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London, den 23. Dezember 1710.
Meinen elften habe ich heute wie gewöhnlich abends abgeschickt und beginne nun den zwölften. Gegessen habe ich, wie ich Ihnen schon sagte, mit Stratford bei Lord Mountjoy; und vorläufig will ich Ihnen auch weiter nichts sagen; raten Sie, weshalb – weil ich für allerlei zu sorgen habe, für gewaltige Geschäfte, nicht Ihre scheusslichen Erstlinge: die lasse ich liegen, bis Herr Harley den Brief von der Königin hat; andre Dinge von grösserer Bedeutung, von denen Sie eines Tages erfahren sollen, wenn die Entchen allen Schmutz aufgefressen haben. Also bleiben Sie eine Weile ruhig neben mir sitzen und sagen Sie kein Wort, das rate ich Ihnen, und wenn ich zu Bett gehe, nehme ich Sie mit und rede eine Weile mit Ihnen, also da setzen Sie sich. – Nun also, kommen Sie und lassen Sie uns sehn, was wir den naseweisen Bälgen zu sagen haben, dass sie uns nach elf noch nicht schlafen lassen. Ei, ich bin ein wenig ungeduldig, wie es Ihnen geht; nur nehme ich es als feststehenden Grundsatz, dass alles gut ist, wenn Sie schweigen, denn das ist die Art, wie ich an Ihnen handeln will; und wenn es etwas gibt, was Sie sofort wissen sollen, so werde ich mit der ersten Post schreiben, und hätte ich auch erst am Tage zuvor einen Brief abgeschickt. Merken Sie sich das, junge Frauen, und Gott, der Allmächtige, erhalte Sie beide und mache uns miteinander glücklich; und sagen Sie mir, wie die Finanzen zwischen uns stehn, damit Sie Zahlung erhalten, längst ehe sie fällig ist, und nicht in Verlegenheit kommen. Ich will, solange ich bleibe, kein Geld mehr aufnehmen, so dass Sie keine Angst um die Zahlung zu haben brauchen; aber lassen Sie es mich mindestens einen Monat vorher wissen, ehe Sie in Verlegenheit kommen. Merken Sie sich das, hören Sie, Ihr kleinen, lieben Burschen? Und lieben Sie Presto, wie Presto MD liebt, usw.
24. Sie werden vergnügtere Weihnachten haben als wir hier. Ich ging von der Kirche an den Hof, und in einem der Zimmer, in dem nur wenig Leute waren, trat ein Bursche in einem roten Rock ohne Schwert auf mich zu und fragte mich, wie es den Damen ginge. Ich fragte, welchen Damen. Er sagte, Frau Dingley und Frau Johnson. Gut, sagte ich, als ich zuletzt von ihnen hörte; und bitte, wann sind Sie herübergekommen? Sprach er: Ich bin nie in Irland gewesen; und gerade bei diesen Worten trat Lord Winchelsea zu mir, und der Fremde ging davon; als ich fortging, sah ich ihn noch einmal, und da entsann ich mich seiner; es war Vedeau, zum Henker. Ich ging zu ihm und entschuldigte mich: ich hätte den Kopf voll gehabt von dem, was ich Lord Winchelsea zu sagen hatte, usw. Ich fragte nach seiner Frau, und so war alles gut; und er fragte nach meiner Wohnung, weil er mich in Irland um einen Gefallen zu bitten hätte; ich soll irgend jemand irgend jemandem empfehlen; ich weiss nicht, was es ist. Als ich aus der Kirche kam, ging ich noch einmal zu Hofe, wo Sir Edmund Bacon mir die schlimme Nachricht aus Spanien sagte, von der Sie gehört haben werden, ehe dieser Brief Sie erreicht; soweit wir jetzt wissen, sind wir dort vernichtet worden, und es war wunderlich zu beobachten, dass der ganze Gesichtsausdruck des Hofes sich in zwei Stunden so gewandelt hatte. Lady Mountjoy nahm mich mit zum Essen nach Hause; ich blieb nicht lange und ging früh nach Hause; und jetzt bin ich ins Bett gestiegen, denn man muss seinen MD stets im Bett schreiben, das ist Grundsatz.
Herr Weiss und Herr Rot,
Schreiben Sie an MD nur im Bett
Herr Schwarz und Herr Braun,
Schreiben Sie an MD, wenn Sie ruhn;
Herr Eiche und Herr Weide,
Schreiben Sie an MD auf Ihrem Kissen.
Was ist denn das? Wahrhaftig, ich rieche Feuer; was kann das sein? Dieses Haus hat tausend Senkgruben im Leibe. Ich denke, es Donnerstag zu verlassen und nach gegenüber zu ziehn. Wahrhaftig, ich muss aufstehn und meinen Kamin ansehn, denn der Geruch wird stärker; warten Sie. – – Ich bin aufgewesen und in mein Zimmer gegangen; aber da ist alles in Ordnung, nur sass im Ofenvorsatz, um sich zu wärmen, eine Maus, die ich nicht fangen konnte. Ich habe dort auch nichts gerochen, aber hier in meinem Schlafzimmer rieche ich es wieder; ich glaube, ich habe die wollenen Vorhänge versengt, weiter nichts; aber finden kann ich es nicht. Presto ist verdammt albern heute Abend, wie? Ja, und so soll er auch sein. Aber wenn ich nun aufwachte und Feuer sähe? Nun, ich will es wagen, und also gute Nacht, usw.
