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Es fährt durch die schimmernden Säulengänge
Ein frostiger Windhauch: wie frierend erschauern
+ + + + + + Auf Hügeln, darinnen wohl Knaben
+ + + + + + Und blühende Bräute begraben,
Die Rosen im Regen; vom graubewölkten
Maihimmel fällt er mit fleißigem Rieseln
+ + + + + + Herab in die Pfützen, in leisen
+ + + + + + Eintönig gemessenen Weisen.
Da zog sie, ergriffen von plötzlichem Schauer,
Sich fester um Schultern und Busen den Schleier,
+ + + + + + Der lieblich ums Haupt ihr gehangen,
+ + + + + + Und schmiegte sich, wie im Verlangen
Nach sonnigem Glück, mir zur Seite, hier unter
Den gotischen Bogen, wie wohl die Palme,
+ + + + + + Zu nordischen Lärchen verschlagen,
+ + + + + + Ein Sehnen nach Osten getragen.
Ihr Auge sah heiter inmitten der düstern
Gefilde des Todes, und als sie die Stirne
+ + + + + + Die schmale, die weiße erhoben,
+ + + + + + Von blühenden Locken umwoben,
Die weich und verloren zum schlanken Halse
Hernieder sanken mit glänzendem Schimmern:
+ + + + + + Da goß sie der Liebe Entzücken
+ + + + + + Ins Herz mir mit Worten und Blicken;
So innigen, tiefen und süßen, daß nimmer
Äolias Leier sie schöner gesungen,
+ + + + + + Noch süßere Seufzer die Myrten
+ + + + + + In Hainen von Lesbos durchirrten.
Indes strich am schweigenden Marmor leise
Aufrauschend ihr Seidengewand vorüber,
+ + + + + + Und mit ihren flatternden Haaren
+ + + + + + Kam der Wind mir ins Antlitz gefahren.
Nie waren die Gräber so schön mir erschienen
In jugendlich ersten Träumen vom Ruhme!
+ + + + + + O Liebe, du starke, du wahre,
+ + + + + + Erhaben wie Schweigen der Bahre!
O Blume der Seele, auf liebenden Lippen
Erblüht zwischen Seufzern, und du unter Küssen
+ + + + + + Geschauter unendlicher Frieden,
+ + + + + + Du nimmer erreichter hienieden!
O Fabelgefilde Elysiums drunten,
Mit Saitengetöne und Spielen der Helden,
+ + + + + + Im purpurnen ewigen Scheine
+ + + + + + Des Maien, ihr Wiesen und Haine,
Wo abseits wohl wandelnd im Liebesgeflüster,
(Da menschliche Satzung und eisernes Schicksal
+ + + + + + Nicht Trennung dort könnten erzwingen),
+ + + + + + Sich Dichter und Liebste ergingen.