener Sandbank dort!« rief Karen. »Geschwind, geschwind, Astrid, gieb mir dein Skizzenbuch; ich muß ihn zeichnen! Nie in meinem Leben sah ich etwas so Romantisches! Man meint, die gefangene Christenprinzessin durch die vergitterten Fensterluken schauen oder händeringend auf dem Schwalbenneste von Balkon erscheinen zu sehen, während unten im Kahne der Khalifensohn seine sehnsüchtigen Weisen mit der Mandoline begleitet!«

»Nun höre einer dies Kind!« brummte Vater Svensson und schüttelte den Kopf.

»Ja, die Romantik steckt an,« lachte der Kapitän, »deshalb bleibe ich hübsch auf meinem guten alten Schiffe, während die Herrschaften in allerlei Paradiesen schwärmen. Gleich nach dem Lunch sind wir im Hafen; wer Lust hat, wird ans Land gebracht und kann sich, wenn auch nur flüchtig, die Herrlichkeiten der Stadt betrachten, von der der Portugiese sagt: Quem não tem visto Lisboa, não tem visto cousa boa (Wer Lissabon nicht gesehen, hat nichts gesehen).

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Den entzückenden Turm, Fräulein Svensson, können Sie übrigens in jedem Papierladen in photographischer Wiedergabe kaufen. Es ist der alte maurische Turm von Belem (Bethlehem). Nicht weit davon liegt in herrlichen Gärten das Kloster Belem, ein Meisterwerk der Vereinigung maurischen und gotischen Stiles.« Der Kapitän empfahl sich. Er hatte so kurz vor der Einfahrt alle Hände voll zu thun. Die Passagiere aber erfreuten sich bis zum Augenblick der Ausschiffung an den Tausenden von Fahrzeugen jeder Größe und Art und von allen Nationen der Welt, an denen das gute Schiff Lotos sie stolz vorbeitrug. ...

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Es war am späten Abend. Sonnenmutter war soeben in das weiche Wellenbett des weiten blauen Meeres hinabgesunken, und der ganze Himmel hatte seine Fackeln angesteckt und leuchtete der Herrin zur Ruhe mit tausend und tausend flammenden und sprühenden purpurnen, roten, goldenen und grünen Lichtern. Die hohen Waldwipfel der zackigen Serra de Cintra lohten wie Opferbrände in die feurige Luft, und ein sanftes Feuer spielte in Rosenfarben auf den Wassern des Tejo.

Still und bleich saß Dolly auf Deck und schaute mit entzückten Blicken in die Abendfeier der Natur. Sie hatte sich mit Ninas Hülfe zum erstenmale heraufgetraut; nun schien sie ruhig und zufrieden in ihrem heimlichen Eckchen; aber ihr Herz war voll der widerstreitendsten Gefühle. »Danke dem großen Gott, der dich gesund gemacht und jetzt dir zur Freude das Abendlicht aufflammen läßt!« mahnte das Gewissen.

»Warum sind sie alle davongegangen? Keiner hat mich eingeladen! Niemand hatte ein Abschiedswort für das einsame Mädchen!« grollte der Zorn und grub seine Wolfszähne in ihr unruhiges, begehrliches Herz.

Da trafen sanfte Töne, die gerade aus dem Himmel zu kommen schienen, ihr Ohr. Wie gebannt mußte sie lauschen. Die rauschenden Wasser des Zornes aber, die des Gewissens Stimme übertönten, legten sich, und ihr Herz wurde fromm und still. Die Töne wurden schöner und schöner; sie schwollen zu herrlichen Melodieen an, zu einer gewaltigen Symphonie, die den flammenden Himmel, die glühenden Wälder, die leuchtenden Wasser, die den Gottesfrieden und die Gottesnähe sang. Und wie nach und nach die lodernden Fackeln am Himmel erloschen, und still und verstohlen im bleichen Osten der Mond hervorkam, verklangen auch die gewaltigen Weisen; sie wurden sanfter und weicher und rannen dahin gleich zarten Silberfluten, wie sie das Mondlicht durch die Waldbäume gießt. Dolly mußte weinen und wußte doch selbst nicht, warum. Sie hatte den Spieler längst entdeckt. Es war der deutsche Musikprofessor, der mit seiner kranken Frau und dem Kapitän oben auf der Kommando-Brücke stand.

