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Je näher sie durch die grünen Gefilde der Kirche im Flecken Douglas kamen, desto auffälliger wurde dem Sänger die Menge von Kirchgängern schottischer Nationalität. Aber so viele von ihnen auch Gilbert Greenleaf fragte, wo man den »Blutsumpf« zu suchen habe, so wenig erhielt er Bescheid; entweder kannte man die Örtlichkeit nicht, wie hin und wieder gesagt wurde, oder man wich der Antwort überhaupt aus. Als aber dann und wann auch ein trotziger Bescheid fiel, man habe am ersten Sonntag der heiligen Osterwoche doch wohl an andere Dinge zu denken als Landesfeinden gefällig zu sein auf Fragen, die von eitler Neugier herrührten, wurde die Lage dem Sänger bedenklich, denn er hatte noch immer die Beobachtung gemacht, daß Unheil im Werke sei, wenn Landvolk für vornehmere Leute keine höfliche Antwort mehr bereit habe, und nun wollte es ihm scheinen, als kämen der Kirchgänger für einen Palmsonntags-Gottesdienst doch gar zu viel, um in der Kirche Platz zu finden.
»Sicherlich werdet Ihr doch Eurem Schloßhauptmann Bericht erstatten über all die Umstände, die mir hier verdächtig erscheinen,« meinte Bertram, »über diese Menschenflut, die hierher strömt, und über das finstere Wesen, das diese Schotten zeigen. Solltet Ihr es unterlassen, so sage ich Euch schon hier, daß ich es für meine Pflicht halte, Sir John darüber zu berichten.«
»Still, Kamerad,« versetzte der Angeredete, ärgerlich über dessen Einmischung in Kriegssachen, »glaubt mir, es ist schon manches Kommando von den Rapporten abhängig gewesen, die ich zu erstatten hatte. Mein Rapport war nie anders als klar und bestimmt und den Kriegsregeln gemäß. Euch gehen doch ganz andere Dinge an, friedlicher Natur, in die wiederum ich mich nicht mischen möchte oder derentwegen ich in einen Wettstreit mit Euch mich nicht einlassen möchte. Es dürfte meines Erachtens wohl am besten sein, wir kämen einander nicht so ins Gehege.«
»Dazu habe ich auch nicht im geringsten Lust,« antwortete der Sänger, »hier liegen die Dinge aber insofern anders, als nicht bloß Eure Garnison beteiligt ist, sondern auch die Situation und Freiheit meiner Gebieterin. Aus diesen doppelten Gründen möchte ich wünschen, daß wir so schnell wie möglich den Weg zum Schlosse zurücknehmen, um Sir John de Walton über alles Gesehene Mitteilung zu machen. Für seine Entschlüsse wird es zweifellos von nicht geringer Tragweite sein, wenn er dies alles schnell erfährt.«
»Dagegen läßt sich nichts sagen,« erwiderte Greenleaf, »bloß meine ich, daß Ihr den Schloßhauptmann zu dieser Zeit am sichersten in der Kirche von Douglas antreffen werdet; denn dorthin pflegt er sich bei solchen Anlässen wie dem heutigen mit seinen obersten Offizieren regelmäßig zu begeben, um durch seine Anwesenheit Streit zwischen Engländern und Schotten, der immer schnell da ist, zu verhüten. Bleiben wir also bei unserer ersten Absicht, an der gottesdienstlichen Handlung teilzunehmen, so werden wir unserem Ziele am schnellsten nahe kommen und können dann, falls wir den Hauptmann nicht treffen sollten – was ich aber für ausgeschlossen halte – den kürzesten Weg zum Schlosse zurück einschlagen.«
»Tun wir das schon zur Kirche hin,« rief Bertram, »und wenn auch quer durch den Wald! Denn mir scheint, Greenleaf, als seien Dinge im Gange, die sich mit dem christlichen Frieden, den man dem heutigen Tage schuldig ist, nicht recht vertragen. Seht doch her!« rief er plötzlich, »was bedeutet dies Blut hier? Was bedeuten diese Eindrücke tiefer Fußtapfen hier? Sie stammen doch von bewaffneten Rittern her, die einen schlimmen Strauß bestanden haben!«
»Bei unserer Frau!« rief Greenleaf; »Bertram, das muß man sagen, einen klaren Blick habt Ihr! Wo sind denn bloß meine Augen gewesen, daß sie Euch hierbei den Vorrang ließen? Seht doch! Hier liegen blaue Federn! Doch sicher aus meines Herrn Federbusch, dem ich sie heut morgen zum Zeichen wiederkehrender Hoffnung anstecken mußte. Ei! Dort liegt ja der ganze Busch, vom Kopfe heruntergeschlagen, und sicherlich durch keine Freundeshand! Kommt, Freund, kommt hin zur Kirche! daß ich Euch zeigen kann, wie wir Mannen gewohnt sind, einen Ritter in Gefahr zu unterstützen, der ein so wackerer Hauptmann ist wie unser Sir John de Walton!«
Sie hatten die Stadt erreicht vom südlichen Tore aus und stiegen nun auf demselben schmalen Pfade herauf, auf welchem Sir Aymer dem gespenstischen Ritter begegnet war. Bald hatten sie nun auch die Kirche erreicht.
