Otto Julius Bierbaum
Pankrazius Graunzer
Otto Julius Bierbaum

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VII.
Ein ganz kurzer Brief des Herrn Pankrazius Graunzer an dieselbe Adresse. Handelt von dem vorigen Brief.

Kiebitzhof, den 26. März.

Lieber Peter!

Unter meinem vorigen Briefe wirst Du eine radirte Stelle gesehen haben. Ich gestehe Dir, daß das wegradirte »Nachschrift« geheißen hat. Ich habe es aber vorgezogen, einen eigenen Brief statt einer Nachschrift zu schreiben, damit ich mich nicht eines spezifisch weiblichen Fehlers schuldig mache.

Was ich Dir nachschriftlich schreiben wollte, ist aber dies: Mein voriger Brief hat einen etwas grätigen und dozirenden Ton, der mir selber nicht gefällt. Um so weniger, als sich all' das, was ich darin sage, in ruhiger Entwickelung plausibler gestalten ließe. Trotzdem habe ich Dir den Brief geschickt. Erstens, weil es nöthig war, daß ich Dir für Deine üblen Witze die Leviten las, und dann, weil Du gerade auch aus dem Tone erkennen magst, in welcher seelischen Verfassung ich mich befinde.

Sobald der Gedanke an's Weib Besitz vom Gehirne eines Mannes nimmt, schlägt sich der Humor in die Büsche.

Fast hätt' ich Lust, mir die Sache doch noch 'mal zu überlegen, aber ich fürchte, es käme nur zu einem Aufschieben, und da will ich denn doch lieber gleich in den Apfel beißen, wo er am sauersten ist.

Dein                
Pankraz.

 

Bemerkung des Adressaten:

Armer Krazi! Entschuldigt sich! Aber er thut mir leid. Mir thun immer die Leute leid, die gute Kerle sind und schimpfen müssen. Das hatte die Religion vor der Naturwissenschaft voraus, daß sie die Leute nicht brummig machte.


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