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Illustration: Theophile Schuler

VII

Soviel Fritz auf dem Landgut auch erlebt haben mochte, Hüneburg sah er mit lebhafter Freude auf dem Hügel vor sich wieder. Was am Tag seiner Anreise im Tal feucht gewesen war, schien jetzt trocken und hell. Wie ein riesiger grüner Teppich erstreckte sich die große Finkmatt vom Abhang hin zum Gresselbach, und die großen Pferdemisthaufen im Posttal, die mit grünen Hecken umzogenen Gärtchen der Veteranen und die alten bemoosten Wallanlagen darüber boten einen reizvollen Anblick dar.

Dann erblickte er hinter den kugelförmigen Akazien des kleinen Platzes beim Rathaus die weiße Fassade seines Hauses und konnte trotz der Entfernung erkennen, dass die Fenster zum Lüften offenstanden.

Unterwegs stellte Fritz sich das Wirtshaus zum Großen Hirschen vor und den Hof dahinter mit dem Saum von Platanen, unter denen sich an den Tischchen die Leute um die überschäumenden Bierkrüge drängten. Auch sah er sich selbst, zurückgekehrt in sein Zimmer, in Hemdsärmeln, Hüftbundhose und mit Pantoffeln an den Füßen. Da sagte er beschwingt vor sich hin:

»Zu Hause mit den alten Kleidern und Gewohnheiten ist's doch am schönsten. Die zwei Wochen im Meisental waren gewiss nett, aber wenn ich länger dort geblieben wäre, hätte ich mich gelangweilt. Also – zurück zu den alten Streitgesprächen mit Rabbi Sichel und den Juckerpartien mit Friedrich Schulz, dem Steuereinnehmer Hahn, Speck und den anderen. Das gefällt mir doch am besten. Wenn ich an meinem Tisch sitze und esse oder eine Rechnung begleiche, dann ist alles in schönster Ordnung. Woanders mag's mir gut gehen, aber nirgends ist's so ruhig und friedlich wie in meinem guten alten Hüneburg.«

Nach einer halben Stunde, in der er so vor sich hingeschwärmt hatte, lag der Finkmattweg hinter ihm, und er kam an den Misthaufen des Posttals vorbei auf die Stadt zu.

»Was wird wohl die alte Katel sagen?« dachte er. »Wahrscheinlich singt sie ihre alte Litanei daher und hält mir die lange Abwesenheit vor.«

Als er unter dem Hildebrandttor war, verlängerte er die Schritte, lächelte und schaute sich um, während er vor den offenen Türen und Fenstern in der langen gewundenen Straße vorbeikam. Da schnitt der Klempner Schwarz mit der Brille auf der kleinen Stupsnase und geweiteten Augen sein Weißblech zurecht, und der Drechsler Sporte ließ das Rad singen und spulte Späne in endlosen Bändern ab. Der kleine gelbe Leineweber Koffel war bei der Arbeit und Schoss sein Weberschiffchen mit unaufhörlichem metallischem Klang durch, der Schmied Nickel beschlug an der Tür seiner Schmiede das Pferd des Gendarmen Hierthes, und der Küfer Schweyer trieb hinten in seinem widerhallenden Gewölbe mit festen Hammerschlägen Reifen auf ein Fass.

Der Lärm und das Treiben, das helle Licht auf den Dächern und der Schatten in den Straßen; die Leute, die ihn im Vorbeigehen mit besonderem Blick begrüßten, als ob sie sagen wollten, »Herr Kobus ist wieder da, jetzt schnell nach Hause und die Neuigkeit meiner Frau erzählt«; die Kinder, die in der Schule im Chor »B-A BA, B-E, BE« riefen; die Hausfrauen, die in Gruppen zu fünft oder sechst vor ihren Türen saßen und strickten, wie Elstern schwatzten, Kartoffeln schälten und ihm zuriefen, »Hallo, sind Sie's, Herr Kobus? Wir haben Sie schon lange nicht mehr gesehen!«, während sie sich mit der Nadel hinter dem Ohr kratzten – all das ermunterte ihn und brachte ihn in sein gewohntes Gleis zurück.