Ursprünglich ein stattlicher gotischer Bau, dessen Türme in stattlicher Höhe über die Mauern der Stadt aufragten und auch jetzt noch, wo sie zum Teil in Trümmern lag, Zeugnis von ihrer früheren Größe gaben. Der für die gottesdienstlichen Handlungen vorbehaltene, verhältnismäßig stark beschränkte Raum lag in dem Chorgange, unter dessen Wölbungen die verstorbenen Lords vom Geschlechte der Douglas von ihren Kriegskämpfen ausruhten. Auf dem freien Platze vor dem Portale eröffnete sich ein schöner Ausblick auf einen beträchtlichen Teil des Flusses Douglas, der sich von Südwesten her an die Stadt heranzieht und durch eine von dichtem Wald bedeckte Hügelreihe mit phantastischem Wechsel der Umrißformen begrenzt wird.
Der Wald reichte bis in das Tal hinunter und schloß sich an den düsteren Urforst, der die Stadt umschloß. Um den westlichen Teil der Stadt, von dort aus nach Norden zu eilend, schlängelte sich der Fluß, der den um das Schloß herumlaufenden Graben mit seiner teichähnlichen Ausbuchtung speiste.
Zahlreiche Leute, durchweg vom schottischen Landvolk, trugen als Ersatz für das Sinnbild des Tages Weiden- oder Eibenzweige herbei, fast durchweg die Richtung zum Kirchhofe hin innehaltend, als erwarteten sie dort die Ankunft einer Person von besonderer Heiligkeit oder einer Prozession von Mönchen und Nonnen, zur Erhöhung der Weihe des Tages.
Fast im selben Augenblick, als Bertram mit seinem Kameraden den Kirchhof betrat, wurde Lady Augusta, die Sir John de Walton zur Kirche gefolgt war, nachdem sie Zeugin seines Kampfes mit dem Ritter James Douglas gewesen war, des Sängers ansichtig. Sie bemerkte, daß er sie suchte, aber sie nahm die erste Gelegenheit wahr, ihm durch einen Blick verständlich zu machen, daß er ihr fern bleiben möge. Er beschränkte sich deshalb darauf, sie im Auge zu behalten. Inzwischen war Gilbert Greenleaf dichter an ihn herangetreten.
»Fällt Euch nicht noch mehr auf als draußen, wie viel Menschen mit seltsamen Mienen und in den absonderlichsten Verkleidungen sich um die alten, sonst einsamen Trümmer drängen? Seht doch nur dorthin! Eine richtige Prozession mit Banner und Kreuz; doch ganz gewiß ein Geistlicher von hohem Range, der sie führt? Wartet, ich will mich befragen, wer es ist; vielleicht gibt uns sein Name Bürgschaft für die friedliche Gesinnung der hier in der Kirche von Douglas versammelten Menschheit?«
Er verließ den Sänger, um sich zwischen die Menschen zu drängen. Bald wußte er, daß der heilige Herr an der Spitze der Prozession kein geringerer war als der Diözesanbischof von Glasgow, der nach Douglas herübergekommen sei, um die Feierlichkeit des Gottesdienstes an diesem Tage in einer der ältesten Kirchen des Landes zu erhöhen.
Der Prälat betrat den Friedhof, voran schritten die vier Kreuzträger, eine gewaltige Menge Volks mit Eibischzweigen und Weiden und anderem grünen Schmuck folgte ihm. Ihnen allen erteilte der fromme Vater seinen Segen, und die Schar der Gläubigen neigte andächtig ihr Haupt.
Gilbert Greenleaf schämte sich halb und halb, als er den frommen Eifer der Leute, die auf dem Kirchhofe versammelt waren und aus der Kirche herausdrängten, den Bischof zu begrüßen, des Argwohns, den er gegen sie gehegt hatte. Bertram benutzte die bei dem alten Kriegsmanne wahrscheinlich nicht allzu häufige Anwandlung von Frömmigkeit, die ihn trieb, sich der von dem Prälaten erteilten Segnungen teilhaftig zu machen und eilte zu seiner Herrin hinüber, um mit ihr einen Händedruck zum Zeichen beiderseitiger Freude über dieses Wiederfinden zu tauschen.
Auf einen Wink des Sängers begaben sie sich zusammen in das Innere der Kirche, wo sie bei dem herrschenden Gedränge, unter dem Schutz der in manchen Teilen derselben lagernden tiefen Schatten, leichter unbemerkt bleiben konnten.
