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Erstes Kapitel.

Dem schäumenden Gebraus des Strom's entgegen
Erhebt der Künstler plötzlich einen Damm;
Er schwächt des Wassers Macht durch Ableitung,
Damit der spät're Sieg ihm leichter werde;
Dann bahnt er eine Straße für den Strom,
Die leicht gewonnen, schwer verlassen wird,
Und führt ihn so nach dem gewünschten Ziel.

Der Ingenieur.

Durch unverhehlten Argwohn und durch irgend einen Mißgriff bei dem Empfang dieser europäischen Völkerwanderung hätte Alexius leicht die Beschwernisse, worunter die Kreuzfahrer litten, zu einer ihm verderblichen Flamme anblasen können; und nicht minder verderblich wäre es für ihn gewesen, wenn er mit Aufgebung jedes Widerstandes sein Heil darin gesucht hätte, den Völkern des Westens Alles zu überlassen, was ihnen gefiele. Der Kaiser wählte einen Mittelweg, und das war bei der Schwäche des griechischen Reichs wirklich das einzige Mittel, das ihm zugleich Sicherheit und ein gewisses Ansehen bei den fränkischen Eindringlingen und bei seinen eigenen Unterthanen verschaffen konnte. Die Mittel, deren er sich bediente, waren verschiedener Art, und mehr aus Politik als aus Wahl durch Falschheit und Niederträchtigkeit geschändet: hieraus folgt, daß der Kaiser dem Beispiel der Schlange folgte, die sich im Grase verbirgt, um hinterlistig Diejenigen zu stechen, denen sie mit dem Schritt des muthigen, edlen Löwen nahe zu kommen bangt. Indeß wir schreiben hier keine Geschichte der Kreuzzüge, und so lassen wir es denn bei dem, was wir von den Maßregeln des Kaisers bei der ersten Erscheinung Gottfried's von Bouillon und seiner Verbündeten bereits gesagt haben, bewenden.

Etwa vier Wochen waren unter Streitigkeiten und Wiederversöhnungen der Kreuzfahrer und Griechen verflossen. Die Ersteren wurden, der Politik des Alexius gemäß, theils mit ausgezeichneter Ehre empfangen, und ohne Führer mit Gunst und Achtung beladen, während hier und da einzelne Schaaren, die den Weg zur Hauptstadt suchten, von leichten Truppen abgeschnitten und niedergemacht wurden, die sich leicht das Ansehen von Türken, Scythen oder anderen Ungläubigen gaben, solches zuweilen auch wirklich waren, jedoch im Sold des griechischen Kaisers. Oft auch ereignete es sich, daß, während die mächtigeren Führer des Kreuzzuges mit den kostbarsten Leckerbissen und in Eis gekühlten Weinen bewirthet wurden, die Untergebenen derselben absichtlich verfälschtes Mehl, verdorbene Lebensmittel und schlechtes Wasser erhielten, wovon sie krank wurden und in großer Zahl hinstarben, ohne je einen Fuß breit von dem heiligen Lande gesehen zu haben, für dessen Eroberung sie Ruhe, Auskommen und Vaterland geopfert hatten. Diese Feindseligkeiten blieben nicht unbemerkt. Viele Anführer des Kreuzzuges griffen die Treue ihrer Verbündeten an, beschuldigten die Griechen als Urheber der ihren Heeren zugefügten Uebel, und mehr als einmal standen sich die zwei Nationen so gegenüber, daß ein allgemeiner Krieg unvermeidlich schien.

Alexius jedoch hielt sich gut, wiewohl er zu jeder List seine Zuflucht nehmen mußte, und begütigte die mächtigsten Anführer mit diesem oder jenem Vorwand. Den Verlust, welchen die Kreuzfahrer durch das Schwert erlitten hatten, maß er ihren eigenen Angriffen bei – ihre schlechte Führung, dem Zufall und dem Eigensinn – die Schlechtigkeit der Lebensmittel, ihrer Gier für unzeitige Früchte und Weine. Kurz es gab keine Plage, welche die armen Pilger befallen konnte, ohne daß der Kaiser bereit gewesen wäre, dieselbe als eine natürliche Folge der Gewaltthätigkeit, der Zügellosigkeit und des feindlichen Ungestüms der Kreuzfahrer darzustellen.

Die Anführer, die ihre Macht kannten, würden sich wahrscheinlich von einer ihnen so untergeordneten Macht nichts haben gefallen lassen, hätten sie nicht die überspanntesten Begriffe von dem Reichthum des östlichen Kaiserreichs gehabt, das Alexius mit ihnen theilen zu wollen schien, mit einer Großmuth, welche die Anführer so sehr in Erstaunen setzte, als die reichen Erzeugnisse des Ostens die Untergebenen reizten.

