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Viereckig liegt der Platz. Die Bäume, Gitter
und Häuser rings sehn mich quadratisch an,
und in der Mitte trabt ein Marmorritter,
ein unbeschreiblich kaiserlicher Mann.
Ich sitz und knack an Papageiennüssen
und bin schon bis zur dreißigsten gediehn –
da hab ich plötzlich daran denken müssen:
Was macht wohl jetzt, im Augenblick, Berlin?
Vor Josty staut sich hier und da ein Wagen.
Ein Dicker kauft ein Acht-Uhr-Abendblatt
(um Viertel sechs) – zwei dünne Kellner tragen
das Eis, das Jeder zu verzehren hat.
Und in der Untergrundbahn Kellerräumen
ruft Einer: »Wolln Sie nich den Korb wechziehn?«
»Sie Lümmel!« hallt es noch in meinen Träumen ...
Was macht wohl jetzt, im Augenblick, Berlin?
Kaufleute schuften. Alle Uhren treiben.
Und alle Welt hat Dienst. Kein Mensch flaniert.
Ein Redakteur darf einen Aufsatz schreiben
auf Poincaré, der doch nicht inseriert.
Die Damen gehen shopping voller Eile
und wackeln emsig mit dem Hinterteile ...
Auch dieser Platz war einmal ohne Tadel;
hier wohnte früher guter, alter Adel.
Jetzt kümmert sich kein feiner Mann um ihn.
Vielleicht aus Neugier jener oder dieser...
Ich, aber denk als alter Spree-Pariser:
Wie lieb ich dich! Von weitem. Mein Berlin –!
1924