Wenn auch das Innere der Kirche in Trümmern lag, so hatte man doch die Waffentrophäen der letzten Lords von Douglas dort aufgehängt, so am unteren Ende das große Wappenschild des vor kurzem in englischer Gefangenschaft verstorbenen William von Douglas, um das die kleineren Schilde der sechzehn Ahnen gruppiert waren. In herrlichem Glanze schimmerten die Kronen über den schwarzen Feldern der Wappen.
Da der Raum, in welchem sich diese Szenen abspielten, der gleiche ist, wo Sir Aymer de Valence jene Zusammenkunft mit dem Küster gehabt, ist es nicht notwendig, seinen ruinenhaften Charakter weiter zu schildern.
In einem entfernteren Winkel hatte derselbe Ritter jetzt seine Mannen aufgestellt, gerüstet für jeden Angriff.
Sir John de Walton, am entgegengesetzten Winkel der Kirche postiert, ließ die Blicke voll Unruhe über die Menschenmenge schweifen nach Lady Augusta de Berkeley, die er in dem herrschenden Gedränge aus dem Gesicht verloren hatte.
Am östlichen Teile der Kirche war ein Altar errichtet worden, an dessen Seite der Bischof, angetan mit seinen festlichsten Gewändern, neben Priestern und Dienern, seinem bischöflichen Gefolge, seinen Sitz genommen hatte. Alle um ihn her versammelten Schotten schienen seiner Bewegungen zu achten wie denen eines vom Himmel herniedergestiegenen Heiligen, während die Englischen, stumm vor Staunen und in Besorgnis, daß von den himmlischen oder irdischen Mächten, am Ende gar von beiden, unvermutet ein Zeichen kommen werde, das Signal zum Angriff gegen sie erwarteten. War doch die Parteinahme der schottischen Geistlichkeit für Robert Bruce und dessen Königtum so energisch, daß ihr von den Englischen kaum die Übung der kirchlichen Zeremonien gestattet wurde, die ihrem Bereich unterstanden. Schon aus diesem Gesichtspunkte war die Anwesenheit des Glasgower Bischofs ein auffälliges Ereignis, geeignet, sowohl Staunen als Argwohn zu erregen; ein kirchliches Konzil hatte indessen den hohen schottischen Prälaten vor kurzem aufgefordert, am Palmsonntag das Hochamt in der uralten Kirche Schottlands zu feiern.
Eine ungewöhnliche Stille in der Kirche, die dicht gefüllt war von einer Menge Volks mit so grundverschiedenen Meinungen, Wünschen und Erwartungen, erinnerte mächtig an eine jener feierlichen Pausen, die so häufig einem Kampfe der Elemente vorausgehen und als Verkündiger furchtbarer Naturerschütterungen gelten. Alles Getier bringt, je nach seiner Natur, die Empfindungen zum Ausdruck, die nahendes Sturmwetter ihm verursacht; Hirsche und andere Waldbewohner ziehen sich in die finstersten Schlupfwinkel ihrer Domäne zurück; Schafe drängen sich in ihren Hürden zusammen, und die dumpfe Betäubung, die sich der Natur bemächtigt, der belebten sowohl als der unbelebten, ist Vorbotin allgemeiner Erschütterung und Verwirrung, die jäh eintritt, wenn der Blitz, des Donners Vorbote, aus den Wolken zur Erde niederzischt.
In unheimlicher Spannung harrten die Schotten, die auf des Douglas Befehl zur Kirche gekommen waren, des Signals zum Angriff, während die Englischen, mit der unter den Landes eingeborenen herrschenden Mißstimmung wohlbekannt, unter dem lästigen Eindruck der Ungewißheit den Augenblick berechneten, in welchem der gefürchtete Schlachtruf »Bogen und Partisane« erschallen würde.
Trutzig blickten die beiden Parteien sich ins Auge. Und obgleich der Sturm jede Minute losbrechen konnte, vollzog der Bischof von Glasgow die gottesdienstliche Feier mit höchstem Aufwand von Würde, dann und wann eine Pause eintreten lassend, in welcher er die Volksmenge überschaute, um zu erkennen, ob sich die heftigen Leidenschaften, die in ihr glommen, so lange noch zurückhalten lassen möchten, bis er all seine Pflichten der Zeit und Örtlichkeit gemäß erfüllt hätte.
Eben hatte der Bischof den Gottesdienst beschlossen, als eine Person mit tiefbekümmerter Miene zu ihm trat mit der Frage, ob er zur Tröstung eines nahe der Kirche im Sterben liegenden Mannes einige Augenblicke noch übrig habe.
Während über der Kirche eine Grabesstille ruhte, die ihm, wenn er den grimmigen Ausdruck betrachtete, der auf allen Gesichtern lag, auf keinen friedlichen Abschluß des verhängnisvollen Tages deuten konnte, erklärte er sich bereit, den Gang zu dem Sterbenden zu tun, und forderte den Boten auf, ihm den Weg zu zeigen.
