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Vierzehntes Kapitel

Am Ende wäre denn doch ein größeres Aufsehen vermieden geblieben, wenn Hedwig Steinhauser die Tat eingestanden hätte.

Zum mindesten wäre die Untersuchung des Falls erheblich vereinfacht worden, und es wäre nicht notwendig geworden, eine umfangreiche Verhandlung mit bedeutendem Zeugenaufgebot zu veranstalten.

Aber Hedwig Steinhauser leugnete, leugnete mit unglaublicher Verblendung, leugnete mit ungeahnter Hartnäckigkeit, die Uhr gestohlen zu haben und bezeichnete die Köchin Marianne, die behauptete, von dem Fräulein die Uhr erhalten zu haben, als eine nichtswürdige Lügnerin.

Man war also, bei Licht besehen, gerade so weit, wie zu Anfang, mit der Ausnahme, daß jetzt zwei Personen in der Untersuchung in den Vordergrund traten, die Tochter Hedwig Steinhauser und die Köchin Marianne, und daß der Verdacht gegen die andern zu verblassen schien.

Aber wenn es unwahr war, daß Marianne die Uhr von Hedwig Steinhauser erhalten hatte, war es nicht auch möglich, daß der ganze übrige Tatbestand, den man bisher als sicher betrachtete, auf Lüge beruhte? Daß beispielsweise die Erzählung des Professors Nußotter unwahr war und die Köchin Marianne nur von ihm bestochen wurde, mit ihm im Einverständnis handelte und die Tat auf die Tochter des Hauses abzulenken suchte, um die böse Geschichte auf die bequemste Art aus der Welt zu schaffen – wenigstens nach der Ansicht des Laien, der glauben mochte, es werde das Verfahren keinen Fortgang nehmen, wenn die Täterin in der eigenen Tochter des Bestohlenen ermittelt wurde?

Während Polizeiamtmann Fischer derart überlegte, wurde er von einer begreiflichen Nervosität ergriffen. Denn er hatte sich einmal in den Kopf gesetzt, klar zu sehen, bevor er das bisherige Ergebnis der Ermittlungen der königlichen Staatsanwaltschaft übergab.

Darum entschloß er sich jetzt auch, durchzugreifen und ganze Arbeit zu machen, sämtliche Beteiligten auf das Stadtpolizeiamt zu zitieren und einander gegenüberzustellen. Dann können sie sich die Wahrheit in das Gesicht hinein sagen, und man wird sehen, wer den andern Lügen straft. Die Polizei hat es ja so bequem, denkt er, und ist nicht wie die Gerichte an die Formen gebunden, die nur dem Bösewicht zugute kommen und ihm gestatten, durch die Maschen der Gesetze zu schlüpfen. Und er muß und wird volles Licht in die Sache bringen, denkt er.

So ist denn die dunkle, aber geräumige Kanzlei des Polizeiamtmanns recht eigentlich zum Gerichtssaal umgewandelt worden und die nebenliegenden Kanzleien sind in provisorische Zeugen- und Angeklagtenräume abgeändert.

Denn selbstverständlich hat man alle Beteiligten strenge getrennt, bevor sie einander gegenübergestellt werden.

Nur Frau Steinhauser – Herr Moritz Steinhauser ist immer noch nicht von der Reise zurück – ist gewürdigt, der Untersuchung von Anfang an beizuwohnen, damit sie sich gleich selbst von der Schuld ihrer ungeratenen Tochter überzeugen kann, und sitzt mit rotgeweinten Augen etwas entfernt von dem Schreibtisch des Polizeiamtmanns auf seinem kleinen Ledersofa, das er ihr höflich und mitleidig eingeräumt hat.

Allerdings schien kein günstiger Stern über der Untersuchung zu walten. Nacheinander waren die Schutzleute Wachter I und II, der Hafnergeselle Ackerknecht, Professor Nußotter, der Rechtsagent Schwägerle, der Maler August Wiedmann vorgerufen und vernommen worden, ohne daß sich irgend etwas Neues, Bemerkenswertes ergeben hätte, und sie saßen nun in feierlicher Haltung erwartungsvoll auf den Stühlen, die in einer langen Reihe an der Wand standen. Ein Grund, ihre Aussagen gegeneinander auszuspielen, lag nicht vor, denn sie stimmten in wünschenswerter Genauigkeit zusammen.