25. Bitte, junge Frauen, wenn ich jeden Tag so viel schreibe, wie wird da dieser Bogen die Arbeit von vierzehn Tagen fassen und obendrein einen von Ihnen beantworten können? Daran denken Sie nie, aber lassen Sie mich nur wie einen Einfaltspinsel fortfahren. Ich wünsche Ihnen ein fröhliches Weihnachten und noch manches, manches mit Presto an einem hübschen Ort. Ich war heute um acht in der Kirche und habe das Sakrament genommen; und um zehn kam ich nach Hause. Dann ging ich um zwei zu Hofe. Es war ein Kettentag, das heisst ein Tag, an dem die Ritter des Hosenbandordens ihre Ordensketten tragen, aber die Königin blieb so lange beim Sakrament, dass ich heimging und mit meinem Nachbar Ford zu Mittag ass, denn heute essen alle Leute zu Hause. Es ist auch in jedem Haus in ganz England ein Kettentag, wenigstens wo Fleisch vorhanden ist: und das ist gut. – Ich will Ihnen ein gutes Wortspiel sagen; hier ganz in der Nähe behauptet ein Bursche, er könne Agues Fieber (sprich egjus); egoes, Plural von ego. heilen, und er hat ein Schild ausgehängt, auf dem sie aber Egoes geschrieben sind; als ein Herr und ich das sahen, sagte er: Wie kann der Bursche behaupten, Agues zu heilen? Ich sagte, das wüsste ich nicht, aber ich sei überzeugt, es geschehe nicht durch einen Spell. ›Zauber‹ und ›Orthographie‹. Das ist ausgeschlossen. Sie haben also den Bischof nach dem Wortspiel über Lord Stawells Bruder gefragt. Reingefallen! Habe ich Sie gefangen, junge Frauen? Müssen Sie sich durchaus einfallen lassen, nach halunkischen Wortspielen zu fragen, und noch dazu nach lateinischen? O, aber Sie haben mich erraten, und den Bischof nicht gefragt. O, aber Sie sind eine Närrin, und Sie haben doch gefragt. Vedeau bin ich heute bei Hofe wieder begegnet, und ich sah auch, dass er ein Schwert um hatte; ich denke mir, er hat Bankerott gemacht und hat sich nun ins Heer eingekauft, aber ich habe ihn nicht gefragt. Vedeau, glaube ich, heisst er; aber Parvisols Diener heisst Vedel, so ist es. Die Bankpapiere werden durch diese schlechte Nachricht wie Stockfische fallen, und vor zwei Tagen hätte ich zwölf Pfund bei meinem Handel verdienen können. Aber ich will nicht verkaufen, und mit der Zeit werden sie wieder steigen. Es ist wunderlich, dass Lord Peterborow diese Schlappe vor zwei Monaten schon vorausgesagt hat, als ich eines Abends bei Herrn Harley war; er sagte, wir sollten nur darauf gefasst sein, dass Stanhope Spanien noch vor Weihnachten verlieren würde; er wollte seinen Kopf dafür zum Pfande setzen und gab uns auch Gründe an; und obgleich Herr Harley das Gegenteil behauptete, hielt er doch an seiner Ansicht fest. Ich habe das heute Morgen bei Hofe Lord Anglesea erzählt, und ein Herr, der dabei stand, sagte, das habe er Lord Peterborow auch behaupten hören. Ich habe weise Leute sagen hören, eine arge Zunge könne viel ausrichten. Und ein alter Spruch behauptet:
Einmal erriet ich der Dinge Lauf,
Und ich gründete mein Ansehn darauf;
Dreimal riet ich daneben,
Aber mein Ansehn blieb am Leben.
Nun tut es Ihnen leid, mir nicht.
26. Beim Herrn Harry, ich werde hier mit Weihnachtsgeschenken zugrunde gerichtet: die Halunken im Kaffeehaus haben ihre Steuer erhöht, denn jeder gibt eine Krone, und ich gab aus Scham die meine dazu, abgesehn von vielen halben Kronen für die Pförtner grosser Männer, usw. Heute bin ich zu Wasser in die Altstadt gefahren und habe bei keinem geringem als dem städtischen Drucker gegessen. Zwischen uns besteht eine Freundschaft, die sich auf Gründen aufbaut, wie Sie sie erfahren sollen, wenn ich Sie sehe; aber der Regen überfiel mich, als ich von zu Hause nicht mehr weiter als eine Fahrt von zwölf Pence entfernt war. Ich sprach bei Herrn Harley vor, der nicht zu Hause war, gab seinem Pförtner meine halbe Krone und fuhr ins Kaffeehaus, wo mich der Regen bis neun Uhr festhielt. Ich habe heute Briefe vom Erzbischof von Dublin und Herrn Bernage erhalten; dieser schickt mir einen melancholischen Bericht über Lady Shelburns Tod und seine eignen Enttäuschungen; er möchte gern Hauptmann werden; wenn ich ihm helfen kann, so werde ich es tun.
