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Aus einer kleinen niedrigen Tür der blinden Tempelmauer tauchte eine Gestalt auf, blieb stehen, starrte lauschend durch die zunehmende Monddämmerung, und bewegte sich darauf auf den Turm zu, der seine düsteren Götterbilder zum Himmel streckte. Es war ein altes Weib in einem grauen Kittel, der ihre Gestalt einhüllte und auch Kopf und Haar bedeckte. Sie starrte spähend zu dem dunklen Palmenhain hinüber, der die Abfallstelle des Tempels war, und durch den ein Pfad zur Stadt führte. Der Fremde schien mit den Verhältnissen vertraut zu sein, da er diesen unreinen und öden Ort zum Stelldichein gewählt hatte.

Da sah sie drüben eine Gestalt – einen Brahmanen im langen, weißen Gewand. Erschrocken trat sie in den Schatten des Turmes zurück; der Brahmane aber hatte sie entdeckt, es war ihr unmöglich, ihm ungesehen im Mondlicht zu entschlüpfen. Sie ging darum quer über den offenen Platz zwischen Tempel und Hain.

»In wessen Auftrag gehst du hier?«

Die Frau wunderte sich über den fremden Klang der Stimme, über die blitzenden Augen und das Lächeln der großen weißen Zähne. Sie sah gleich, daß es keiner von den Brahmanen des Tempels sei. Im selben Augenblick begriff sie, daß er es war, den man sie zu suchen ausgesandt hatte.

Davis besaß eine Brahmanentracht von seinem früheren Aufenthalt in Indien her, wo er häufig verkleidet herumgestreift war. Er erkannte die Daja, die morgens die Dewadasen zum Kali-Tempel begleitet hatte.

Sobald sie durch die Tür in der kleinen Mauer gekommen waren, wurde sie gesprächig. Er aber verstand nur aus ihrem Geflüster, daß die Dewadasi Kantra hieß und der ehrenwerten Golla-Kaste angehörte.

Es war dunkel, wo sie gingen, an dem Gestank und dem raschelnden Leben über ihren Köpfen aber merkte er, daß sie sich in dem Fledermaus-Gang befanden. Da fühlte er am Luftzug, daß sie in einen größeren und weiteren Raum kamen; durch Oeffnungen im Dach fiel das Mondlicht auf eine tanzende Steingöttin, die vier Arme über ihren Kopf hob, mit einem geheimnisvollen Lächeln um die schmalen Augenritzen; er sah Säulen im Viereck, hinter- und nebeneinander, wie die Felder eines Schachbretts, die sich in unübersehbaren Reihen in der Dunkelheit verloren.

»Warum führst du mich durch die Halle der tausend Säulen?«

»Um niemandem zu begegnen.«

»Wem sollen wir begegnen?«

»Es ist die Liebesstunde des Gottes, wo die Brahmanen in seiner Schlafkammer ein und ausgehen. Heute war es Kantras Nacht, Ramalingam aber ist heute nachmittag krank geworden.«

»Ist er ihr Herr?«

»Ja, durch ihn kommt der Gewaltige zu Kantra, wenn es ihre Nacht ist. Aber er ist alt und verträgt nicht mehr viel.«

Endlich waren sie am Ziel. Eine Tür öffnete sich in der Dunkelheit, und die Daja führte ihn bei der Hand in einen Raum, der so klein war, daß der Laut ihrer Schritte keinen Widerhall gab.

Sie zündete einen Lichtstummel an, und Davis begriff, daß sie sich in ihrem Zimmer befanden. Es hatte keine Fenster, nur eine viereckige Luke hoch oben, die mit einem Tuch verhängt war. Von der Decke hing eine Lehmkruke herab, mit einer heiligen Basilwurzel voll hellroter Blumen; in der einen Ecke stand ein Mattenbett. Aus einem alten ungelüfteten Schrank roch es stark nach getrockneten Nelken, und aus Kleidern, die an den Wänden hingen, kam ein unreiner Frauendunst, der ihm Uebelkeit verursachte.