»Wenn ich heimkomme«, sagte er vor sich hin, »werde ich mich umziehen und dann im Großen Hirschen einen Schoppen Bier trinken.«

Mit diesem angenehmen Gedanken kam er um die Ecke des Rathauses und überquerte den Akazienplatz, wo die alten Hauptleute im Ruhestand ihr Rheuma in der Sonne wärmten und sieben oder acht Husarenoffiziere in Uniform gravitätisch und steif wie Holzsoldaten spazieren gingen.

Kaum hatte er die fünf oder sechs Stufen unter der Säulenfassade seines Hauses erstiegen, als die alte Katel schon vom Vorraum her rief:

»Da kommt Herr Kobus!«

»Ja... ja... ich bin's«, sagte er und stieg eilig hinauf.

»Ach, Herr Kobus«, rief die Alte und faltete die Hände, »was haben Sie mir Angst gemacht!«

»Aber Katel, als ich die Handwerker holte, habe ich dir doch gesagt, dass ich einige Tage nicht daheim sein würde!«

»Ja, Herr Kobus, aber bedenken Sie doch... allein im Haus zu sein... nur für einen zu kochen...«

»Ja sicher... ja gewiss... ich verstehe das... ich habe mich herumgetrieben, aber einmal in fünfzehn Jahren ist doch nicht zuviel. Nun, jetzt bin ich wieder hier... und du kannst wieder für uns zwei kochen. Bitte lass mich jetzt vorbei, Katel, damit ich mich umziehen kann, denn ich bin völlig verschwitzt.«

»Ja, Herr Kobus, beeilen Sie sich, man erkältet sich ja so leicht.«

Fritz ging auf sein Zimmer, schloss die Tür und rief:

»Da wären wir also wieder!«

Er war nicht mehr derselbe. Während er die Vorhänge aufzog, sich wusch, Wäsche und Oberbekleidung wechselte, lachte er und sagte zu sich:

»Hihihi, ich muss wieder lustig werden und lachen! Die Ochsen, Kühe und Hühner auf dem Landgut haben mich stumpfsinnig gemacht.«

Wie auf einer Laterna Magica zogen vor seinem geistigen Auge der lange Schulz vorüber, der Steuereinnehmer Hahn, der alte Rebbe David, das Wirtshaus zum Großen Hirschen, der alte Hof der Synagoge, die Markthalle, der Marktplatz und die ganze Stadt.

Zwanzig Minuten später schritt er frisch, munter und fidel wieder aus dem Haus, hatte den breiten Filzhut aufs Ohr geschoben und rief Katel im Vorbeigehen mit strahlendem Gesicht zu:

»Ich gehe aus, mich in der Stadt umtun.«

»Ja, Herr Kobus, aber kommen Sie auch wieder?«

»Sei nur ruhig, auf den Schlag zwölf komme ich zu Tisch.«

Er trat auf die Straße und fragte sich:

»Wohin jetzt? Ins Wirtshaus? Vormittags ist dort niemand. Also zum alten David, ja, zum alten Rebbe. Es ist lustig, kaum denke ich an ihn, schon sticht mich der Hafer. Ich muss ihn reizen und ärgern, das wird mich anregen und mir Appetit machen.«

Mit dieser angenehmen Aussicht ging er die Kapuzinerstraße bis zum Hof der Synagoge Eine Synagoge gab es in Phalsbourg zu Emile Erckmanns Jugendzeit nicht ( Benoit-Guyod (Fußnote 4 zum Vorwort), S. 22). hinunter, den man durch ein altes Tor betrat. Nur über diesen Hof und das Treppchen dahinter kam man hinab zur Judengasse. Sie war so alt wie Hüneburg selbst, ein Reich grauer Schatten und hoher verfallener Gebäude, die von rostigen Dachrinnen zerfurcht waren. Ganz Judäa zog ringsum von den Fensterchen bis zu den Hausgipfeln zerlöcherte Strümpfe auf, alte speckige Unterröcke, geflickte Hosen und grobfaserige Wäsche. In allen Kellerfenstern erschienen wackelnde Köpfe mit zahnlosem Mund, Nase und Kinn wie auf einer Fasnachtsmaske. Die Leute machten einen derart alten Eindruck, dass man meinen konnte, sie seien aus Ninive oder Babylon gekommen oder aus der ägyptischen Gefangenschaft entflohen.

