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Schwesterngesundheit,

am Namenstage des Hochw. Großmeisters von B*n.
1783.

Wenn unser Meister Ignatz heißt,
Und unser Mund den Namen preist,
So müßt ihr drum nicht glauben,
Daß wir auch Jesuiten sind,
Und gerne jedem schönen Kind
Die jungen Männer rauben.

Nein, Schwestern, unser Ignatz hat
Noch keinen Heiligenornat
Vom obern Kirchenhirten;
Doch schätzen wir den Edlen sehr,
Und lieben ihn unendlich mehr
Als den Kanonisirten.

Der Orden, dem wir zugethan,
Baut nicht am römischen Vatikan,
Baut Menschenwohl hienieden,
Und alle seine Satzungen
Sind von den Jesuitischen
Gar himmelweit verschieden.

Sankt Ignatz schuf aus Ueberdruß
Ob seinem Loch im rechten Fuß
Sich seinen neuen Orden;
Der uns zusammen hat gesellt,
Ist nicht aus Spleen und Haß der Welt
Zum Logestifter worden.

Sankt Ignatz war den Mädchen gram,
Und wo ihm eins nur nahe kam,
Da fing er an zu lästern;
Wir hegen keinen solchen Groll,
Wir feuern oft auf euer Wohl,
Und nennen euch gar Schwestern.

Wir prüfen unsern Heldenmuth
Durch Wind und Wasser, Feu'r und Blut,
Und wagen Leib und Leben;
Sankt Ignatz, daß er Muth bewies,
Ließ in der Schule zu Paris
Sich einen Schilling geben.

Sankt Ignatz sandte Jünger gar
Nach Indien, der Heiden Schaar
Zu tödten und zu plündern;
Wenn Maurer nach den Ländern ziehn.
So werden sie die Heiden drin
Eh' mehren, als vermindern.

Drum, daß wir nicht wie Ignatz thun,
Das glaubt ihr, liebe Schwestern, nun
Wohl ohne mein Betheuern;
Denn stünden wir in seiner Pflicht
Wir würden aus Kanonen nicht
Auf euer Wohl jetzt feuern.

*


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