27. Morgens. Ich hatte gegenüber für morgen eine Wohnung reserviert, und der Hund hat sie gestern einem andern vermietet; ich hatte ihm kein Handgeld gegeben, und daher konnte er es tun, wie es scheint; Patrick wollte, dass ich ihm Handgeld gäbe, um ihn zu binden, aber ich wollte nicht. Daher muss ich heute umherschlendern, um mir anderswo eine Wohnung zu suchen. Haben Sie jemals in England einen so gelinden Winter erlebt? Wir haben keine zwei Frosttage gehabt; aber dafür Regen; in sechs Wochen haben wir keine drei schönen Tage erlebt. O, potztausend, ich habe gestern Nacht gewaltig von MD geträumt, aber so wirr, dass ich kein Wort mehr darüber sagen kann. Ich habe Ford mit Lewis bekannt gemacht, und heute haben wir zusammen gegessen; abends sprach ich bei einem oder zwei Nachbarn vor, weil ich hoffte, den Weihnachtsabend dort verbringen zu können; aber niemand war zu Hause, sie waren alle ausgegangen, um mit andern lustig zu sein. Ich habe oft beobachtet, dass in lustigen Zeiten alle Leute unterwegs sind; wo zum Teufel stecken sie nur? Da ging ich denn ins Kaffeehaus und sprach ein Stunde lang mit Herrn Addison, dem schliesslich einfiel, dass er mir zwei Briefe zu geben hatte, die ich heute Abend noch nicht beantworten kann, und morgen auch nicht, das kann ich Ihnen versichern, junge Frauen, zählen Sie darauf. Ich habe mehr zu tun, als ungezogenen Mädchen zu antworten; es ist ein alter Spruch und ein wahrer: Werden Dir Briefe von MD's zugetragen, So beantworte Sie niemals in zehn Tagen.
28. Heute erhielt ich eine Einladung von Sir Thomas Hanmer, bei ihm zu essen: der berühmte Dr. Smalridge war dort, und wir blieben bis sechs sitzen; dann ging ich in meine neue Wohnung in St. Alban Street, wo ich dieselbe Miete (acht Schilling die Woche) für eine Wohnung zwei Treppen hoch bezahle; aber ich kann das Empfangszimmer benutzen, um vornehme Leute zu empfangen, und jetzt bin ich in mein neues Bett gestiegen, usw.
29. Sir Andrew Fountaine ist diese Woche sehr krank gewesen und schickte heute Morgen zu mir, ich möchte mit ihm beten; Sie wissen, das ist das letzte. Ich fand die Ärzte und alle rings um ihn in Verzweiflung. Ich las ihm Gebete vor und erfuhr, dass er alles geordnet hatte; als ich herauskam, fragte die Krankenpflegerin mich, ob ich es für möglich hielte, dass er am Leben bliebe, denn die Ärzte glaubten es nicht. Ich sagte, ich glaubte, dass er am Leben bleiben würde, denn ich habe die Saat des Lebens in ihm gefunden, die, wie ich beobachtet habe, selten versage; (ich habe sie auch in der armen teuersten Stella gefunden, als sie vor vielen Jahren krank war); und heute Abend war ich wieder bei ihm, und er hatte sich gewaltig erholt; ich hoffe, er wird aufkommen, und der Arzt zollte meinen Gründen Beifall; wenn er aber sterben sollte, so stände ich erbärmlich da. Der Staatssekretär (Herr St. John) liess mich einladen, bei ihm zu essen; Herr Harley und Lord Peterborow waren auch da, und abends kam Lord Rivers. Lord Peterborow geht in ein oder zwei Tagen nach Wien; er hat versprochen, mich dahin zu bringen, dass ich ihm schreibe. Herr Harley ging um sechs, wir aber blieben bis sieben. Ich nahm den Staatssekretär beiseite und beklagte mich bei ihm über Herrn Harley; er habe es bei der Königin durchgesetzt, dass sie auf die Erstlinge verzichtete, er habe versprochen, mich zu ihr zu bringen und einen Brief an die Bischöfe von Irland von ihr durchzusetzen; aber den zweiten Teil seines Versprechens habe er in sechs Wochen noch nicht erfüllt, und ich sei in Gefahr, meinen Ruf zu verlieren, usw. Er nahm die Sache gut auf, bat mich, Sonntag Morgen zu ihm zu kommen, und versprach, die Angelegenheit in vier Tagen zu erledigen; also werde ich in Kürze wissen, woran ich mich zu halten habe. – Es ist neun Uhr, und ich muss an die Arbeit gehn, Sie kleinen Halunkinnen; und also gute Nacht, usw.