»Warte!« sagte die Alte, steckte den Lichtstummel in einen Eisenspieß an der Wand und verschwand in der entgegengesetzten Ecke durch eine Tür, die so niedrig war, daß sie sich bücken mußte.

Davis wartete. Außer dem Mattenbett und einem kleinen Tisch aus Sandelholz war keine Sitzgelegenheit da. Er setzte sich mit untergeschlagenen Beinen aufs Bett und überdachte seine Lage. Fast war er im Begriff, seine Kühnheit zu bereuen, als er ein Rascheln an der Tür hörte und eine Gestalt in der Ecke auftauchen sah, die einen Schal um Kopf, Schultern, Hüften geschlungen hatte, der ihr bis auf die nackten Füße fiel, wo Ringe beim Schein der Kerze an den Zehen blitzten.

Die Tür wurde von einer unsichtbaren Hand geschlossen. Sie waren allein.

Ein starker, würziger Wohlgeruch, worin Rosenöl der wichtigste Bestandteil war, strömte ihm aus der dunklen Ecke entgegen, wo die Gestalt unbeweglich stand.

Er erhob sich und wollte auf sie zugehen, sie aber streckte die Hand abwehrend aus, und als er gehorchte, kam sie zögernd auf ihn zu, bis sie ihm so nah war, daß er sehen konnte, wie ihre großen blanken Augen ihm entgegenleuchteten.

Der abweisende Stolz vom Morgen war nicht mehr in ihnen, sie hatten einen seltsam verzauberten Blick, der wie im Schmerz an ihm hing, während sie mit gebeugtem Kopf vor ihm stand, die blutroten Lippen im Takt des Pulsschlages bebend.

Er beugte sich herab, griff nach ihrem Fuß und hob ihn auf, um zu sehen, ob der Ring bereits wieder instand gesetzt und an seinem Platz sei. Sie las die Frage in seinen Augen, als er zu ihr aufblickte, und lächelte mit weißen Zähnen.

Ihr Fuß bebte, während die gesalbte Haut in seiner heißen Hand lag. Sie streckte ihre nackten Arme abwehrend aus; das Licht brach sich in den Schlangenreifen. Da ließ er ihren Fuß los, griff mit beiden Händen um ihre rechte Hand und zog sie neben sich auf das Mattenlager.

Sie folgte ihm widerstandslos, ihre Augen wichen nicht von den seinen. Er sah, wie das Erstaunen, neben dem Fremden zu sitzen, ihr Bewußtsein langsam erreichte, ohne daß die Verzauberung dadurch gebrochen wurde.

Seine Hände glitten an ihren Armen entlang, als sie aber über ihre feste, runde Brust tasteten, die von zwei sich kreuzenden Seidentüchern gehalten wurde, brach die Verzauberung, und das Bewußtsein erlangte wieder Herrschaft über ihr Gemüt. Sie schob seinen Arm beiseite und wollte aufspringen, er aber hielt sie zurück. Sie drückte sich gegen die Wand und bebte in seinem Arm, ihre Brust wogte und die Pupillen erweiterten sich im Takt mit dem klopfenden Puls.

Er sprach zu ihr von ihrer Schönheit. Sie schien seine Worte nicht zu verstehen, wie sie so zurückgelehnt lag, die Augen auf ihn geheftet, geblendet von dem Licht in seinem Blick, dem seltsamen Klang seiner fremden Stimme lauschend. Seine Hand strich beruhigend über ihren Arm; er flüsterte all die süßen Worte, deren er sich auf hindustanisch erinnern konnte, bis es ihm schließlich glückte, die Unruhe ihres Gemüts zu dämpfen. Und jetzt hörte er zum erstenmal ihre Stimme.

»Warum wolltest du mich treffen?«

»Weil du so schön bist.«

Sie lächelte; klein und spitz und gelb, wie die eines schuldfreien Raubtieres, waren die Zähne, die sie zeigte.