In Begleitung verschiedener Männer, die als Douglassche Parteigänger bekannt waren, folgte er dem Boten.
In einem Gewölbe unter der Erde lag auf einem Strohbunde der Körper eines großen kräftigen Mannes, dem aus mehreren klaffenden Wunden das Blut entströmte. Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck von Grimm und Trotz, der sich ständig verfinsterte.
Es war kein anderer als Michael Turnbull, der am Morgen des Tages von Sir John de Walton ins Gras gestreckt und von Freunden nach der Kirche geschleppt worden war, dort den Eintritt des Todes abzuwarten.
Die zwischen dem Prälaten und dem Sterbenden gewechselten Worte waren ernsten und strengen Inhalts, wie sie zwischen dem geistlichen Vater und dem Beichtkinde wohl immer lauten, wenn vor den Augen des Sünders eine Welt hinwegrollt und eine andere mit allen ihren Schrecknissen sich auftut, wenn dem Büßenden die Vergeltung, die er für seine irdischen Taten zu erwarten hat, vor Augen schwebt.
»Turnbull,« sprach der Geistliche, »Ihr glaubt mir wohl, wenn ich Euch sage, daß es mich tief im Herzen schmerzt, Euch von Wunden zerfleischt zu sehen, für die es keine irdische Hilfe gibt.«
»Die Jagd ist also aus, frommer Vater,« erwiderte aufseufzend der Jäger, »nun, darum keinen Kummer, denn ich darf wohl sagen, daß ich mich auf Erden nie anders aufgeführt habe, als es sich für einen tapferen Schotten ziemt, so daß unser alter Kaledonier-Wald durch mich keine Unehre erlitten hat. Selbst in dem jetzigen Falle, der also den Schlußstein meines Erdenwallens bilden soll, würde jener feingeleckte englische Rittersmann nicht solchen Vorteil über mich erlangt haben, wäre der Boden, auf welchem wir kämpften, nicht so ungleich an Vorteilen, günstig für ihn, ungünstig für mich, gewesen. Wäre mein Fuß nicht zweimal ausgeglitten, so würde, selbst trotz des Verrats, den er gegen mich übte, nicht ich jetzt, sondern er wie ein Hund auf blutigem Stroh verenden.«
»Wendet Eure Gedanken von diesem Leben hinweg auf das ewige!« ermahnte der Prälat. »Möge der Himmel Euch befähigen, solche Eurer Irrtümer zu bereuen, die den Tod oder das Elend von Nebenmenschen veranlaßten.«
»Ihr wißt so gut wie ich, frommer Vater,« versetzte der Sterbende, »so gut wie jemand sonst, daß heute in dieser Kirche hier Schotten und Engländer übereinander wachen, daß sie weniger hierhergekommen sind, um Gott ihrem Herrn zu dienen, als in der Absicht, sich mit einander zu messen, den vielen Fehden, welche die beiden Hälften der britischen Insel zerfleischten, eine neue anzufügen. Wie soll sich ein Mann gleich mir anders dabei verhalten, als ich mich verhalten habe? Hätte ich die Hand nicht erheben sollen gegen diese Engländer, die über unser Land gefallen sind wie die Heuschrecken?«
»Ihr wißt, daß ich ebenso denke wie Ihr und zufolgedessen gleiches leide wie Ihr, ich müßte denn kein Schotte sein! Aber betrachten wir uns nicht als die Werkzeuge der vergeltenden Rache, die der Himmel ausdrücklich für ein ihm zugehöriges Amt erklärt. Während wir all das unserem Vaterlande zugefügte Unrecht sehen und fühlen, dürfen wir auch unsererseits nicht vergessen, daß unsere Kriegszüge den Engländern nicht minder verhängnisvoll geworden sind als ihr Einbruch in unser Land uns Schaden gestiftet hat. Möchten die beiden Kreuze des heiligen Georg und des heiligen Andreas den Bewohnern der beiden Reiche England und Schottland nicht länger mehr als Sinnbilder feindseligen Ringens gelten, sondern ihnen Mahnung sein zu gegenseitiger Vergebung und gemeinschaftlichem Frieden!«
Eine Weile lang schien es, als wolle die friedliche Gesinnung, die der Bischof dem Sterbenden predigte, sich über die Menge verbreiten. Bald aber kündete Trompetenschall, daß es im Himmel anders beschlossen stand, und daß der Nationalkrieg, durch den schon soviel Blut geflossen war, an diesem Tage von neuem den Anlaß zu tödlichem Kampfe geben sollte.
