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»Was schiert mich Reich und Kaiserprunk
Mit all den bösen Plagen,
Will mir viel besser doch ein Trunk
In Ruhe hier behagen!«
So sprach der Kaiser Wenzeslaus
Und trank den vollen Humpen aus
Beim Königsstuhl zu Rhense.
Drauf Kurfürst Ruprecht von der Pfalz
Hub an: »Mein Herr und Kaiser,
Ihr sprecht anjetzt mit vielem Salz
Vom roten Asmannshäuser.
Doch glaubt mir's, ich bericht' Euch recht:
Auch Bacharacher schmeckt nicht schlecht
Beim Königsstuhl zu Rhense.«
Und als der Kaiser Wenzel das
Und all die Herrn vernommen,
Da ließen sie von dort ein Faß
Des edeln Weines kommen;
Und setzten sich früh Tages dran
Und schenkten ein und stießen an
Beim Königsstuhl zu Rhense.
Der Kaiser sprach: »Der Wein schmeckt mir,
Das sag' ich ohn' Bedenken;
Und wer des edeln Weines hier
Genug mir wollte schenken,
Dem gäb' ich meine Kron' zum Dank!«
Er sprach es, schwieg und trank und trank
Beim Königsstuhl zu Rhense.
»Wohlan, den Handel geh' ich ein!«
Sprach Ruprecht mit Behagen.
»Ich will statt Euer Kaiser sein
Und Eure Krone tragen;
Vier Fuder, dünkt mich, sind genung;
Die dienen Euch derweil zum Trunk
Beim Königsstuhl zu Rhense.«
»Nimm Zepter, Hermelin und Kron',
Nimm alles was ich trage;
Doch quält dich Zwietracht einst und Hohn,
So denk an mich und sage:
Der Wein ist mehr als Kronen wert;
Das hat ein Kaiser mich gelehrt
Beim Königsstuhl zu Rhense.«
E. G. Drimborn.