»Wo ist dein Kamerad?«

»Er reist in den ›Blauen Bergen‹, während ich bei dir bleibe.«

»Bei mir?«

Ihre Augen wurden feucht; sie wandte sich zu ihm und berührte seine Hand.

»Weißt du nicht, daß ich die Braut des Gewaltigen bin?«

»Ja, aber ich weiß auch, daß du dir wählen kannst, wen du willst, wenn du nicht beim Gott bist. Ich weiß, daß du dir Reichtum und Gold zu seiner Ehre sammeln kannst.«

Ihre Augen streiften ihn musternd, von dem schwarzen Haar – den Turban hatte er der Wärme wegen abgenommen – über die viereckige, kräftige Stirn, die dicken Brauen, über die glatten Backen, den starken, geraden Hals und längs der Arme über die kurzen, schwieligen Hände, die ihre willenlose Hand fest umspannten. Sie verglich ihn in Gedanken mit dem, was sie kannte, und der dunkle Schmerz, den er bereits einmal in ihrem Blick gesehen hatte, brach von neuem hervor.

»Du bist ein Kastenloser, ein Unreiner,« sagte sie, zog ihre Hand aus der seinen und versuchte aufzustehen; er aber hielt sie zurück.

»Ich muß diesen Schleier verbrennen,« sagte sie und spreizte ihn mit zwei Fingern ihrer linken Hand vor seinen Augen, »ich muß dieses Kleid wechseln,« – sie strich mit der Hand über das Seidentuch auf ihrer Brust – »darf es nicht berühren, bevor es dreifach gereinigt ist, weil ich an deiner Seite sitze, du kastenloser Fremdling. Ich muß meine Augen viele, viele Male in dem heiligen Wasser baden, weil sie sich für dich geöffnet haben.«

»Was schadet das? – Für das Gold, das ich dir geben werde, wenn du die meine gewesen bist, kannst du dir so viele Schleier und Gewänder kaufen, wie du willst, – und deine Augen werden von dem heiligen Wasser nur noch schöner werden.«

»Wie soll ich je wieder bei dem Gewaltigen schlafen, wenn ich mich mit einem Kastenlosen beschmutzt habe? – Er kann meine Gedanken lesen, ohne daß ich sie ihm sage.«

»Warum willst du bei ihm schlafen? Hat er nicht Frauen genug außer dir? – Ich kann dir soviel Gold geben, daß du seiner Gnade nicht bedarfst.«

»Er wird mich mit seinem Zorn verfolgen,« sie zog sich schaudernd gegen die Wand zurück und ihr Gesicht verdunkelte sich.

»Du kannst mir dorthin folgen, wo meine Götter herrschen und wo seine Macht nicht mehr hinreicht.«

Sie sah ihn erstaunt an. Das konnte ihr Sinn nicht fassen.

»Das ist unmöglich,« sagte sie nach einer Weile – »sein Zorn reicht über die ganze Welt. Weißt du, welche Strafe diejenige trifft, die sich einem Kastenlosen hingibt?«

Ihre Finger spielten auf seiner Brust, während sie sprach, und ihre Augen hingen an dem Lächeln seines Mundes.

»Wenn jemand erfährt,« – er merkte an dem Beben, das durch ihren Körper ging, daß ihr Wille sich bereits dem seinen gebeugt hatte – »wenn jemand erfährt, daß ich die deine gewesen bin, dann werden mir Nase und Ohren abgeschnitten, und ich werde von dem Angesicht des Gewaltigen verjagt. Das ist die Strafe.«

»Wie sollte jemand davon erfahren?« flüsterte er, seinen Mund dicht an ihrem Ohr, so daß er durch den Ambra den süß berauschenden Urduft ihres Haares spürte, während sie den warmen Hauch seines brennenden Atems auf ihrer Wange fühlte.

Seine Hände tasteten über ihre Brust, seine Knie berührten die ihren, seine Füße suchten ihre nackten Füße, – da raschelte es in der Ecke, und eine flüsternde Stimme ertönte von der niedrigen Tür:

»Ramalingam!« Es war die Daja, die es voller Entsetzen flüsterte. »Ich erkenne seine Schritte.«

Davis sprang auf und sah sich nach einem Versteck um.