30. Morgens. Es wird kalt, Sie Naseweisen! Eben erhalte ich Bescheid, dass es Sir Andrew Fountaine besser geht. Ich will aufstehn, denn meine Hände erstarren, während ich im Bett schreibe. – Abends. Jetzt, da Sir Andrew Fountaine in der Besserung ist, will er seine Ruhe haben. Ich sprach heute Morgen vor, um ihm Gebete vorzulesen, aber er hatte Befehl gegeben, dass man ihn nicht stören sollte. Ich habe ein Legat verloren, dadurch, dass er am Leben geblieben ist; denn er sagte, er hätte mir ein Gemälde und ein paar Bücher vermacht, usw. Ich machte dann meinem quondam Nachbarn Ford einen Besuch (und wissen Sie, was quondam heisst?) und er lud mich ein, bei ihm zu speisen, denn er speist an Operntagen stets zu Hause. Um sechs kam ich nach Hause, schrieb an den Erzbischof, arbeitete bis nach elf und stahl mich dann ins Bett, um diese wenigen Zeilen an MD zu schreiben, damit Sie wissen, dass es mir gut geht, während ich dies schreibe, und ich hoffe zu Gott, dass es MD ebenso geht. Ich wundere mich, dass ich Ihnen niemals von Politik schreibe; ich könnte Sie zum tiefsten Politiker der ganzen Gasse machen. – Nun, und wann sollen wir diesen Brief von MD, die Nr. 8, beantworten? Nicht vor dem nächsten Jahr, bei Gott! O Himmel, – bäh – aber das ist ja nächsten Montag. Wahrhaftig, wie? Ja: so was hab ich noch nicht erlebt. Bitte, bitte, Dingley, lassen Sie mich schlafen gehn, bitte, bitte, Stella, lassen Sie mich schlummern gehn und meine Kerze ausmachen.
31. Morgens. Es ist jetzt sieben, und ich habe ein Feuer; aber ich schreibe in meinem Schlafzimmer im Bett. Es ist kein Rasiertag, und also werde ich rechtzeitig fertig, um noch vor der Kirche zu Herrn St. John zu gehn; und morgen will ich den Brief unsrer MD beantworten.
Wollen Sie antworten auf MD's Schreiben,
So lassen Sie es am besten bis Neujahr bleiben:
Denn fängt das neue Jahr mit MD an,
Es ohne MD auch nicht enden kann.
Doch schreiben Sie zu Neujahr nicht,
MD Ihnen alle Knochen zerbricht. –
Aber Patrick sagt, ich müsste aufstehn. – Abends. Ich war heute früh beim Staatssekretär St. John und gab ihm eine Denkschrift, damit er für den Brief der Königin über die Erstlinge sorgt; er versprach, es in wenigen Tagen zu erledigen. Er sagte mir, er wäre bei dem Herzog von Malborough gewesen, der seine früheren Schritte und einen Anschluss an die Whigs beklage; er sei vor Alter, Beschwerden und Missgeschick ganz erschöpft. Ich schwöre, es tat mir leid, und ich glaube wirklich, sie tun nicht gut daran, den Mann zu sehr zu quälen, obwohl es seine eigne Schuld ist. Er ist habgierig wie die Hölle und ehrgeizig wie ihr Fürst: er wäre gern auf Lebenszeit Oberbefehlshaber geworden, und er hat alle Friedensunterhandlungen scheitern lassen, um sich seine Grösse zu erhalten und Geld zu machen. Der Königin hat er gesagt, er sei weder ehrgeizig noch habgierig. Sie sagte, wenn sie sich anständigerweise hätte umdrehn können, so hätte sie gelacht, und kaum habe sie sich bezwingen können, um ihm nicht einfach ins Gesicht zu lachen. Er schloss sich den abscheulichen Massnahmen des letzten Ministeriums an, weil die Minister ihm zu ihren eignen Zwecken zu Willen waren. Und doch ist er ein erfolgreicher General gewesen, und ich hoffe, er wird seinen Oberbefehl behalten. O Himmel, beachte Politik für MD! Nun, aber wenn sie Ihnen Spass macht, so will ich hin und wieder ein wenig davon einstreuen, und die meine kommt frisch aus den ersten Händen. Ich habe also bei Herrn Harley gegessen und bin um sechs nach Hause gegangen. Es waren viele Leute da, und ich war keineswegs lustig. Herr Harley liess mich ein paar Verse von Prior vorlesen. Ich las sie ganz einfach herunter, ohne jede schöne Betonung, und Prior schwor, ich sollte nie wieder Verse von ihm vorlesen. Aber er rächte sich und las ein paar von mir ebenso schlecht. Ich entschuldigte mich und sagte, ich sei berühmt dafür, dass niemand Verse schlechter vorläse als ich, und jedermann risse sie mir fort, wenn ich beginnen wollte. So hatten wir zu lachen. – Sir Andrew Fountaine ist immer noch krank. Ihn plagt irgendein Geschwür.