Die französischen Edeln wären bei solchen Vorwürfen am schwierigsten zu begütigen gewesen, aber ein Zufall, der dem Kaiser sehr günstig war, machte, daß der hochfahrende Graf von Vermandois die Rolle eines Flehenden annehmen mußte, gerade als er die eines Diktators zu spielen gedachte. Ein heftiger Sturm überfiel seine Flotte, mit der er von Italien abgesegelt war, und er wurde endlich an die griechische Küste getrieben. Viele Schiffe wurden zerstreut, und die Truppen, welche die Küste erreichten, waren in einem Zustande, daß sie sich den Statthaltern des Alexius ergeben mußten. So wurde der Graf von Vermandois, der sich bei seiner Einschiffung so hochfahrend betragen hatte, nicht als Fürst, sondern als Gefangener an den Hof von Constantinopel gesandt. Doch dies Mal setzte der Kaiser die Krieger sogleich in Freiheit und belud sie mit Geschenken.

Für diese zuvorkommende Aufmerksamkeit des Kaisers Alexius war Graf Hugo aus Dankbarkeit sowohl als aus Interesse geneigt, sich der Meinung Derer anzuschließen, welche aus anderen Gründen den Frieden zwischen den Kreuzfahrern und den Griechen wünschten. Ein besserer Grund bestimmte den berühmten Gottfried, Raymund von Toulouse und Andere, deren Religiosität mehr war, als bloßer Fanatismus. Diese Fürsten bedachten, wie ärgerlich ihr ganzes Unternehmen erscheinen müßte, wenn sie es mit einem Krieg gegen das griechische Reich begännen, das man mit Recht die Vormauer der Christenheit nennen konnte. War dieser Staat auch schwach und zugleich reich – reizte er auch zum Raub, ohne sich vertheidigen zu können, so war es um so mehr das Interesse und die Pflicht christlicher Krieger, einen christlichen Staat zu beschützen, dessen Bestehen, auch wenn er sich selbst nicht vertheidigen konnte, für das allgemeine Beste so wichtig war. Diese aufrichtigen Männer wünschten, die Freundschaftsversicherungen des Kaisers mit solcher Herzlichkeit zu erwiedern, seine Gefälligkeit mit solchen Zinsen zu belohnen, daß er die Ueberzeugung gewinnen müsse, von der wahren Achtung, die sie gegen ihn hegten, und daß er sich vor jedem beleidigenden Schritte hüten möchte, der sie veranlassen oder zwingen könnte, andere Maßregeln gegen ihn zu nehmen.

Diese freundschaftliche Gesinnung gegen Alexius, welche aus verschiedenen Gründen die Mehrzahl der Kreuzfahrer theilten, war schuld, daß sich die Anführer einer Maßregel fügten, die sie vielleicht unter anderen Umständen als den Griechen nicht gebührend, und als demüthigend für sie selbst verworfen haben würden. Es war dies die berühmte Entschließung, daß jeder Anführer der Kreuzfahrer, ehe er über den Bosporus setzte, um seinem Gelübde gemäß, Palästina wieder zu erobern, den griechischen Kaiser, alten Oberherrn aller dieser Länder, als seinen Oberlehensherrn anerkennen sollte.

Der Kaiser Alexius sah mit Freude die Kreuzfahrer auf eine Entschließung eingehen, die er nur durch Bestechungen und nicht durch Vernunftgründe erreichen zu können gehofft hatte, da Manches darüber zu sagen war, wie Provinzen, die im Besitz der Türken und Scythen waren, wenn sie den Ungläubigen wieder entrissen würden, als Theile des griechischen Reichs betrachtet werden könnten, von dem sie doch gewaltsam losgerissen worden waren.

Obgleich Alexius fast daran verzweifelte, das große und zusammengesetzte Heer der stolzen Anführer, die von einander unabhängig waren, lenken zu können, so verfehlte er doch nicht, schnell und geschickt das Zugeständniß Gottfried's und seiner Genossen zu ergreifen, daß der Kaiser die Oberherrlichkeit haben solle, über Alle, die in Palästina Krieg führten, und über alle Eroberungen, die im Laufe des Feldzugs gemacht würden. Er war entschlossen, zu diesem Zweck eine öffentliche Feierlichkeit zu veranstalten, und dieselbe mit solcher Pracht und solchem Glanz zu umgeben, daß sie weder unbemerkt bleiben noch je vergessen werden könnte.