»Komm!«

Die Daja winkte ihn zu sich in die Ecke, während Kantra aufsprang, ihr Gewand glättete und den Schleier ausbreitete. Anscheinend war sie ruhig, aber ihr Herz klopfte heftig und sie lauschte atemlos auf die Schritte. – Jetzt konnte auch Davis sie hören.

»Bleibe hier!« sagte die Daja zu Kantra, die ihnen folgen wollte. »Wenn er das Bett des Gottes leer findet, kommt er zu mir, um zu fragen.«

Davis wandte sich in der Tür um.

»Wann sehe ich dich wieder?«

Sie hob den Kopf und atmete schwer.

»Morgen beim Kali-Tempel, wo du mich gestern sahst.«

Mit plötzlicher Heftigkeit streckte sie die Arme nach ihm aus; er meinte, sie wollte ihn zurückhalten und überlegte einen Augenblick, ob er der Gefahr trotzen sollte. Sie aber hatte sich bereits abgewandt, und jetzt erinnerte er sich, daß diese Armbewegung »auf Wiedersehen« bedeutete.

Auf dem Gang vor der Tür, durch die er hereingekommen war, ertönten Schritte. Die Daja ging voran, und Davis duckte sich durch die gegenüberliegende Tür; sie fiel lautlos hinter ihm zu, und er hörte nichts mehr.

Sie standen im Dunkeln. Er zündete ein Streichholz an, die Daja aber blies es entsetzt aus.

»Komm!« flüsterte sie und führte ihn bei der Hand mit sich.

Sie bogen um eine Ecke, noch um eine – dann blieb sie lauschend stehen. Aus der Dunkelheit tönten ihnen schleppende Schritte entgegen.

Sie riß ihre Hand an sich.

»Die Tempelwache. Dort –« flüsterte sie und schob ihn hinter eine Säule, »rühr dich nicht, bevor sie vorbei ist.«

Sie beugte sich herab, nahm ihre Sandalen ab und lief auf bloßen Füßen über den Steinboden, der schleimig war von dem Schmutz der Tempeltauben und fliegenden Hunde.

Davis hielt den Atem an und lauschte. Kaum war der Laut ihrer Schritte verhallt, als er wiederum das regelmäßige Schleppen hörte. In der Ferne tauchte ein Lichtschein auf; er flackerte zwischen den Säulen, kam näher; schließlich war er so nahe, daß er die Umgebung dabei erkennen konnte. Er schlüpfte hinter Säulen, die weiter fort standen. Da sah er zwei Männer, die je eine Laterne an einer Stange vor sich hertrugen, sie von rechts nach links schwenkend. Sie sprachen nicht zusammen, der eine blickte nach rechts, der andere nach links. Als sie ganz dicht bei ihm waren, sah er ein altes, welkes Gesicht mit einem tödlich erschrockenen Blick auf die Säulen gerichtet, hinter denen er stand. Sie haben ebensoviel Angst vor mir wie ich vor ihnen, dachte er. Wenn ich mich ihnen zeigte, würden sie mich für einen Dämon halten und voller Entsetzen fliehen.

Der Laut der Schritte und der Laternenschein starb zwischen den Steingöttern hin. In weiter Ferne knarrte eine schwere Tür mit einem Metalllaut. Ein dumpfes Gepolter, und er war allein in dem heiligen Raum.

Als das Licht vorbeiglitt, hatte er sich die Richtung der Säulenreihen gemerkt; jetzt wand er sich vorwärts, bis er den Gang erreichte und eilte in die Richtung, aus der die Wache gekommen war, davon. Er lief an einer Mauer entlang, folgte ihr tastend mit den Händen, bis er durch ein Tor kam und in den Arkaden stand, die den Teich der »goldenen Lilien« umgaben, auf den ein schwacher Schein des Sternenhimmels fiel.