Den 1. Januar. Morgens. Ich wünsche meiner teuersten hübschen Dingley und Stella ein glückliches, neues Jahr und Gesundheit und Heiterkeit und einen guten Magen und Frs Gesellschaft. Fr = Foolish rogue, närrischer Kerl; Pdfr = Poor dear foolish rogue, der arme, liebe, närrische Kerl. Potztausend, ich wusste gar nicht, wie ich Fr. schreiben sollte. Ich fragte mich, woran es nur läge, jetzt fällt mir ein, dass ich immer Pdfr schreibe. Patrick wünscht mir ein glückliches neues Jahr und bittet mich, aufzustehn, denn es brenne ein schönes Feuer, und wahrhaftig, es ist kalt. Ich war gestern Abend so politisch gegen MD; nie sowas erlebt. Verschaffen Sie sich die Examiners Wörtlich »Untersucher«, eine Zeitschrift, die noch unter dem Ministerium Godolphins gegründet wurde, um den Umschlag in der Politik des Landes vorzubereiten und zu stützen. Swifts Mitarbeit war namentlich um die Zeit, aus der die obigen Briefe stammen, ausserordentlich rege und wertvoll. und lesen Sie sie; die letzten neun oder zehn enthalten die Gründe des jüngsten Wechsels und einen Bericht über die Missbräuche des letzten Ministeriums; die grossen Herren versichern mir, dass alles wahr sei. Sie sind auf ihre Ermutigung hin und unter ihrer Anleitung geschrieben worden. Ich muss aufstehn und Sir Andrew Fountaine besuchen; aber vielleicht kann ich heute abend auf MD's Brief antworten; also guten Morgen, meine Damen, guten Morgen.
Ich wünsche Ihnen beiden ein glückliches Jahr,
Roastbeef, Pasteten und kräftiges Bier:
Einen Teil Ihrer Lustigkeit wünsche ich mir
Ach, wäre ich dort, oder Sie wären hier!
Und Sie sind mir ein naseweis-liebes Paar!
Nochmals guten Morgen, liebe Burschen; man kann
Ihretwegen nicht aus dem Bett kommen. – Abends.
Heute morgen habe ich Lady Kerry und Lord Shelburn besucht, und ich musste bei ihnen essen. Sir Andrew Fountaine geht es besser. Und jetzt kommen Sie und lassen Sie sehn, was dieser naseweise, liebe Brief von MD besagt. Komm her, Brief, komm zwischen den Blättern hervor; hier hegt er darunter, aber er will nicht herauskommen. Komm her, ich sag es noch einmal! Also, hier ist er. »Was hat Presto mir zu sagen?« fragt er. Komm und lass mich für dich deiner Herrin antworten. Also den Kopf hoch und sei ein braver Brief! So. Bitte, und wieso haben Sie mit Presto Schritt gehalten, Frau Stella? Sie schreiben Ihren achten, als Sie meinen achten erhalten: ich aber schreibe meinen zwölften, als ich Ihren achten erhalte. Bedenken Sie nicht, dass auch noch welche unterwegs sein müssen, Sie Einfaltspinsel? Was sagen Sie nun? Und also haben Sie Prestos kleinen Geburtstag gefeiert, das glaube ich: wollte Gott, ich wäre bei dem Toast zugegen gewesen; lieber als hier, wo ich keinerlei Vergnügen kenne, nichts, als ewig Geschäfte auf dem Hals. Ich werde mit der Zeit weise werden: aber nichts mehr davon: nur sage ich von Herzen und aus dem Innersten Amen, auf dass wir nie wieder zehn Tage hintereinander getrennt werden, solange der arme Presto lebt. – – – – – Ich kann so dicht hinter melancholischen Reden nicht gleich wieder lustig werden; deshalb habe ich die vielen Striche gemacht, und jetzt ist alles wieder gut. Ja, Sie sind eine anmassende Schlumpe, wahrhaftig, mit Ihrem vierten und fünften am Rande und Ihrem Tagebuch und all dem andern. Wind – wir haben hier keinen Wind gehabt, nichts Aussergewöhnliches. Wir hatten ihn einmal, als Sie ihn nicht hatten. Aber es ist ein alter Spruch und ein wahrer:
Ich hasse den Wind von vorn und von hinten,
Aus den Backen mit Augen und aus den blinden.