Eine der an der Propontis gelegenen geräumigen Terrassen wurde zum Ort der feierlichen Handlung ausersehen. Hier wurde ein hoher, prächtiger Thron errichtet, der allein für den Kaiser bestimmt war. Dadurch, daß die Griechen keine anderen Sitze in der Nähe dieses Thrones duldeten, suchten sie bei der Ceremonie eine Sitte, die ihrer Eitelkeit schmeichelte, geltend zu machen, nämlich daß Niemand in Gegenwart des Kaisers sitzen sollte. Um den Thron des Alexius Comnenus standen nach ihrem Range geordnet die Würdenträger dieses glänzenden Hofes, von dem Protosebastos und dem Cäsar bis zu dem mit seinen kirchlichen Gewändern geschmückten Patriarchen, und Agelastes, der in seinem schlichten Anzuge gleichfalls zugegen war. Hinter dem glänzenden Hofe des Kaisers bildeten die verbannten Angelsachsen dunkle Bogenlinien. Sie trugen an diesem denkwürdigen Tage ihrem Wunsche gemäß, nicht den höfischen Silberharnisch, sondern Eisen und Stahl. Denn, sagten sie, sie wünschten von den Kriegern als Krieger angesehen zu werden. Dies wurde ihnen um so mehr zugestanden, als Niemand ahnete, welche Kleinigkeit hinreichen würde, den Frieden zwischen so reizbaren Parteien, die sich gegenüber standen, zu stören.

Hinter den Warägern standen in größerer Anzahl die griechischen und römischen Schaaren, die man die Unsterblichen nannte, ein Name, den die Römer ursprünglich von den Persern entlehnt hatten. Die großen Gestalten, die hohen Helmbüsche und der glänzende Anzug dieser Garde würden den fremden Fürsten einen höheren Begriff von ihrer militärischen Tüchtigkeit beigebracht haben, hätte man nicht in ihren Reihen ein häufiges Schwatzen und Schwanken bemerkt, das mit der festen Haltung und dem tiefen Schweigen der Waräger, die ehernen Statuen gleich dastanden, seltsam contrastirte.

Der Leser muß sich also einen Thron mit aller Pracht morgenländischer Größe vorstellen, umgeben von den fremden und römischen Truppen des Kaiserreichs, und ganz hinten von Schwärmen leichter Reiter gedeckt, die unaufhörlich den Platz wechselten, so daß man sich einen Begriff von ihrer Menge machen, ohne daß man jedoch ihre Zahl genau angeben konnte. Durch den Staub, den sie bei ihren Bewegungen machten, konnte man Fahnen und Banner sehen; unter ihnen blinkte auch das berühmte Labarum, das Pfand des Sieges für die kaiserlichen Fahnen, dessen Wunderkraft jedoch in der letzten Zeit ziemlich abgenommen hatte. Die rohen Soldaten des Westens, welche das griechische Heer betrachteten, behaupteten, daß die Fahnen, die man in der ersten Linie des griechischen Heeres sähe, für eine zehnmal größere Anzahl von Soldaten hinreichend wären.

Rechts in der Ferne verkündete ein an dem Meeresufer aufgestellter, großer Reiterhaufen die Anwesenheit der Kreuzfahrer. So groß war der Eifer, dem Beispiel der Fürsten, Herzoge und Grafen bei der Huldigung zu folgen, daß die Anzahl der unabhängigen Ritter und Edlen, die sich zu diesem Zwecke versammelten, sehr bedeutend war: denn jeder Kreuzfahrer, der nur eine Burg besaß und sechs Lanzen führte, würde es als eine Herabsetzung betrachtet haben, wenn er nicht eingeladen worden wäre, dem griechischen Kaiser zu huldigen, und so gut wie Gottfried von Bouillon oder Hugo der Große, Graf von Vermandois, ein noch zu eroberndes Land als Thronlehen zu empfangen. Trotz dem aber, daß sie sich drängten, diese Huldigung Einem zu leisten, den sie für größer als sich selbst hielten, schienen sie doch zu gleicher Zeit andeuten zu wollen, daß sie diese Huldigung für eine eitle Herabwürdigung hielten, und sie in der That als bloßes Possenspiel ansähen.

Die Ordnung des Zugs war also bestimmt worden: die Kreuzfahrer oder, wie die Griechen sagten, die Grafen (denn das war der gewöhnlichste Titel bei ihnen) sollten von der Linken ihres Heeres herankommen, und indem sie an dem Throne einzeln vorbeigingen, dem Kaiser so kurz als möglich die verabredete Huldigung leisten. Gottfried von Bouillon, sein Bruder Balduin, Bohemund von Antiochien und andere vornehme Kreuzfahrer sollten nach geleisteter Huldigung absteigen und an dem kaiserlichen Throne zurückbleiben, um durch ihr Ansehen den Muthwillen oder die Anmaßung ihrer zahlreichen Untergebenen während der Feierlichkeit im Zaum zu halten. Andere Kreuzfahrer geringeren Standes behaupteten ebenfalls ihren Platz in der Nähe des Kaisers aus bloßer Neugier, oder um zu zeigen, daß sie eben so viel Recht hätten, wie die Hauptanführer.