Aus dem Bassin kam ein prustendes und schnaufendes Geräusch, und drüben bewegte sich ein ungeheures Etwas schwerfällig auf die Steinstufen zu. Schwere, schleppende Schritte ertönten, und er sah zu seinem Entsetzen die gewaltigen Umrisse eines Tempel-Elefanten, der, nachdem er von dem heiligen Wasser getrunken hatte, sich durch die Arkaden bewegte, den Rüssel suchend vorgestreckt.

Ließ man die heiligen Tiere hier nachts frei herumgehen?

Nachdem sein Schreck sich gelegt hatte, fiel ihm ein, daß er den Ausweg finden könnte, wenn er dem Elefanten folgte, der sicher auf dem Wege zu seinem Stall war.

Er eilte auf die andere Seite des Teiches hinüber und schlich hinter dem Tier her, das er nicht mehr sehen konnte. Plötzlich verstummte der Laut der Schritte, und als er sie nach einem Augenblick wieder hörte, kamen sie näher, anstatt sich zu entfernen.

Von Entsetzen gepackt, eilte er zurück, mit vorgestreckten Händen. Die schleppenden Schritte folgten ihm schwer und hastig. Der Schweiß lief ihm über die Stirn, in wenigen Minuten würde das wilde Tier ihn erreicht haben. Er lief was er konnte und dachte nicht mehr daran, seine Schritte zu dämpfen. Bald stieß er hier, bald dort gegen etwas an, er eilte nur vorwärts, die Finger gespreizt und den Mund weit geöffnet, um zu fühlen, ob sich ihm ein Hindernis in den Weg stellte. Die Schritte waren jetzt ganz dicht hinter ihm, er hörte das Tier im Lauf stöhnen und prusten. Endlich merkte er einen offenen Raum vor sich, er schien in den Fledermaus-Gang zurückgelangt zu sein, mußte also die Halle der tausend Säulen zur Rechten haben. Für einen Elefanten war es unmöglich, sich durch die Säulen zu drängen.

Er atmete befreit auf – das war die Rettung.

Indem er auf die Säulen zueilte, stieß er mit der Stirn dagegen. Kurz darauf hörte er das Tier stöhnen beim vergeblichen Versuch hindurchzukommen und vor Wut auf den Lehmboden stampfen. Schließlich gab es den unnützen Kampf auf und trampelte durch den Gang zurück, bis der Klang seiner Schritte schließlich verhallte.

Davis war gerettet, die Nacht aber mußte er zwischen den Säulen verbringen, wo es über seinem Kopf und zwischen seinen Füßen von allem möglichen Getier raschelte.

Endlich graute der Tag. Schwaches Licht sickerte durch die tanzenden Steingöttinnen. Steif an allen Gliedern von dem unbequemen Lager zwischen umgestürzten Säulen, schlich er vorsichtig durch den langen Gang und erreichte die Vorhalle, ohne jemandem zu begegnen. Hinter einer Säule versteckt, wartete er, bis die Wärter kamen und den Elefanten die Tore öffneten, um die heiligen Tiere zum Morgenbad zu geleiten. Er nahm die Gelegenheit wahr, mit dem letzten und größten Elefanten hinauszuschlüpfen. Es war derselbe, dem er die falsche Rupie zugeworfen hatte. Ob es auch derselbe war, der ihn in der Nacht verfolgte? – Hatte er ihn trotz der Dunkelheit wiedererkannt und sich für die zugefügte Kränkung rächen wollen?

Ein Kameltreiber, der auf dem offenen Platz lag und sich den Schlaf aus den Gliedern reckte, wurde seiner ansichtig. Mit einem Ausruf des Erstaunens weckte er seinen Kameraden und zeigte ihm den schmutzigen Brahmanen, der aus dem Heiligtum herausgeschlichen kam. Sie besprachen umständlich und entrüstet, was wohl einen zweimal Geborenen veranlaßt haben konnte, sich so tief zu erniedrigen.

* * *


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