Alles griff, als die kriegerischen Klänge durch die Kirche dröhnten, zu den Waffen, als sei es nutzlos, des Zeichens zum Kampfe länger zu warten. Rauhe Stimmen wurden laut, Lanzen und Partisanen blitzten und Schwerter rasselten in den Scheiden. Zum andernmale schmetterten die Trompeten und die Stimme des Herolds ertönte:
»In Anbetracht, daß zahlreiche edle Ritter zurzeit in der Kirche von Douglas versammelt sind und daß unter ihnen der Anlaß zum Austrag durch Kampf und Streit vorhanden ist, stellen die Ritter Schottlands sich bereit, den Kampf mit den Englischen aufzunehmen. Wer besiegt wird im gegenwärtigen Streit, hat auf Fortsetzung desselben zu verzichten und darf in keinem späteren Kriege wieder die Waffen führen. Gleicherweise hat er sich den weiteren Bedingnissen, die durch einen Rat der zurzeit hier anwesenden Ritterschaft bestimmt werden sollen, zu unterwerfen. Bloß die freiwillige Übergabe von Schloß und Stadt Douglas und die Räumung alles schottischen Landes bis zur Grenze und die Entfernung sämtlicher englischen Garnisonen an der Grenze und jenseits der Grenze soll imstande sein, den Kampf zu hindern.«
Diese Herausforderung der schottischen an die englische Ritterschaft war kaum erfolgt, als die Trompeten zum drittenmale schmetterten, diesmal heller noch als zuvor, und die Antwort der englischen Ritterschaft verlesen wurde:
»Gott verhüte, daß Englands Rechte und Vorrechte von seinen Ritter nicht vertreten würden. Die hier versammelten Englischen sind vielmehr bereit, auf die angekündigten Bedingungen so lange zu kämpfen, als Schwert und Lanze aushalten. Von Übergabe von Schloß und Stadt Douglas und Räumung englischer Garnisonen auf schottischem Grund und Boden kann niemals die Rede sein. Dagegen fordern Englands Ritter von James Douglas die bedingungslose Freigabe der widerrechtlich in seine Gefangenschaft gebrachten Lady Augusta de Berkeley. Wird dieselbe verweigert, so soll dies gelten als Ursache zur Eröffnung der Feindseligkeiten.«
Schnell sammelten nun die Führer ihre Mannen um sich. Eine Pause folgte noch, die von keiner Partei gebrochen werden durfte. Dann trat James Douglas einen Schritt vor und rief mit lauter Stimme:
»Ich warte hier, um zu hören, ob Ritter de Walton vom Ritter Douglas die Erlaubnis nachsucht, des letzteren Ahnenschloß zu räumen, bevor der Tag verstreicht, und ob er den Ritter Douglas zu diesem Zweck um Schutz angeht.«
De Walton zog sein Schwert.
»Trotz aller Drohung und allen Einspruchs halte ich das Schloß Douglas als rechtlichen Besitz König Eduards von England und Schottland und werde niemals jemand um den Schutz ersuchen, den mir mein eigenes Schwert verbürgt.«
»Ich stehe Euch als treuer Gefährte zur Seite gegen jedermann der das Schwert gegen Euch erhebt«, rief Sir Aymer de Valence.
»Bogen und Partisanen!« rief Gilbert Greenleaf mit seiner hellsten Stimme; »Mut, edle Engländer, und greift in Gottes Namen zu den Waffen! Soeben bringt ein Bote Kunde, daß Graf Pembroke sich von Ayrshire her in vollem Marsch auf Schloß Douglas befindet und in knapp einer Stunde bei uns sein wird. Engländer, kämpft tapfer! Pembroke naht zum Entsatz! Lange lebe der tapfere Graf Valence von Pembroke!«
Was von Engländern innerhalb und außerhalb der Kirche zugegen war, griff nun zu den Waffen.
Sir John de Walton hatte sich binnen wenigen Sekunden bis zum Portal der Kirche durchgeschlagen. Die Schotten konnten einer Empfindung von Schrecken nicht widerstehen, die sie beim Anblick dieses berühmten, von seinem ebenbürtigen Waffenbruder sekundierten Ritters überkam. War doch Sir John de Walton mit Sir Aymer de Valence lange genug die Geißel der Gegend gewesen!
Wäre ihm im letzten Augenblick nicht der jugendliche Sohn Tom Dicksons von Hazelside entgegengetreten, so würde er sich den Weg auch zum Portale hinaus ins Freie gebahnt haben. Aber Schlag auf Schlag führte der Jüngling, mit allem Mut und Eifer der Jugend bemüht, den Preis der Tapferkeit zu erlangen, der dem Sieger über solchen berühmten Kriegsmann anheimfallen mußte.