Ihr Schornstein herunterfallen? Gott behüte Sie. Ich denke mir, Sie meinen nur einen oder zwei Ziegel; aber das ist eine verdammte Lüge von Ihnen, dass Ihr Schornstein von dem Wind aufs nächste Dach geworfen wurde. Dergleichen binden Sie uns lieber nicht auf; das hat hier keinen Kurs; halten Sie sich ein wenig an die Möglichkeiten. Lord Hertford hätte sich einer solchen Übertreibung geschämt. Sie sollten ein wenig acht geben, mit wem Sie reden; wenn man sich das erst einmal angewöhnt hat, ist es schwer, wieder davon loszukommen. Jemmy Leigh spricht davon, hinüberzugehn; aber quando? Ich weiss nicht, wann er reisen wird. O, jetzt haben Sie meinen neunten, jetzt, wo Sie mich eingeholt haben; ja prosit Mahlzeit, eingeholt! Ich kenne die ganze Geschichte mit Lady S. Will niemand dieser verdammten .... den Hals abschneiden? Fünfhundert Pfund nennen Sie eine erbärmliche Bezahlung dafür, dass jemand drei Monate lang das Leben eines Königs führt? Man sagt, sie sei vor Gram gestorben, und zum Teil, weil sie wegen irgendeines Zanks zwischen ihren Dienstboten vor Gericht erscheinen musste. – Der Bischof von Clogher hat Ihnen eine Broschüre gezeigt. Swifts Schrift über den Grafen von Wharton. Nun, an derlei Dinge müssen Sie nicht so ohne weiteres glauben; die Leute sagen allerhand. Die Charakterschilderung gilt hier als ausgezeichnet, aber die meisten der angeführten Tatsachen sind Kleinigkeiten. Sie ist hier zuerst als Privatdruck erschienen; und dann riskierte es irgendein verwegener Hund, sie öffentlich zu verlegen, und er hat in zwei Tagen zweitausend Exemplare verkauft. Meinen Sie, Sie wüssten es, Unverschämte? Wie kommen Sie dazu, so etwas zu denken? Zum Henker, mit Ihren Parlamenten! Der Erzbischof hat mir davon erzählt; aber wir geruhen nicht, hier irgend etwas davon zu wissen. Nein, nein, keine Schwindelanfälle mehr; danke Ihnen, Stella, dass Sie fragen; danke Ihnen; Gott, der Allmächtige, segne Sie für Ihre Güte gegen den armen Presto. Sie schreiben an Lady Giffard und Ihre Mutter über das, was ich Ihnen riet, als es zu spät ist. Immerhin denke ich mir, diese schlimme Nachricht wird den Kurs so stark herunterdrücken, dass man sehr vorteilhaft wird einkaufen können. Ich habe die Absicht, das Wagnis zu begehn und Ihre Mutter eines Tages zu besuchen, wenn Lady Giffard ausgegangen ist. Also behalten Sie Ihren Rathburn und so weiter. Ich dachte, er sollte Ihr Geld auf seine Häuser einzahlen, die abgerissen werden sollen, da bei dem, wie heisst es gleich? – Nun, Frau Dingley, ich habe Ihre Einlage nach Bristol geschickt, aber von Raymond habe ich seit seiner Abreise nichts mehr gehört. Kommen Sie, kommen Sie, junge Frauen, ich habe ein schönes Feuer; es kostet mich zwölf Pence die Woche, und ich fürchte, sogar noch etwas mehr; ärgern Sie mich nur, dann lasse ich mir auch in meinem Schlafzimmer noch eins machen. Nein, habe ich Ihnen nicht eben schon gesagt, dass wir hier keinen starken Wind haben? Haben Sie das schon wieder vergessen? – Da kommen Sie schon wieder, alberne Stella! Weshalb sagt Ihre Mutter, meine Kerzen seien skandalös? Es sind gute Sechs-aufs-Pfund, und sie sagte, ich sei recht verschwenderisch, dass ich sie auch bei Tageslicht brennte. Weniger als eine brenne ich nie auf einmal. Was wollen die Leute? Der Teufel hole Hawkshaw. Er schreibt mir, er habe die Kiste nicht, und am nächsten Tage sagt Sterne mir, er habe sie vor vierzehn Tagen abgeschickt; neulich konnte Patrick ihn nicht finden; aber morgen; liebes Herz und Leben, ärgern Sie mich? Ärgert Stella Presto? Das Lähmungswasser ist in der Kiste; es war zu gross für ein Paket, und ich fürchtete, es möchte zerbrechen. Leigh war damals nicht in der Stadt, sonst hätte ich es Sterne nicht anvertraut, obwohl ich ihm genügend Freundschaftsdienste geleistet habe, um noch mehr Gefälligkeiten von ihm verlangen zu können. Ich habe keine Ruhe, bis Sie sie erhalten haben, oder bis sie zu Ihnen unterwegs ist. Armer, lieber Schelm, wie unartig, zu meinen, es könnte mich ärgern: wie hätte ich es mir je vergeben können, wenn ich irgend etwas versäumte, was sich auf Ihre Gesundheit bezieht? Dann wäre ich ja ein Satan ... Sehn Sie nur, wie weit ich von Stella zurücktreten muss, weil ich fürchte, sie glaubt, der arme Presto sei mit ihren Kleinigkeiten nicht sorgfältig umgegangen; ich weiss ganz genau, ich habe sie sofort der Bestellung gemäss gekauft, sie mit eignen Händen gepackt und zu Sterne geschickt, und sechsmal war ich bei ihm, damit er sie abschickte. Es freut mich, dass Ihnen die Gläser gefallen. Ich habe jetzt eine neue Samtmütze, die Lord Herbert gekauft