Und auch die Vernehmung der Köchin Marianne, die soeben beendigt war, brachte leider nicht das gewünschte Licht.

Der Polizeiamtmann runzelte die Stirn und nahm das leichte Paketchen, das corpus delicti Nummer 247, das neben ihm auf dem Schreibtisch lag, und wog es in der Hand. »Und Sie bleiben also dabei, daß es Ihnen Fräulein Hedwig Steinhauser gegeben hat?«

»Ganz gewiß, Herr Amtmann,« beteuerte das Mädchen, »auf Ehre und Seligkeit!«

Eine Bewegung entstand in dem Zimmer. Von dem kleinen Ledersofa wurden Laute vernehmlich, von denen man nicht sagen konnte, entsprangen sie dem Zorne oder dem Kummer, da sie gedämpft wurden durch das Taschentuch, welches Frau Steinhauser aufs neue an die Augen und den Mund drückte. Von der gegenüberliegenden Wand aber, von der Stuhlreihe her, hörte man eifriges Zischen und Flüstern, denn verschiedenen Zuhörern war diese Antwort der Köchin ebenso neu als überraschend gekommen.

»Ich bitte um Ruhe,« sagte der Polizeiamtmann mit lauter Stimme. »Sie können sich nachher unterhalten, wenn Sie wieder zu Hause sind. Ich lasse jetzt Herrn Rechtsanwalt Zoller bitten.«

Darauf wurde wieder alles mäuschenstill, bis Schutzmann Wachter I den neuen Zeugen hereinholte.

Der neugebackene Rechtsanwalt war in einer deutlich wahrnehmbaren, unbegreiflichen Aufregung. Denn als ihm der Polizeiamtmann mit höflichen Worten auseinandersetzte, daß er als Zeuge in einer Strafsache gehört werden sollte, die sich hauptsächlich gegen die Kaufmannstochter Hedwig Steinhauser richten werde, erklärte er erst bestimmt und beinahe brüsk, daß er jegliches Zeugnis verweigere, nachher aber, als er in die näheren Umstände des Falls eingeweiht wurde, verteidigte er die Beschuldigte mit einem solchen Feuer und einer solchen ehrlichen Entrüstung, daß der Polizeiamtmann lächelnd den Kopf schüttelte. Es ist seine erste Klientin, dachte er. Darum geht er so forsch ins Zeug. Das machen sie alle so, wenn sie noch neu sind in ihrem Berufe. Dann machen sie aus Schwarz Weiß.

»Das ist ja ein gräßlicher Unsinn,« sagte der junge Jurist wieder. »Eine unbescholtene junge Dame! …Das ist einfach undenkbar! …Wie soll sie zu etwas Derartigem kommen? Es muß doch auch nur ein Halbwegs vernünftiges Motiv vorhanden sein!«

Der Polizeiamtmann lächelte sehr nachsichtig. »Herr Doktor, ein Motiv wüßte ich.« Und er neigte seinen Mund zu dem Ohr des andern und flüsterte ihm lange und eindringlich etwas zu.

Darauf bekam der junge Rechtsanwalt einen roten Kopf und sein Blick streifte unwillkürlich den Professor Nußotter, der ahnungslos dort drüben an der Wand saß und nicht dachte, daß jetzt im Augenblick von seiner Person die Rede sein könnte, weil von einem Motiv für die Tat des Fräuleins Hedwig Steinhauser gesprochen wurde.

»Und es ist trotz alledem barer Unsinn,« sagte der Rechtsanwalt, als er sich erhob, um die Zeugenreihe an der Wand zu vermehren, aber er erschien etwas kleinlaut und nicht mehr so sicher, wie zuvor, und er sah das Paket an und sah den Professor an, sah ihn böse an, als sei er schuld an irgend etwas, das ihm nicht gefiel.

