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II

O das Herz ist mir so warm ... und die Sonne scheint ... so wunderschön!

Frühling! Frühling!

Wie fernes Glockenläuten liegt es mir im Ohr wie Wipfelrauschen tief in sommergrünem Wald ...
und ich möchte auf und hinaus ...
dich suchen ...
in allen Händen Veilchen, Schlüsselblumen, Mandelblüte ... so viel ich tragen könnte ...
und dich überschütten damit
und niederknien und dir die Hände küssen ...
o du! o du!

*

Und draußen ... wie es dahinströmt ... osterfröhlich ... Alt und Jung!
und die Straßenbahnen stürmt: hinauszukommen ins Grüne und Sonne, Sonntag und Frühling zu haben und fröhlich zu sein und sich zu freun!

O, ich hab sie so lieb, die Menschen!
und ich möchte zu jedem hingehn und ihm die Hand geben und sagen: gelt, nun wird es wieder schön und leicht und man kann hinaus!

*

Und all die kleinen Mädchen überall
in hellem Kleidchen, mit glührotem Sonnenschirm und riesengroßem Hut ...

 

Es muß hübsch sein, so ein kleines Mädchen zu sein!

 

So ein kleines Mädchen kann spazieren gehen und braucht über nichts nachzudenken ... und tuts auch nicht!
es braucht sich auch daheim um nichts zu sorgen und zu grämen, als niedlich auszusehen ... und tuts auch nicht!
all der Kram, mit dem wir uns das Herz belasten, ist ihm ganz einerlei!
es singt und klingt darüber weg und ... darf es auch!
es darf fröhlich sein und in den Frühling hinauslachen so laut und so übermütig als es will und kein Mensch verübelts ihm und hat etwas dagegen!

Es ist wie ein kleines Vögelchen, das von Baum zu Baum hüpft und sein Liedchen zwitschert
und alles sieht ihm nach und freut sich und hat es lieb!

*

Flöte freilich würde sagen:
aber sie sind nur so niedlich, so lange es eben so kleine Mädchen sind. Wenn es Frauen werden, denken sie auch nicht weiter nach und das ist böse
oder sie denken nach, und das ist noch böser!

Sie verkümmern sich dann das Leben und verquälen sich die ganze Woche, weil es ja vielleicht möglich wäre, daß Auguste am nächsten Sonntag die Suppe verdirbt oder den Braten anbrennen läßt!


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