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Der Sonnengott ist gütig und erfreut sich
Der arbeitsfrohen Schar;
Durch ihn reift goldner Ernte Last und beut sich
Der Sichel wogend dar.
Er lacht im Pfluge, der das Feld bereitet
Mit blankem Spiegelschein,
Indes der Ochs bedächtig niederschreitet
Der Furchen lange Reihn.
Die Trauben schimmernd unter Rebgehängen
Hat er mit Glut gefüllt
Und lächelt noch den lustberauschten Klängen
Im Herbst wehmütig mild.
Und in der Stadt, durch schwarze Dächer lugend,
Erspäht ein Strahl den Fleiß
Des Mädchens, das um ihre frohe Jugend
Kaum bei der Arbeit weiß,
Und mahnt an Lenz und Liebe sie so eigen:
Sie stimmt ein Liedchen an,
Ihr klopft das Herz, wie frohe Lerchen steigen
Die Töne himmelan.
Doch Leid und Trümmer malerisch gestalten
Ist, Luna, deine Art;
Nicht Frucht nicht Blüte reift bei deiner kalten
Phantastisch luftgen Fahrt!
Wo Hunger sich im Dunkel hingekauert,
Hast du dich eingezwängt,
Durch Fensterluken, daß er frostig schauert
Und an den Morgen denkt.
Die gotisch spitzen Türmchen schmachtend zierst du
Mit milchweiß mattem Schein,
Mit träumenden Poeten kokettierst du
Und eitler Liebespein.
Und nun im Camposanto! Da verbreitet
Dein Licht sich voll und frei,
Daß es mit Totenbein und Schädel streitet,
Wer etwa weißer sei.
Ich hasse dich, zuchtlose Nonne droben,
Dein Antlitz dumm und breit,
Du unfruchtbare Frömmlerin dort oben
Im weißen Priesterkleid.