Polizeiamtmann Fischer nahm seine frühere strenge Amtsmiene an. »Fräulein Hedwig Steinhauser soll hereinkommen!«

Und nun kam sie, die Sünderin selbst, rührend, erbarmenswert, mit ihren verweinten Augen, und sah doch so entzückend unschuldig aus.

Wie nur der Schein trügen kann! denken die Polizeimänner, der Amtmann Fischer, der Polizeiinspektor, der bisher als stummer, aber aufmerksamer Zuhörer am Nebentische saß, die Schutzleute Wachter I und II, Und sie fühlten ein menschliches Rühren. Ein solch liebes, süßes Gesicht, ein solch reizendes Kind, und doch so verderbt und raffiniert!

»Nehmen Sie Platz,« sagte der Polizeiamtmann mit ungewöhnlicher Milde. Wenn ich strenge mit ihr bin, bleibt sie verstockt. Das hat sich schon gezeigt. Rede ich ruhig und väterlich mit ihr, wird sie vielleicht weich. So ist sein Gedankengang.

Aber es nützte alles nichts, weder Milde noch Strenge.

»Gar nichts habe ich einzugestehen, gar nichts,« sagte sie. »Und jetzt habe ich genug gesprochen, Herr Amtmann. Es ist einfach unerhört, mir etwas Derartiges zuzumuten.«

Verschiedene Personen räusperten sich. Der Polizeiamtmann aus Ärger über die Verstocktheit dieses so harmlos aussehenden Mädchens, der Polizeiinspektor aus Bosheit, weil es schien, als ob sein Vorgesetzter jetzt auf dem Trockenen sitze, Rechtsanwalt Zoller – sie hatte ihn natürlich gar nicht bemerkt – aus Rührung.

Ihm war äußerst unbehaglich zumute, er saß wie auf Kohlen. Er freute sich über die entschiedene Sprache des lieben Kindes, er schämte sich, daß er auch nur einen Augenblick – als ihm der Polizeiamtmann das »Motiv« enthüllte – an ihr gezweifelt hatte, es war ihm überaus peinlich, zugegen sein zu müssen, während sie sozusagen auf der Anklagebank saß, und doch hörte er mit Spannung auf die Weiterentwicklung der Geschichte.

»Ich frage Sie zum letztenmal,« sagte der Polizeiamtmann, »wollen Sie nicht zugeben, daß Sie die Uhr weggenommen haben? Bedenken Sie, daß Sie sich vielleicht weit größeren Unannehmlichkeiten aussetzen, wenn Sie fortfahren zu leugnen.«

»Und ich sage zum letztenmal, daß ich die Uhr nicht weggenommen habe! Ich leugne überhaupt nichts!«

So weit war man gekommen, als man draußen eilige Schritte hörte. Es klopfte.

»Herein!«

Und Herr Steinhauser betrat das Zimmer.

Er war noch verstaubt und etwas mitgenommen von der Reise, sah müde und abgespannt aus und befand sich in einer begreiflichen Aufregung, was sich in nervösem Zucken seiner Unterlippe äußerte.

Als er eintrat und mit seinen runden Augen die feierliche Versammlung überflog, kam eine solche Angst über ihn, daß er Erbarmen erweckte und nur stammelnde Worte fand. »Entschuldigen Sie …ich komme direkt von der Reise zurück …Zu Hause erfahre ich, daß alles hier ist und ich bin deshalb geschwind hierher gesprungen …Was ist denn passiert, um Himmels willen?«

Diese ersten Worte warfen aber die mühsam bewahrte Fassung der Gattin vollständig über den Haufen und unter lautem Schluchzen brach sie in einen Strom von Tränen aus.

Dies genügte, um die gleiche Wirkung bei dem unglücklichen Töchterchen hervorzurufen, wie ja das Weinen überhaupt überaus ansteckend ist, und als der junge Rechtsanwalt die Tränen der Geliebten sah und ihr Elend und ihre Trostlosigkeit, da mußte er gerade die Zähne zusammenbeißen.