So standen denn zwei große Heere von Griechen und Europäern in einiger Entfernung von einander am Bosporus, verschieden an Sprache, Waffen und Kleidung. Die kleinen Reiterhaufen, die sich von Zeit zu Zeit von diesen Heeren absonderten, glichen Blitzstrahlen, die von einer Wetterwolke zur anderen fahren. Nach einem kurzen Halt an dem Ufer des Bosporus zerstreuten sich die Franken, welche die Huldigung geleistet hatten, nach einem Hafendamm, wo unzählige Galeeren und kleinere Schiffe bereit lagen, die kriegerischen Pilger über die Meerenge nach Asien zu bringen, wohin sie so sehr verlangten, und woher nur Wenige von ihnen wieder zurückkommen sollten. Der lustige Anblick der Schiffe, die reichlich gespendeten Erfrischungen, die Kürze der Fahrt über die Meerenge, die nahe Eröffnung des Feldzuges, den sie gelobt hatten, und den sie Alle zu beginnen brannten, setzte die Krieger in eine frohe Stimmung, und Sang und Musik begleiteten die Ruderschläge der abfahrenden Schiffe.

Während die Kreuzfahrer also gestimmt waren, that der griechische Kaiser sein Möglichstes, der bewaffneten Menge während der Ceremonie den höchsten Begriff von seiner Größe und der Wichtigkeit der gegenwärtigen Versammlung zu geben. Die oberen Anführer ließen sich das gern gefallen, Einige, weil sich ihre Eitelkeit geschmeichelt fühlte, Andere, weil ihrer Habsucht genug gethan worden war, noch Andere, weil man ihren Ehrgeiz gestachelt hatte, und nur sehr Wenige, weil sie die Freundschaft des Alexius zur Förderung ihres Unternehmens nöthig zu haben glaubten. Aus diesen Gründen zeigten die großen Herren eine Unterthänigkeit, von der sie vielleicht nichts fühlten, und enthielten sich jedes Dings, was unehrerbietig hätte scheinen und die Feierlichkeit der Griechen stören können. Doch das war nicht die Gesinnung Aller.

Unter der großen Zahl von Grafen, Herren und Rittern, deren verschiedenen Bannern die Kreuzfahrer nach Constantinopel gefolgt waren, waren Viele zu unbedeutend, als daß man sie zur Huldigung zu bestechen gesucht hätte; und wiewohl es diese für gefährlich hielten, sich zu widersetzen, so zeigten sie doch in ihrer Unterwerfung so viel Spott, Hohn und Verletzung des Decorums, daß man es deutlich sah, wie sie sich über einen Schritt ärgerten, durch den sie sich als Vasallen eines Fürsten bekannten, der in seinem Glauben ein Ketzer, an wirklicher Macht arm sei, der, sobald er es wagen könne, sich in ihren Feind verwandeln würde, und der nur der Freund von Denjenigen bleiben würde, die ihn dazu zwingen könnten, der endlich, während er sich den Einen als eifriger Bundesgenosse erweise, gegen die Anderen, wenn's die Gelegenheit erlaube, als hinterlistiger und mordgieriger Feind handle.

Die französischen Edlen machten sich hauptsächlich durch ihre maßlose Verachtung der übrigen Völker des Kreuzzugs, durch ihre untadelhafte Tapferkeit und durch den Hohn bemerklich, mit dem sie die Macht und das Ansehen des griechischen Kaiserreichs betrachteten. Es war eine gemeine Redensart unter ihnen, daß wenn der Himmel einstürzen sollte, die französischen Kreuzfahrer allein fähig wären, ihn mit den Lanzen aufzuhalten. Die nämliche Anmaßung machte sich oft Luft in gelegentlichen Zänkereien mit ihren gezwungenen Worten, und die Griechen zogen dabei trotz ihrer Kunst oft den Kürzeren; darum suchte Alexius diese unlenksamen und hochmüthigen Gäste auf jede Weise loszuwerden, und ließ sie auf's Geschwindeste über den Bosporus schaffen. Um dies desto sicherer thun zu können, benutzte er die Anwesenheit des Grafen von Vermandois, Gottfried's von Bouillon und anderer Anführer von Einfluß, welche die zahlreichen und lenksamen geringeren französischen Edelleute zügeln konnten.

Der Kaiser, theils von beleidigtem Stolz, theils von kluger Besorgniß erfüllt, bestrebte sich, mit Freundlichkeit eine Huldigung zu empfangen, mit der man Spott zu treiben schien. Da ereignete sich ein Auftritt, der die Verschiedenheit der Gemüthsart und Denkweise der auf so außerordentliche Art zusammengebrachten Nationen auffallend bezeichnete. Mehrere französische Schaaren waren in Prozession am Throne des Kaisers vorbeigezogen, und hatten mit einem Anschein von Ernst die gewöhnliche Huldigung geleistet. Sie legten sich zu diesem Zwecke auf die Kniee nieder, legten ihre Hände in die seinigen, und gelobten in dieser Haltung Vasallentreue. Als aber die Reihe, seine Huldigung darzubringen, an den schon erwähnten Bohemund von Antiochien kam, trat der Kaiser, begierig, diesem verschmitzten Manne, seinem ehemaligen Feinde und jetzigen Verbündeten, jegliche Ehrenbezeugung zu erweisen, einige Schritte gegen die Seeseite hin vor, wo die Boote wie zu seinem Gebrauch bereit lagen.