»Törichter Knabe!« rief dieser zuletzt, nachdem er dem Jüngling eine Zeitlang ausgewichen war, »da du den Tod dem Frieden und einem langen Leben vorziehst, so nimm ihn hin von edler Hand!«
»Der Tod kümmert mich nicht,« sprach der schottische Jüngling mit seinen letzten Atemzügen, »denn ich lebte lange genug, da ich Euch so lange an dem Orte hielt, wo Ihr jetzt steht!«
Der Jüngling sprach diese Worte mit vollem Recht, denn als er zu Boden sank, um nicht wieder aufzustehen, trat hinter ihm James Douglas auf den Plan und setzte, ohne ein Wort gesprochen zu haben, den schrecklichen Einzelkampf gegen den Ritter de Walton fort, den er mit ihm schon vor dem Gottesdienst gefochten hatte, doch mit hundertfältig gesteigertem Grimm. Sir Aymer stellte sich dem Freunde zur Linken, eines Gegners aus der Schar des Douglas gewärtig, um teil an dem Kampfe zu nehmen. Endlich stellte sich auch ihm ein Schotte, Malcolm Fleming, der edelsten einer. Sir Aymer, von Kampfeslust entbrennend, rief:
»Treuloser Ritter von Boghall, tretet heran und verteidigt Euch! Schon lange seid Ihr als Meineidiger eine Schande der Ritterschaft!«
»Meine Antwort,« rief Malcolm Fleming, »auch auf gröbere Schmähung, hängt an meiner Seite!«
Im nächsten Augenblick sausten die Schwerter durch die Luft, und selbst die kriegsgewohnten Zuschauer waren kaum imstande, dem Fortgang des Kampfes mit den Augen zu folgen, der eher einem Gewitter im Gebirgslande glich. Mit furchtbarer Geschwindigkeit folgten die Schläge aufeinander, und wenn auch dies zweite Ritterpaar dem anderen älteren nicht gleichkam, so ersetzte es, was ihm an kunstgerechter Führung des Schwertes gebrach, durch einen Grad von Wut, der dem Zufall einen gleichen Teil des Ausgangs anheimgab.
Das Gefolge der Ritter verhielt sich, als es seine Häuptlinge in so furchtbarem Kampfe sah, nach damaliger Sitte in ehrfürchtiger Ruhe. Zum Beistand für diejenigen, die den Zufällen des Krieges bereits erlegen waren, hatten sich Frauen eingefunden. Tom Dickson, der zu den Füßen der Kämpfenden sein Leben aushauchte, wurde von Lady Berkeley aus dem Getümmel getragen, die durch ihr Pilgerkleid die Aufmerksamkeit weniger in Anspruch nahm als die in ihrer Nähe weilende Margaret de Hautlieu durch ihr Nonnengewand, das sie als Schwester Ursula noch immer trug.
Dem alten Tom Dickson von Hazelside aber, dem vor Ausbruch des Kampfes durch James Douglas die Obhut über die in der Kirche anwesenden Frauen überantwortet worden war, entging der seinem Sohne von der edlen englischen Dame erwiesene Liebesdienst nicht.
»Müht Euch nicht mit derlei nutzlosen Verrichtungen,« rief er der Lady zu, »sondern richtet all Euer Augenmerk nach wie vor auf Eure persönliche Sicherheit! Sir James Douglas wünscht Eure Rettung, und ich betrachte Euch, bei der heiligen Braut unserer Abtei, als meiner besonderen Fürsorge durch den Häuptling überantwortet. Glaubt mir, edle Dame, der Tod dieses Jünglings ist nichts weniger denn vergessen, wenn es sich auch zurzeit nicht ziemen möchte, seiner zu gedenken. Indessen wird die Zeit für die Trauer um ihn so wenig ausbleiben wie die Stunde, da sein früher Tod gerochen werden wird!«
Also sprach der finstere Greis. Dann wandte er die Augen von der blutigen Leiche, die zu seinen Füßen lag, ein Muster von männlicher Kraft und Schönheit, und suchte eine Stellung, in der er die Dame am meisten und besten zu schützen vermochte.
Dreiviertel Stunden hatte der Kampf gewährt. Allmählich gaben die Kämpfenden zu erkennen, daß sie die Wirkung der furchtbaren Anstrengung an ihrem Körper zu spüren begannen. Die Streiche fielen langsamer und wurden mit verminderter Geschicklichkeit pariert.
Als Douglas sah, daß der Kampf sich zu Ende neigte, winkte er dem Gegner, einen Augenblick lang zu ruhen.