»Der liebe Gott geht durch den Himmel,« hatte die kranke Frau gesagt, als der goldene Abendschein ihr schmales Gesichtchen verklärte, und sie hatte fromm die Hände gefaltet. Des Gatten Geige aber hatte das Wörtlein aufgefangen und es tausendfach und tausendfach wiederholt, und die drei einsamen Menschen hatten ihre Abendandacht dabei gehalten.

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»Wollen Sie nicht zu uns hinaufkommen, Fräulein Auweiler?« fragte der Professor, der, ehe Dolly es merkte, plötzlich vor ihr stand. »Meine liebe Frau schickt mich; sie meint, das Alleinsein könne Sie traurig machen.«

»Ich bin nicht traurig,« sagt Dolly trotzig und verschluckt ihre Thränen. ... »Sie sind alle weggegangen, und niemand hat sich um mich gekümmert! ... Aber ich bin von hartem Holz, – ich vermisse keinen ... Schönen Dank, Herr Professor! Ich bleibe lieber allein! ...«

Ein trauriger Blick aus den guten Augen des Mannes ruhte einen Augenblick auf dem blassen, verweinten Gesichtchen Dollys. Als sie aber starr an ihm vorbei aufs Meer schaute, verbeugte er sich stumm und stieg auf die Kommando-Brücke zurück.

Bald darauf verkündeten Ruderschläge und heiteres, angeregtes Sprechen die Rückkehr der Ausflügler. Die Tücher der Frau Malten und des Kapitäns grüßten zum Willkomm, und der Professor spielte die Cachucha Cachucha, spanischer Tanz. mit solcher Begeisterung, daß Dolly elektrisiert aus ihrem Sessel auffuhr und die jungen Leute, die eben die Schiffstreppe hinaufschritten, jubelnd in den Gesang der Geige einfielen. Ein junger Landschaftsmaler, der mit der Gesellschaft von Lissabon gekommen war und die Reise bis Madeira mitmachen wollte, ließ lustig seine Kastagnetten in die feurige Weise hineinwirbeln, und Karen hatte Mrs. O'Donagan umfaßt und schwang die Widerstrebende in einem improvisierten Tanz. Da drückte sich Dolly tiefer in den Schatten des großen Faltestuhls, und der Zorn flammte wieder mächtig auf in ihrem Herzen. Aber nicht lange, da faßten weiche Hände die ihrigen. Die Schwestern Svensson standen vor ihr und reichten ihr köstliche Früchte in zierlich geflochtenen Espartokörbchen; die gute Mrs. O'Donagan kam und hatte dem »armen Lämmchen«, das zu Hause bleiben mußte, hübsche Photographieen von dem Felsenschlosse, dem arabischen Turm und dem Kloster von Belem mitgebracht. Sogar die alte majestätische Dame häufte feurige Kohlen auf Dollys Haupt und brachte ihr einen Briefbeschwerer von Silbererz aus den Minen des Landes zum Geschenke. Dolly dankte gerührt und beschämt. Aber ihr Herz war nicht ruhig. Sie dachte an den jungen Arzt mit dem ruhigen Gesicht und den tiefen, klugen Augen, den sie all die Tage nicht gesehen. Er war gewiß böse über ihr ungezogenes, abweisendes Benehmen bei dem ersten Abendessen ....

»Na! Mir kann es gleich sein!« flüsterte der Stolz. Doch da kam er schon von der Kommandobrücke, wo er die Kranke begrüßt und ihr sein Geschenk an Blumen und Früchten überreicht hatte. Er ging geradenwegs auf Dolly zu und hielt einen großen Strauß weißer Nelken und Jasminblüten in der Hand.