hat und mir eines Morgens schenkte, als ich zum Frühstück bei ihm war; er war so lustig und behaglich, wie ich ihn nur je gesehn habe; und doch hatte er eine halbe Stunde zuvor eine Forderung erhalten und focht eine halbe Stunde darauf ein Duell aus. Es war vor etwa zehn Tagen. Sie irren sich in Ihren Vermutungen über die Tatler; den über die Nasen und den über die Religion habe ich nicht geschrieben, und seit einiger Zeit schicke ich ihm auch keine Ideen mehr. Wahrhaftig, Stella, als ich Ihren Brief las, war ich keineswegs unruhig; aber als es galt, die Einzelheiten zu beantworten, und ich fand, dass Sie Ihre Kiste nicht erhalten haben, da schmerzte es mich bis ins Herz hinein, denn ich meinte durch Ihre kleinen Worte hindurch zu hören, dass Sie glaubten, ich hätte mir nicht die gebührende Mühe gegeben. Aber es ist in dieser Sache irgend etwas versehen worden; ich werde das morgen erforschen und an Sterne schreiben, aus Furcht, er möchte sonst wieder nicht zu Hause sein. – Und bitte, bitte, Presto, jetzt, bitte. – Nein, Raymond war nicht mehr als viermal bei mir, solange er in der Stadt war, und auch da nur, während ich mich anzog. Frau Fenton hat mir wieder einen Brief geschrieben wegen irgendwelchen Geldes, das Lady Giffard von ihr in Händen hat; es war mir von meiner Mutter anvertraut worden und soll ihrem Mann nicht in die Hände fallen. Ich schicke meine Briefe regelmässig alle vierzehn Tage ab; und wenn Sie sie öfter haben wollen, so geht das auch, aber dann werden sie kürzer. Bitte, lassen Sie Parvisol das Pferd verkaufen. Ich glaube, ich habe Ihnen schon in einem früheren Brief davon gesprochen; ich freue mich, dass Sie es los sind, und ich war unruhig, solange ich dachte, Sie ritten es noch; aber wenn er oder irgend sonst jemand Ihnen ein andres kaufen wollte damit Sie oft reiten können, weshalb tun Sie es nicht?
2. Heute früh bin ich zum Schatzsekretär St. John gegangen, und er sagte mir im Namen des Herrn Harley, dass die Vollmacht in Sachen des Freibriefes wegen der Erstlinge jetzt entworfen sei, sie muss erst durch mehrere Bureaus laufen, und das wird einige Zeit in Anspruch nehmen, weil man in allen Dingen, die die Königin bewilligt, sehr besonnen vorgeht; aber er versichert mir, dass es bewilligt und erledigt und unanfechtbar ist, und er bittet, mir keinerlei Sorge zu machen. Ich will morgen noch einmal an den Erzbischof schreiben und ihm das sagen, und ich wollte, Sie sagten es auch bei Gelegenheit. Vom Staatssekretär ging ich zu Herrn Sterne, der mir sagte, er wolle Ihnen heute Abend schreiben, die Kiste müsse in Chester liegen; ein Freund von ihm gehe sehr bald hinüber und werde sie mitnehmen. Gegessen habe ich bei dem Herrn Staatssekretär St. John, und um sechs ging ich in Darteneufs Haus, um ein wenig Punsch zu trinken, mit ihm, Herrn Addison und dem kleinen Harrison, einem jungen Dichter, dessen Glück ich machen will. Steele sollte auch dort sein, aber er kam nicht, wie er denn, seit ich ihn kenne, noch keine zwei Verabredungen innegehalten hat. Ich blieb bis nach elf, und jetzt liege ich im Bett. Steeles letzter Tatler ist heute herausgekommen. Sie werden ihn sehn, ehe dieser Brief Sie erreicht. Er hat nicht einmal Herrn Addison etwas davon gesagt; der war ebenso erstaunt wie ich, aber die Wahrheit zu sagen, so wurde es Zeit, denn er begann grausam stumpf und trocken zu werden; meines Wissens hat man ihm mehrere gute Ideen gegeben, an die er sich halten konnte, aber er war so träge und der Arbeit so müde, dass er nichts verbessern wollte. Ich denke, ich werde dies übermorgen abschicken soll ich es tun, ehe der Bogen voll ist, Dingley?
3. Gestern rief mich Lord Peterborow in einen Barbierladen, und dort haben wir tiefe Politik geredet; er bat mich, heute mit ihm im Globe auf dem Strand zu essen; er sagte, er wolle mir so deutlich zeigen, wie Spanien zu bekommen sei, dass ich unmöglich daran zweifeln könnte. Ich ging also heute hin und sah ihn unter einem halben Dutzend Rechtsgelehrter und Anwälte und Galgenstricke, für die er vor seiner Abreise Urkunden und dergleichen unterschrieb, denn er geht morgen nach Wien. Ich blieb bis nach vier unter dieser schäbigen Gesellschaft sitzen, aber von Spanien habe ich nichts gehört; nur schliesse ich aus dem, was er mir früher sagte, dass er fürchtet, auf seiner gegenwärtigen Reise nichts Gutes ausrichten zu können. Wir wollen einen gewaltig regen Briefwechsel unterhalten. Ich nahm also Abschied von ihm und ging zu Sir Andrew Fountaine, dem es weit besser geht. Hach Hause kam ich, wenns gefällig ist, um sechs, und bis nach elf habe ich gearbeitet.