»Bitte, Frau Steinhauser,« sagte der Polizeiamtmann, »regen Sie sich nicht unnötig auf …Es tut mir sehr leid, Herr Steinhauser, aber ich bin genötigt, gegen Ihre Tochter einzuschreiten, da sie – des Diebstahls dringend verdächtig, um nicht zu sagen, überführt ist!«

»Das ist nicht wahr, das ist eine elende Verleumdung!« rief das beschuldigte Mädchen unter heftigem Weinen, während Vater Steinhauser über diese unerhörte Schande, die ihm ins Gesicht geschleudert wurde, taumelnd sich nach einer Stütze umsah, um sodann neben seiner schluchzenden Gattin auf dem kleinen Ledersofa Platz zu nehmen.

Polizeiamtmann Fischer war ein praktischer Mann, der sich nicht so bald aus dem Konzept bringen ließ. Er sah das Intermezzo für beendet an und fuhr in seinem Verhör fort. »Wollen Sie leugnen,« sagte er ernst und eindringlich zu dem Mädchen und hob plötzlich das Paketchen, das bisher ihren Augen verborgen geblieben war, in die Höhe, »wollen Sie leugnen, daß Sie dies hier der Köchin Marianne zugesteckt haben?«

Die Wirkung war eine überraschende, eine ergreifende.

Hedwig Steinhauser schlug die beiden Hände vor das Gesicht, das eine glühende Röte überzog und neigte sich in tiefster Beschämung vornüber. »O Marianne,« schluchzte sie, »warum haben Sie das getan? Warum haben Sie mich verraten?« Und dann sagte sie nichts mehr, aber die Tränen rannen unter dem zierlichen Taschentüchlein über die Wangen herab.

Selbst der gestrenge unbarmherzige Polizeiamtmann war ergriffen, während Frau Amalie einer Ohnmacht nahe schien und ihr Gatte mit starrem Entsetzen die runden Augen weit aufriß.

»Da haben wir das Geständnis,« sagte Fischer mit ernster, gedämpfter Stimme. »Das hätten Sie früher tun können, Fräulein Steinhauser, Sie hätten sich diese heutige Szene erspart.« Und mit einem Griff nahm er die kleine Schere, die auf dem Schreibtische neben ihm lag, und schnitt die seidene Schnur auf, mit welcher das corpus delicti zusammengebunden war, und faltete die Hülle auseinander …

Wollte sie auseinanderfalten! Denn plötzlich geschah etwas ganz Unerwartetes.

Bevor er sich dessen versah, war die Beschuldigte von ihrem Stuhle aufgesprungen und mit zitternden Händen griff sie nach dem Paketchen und suchte es ihm zu entreißen.

Im nächsten Augenblick entstand ein wirres Durcheinander, Stühle wurden unsanft gerückt und fielen zu Boden, Rufe des Staunens und der Besorgnis wurden laut, die Schutzleute, der Inspektor stürzten herzu und suchten diesem tollen Geschöpf Einhalt zu tun, das sich des kostbaren Beweisstückes bemächtigen wollte.

Papiere fielen zu Boden.

Eines erwischte der Polizeiamtmann, eines der Inspektor, eines der Wachtmeister, und alle drei lasen gleichzeitig mit staunenden Augen, während Hedwig Steinhauser, bebend vor Aufregung, mit glühendem Gesicht den eroberten Schatz an ihre Brust drückte.

»Meine innigst geliebte+…« las der Polizeiamtmann halblaut.

»Süße, liebste Hedi+…« las halblaut der Polizeiinspektor.

»Von ganzem Herzen liebe ich dich, du meine süße Braut,« las halblaut der Wachtmeister.

Und dann legten sie alle drei still und diskret die rosenfarbigen Blättchen auf den Tisch, die Hedwig Steinhauser mit zitternden Fingern an sich raffte und bei den übrigen Briefchen in dem kleinen Paket barg.