Dollys Herz klopfte wie ein Eisenhammer. Sie sah einen einzigen zarten Blütenzweig rosenrot über den weißen Blumen schimmern. Was mochte das wohl bedeuten? Der Arzt erkundigt sich freundlich nach ihrem Befinden und bietet ihr die Blumen als Gruß des schönen Landes an. Aber Dolly schweigt. Sie hat die rosa Blüten erkannt. Es ist ein Zweig ganz gewöhnlicher Heckenrosen, über und über mit scharfen Stacheln besäet. Die Blicke der beiden begegnen sich. Funkelt da nicht wieder der überlegene Blick hinter den Brillengläsern, zuckt es nicht wie von verhaltenem Mutwillen um die Mundwinkel des jungen Mannes? Dolly ist sehr rot geworden. Sie verbeugt sich tief und stumm, nimmt hastig den Strauß entgegen, reißt den stacheligen Rosenzweig aus der Mitte der schönen sanften Schwestern und schleudert ihn in weitem Bogen über die Reling ins Wasser.

Der Arzt ist ganz ruhig geblieben. »Sie haben sich doch nicht an den Dornen verletzt?« fragt er. »Es ist eine traurige Geschichte: »Keine Rosen ohne Dornen«. Sie haben manchem schon viel Kopfbrechens gemacht,« setzte er leiser hinzu, – »und Herzeleid. Doch gestatten Sie, daß ich Ihren Puls fühle. Ich fürchte, gnädiges Fräulein haben Fieber.«

Und mit der gleichgültigsten Miene von der Welt hielt er ein Weilchen Dollys Handgelenk, während ihre Pulse vor Enttäuschung und Aerger wild und stürmisch klopften.

»Der Puls ist zu schnell; frühe Nachtruhe ist Ihnen noch unbedingt nötig!« lautete endlich der Urteilsspruch. Dann wandte er sich ruhig an Frau Malten mit der Mahnung, vor den kühlen Abendnebeln sich in die schützende Kajüte zurückzuziehen. Die übrigen aber setzten sich zu frohem Gespräch zusammen und erzählten dem aufhorchenden Professor und dem Kapitän von all den Herrlichkeiten, die sie gesehen, von den Palästen und Kirchen, den märchenhaft schönen Gärten, den stillen Klöstern mit verträumten Gärtlein und bemoosten Brunnen in den maurischen Kreuzgängen, von den lebhaften und graziösen Varinas, den Blumen-, Früchte- und Fischverkäuferinnen, die ihre Ware in flachen Espartokörben auf dem Kopfe balancieren, von den galicischen Agoadores, die frisches Wasser zum Verkauf ausrufen, das sie in langen, grün bemalten Fäßchen auf der Schulter tragen.

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Mrs. O'Donagan konnte sich nicht genug wundern über die vielen Maultiere, die in den engen und bergigen Gassen vor die Tramwagen gespannt werden mußten; Karen hatte ihre Freude an den mit bunten Fayence-Ziegeln ausgelegten Häuserfronten, die ein so schmuckes Aussehen hatten, und erzählte von dem mit herrlichem alten Baumwuchs bestandenen Campo-Grando, wo sie so glücklich waren, ein Stückchen Militär-Konzert mit Cimbel, Guitarre und den unvermeidlichen Kastagnetten zu erhaschen. Die ernste Astrid aber ließ ihre Blicke über die Stadt zurückschweifen und gedachte der Zeiten und Völker, die über sie dahingezogen, der sagenhaften Zeit des Seefahrers Ulysses, der die Stadt gegründet haben soll, der Herrschaft der stolzen Römer, die sie Felicitas Julia genannt, der wilden Völkerbrandung, die über sie dahingegangen mit Sueven und Goten, der maurischen Zeit, da der Halbmond auf Moschee und Alkazar blinkte, und endlich der Herrschaft des tapferen und romantischen Rittertums, die mit Alfonso I., dem Besieger der Ungläubigen, begann und in einer Reihe großer und mächtiger Könige auslief.

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Der Mond hatte schon ein gutes Stück seiner nächtlichen Wanderung zurückgelegt, als man sich zur wohlverdienten Ruhe trennte. Dolly aber, die doch nicht müde geworden, wälzte sich auf ihrem Lager, ohne den Schlaf zu finden. Enttäuschung und Zorn hinderten sie daran. Ihre Wasser fluteten und brandeten zu mächtig durch ihre Seele.

Auf dem Faltestuhl im Winkel aber lagen welk und tot des Doktors schöne weiße Blumen. ...

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