Der Raum, den der Kaiser, Bohemund zu Ehren, zurückgelegt hatte, war gering, doch groß genug, Alexius einer Beleidigung auszusetzen, welche seine Garden und Unterthanen als eine absichtliche Demüthigung schmerzlich empfanden. Zehn Reiter, die einem fränkischen Grafen folgten, an dem nun die Reihe zur Huldigung war, sprengten im Galopp heran, und hielten plötzlich vor dem bereits leeren Thron. Der Führer dieser Reiter war eine starke, kräftige Gestalt, mit einem entschlossenen und strengen, aber sehr schönen Gesichte, das unter dichten, schwarzen Locken hervorsah. Er trug eine Mütze auf dem Kopf und war in Großleder gekleidet, worüber er sonst die schwere Rüstung seines Landes zu tragen pflegte. Diese hatte er aus Bequemlichkeit nicht angelegt, wiewohl er sich dadurch an dem Ceremoniell der gegenwärtigen Feierlichkeit versündigte. Er wartete keinen Augenblick auf des Kaisers Zurückkehr, auch dachte er nicht an die Unschicklichkeit, den Alexius zu zwingen, zu seinem Thron zurückzulaufen, sondern er sprang von seinem ungeheuren Pferd und warf die Zügel einem Pagen zu, der ihm folgte. Ohne sich einen Augenblick zu besinnen, setzte sich der Franke auf den leeren kaiserlichen Thron, und indem er sich's auf den goldenen Polstern, die für Alexius bestimmt waren, bequem machte, streichelte er gleichgültig einen großen Wolfshund, der ihm nachgelaufen war, und der, indem er sich's wie sein Herr bequem machte, seine furchtbaren Glieder auf den seidenen und golddamastenen Teppichen ausstreckte, die den kaiserlichen Fußschemel bedeckten. Selbst der Hund dehnte sich mit einer kecken und wilden Ungeschliffenheit, und schien sich um Niemand zu kümmern, als um seinen Herrn, den finsteren Ritter.

Als sich der Kaiser nach seinem kurzen Gange herumdrehte, sah er mit Erstaunen seinen Sitz von diesem frechen Franken eingenommen. Die halbwilden Waräger, die rings umherstanden, würden die Beleidigung augenblicklich gerächt und den Schänder von ihres Kaisers Thron auf frischer That niedergeschmettert haben, wenn nicht Achilles Tatius und andere Offiziere, die ungewiß waren, was der Kaiser thun würde, und sich scheuten, etwas auf ihre Verantwortung zu thun, sie zurückgehalten hätten.

Indessen hatte der unhöfliche Ritter laut zu sprechen begonnen, und wiewohl er in einer Provinzialsprache redete, so wurde er doch von Allen verstanden, die Französisch konnten, während Diejenigen, welche ihn nicht verstanden, seinen Ton und seine Geberden zu errathen suchten. »Was ist das für ein Grobian,« sagte er, »der hier still saß, wie ein Klotz oder ein Stein, während so viele Edelleute, die Blüthe der Ritterschaft und die Muster der Höflichkeit, unbedeckt umherstanden, bei den dreimal besiegten Warägern?«

Eine tiefe, durchdringende Stimme, die aus dem Boden zu kommen schien, so sehr glich sie dem Ausdruck eines übermenschlichen Wesens, versetzte: »Wenn die Normannen mit den Warägern zu kämpfen gelüstet, so können sie sich Mann gegen Mann in den Schranken treffen, ohne daß es dieses elenden Prahlens gegen den griechischen Kaiser bedarf, der nur vermittelst der Streitäxte seiner Leibwache kämpft.«

Das Erstaunen über diese Antwort war so groß, daß selbst der Ritter, der sie durch sein beleidigendes Betragen gegen den Kaiser veranlaßt hatte, davon betroffen wurde; und trotz der Mühe, die sich Achilles gab, die Soldaten in Ordnung und Stille zu erhalten, verkündete ein lautes Gemurmel, daß es nicht lange dabei bleiben würde. Bohemund kehrte durch das Gedränge mit einer Eile zurück, die der Würde des Alexius nicht so wohl anstand, und indem er den Kreuzfahrer beim Arm faßte, nöthigte er ihn halb durch gute Worte halb mit Gewalt, dem Kaiser den Sitz zu räumen, den er sich keck angemaßt hatte.