»Sir Walton,« sprach er, »zwischen uns besteht meines Wissens keine Todfeindschaft, und daß Douglas sich in diesem Waffengange, obgleich er nichts als Schwert und Mantel besitzt, entscheidenden Vorteils enthalten hat, als sich Waffenglück ihm mehrfach bot, könnt Ihr nicht leugnen. Ich biete Euch nochmals Tausch zwischen Haus und Gut meines Vaters, für einen Ritter genügender Kampfeslohn, und der edlen Lady de Berkeley in ebensolcher Ehre und Sicherheit, als überkämt Ihr sie unmittelbar aus Eures Königs Eduard Händen. Ich gebe Euch mein Wort, daß Euch die höchste Ehre, die sich einem Gefangenen irgend erzeigen läßt, unter peinlichster Vermeidung alles dessen, was einer Kränkung oder Beschimpfung auch nur im entferntesten gleichen könnte, zuteil werden soll, sofern Ihr Schloß und Schwert an James Douglas verabfolgt.«
»Es mag sein, daß solches mir vom Schicksal vorbehalten ist,« erwiderte de Walton, »nie aber will ich es freiwillig suchen! Nie soll von Sir John de Walton gesagt werden, daß solch verhängnisvolles Wort seine eigene Zunge aussprach, außer im Augenblick höchster Not und Bedrängnis. Aber geschähe dies jemals auch dann von mir, so nur, indem ich gleichzeitig die Spitze meines Schwertes gegen die eigene Brust kehrte. Ihr hört, daß Graf Pembroke im Anmarsch mit seinem Heere auf Douglas zu ist; schon höre ich das Stampfen und Wiehern seiner Rosse. Nein, Douglas! Ich behaupte meinen Platz, so lange noch Hilfe nahen kann! Und mein Atem wird lange genug reichen, um den Kampf bis dahin zu führen. Kommt heran, Douglas! Der Euch gegenübersteht, ist kein Kind, sondern ein Mann, ohne Scheu der äußersten Kraft seines Feindes zu begegnen, mag er stehen oder fallen!«
»So sei es denn, Sir Walton!« rief Douglas, dessen Stirn bei diesen Worten ein tiefdunkles Rot, ähnlich dem Glutrand einer Gewitterwolke, überzog, zum Zeichen, daß er den Kampf nun schnell zu Ende zu bringen gedachte.
In diesem Augenblicke wurde das Stampfen von Rosseshufen hörbar. Im anderen Augenblick sprengte ein wallisischer Ritter, kenntlich durch die Kleinheit seines Pferdes, die nackten Beine und den blutigen Speer, auf den Plan und rief den Kämpfenden mit lauter Stimme zu, den Kampf einzustellen.
»Ist Graf Pembroke in der Nähe?« fragte de Walton.
»Er steht bei Loudonhill,« sprach der Eilbote, »aber ich bringe Befehle für Sir John de Walton.«
»Ich bin bereit ihnen zu gehorchen, auf alle Gefahr hin«, versetzte der Ritter.
»Wehe mir,« sprach der Walliser, »daß den Ohren solches tapferen Herrn solch unwillkommene Kunde von meinen Lippen kommen muß. Gestern erhielt Graf Pembroke die Meldung, Schloß Douglas werde vom Sohne des verstorbenen Grafen Douglas und allen Einwohnern der Gegend berannt. Daraufhin beschloß Graf Pembroke, mit der ganzen verfügbaren Streitmacht zu Eurer Hilfe herbeizueilen. Aber bei Loudonhill trat ihm der gefürchtete Robert Bruce entgegen, den die Schotten als ihren König erkennen. Graf Pembroke rückte ohne Verzug gegen Robert Bruce unter seinem Eide, nicht eher einen Kamm durch seinen Bart zu ziehen, als bis er England von dieser Pestbeule befreit habe. Allein das Schicksal war wider uns.«
Hier hielt er inne, um Atem zu schöpfen.
»Hurra Bruce!« rief Douglas, »er hat dem Pembroke den Überfall im Methuen-Walde wacker heimgezahlt und wird jetzt siegesfroh der nächtlichen Ruhe pflegen. So lange Bruce noch am Leben und noch ein einziger Lord da ist, ihm als seinem König und Herrscher zur Seite zu sein, so lange wird, aller Gewalt zum Trotz, die mit so schwerem Verrat gegen ihn verübt wird, Schottland bleiben was es ist, ein selbständiges Königreich und alle Englischen aus seinen Grenzen jagen! Hurra Bruce und Schottland!«
Alle, schottischen Ritter und Mannen stimmten jubelnd ein in seinen Ruf.
»Was ich Sir John de Walton weiter zu melden habe,« ergriff der Walliser Meredith wieder das Wort, ist: daß Graf Pembroke gänzlich geschlagen wurde und aus Ayr, wohin er sich unter großen Verlusten zurückgezogen hat, nicht heraus kann. Deshalb sendet er Euch, John de Walton, Verhaltungsbefehle, dahinlautend, daß er suchen möchte, für die Übergabe des Schlosses Douglas die bestmöglichen Bedingungen zu erhalten; denn auf Unterstützung von seiner Seite könne und dürfe Sir John nicht mehr bauen.«
Ob dieser unvermuteten Kunde brachen die Schotten in solches Geschrei aus, daß die Ruinen der alten Kirche zu wanken und die unter ihnen zu dichtem Haufen gedrängten Ritter und Mannen unter sich zu begraben drohten.