Am Eingang zum Hof hockte im Schneidersitz ein christlicher Bettler mit einem grauen Dreiwochenbart, flachgekämmten Haaren und lang herabhängenden Koteletten. Alle nannten ihn Franzos', denn er war ein napoleonischer Veteran.

Der alte David wohnte hinten im Hof mit seiner Frau, der alten, runden, gelblich-fetten Surle, deren Wangen von dicken halbkreisförmigen Falten umgeben waren. Ihre Nase war stumpf, ihre Augen waren tiefbraun und ihr Mund war ein Loch, auf das ringsherum sternförmig Runzeln zuliefen.

Dem mosaischen Gesetz gemäß verdeckte sie ihr Haar mit einem Stirnband, um keinen Fremden zu verführen. Ansonsten war sie gutherzig, und der alte David bezeichnete sie gern als vollkommenes Exemplar ihres Geschlechts.

Fritz legte einen Groschen in Franzosens Sammelschale. Er hatte seine Pfeife entzündet und paffte dicke Wolken, als er an der Sickergrube vorbeikam. Vor dem Treppchen, dessen Stufen ausgewaschen wie Traufsteine waren, blieb er stehen, neigte sich zur Seite zu einem runden Fensterchen auf Bodenhöhe und sah den Rabbiner hinten in einem großen verrauchten Zimmer an einem alten Eichenholztisch sitzen. Er lehnte die Ellenbogen auf ein dickes Buch mit rotem Schnitt und stützte seine gerunzelte Stirn auf die Hände.

In dem trüben Licht erschien das gedankenversunkenene Gesicht des alten David sehr ausdrucksvoll. Seine Miene erinnerte an den meditativen Blick eines Dromedars, den man übrigens bei allen orientalischen Völkern findet.

»Er liest im Talmud«, sagte Fritz zu sich.

Dann stieg er zwei Stufen hinab, öffnete die Tür und rief:

»Bist du wieder in die Wonnen der Propheten versunken, alter Posche Jisroel

»Ach, du bist's, Schaute!« sprach der alte Rabbiner, dessen Gesicht sofort einen Ausdruck tiefer Zufriedenheit und feiner, wohlwollender Ironie annahm. »Du konntest es wohl nicht länger ohne mich aushalten, hast dich gelangweilt und wolltest mich besuchen?«

»Ja, ich sehe dich immer wieder gern«, sprach Kobus lachend, »es ist mir ein Vergnügen, vor einen Rechtgläubigen zu treten, einen Enkel des tugendhaften Jakob, der seinen Bruder bestahl... Anspielung auf Gen 25, 27-34.«

»Halt!« rief der Rebbe, »deine Witze über dieses Kapitel kann ich nicht durchgehen lassen, du Apikaures ohne Recht und Glauben. Lieber würde ich eine tüchtige Diskussion gegen zweihundert Priester, fünfzig Bischöfe und den Papst selbst durchstehen als gegen dich. Denn diese Leute müssten wenigstens den Text achten und anerkennen, dass Abraham, Jakob, David und alle Propheten ehrliche Leute waren. Nur du elender Schaute streitest alles ab, weist alles von dir und hältst unsere Patriarchen für Lumpen. Du bist schlimmer als die Pest, denn du lässt dir nichts erklären, und deshalb bitte ich dich, hör auf damit, Kobus. Es ist übel von dir, mich auf einem Gebiet anzugreifen, auf dem ich mich irgendwie zu verteidigen schäme... schick mir lieber den Pfarrer.«

Da brach Fritz in ein gewaltiges Gelächter aus, setzte sich und rief:

»Rebbe, ich liebe dich. Du bist der beste und lustigste Mann, den ich kenne. Also, wenn du dich davor schämst, Abraham zu verteidigen, dann lass uns von etwas anderem sprechen.«