»Was soll das,« sagte Bohemund, »edler Graf von Paris? Ist Einer in dieser großen Versammlung, der geduldig dabei bleiben könnte, wenn ein wegen seiner Tapferkeit weit berühmter Held jetzt mit Miethlingen sich herumzankt, deren höchster Ruhm es ist, unter der kaiserlichen Leibwache eine feile Streitaxt zu tragen? – Schämt Euch, und thut das nicht, um der normannischen Ritterehre willen, laßt es gut sein!«

»Ich weiß nicht,« sagte der Kreuzfahrer, indem er, sich sträubend, aufstand – »ich nehm's nicht genau mit dem Stammbaum meines Gegners, vorausgesetzt, daß er sich aufs Schlagen versteht. Ich bin eine gute Haut, Graf Bohemund, ganz gewiß; ein Türk' oder Tartar, oder ein fahrender Angelsachse, welcher der Kette des Normannen entflieht, um der Sclave des Griechen zu werden, ist mir willkommen, wenn es sein rühmlicher Wunsch ist, seine Klinge an meiner Rüstung rein zu wetzen.«

Der Kaiser hatte dies Alles mit Unwillen und Besorgniß angehört: denn er glaubte, daß sein ganzes politisches System auf einmal durch eine persönliche Beleidigung, und wahrscheinlich durch einen Angriff auf seine Person umgestürzt werden würde. Schon wollte er zu den Waffen rufen; er bemerkte jedoch, daß auf Seiten der Kreuzfahrer Alles ruhig geblieben war, nachdem der fränkische Baron dort seine Stellung verlassen hatte. Er entschloß sich darum alsbald, die Beleidigung als einen der groben Späße der Franken zu betrachten, da keine Truppenbewegungen auf einen wirklichen Angriff schließen ließen.

Nachdem er sich mit der Schnelligkeit des Gedankens zu diesem Betragen entschlossen hatte, kehrte er sich schnell um und stellte sich neben den Thron, von dem er jedoch nicht gleich Besitz nahm, um dem unverschämten Fremdling keinen Grund zu geben, seine Anmaßung zu erneuern.

»Wer ist dieser kühne Vasall,« sagte er zu dem Grafen Balduin, »den, wie es sein Aussehen zeigt, ich auf dem Throne sitzend hätte empfangen sollen, und der es für schicklich hält, seinen Rang so zu behaupten?«

»Man schätzt ihn als einen der Tapfersten in unserem Heer,« antwortete Balduin, »wiewohl die Tapferen darin so zahlreich sind, wie Sand am Meer. Er wird Euch selbst seinen Namen und Stand sagen.«

Alexius blickte auf den Vasallen. Er sah nichts in seinem breiten, wohlgebildeten Gesichte, das von einer wilden Schwärmerei, die aus seinen lebhaften Augen sprach, verklärt wurde, was auf vorsätzliche Beleidigung hinwies, und er vermuthete, daß der Auftritt, der den Sitten des griechischen Hofs so sehr entgegen war, keine absichtliche Beschimpfung oder Herausforderung hatte sein sollen. Es war daher mit einiger Fassung, daß er den Fremden also anredete: »Wir wissen nicht, mit welchem berühmten Namen wir Euch begrüßen sollen; aber wir vermuthen nach dem, was uns Graf Balduin gesagt hat, daß wir einen der tapfersten Ritter vor uns haben, die, um Palästina von dem Joch zu befreien, das auf ihm lastet, hierhergekommen sind.«

»Wenn Ihr meinen Namen wissen wollt,« antwortete der europäische Ritter, »so kann Euch jeder dieser Pilger leicht und mit mehr Bereitwilligkeit, als ich selbst, dienen: denn in unserem Lande sagt man, daß mancher heldenmüthige Kampf durch eine voreilige Mittheilung der Namen verhindert werde, wenn sich Männer, die in aller Gottesfurcht mit einander gefochten haben würden, nach Kundgebung der Namen als geistliche Verwandte, Gevatter und dergleichen erkennen, während sie, wenn sie zuerst gekämpft und sich ihre Namen später gesagt hätten, von ihrer gegenseitigen Tapferkeit eine Probe hätten erlangen und sich desto mehr auf ihre Verwandtschaft einbilden können.«

»Doch möchte ich wissen,« sagte der Kaiser, »ob Ihr, da Ihr in dieser großen Menge von Rittern einen Vorzug zu begehren scheint, wohl die Würde eines Königs oder Fürsten ansprecht?«

»Wie meint Ihr das?« sagte der Franke mit etwas finsterer Stirne; »fühlt Ihr wohl, daß ich Euch durch meine Ankunft hier nicht ungeneckt gelassen habe?«

Alexius antwortete schnell, daß er sich nicht aufgelegt fühle, sich mit dem Grafen in beleidigenden Zank einzulassen, indem er bemerkte, daß er in diesem für das Reich so wichtigen Augenblicke nicht die Zeit habe, das Ruder fahren zu lassen und einen kindischen Streit aufzunehmen.