De Waltons Stirn legte sich bei dieser Meldung, obgleich sie ihm hinsichtlich von Lady Berkeley die Hände frei machte, in tiefe Falten; denn er konnte hinfort keinen Anspruch mehr erheben auf die ihm vordem von Douglas gestellten günstigen, Bedingungen.
»James Douglas,« rief er, »zufolge solcher für uns schmerzlichen Kunde steht es jetzt bei Euch, die Bedingungen vorzuschreiben, die für die Übergabe Eures Ahnenschlosses gelten sollen. Ich besitze kein Recht mehr, auf jene Bedingungen zurückzugreifen, die Eure Großmut mir eben noch stellte. Gleichviel wie sie lauten werden, so überreiche ich Euch mein Schwert, dessen Spitze ich zur Erde senke zum Zeichen, daß ich es nie wieder gegen Euch richten will, so lange es mir, nicht durch Euch selber wieder behändigt wird.«
»Da sei Gott vor,« rief Douglas, »daß ich mich solches Vorteils bemächtige über den tapfersten Ritter, mit dem ich mich jemals im Schwertkampfe maß. Ich übertrage all meinen Anspruch an die Person des in ganz Schottland gefürchteten Sir John de Walton auf die hier anwesende, hohe und edle Lady Augusta de Berkeley, die hoffentlich solche durch Krieg ihr anheimgefallene Gabe aus der Hand eines Douglas nicht verschmähen wird.«
Die von hohem Edelmut diktierten Worte wurden von allen Anwesenden mit Beifall vernommen und versöhnte auch die trotzigsten unter Englands Mannen mit der vom Walliser überbrachten schlimmen Nachricht über den Verlust einer Schlacht durch den Grafen Pembroke. Sir John de Walton blickte auf gleich einem Reisenden, welcher aus den Wolken eines schweren Ungewitters, das ihn während eines langen Vormittags nicht verlassen hat, die Sonne hervorbrechen sieht.
Die Übereinkunft wurde hierauf festgesetzt und abgeschlossen. Die Bedingungen lauteten: Übergabe des Schlosses einschließlich aller Vorräte an Waffen und Munition jeglicher Art an die Schotten; dagegen freier Abzug der Besatzung mit Pferden und Handwaffen nach der englischen Grenze.
Am Palmsonntage des Jahres 1306 erfolgte diese Rückgabe des alten Stammschlosses an das edle Grafengeschlecht der Douglas. Sie war der Anfang zu einer ununterbrochenen Kette von Siegen, durch welche der größte Teil aller Festungen und Schlösser in die Gewalt der Edlen zurückfiel, die für die Freiheit ihres Landes mit eiserner Faust kämpften, bis endlich die berühmte Entscheidungsschlacht von Bannockburn geschlagen wurde, durch welche die Engländer die schwerste Niederlage erlitten, die in ihren Kämpfen um den Besitz Schottlands von der Geschichte berichtet wird.
Über das Schicksal der einzelnen Personen, die in dieser Erzählung aufgetreten sind, ist nur weniges noch zu melden. Den Ritter Sir John de Walton traf eine Zeitlang der herbe Zorn seines Königs wegen der Übergabe des Schlosses an James Douglas. Indessen sprach der Ritterrat, welchem der Fall zur Untersuchung überwiesen wurde, den Ritter von allem Tadel frei, da er das Schloß erst dann übergab, als ihn sein Vorgesetzter, Graf Pembroke, hierzu direkt aufgefordert hatte. Für alles hieraus für ihn erwachsende Ungemach fand er reichen Lohn in der Liebe der edlen Lady, die um seinetwillen die gefahrvolle Reise in fremdes Land unternommen hatte.
Schwester Ursula, oder mit ihrem Geburts- und Geschlechtsnamen Margaret de Hautlieu, fand einen Verehrer in dem kühnen und tapferen Malcolm Fleming, nachdem sie durch das Parlament von Schottland wieder in den Besitz ihrer Güter und ihres Vermögens gesetzt und von der schottischen Geistlichkeit von dem auf ihr lastenden Kirchenbann befreit worden war. Lady Augusta und Lady Margaret hielten in treuer Freundschaft für Lebenszeit zusammen.
Bertram, dem treuen Sänger, wurde reicher Lohn durch Ritter de Walton und Lady Augusta. Er durfte sich unter den Schlössern der Dame, die er im Pilgergewand nach Schloß Douglas geleitete, dasjenige wählen, welches ihm als Domizil am besten gefiel; er hat aber zwischen den einzelnen Schlössern viel gewechselt, getreu dem ihm innewohnenden Wandertriebe, und ist in hohem Alter gestorben. Weit früher als er, und zwar auf dem Felde der Ehre, auf einem Kriegszug im Heiligen Lande, fand der tapfere und ehrliche Armbrustschütze Gilbert Greenleaf den Tod. Er soll mit dem Schlachtrufe »Bogen und Partisanen« die Erde geküßt haben.