»Er braucht nicht verteidigt zu werden«, rief David, »er kann sich selbst verteidigen.«

»Nun, es wäre jetzt schwer, ihm wehzutun«, sagte Fritz, »aber lassen wir das. Ach sag mal, David, ich lade mich jetzt bei dir auf ein Glas Kirschwasser ein, denn ich weiß, dass deins recht gut ist.«

Dieser Vorschlag gefiel dem alten Rabbiner sehr, denn er liebte es wirklich nicht, sich mit Kobus über Religion zu unterhalten. Er erhob sich schmunzelnd, öffnete die Küchentür und sagte zur guten alten Surle, die gerade den Teig für einen Schaled Nach Landmann (s. Fußnote 13) eigentlich tscholent, d.i. der Oberbegriff für alle jüdischen Sabbatspeisen. Nach einer Fußnote im Originaltext bereitete Surle eine Art Pastete oder Auflauf ( gâteau) zu. knetete:

»Surle, gib mir bitte die Schlüssel zum Schrank. Mein Freund Kobus ist hier und möchte ein Glas Kirschwasser.«

»Guten Tag, Herr Kobus!« rief die Gute, »ich kann nicht kommen, bin bis an die Ellenbogen im Teig.«

Fritz hatte sich erhoben. Er schaute in die winzige, dunkle Küche, die durch ein bleigefasstes Fensterchen erhellt wurde, und sah die gute Alte kneten, während David ihr die Schlüssel aus der Tasche zog.

»Lassen Sie sich nur nicht stören, Surle«, sagte er.

David kam wieder herein, schloss die Küchentür und öffnete die Tür eines Schränkchens, in dem sich das Kirschwasser und drei Gläschen befanden. Er trug dies auf den Tisch und war offenbar froh, dass er Kobus etwas anbieten konnte. Kobus bemerkte es und rief, der Kirsch sei köstlich.

»Du hast besseren«, meinte der alte Rebbe und probierte.

»Nein, nein, David, vielleicht ebenso guten, aber keinen besseren.«

»Möchtest du noch ein Glas?«

»Nein danke, die guten Dinge darf man nicht missbrauchen, sagte mein Vater. Ich komme ja wieder.«

Sie waren wieder versöhnt, doch der alte Rebbe kniff die Augen zusammen und setzte nach:

»Was hast du denn da drüben gemacht, Schaute? Ich habe mir sagen lassen, dass du große Aufwendungen vorgenommen hast, um einen Fischteich anzulegen. Ist das wahr?«

»Es ist wahr, David.«

»Aha!« rief der alte Rebbe, »das wundert mich nicht. Wenn's um Essen und Trinken geht, schaust du nicht aufs Geld.«

Kopfschüttelnd näselte er:

»Du bleibst auch immer derselbe.«

Fritz grinste.

»Hör zu, David,« sagte er, »in sechs oder sieben Monaten, wenn Fisch knapp wird und du mit hängendem Kopf vom Markt kommst, weil du nichts Gutes gefunden hast – denn du magst die guten Sachen auch, Alter, ja schüttele nur den Kopf, in dir steckt eine Katze, und Fisch ist dir gerade recht...«

»Ach Kobus, Kobus!« rief David, »willst du mich jetzt als ebensolchen Apikaures wie dich selbst hinstellen? Gewiss, ich habe lieber einen schönen Hecht auf meinem Teller als einen Kuhschwanz, ist doch selbstverständlich. Ich wäre kein Mensch, wenn ich dies anders sehen würde. Bloß denke ich nicht im voraus darüber nach. Das übernimmt Surle.«

»Blabla«, sagte Kobus, »wir werden sehen, ja, das werden wir sehen, ob du mir wegen meines Fischteichs noch Vorwürfe machst, wenn ich dir in sechs Monaten zum Simres-Thora-Fest Das jüdische ›Fest der Gesetzestreue‹, das am 8. oder 9. Tag des Laubhüttenfestes (= jüdisches Erntedankfest) zum Gedenken an die Verkündung des Gesetzes durch Moses gefeiert wird. Auch Simchat-Thora genannt. Forellen und Forstheimer Wein schicke.«

David lächelte.