Der fränkische Ritter hörte auf ihn und versetzte trocken: »Da das Eure Gesinnung ist, so wundert's mich, daß Ihr Zeit genug gefunden habt, die französische Sprache so sprechen zu lernen, wie Ihr sie sprecht. Ich hätte geglaubt, daß einige ritterliche Gesinnungen dieses Volks (denn Ihr seid ja kein Mönch und kein Weib) zugleich mit den Worten der Sprache den Weg zu Eurem Herzen gefunden hätten.«

»Still, Herr Graf,« sagte Bohemund, der bei dem Kaiser zurückgeblieben war, um den drohenden Streit abzuwenden. »Ohne Zweifel geziemt es sich, dem Kaiser mit Höflichkeit zu antworten; und wer Lust zu kämpfen hat, wird Heiden genug finden, seine Lust zu büßen. Er verlangte Euren Namen und Stand zu wissen, die Ihr gewiß nicht zu verheimlichen braucht.«

»Ich weiß nicht, ob es diesem Fürsten oder Kaiser, wie Ihr ihn nennt, wichtig sein kann,« antwortete der fränkische Graf; »aber Alles was ich von mir zu sagen habe, ist: Mitten in einem der großen Wälder, die das innere Frankreich, mein Geburtsland, bedecken, steht eine Capelle, die so tief in den Boden gesunken ist, daß es scheint, als wäre sie vor Alter baufällig geworden. Das Bild der heiligen Jungfrau, das über dem Altare steht, wird von Allen unsere liebe Frau von den zerbrochenen Lanzen genannt, und ist im ganzen Königreich wegen ritterlicher Abenteuer berühmt. Vier Landstraßen, von den vier Himmelsgegenden herkommend, durchkreuzen sich vor dem Eingang der Capelle; und so oft ein guter Ritter hierherkommt, verrichtet er seine Andacht in der Capelle, nachdem er zuvor dreimal in's Horn gestoßen hat, daß Eschen und Eichen zittern und dröhnen. Nach vollbrachter Andacht erhebt sich selten Einer, ohne irgend einen fahrenden Ritter bereit zu finden, seinem Wunsche zum Kampf zu genügen. Einen Monat und länger habe ich diesen Stand gegen alle Ankömmlinge behauptet, und Alle bedankten sich bei mir für mein ritterliches Benehmen gegen sie, Einer ausgenommen, der das Unglück hatte, vom Pferde zu fallen und den Hals zu brechen, und noch Einen, der durch den Bauch getroffen war, daß die Lanze bluttriefend eine Elle lang aus dem Rücken hervordrang. Solche Zufälle abgerechnet, die nicht leicht zu vermeiden sind, schieden meine Gegner mit der Anerkennung der Gnade, die ich ihnen erwiesen hatte.«

»Ich begreife es, Herr Ritter,« sagte der Kaiser, »daß ein Mann von Eurer Gestalt und Eurem Muthe nicht leicht seines Gleichen, sogar nicht bei seinen Landsleuten findet, viel weniger also unter Männern, die man gelehrt hat, daß, wenn man das Leben in einem unnützen Streit hinwirft, dies so viel ist, als auf kindische Weise das Geschenk der Vorsehung verschleudern.«

»Jeder hat seine Meinung,« sagte der Franke etwas verächtlich; »doch ich versichere Euch, wenn Ihr glaubt, daß es unserm Kampfe an Aerger und Verdruß gefehlt habe, und daß wir Abends den Hirsch oder Bären nicht lustigeren Herzens jagten, als wir am frühen Morgen vor der alten Capelle dem ritterlichen Kampfe oblagen, so thut Ihr uns schändliches Unrecht.«

»Bei den Türken werdet Ihr auf diese Höflichkeitsbezeigungen verzichten müssen,« antwortete Alexius. »Darum rathe ich Euch, Euch mit dem Vortrab und der Nachhut nicht einzulassen, sondern in der Nähe der Fahne zu bleiben, wo die besten Heiden kämpfen, und die besten Ritter zur Abwehr nöthig sind.«

»Bei unserer lieben Frau von den gebrochenen Lanzen,« sagte der Kreuzfahrer, »ich wünsche mir die Türken nicht höflicher, als die Christen sind, und es ist mir ganz recht, daß Ungläubiger und Heidenhund der wahre Name für die Besten unter ihnen ist, da sie Verräther an Gott und an den Gesetzen der Ritterschaft zugleich sind; auch hoffe ich zu Gott, daß ich sie auf der Fronte, bei unserer Fahne oder anderswo treffen und an ihnen als Feinden der heiligen Jungfrau, aller Heiligen und meiner selbst meine Schuldigkeit thun werde. Bis dahin mögt Ihr Euch setzen und meine Huldigung empfangen, und ich würde Euch sehr verbunden sein, wenn Ihr diese dumme Ceremonie so viel als möglich abkürztet.«

Der Kaiser setzte sich schnell, und faßte die kräftigen Hände des Kreuzfahrers, der seine Huldigung darbrachte. Graf Balduin geleitete ihn hierauf zu den Schiffen, und als er ihn im Begriff an Bord zu gehen gesehen hatte, kehrte er freudig zu dem Kaiser zurück.