»Ihre Liebesbriefe!« sagte mit gedämpfter Stimme der Polizeiamtmann zu dem Inspektor. »Das Paket enthielt nur ihre Liebesbriefe …Herr! …Was haben Sie gemacht?« Und seine Stimme schwoll zu einem bedenklichen Grollen an.

»Wachtmeister Eisele!« sagte der Polizeiinspektor. »Was haben Sie da für eine furchtbare Dummheit gemacht?!«

»Schutzmann Wachter II,« sagte der Wachtmeister, »Sie sind doch ein+…« Er vollendete den Satz nicht.

Denn es geschah etwas Neues. Wolfgang Zoller war aus dem Hintergrund getreten. »Ich glaube, es ist Zeit, daß wir dieser Szene ein Ende machen,« sagte er mit schneidiger Stimme. »Sie werden gestatten, daß ich jetzt meine Braut von hier hinweg führe!«

»He…he…he…« stotterte Herr Steinhauser, den nun die Sache ebenfalls anzugehen schien, der aber keine Worte fand, »seine Braut …seine Braut?«

»Jetzt sage ich gar nichts mehr,« sagte Frau Steinhauser einfach.

Dann trat schon wieder ein neues Ereignis ein. Professor Nußotter war herzugetreten, sein wohlwollendes Gesicht strahlte vor biederer Freude. »Meinen herzlichsten Glückwunsch! Gestatten Sie mir, meinen herzlichsten Glückwunsch auszusprechen!« und er verneigte sich vor dem hocherrötenden Mädchen und dem jungen Manne, der sich seiner angenommen hatte, und schüttelte Herrn und Frau Steinhauser kräftig die Hände.

»He…he…he…« stotterte der erstaunte Vater zu seiner Frau gewendet, »er gratuliert! Sollte man es glauben, er gratuliert? …Sie sagten doch, Sie hätten etwas auf dem Herzen, Herr Professor,« setzte er in seiner Verwirrung hinzu, ohne recht zu wissen, wie er sich ausdrücken sollte.

»Ach ja,« erwiderte dieser, »davon wollen wir zu gelegenerer Zeit reden. Ich hätte Sie so gerne gefragt, ob Sie mir für meine Sammlung nicht Ihre Uhr verkaufen würden. Aber ich getraute mir nicht recht, und jetzt ist es wohl ein für allemal aus?«

»Ist das eine Geschichte!« sagte plötzlich der Polizeiamtmann sehr laut. »Nun haben wir die Uhr erst wieder nicht!«

Herr Steinhauser wurde immer verwirrter. »Welche Uhr?«

»Die Uhr, die Ihnen gestohlen wurde.«

»Man hat dir die Uhr gestohlen,« sagte auch Frau Amalie.

»Meine Uhr?« Herr Steinhauser war völlig bestürzt. Mit einer unwillkürlichen Bewegung riß er sich den Rock auf und zog die Uhr aus der Westentasche. »Ich weiß gar nicht, was du willst, Amalie?«

»Wie kommst du zu der Uhr?« rief sie.

»Ganz einfach. Als ich auf den Bahnhof wegging, merkte ich, daß ich die Uhr vergessen hatte, kehrte noch einmal um und holte sie.« –

»Himmeldonnerwetter! Ist das eine Geschichte!« sagte der Polizeiamtmann.

-

Einige Minuten später ging seelenvergnügt ein glückliches Brautpaar über den Weinhof und hinter ihm gingen stolz und selbstbewußt, wie es in solchen Fällen üblich ist, die Eltern.

Die vielen neugierigen Köpfe aber, die schon seit einer Stunde aus den umliegenden Häusern des Weinhofes sahen und warteten, bis die niedergeschmetterten Leute mit schamhaft gesenkten Köpfen von der Polizei zurückkämen, wußten sich nicht zu helfen vor Erstaunen.

Und zum Teil freuten sie sich, die Mehrzahl aber war sehr ärgerlich über den unerwarteten Ausgang.

So sind die lieben Nachbarn.

In dem hohen alten Giebelhause jedoch war eitel Sonnenschein. –

Wer weiß, wie es gegangen wäre, wäre nicht die Uhr des Herrn Steinhauser gewesen?

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