»Der Herr«, sagte er, »hat alles gut gemacht. Den einen gibt er Klugheit, den anderen Besonnenheit. Du bist klug, und ich werfe dir deine Klugheit nicht vor, denn sie ist eine Gabe Gottes. Wenn die Forellen kommen, werden sie willkommen sein.«

»Amen!« rief Fritz.

Beide lachten aus vollem Herzen.

Doch auch Kobus wollte den alten Rebbe ärgern. Daher sagte er plötzlich:

»Und die Frauen, David, die Frauen? Hast du noch keine für mich gefunden? Die vierundzwanzigste? Du musst doch wild darauf sein, meinen Weingarten am Sonneberg zu gewinnen. Ich bin gespannt darauf, die vierundzwanzigste kennenzulernen.«

Bevor er darauf antwortete, setzte David Sichel eine ernste Miene auf.

»Kobus«, sprach er, »da fällt mir eine alte Geschichte ein, die jedem eine Lehre sein kann. Die Geschichte besagt, dass die Esel Pferde waren, bevor sie zu Eseln wurden. Sie hatten feste Fesseln, kleine Köpfe, kurze Ohren, und Schweife statt Fellbüscheln. Eines Tages stand eins dieser Pferde, der Urgroßvater aller Esel, auf einer Wiese, und das Gras ging ihm bis an den Bauch. Da sprach's zu sich: ›Dieses Gras ist mir zu grob, ich brauche feine Blumen, etwas Köstliches, was noch kein Pferd probiert hat.‹

Es verließ die Weide und suchte feine Blumen. Zunächst fand es Gras, das ihm noch unfeiner vorkam als das erste, und verschmähte es. Dann fand es an einem Sumpf Pfeilkraut und trampelte darüber hinweg. Schließlich umging es den Sumpf und kam in ein karstiges Land, immer noch auf der Suche nach feinen Blumen. Es bekam Hunger, schaute sich um, sah in einem Tal Disteln stehen – und fraß sie genüsslich auf. Da wuchsen seine Ohren, statt eines Schwanzes bekam es ein Fellbüschel, und als es wiehern wollte, kam ein ›I-A‹ heraus. Es wurde zum ersten Esel.«

Fritz wollte über diese Geschichte lachen, war aber zu verärgert dazu, ohne zu wissen warum.

»Wenn's aber die Disteln nicht gegessen hätte?« fragte er.

»Dann wär's noch weniger geworden als ein Esel, nämlich ein toter Esel.«

»Ach David, so ein Unsinn.«

»Nein, es besagt nur, dass man besser jung heiratet als seine Magd zur Frau zu nehmen wie alle die alten Junggesellen. Glaub mir...«

»Geh zum Teufel!« rief Kobus und erhob sich. »Es schlägt Mittag, ich habe keine Zeit, dir zu antworten.«

David lachte vor sich hin, während er Kobus zur Tür brachte, und als Kobus davonging, sagte er mit schlauer Miene:

»Hör zu, Kobus, du wolltest keine der Frauen, die ich dir angeboten habe, und dabei hattest du wohl nicht unrecht. Doch bald wirst du selbst eine aussuchen.«

» Posche Jisroel«, antwortete Kobus, » Posche Jisroel

Er hob die Schultern, faltete mit mitleidigem Gesicht die Hände und ging davon.

»David«, rief Surle aus der Küche, »das Mittagessen Den Schaled (s.o.) wird Surle nicht aufgetragen haben, denn der wird am Vortag des Sabbat vorbereitet, in die heiße Backröhre gestellt und erst am Sabbat fertig aus dem Ofen genommen und serviert. Diese Praxis stellt die Einhaltung der Vorschrift sicher, wonach am Sabbat nicht gearbeitet, also auch nicht gekocht werden darf ( Landmann, s. Fußnote 63). ist fertig, deck bitte den Tisch.«

Der alte Rebbe schaute mit seinen schlauen, ironisch zugedrückten Augen hinter Fritz her, bis der aus dem Tor war. Dann ging er hinein und lachte leise über diesen Besuch.


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