»Wer ist dieser sonderbare und anmaßende Mann?« fragte der Kaiser.

»Es ist Robert, Graf von Paris,« antwortete Balduin, »der für einen der tapfersten Pairs gilt, die um Frankreichs Thron stehen.«

Nach einem kurzen Nachsinnen gab Alexius Comnenus Befehl, die Feierlichkeit zu unterbrechen, vielleicht weil er fürchtete, die Rohheit und der Leichtsinn der Fremden möchte neuen Zank erwecken. Die Kreuzfahrer ließen sich gern nach Pallästen zurückbringen, wo sie bereits gastlich empfangen worden waren, und das Gastmahl, das durch die Huldigung unterbrochen worden war, ward fröhlich fortgesetzt. Die Trompeten bliesen den wenigen Soldaten des Gefolges zum Rückzug, so wie auch den Rittern und Anführern, die sich freuten, daß es ihnen vergönnt war, diesseits des Bosporus bleiben zu können, da sie voraus sahen, jenseits würden ihre Leiden beginnen.

Vermutlich wider alle Erwartung ward der Held des Tags, Graf Robert von Paris, der schon im Begriff war an Bord zu gehen, durch den Trompetenschall von seinem Vorhaben abgelenkt, und Bohemund, Gottfried und Andere, die ihm das Zeichen erklärten, konnten ihn nicht von dem Entschluß abbringen, nach Constantinopel zurückzukehren. Er lachte über die drohende Ungnade des Kaisers, und der Gedanke schien ihn zu kitzeln, dem Alexius an seinem eigenen Tische zu trotzen; wenigstens war es ihm gleichgültig, ob er ihn beleidige oder nicht.

Er hegte zwar Achtung für Gottfried von Bouillon, ohne sich ihm jedoch zu unterwerfen. Dieser kluge Fürst, der Alles aufgeboten hatte, ihn von der Rückkehr zur Kaiserstadt abzuhalten, indem er die Sache zu seiner eigenen Angelegenheit machte, ließ ihn am Ende gehen, und bezeichnete ihn dem Grafen von Toulouse als einen wilden Abenteurer, der nur seiner wetterwendischen Laune folge. »Er bringt keine fünfhundert Mann zum Kreuzzug,« sagte Gottfried; »und ich schwöre darauf, daß er sie nicht einmal kennt und sich um ihre Bedürfnisse nichts kümmert. In seinem Ort tönt immer die Trompete zum Angriff, so daß er auf ein anderes Signal gar nicht hören kann. Seht, wie er dort hinstreicht, das wahre Bild von einem Schulbuben, der an einem Feiertag den Schulzwang von sich wirft, halb von Neugier, halb von Lust zu Unfug beseelt.«

»Und,« sagte Raimund, Graf von Toulouse, »mit einer Entschlossenheit, woran das ganze Heer der Kreuzfahrer genug haben könnte. Aber ein so leidenschaftlicher Eisenfresser ist Graf Robert, daß er eher den ganzen Kreuzzug auf's Spiel setzen, als die Gelegenheit verlieren möchte, einen würdigen Gegner in den Schranken zu treffen oder, wie er es nennt, unsere liebe Frau von den zerbrochenen Lanzen zu verehren. Wer ist der dort, zu dem er sich eben gesellt, und der, scheint's mit ihm nach Constantinopel zurückkehrt oder vielmehr strolcht?«

»Ein gewaffneter Ritter in glänzender Rüstung – doch ein wenig unter der Ritterstatur,« antwortete Gottfried. »Es ist, vermuthe ich, die berühmte Dame, welche Robert's Herz durch Muth und Tapferkeit in den Schranken gewonnen hat, und die Pilgergestalt in dem langen Kleide mag ihre Tochter oder Nichte sein.«

»In unsern Tagen, edler Ritter,« sagte der Graf von Toulouse, »sehen wir ein seltenes Schauspiel, von dem wir kein Beispiel haben, seit Gaita, das Weib von Robert Guiscard, sich durch männliche Thaten auszeichnete und mit ihrem Gemahl sowohl in der Schlacht als beim Tanz oder Festmahl wetteiferte.«

»Das ist die Weise dieses Paars, sehr edler Ritter,« antwortete ein anderer Kreuzfahrer, der sich zu ihnen gesellt hatte, »und der Himmel sei dem armen Manne gnädig, der zur Erhaltung des Hausfriedens keine stärkeren Fäuste aufzubieten hat!«

»Gewiß,« versetzte Raimund, »wenn es ärgerlich für uns sein muß, daß unsere Allerliebste längst über die Blüthezeit hinaus ist, so ist es tröstlich, daß sie zu altmodisch ist, um uns zu prügeln, wenn wir mit unserem Rest von Jugend und Manneskraft von dem langen Kreuzzug heimkehren. Doch kommt, folgen wir diesem ritterlichen Paare dort auf seinem Weg nach Constantinopel.«



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