4. Morgens. Morgen, Ihr kleinen Lieben. Ei, traun, ich habe geträumt; ich sollte, weshalb, das weiss ich nicht, ins Gefängnis kommen; und ich fürchtete mich so vor einem schwarzen Loch; und dann dachte ich, alles, was ich gestern über Sir Andrew Fountaines Krankheit erfahren habe, sei von der armen Stella gemeint gewesen. Das schlimmste bei Träumen ist, dass man genau in der Stimmung erwacht, in der sie einen verlassen. Soll ich dies heute abschicken? Von Herzen gern. Es fehlen noch zwei Tage an den vierzehn; aber vielleicht möchten MD gern bald das runde Dutzend haben; und wie haben Sie mich dann eingeholt mit Ihrem achten, junge Frauen? Aber freilich sollten Sie eigentlich zweimal so langsam schreiben wie ich, weil Sie zwei sind, das gebe ich zu. – Nun, ich will diesen Brief an meiner Morgenkerze versiegeln und mit in die Stadt nehmen, denn ich esse in der Altstadt, und dann will ich ihn mit meinen eigenen schönen Händen in der Post abgeben. Also lassen Sie sehn, ob ich MD irgend etwas Neues mitzuteilen habe. Man sagt, es werde bald eine Untersuchung über die Missbräuche des letzten Ministeriums stattfinden; und das ist auch nötig, um seine Verabschiedung zu rechtfertigen. Atterbury, so denken wir, wird Dechant der Christuskirche in Oxford; das Kollegium freilich hätte Smallridge vorgezogen. – Aber was geht all das Sie an? Was fragen Sie nach Atterburys und Smallridges? Nein, Sie fragen nach nichts als Presto, wie? Nun will ich aber aufstehn und Ihnen Lebewohl sagen; und doch mag ich noch nicht, weil noch ein grosses Stück Papier übrig ist, auf dem man schwätzen kann; aber Dingley will es; ja, sagt sie, machen Sie Ihre Tagebücher kürzer und schicken Sie sie öfter; und das will ich auch tun. Und auf eine andre Weise habe ich Sie auch betrogen; denn dies ist beschnittenes Papier, und es fasst mindestens sechs Zeilen weniger als die früheren Bögen. Ich will Ihnen ein hübsches Kompliment sagen, das ich Lord Carteret gemacht habe. »Also«, sagt er, »Lord....... erreichte mich ....« »Nein«, sagte ich, »Lord....... kann Sie nie erreichen!« Wir machen hier alle bisweilen Wortspiele. Ich entsinne mich nicht, von den Ministern auch nur ein einziges gutes gehört zu haben, und das ist wirklich eine Schmach. Henley ist zu Weihnachten aufs Land gegangen. Der Gelbschnabel kommt ohne seine Frau her und macht kein Haus; ich sollte in Speisehäusern mit ihm essen; aber das habe ich einmal getan, und ich werde es nie wieder tun. Er hatte mich im Kaffeehaus eine Weile nicht mehr gesehn, und als er nach mir fragte, bat er Lord Herbert, mir zu sagen, ich sei nach dem Geheiss Melchisedeks ewig eine Bestie! Haben Sie je die Schrift gelesen? Er hatte nur das Wort Priester in Bestie verwandelt. – Ich glaube, ich bin bezaubert, dass ich Ihnen soviel schreibe, Sie kleinen MD. Lassen Sie mich los, bitte, ja? Heute Abend will ich wiederkommen, angetan mit einem schönen, saubern Bogen; aber jetzt will ich weder noch auch kann ich längerbleiben; nein, ich will nicht und wenn Sie noch so sehr schmeicheln; nein, nein, sehn Sie fort; lächeln Sie mich nicht an, und sagen Sie mir nicht: Bitte, bitte, Presto, schreiben Sie noch ein wenig mehr. Ach, Sie sind eine Schmeichelschlumpe, ja, das sind Sie. Nein, aber, bitte, drehn Sie sich um, und lassen Sie mich gehn, ja? Seien Sie ein braves Mädchen, und tun Sie's. O, potztausend, jetzt ist meine Morgenkerze ausgegangen, und ich muss jetzt fort, allem zum Trotz; denn mein Schlafzimmer ist dunkel durch die Vorhänge, und ich liege auf der verkehrten Seite. Also leben Sie wohl, usw.
Ich sitze fast in Finsternis; ich muss mir, wenn ich aufgestanden bin, eine neue Kerze kommen lassen, um diesen Brief versiegeln zu können; aber falten will ich ihn noch im Dunkeln; und lesen Sie dies, so gut Sie können, denn ich sehe nur das Papier, auf dem ich schreibe. Meine Empfehlung für Frau Walls und Frau Stoyte.
Gott der Allmächtige segne Sie, usw. Was ich schreibe, kann ich nicht sehn; aber ich will es falten und nicht mehr ansehn.