Muhammad Schams ad-Din Hafis
Gedichte
Muhammad Schams ad-Din Hafis

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    Viel Tausend Mühe mir gab ich,
    daß mein Verlangen du seiest,
Mir Herzenswunschesgewährung
    für Herzverlangen du seiest,

Ein Stündchen nur in die Zelle
    des Leibesgrames du kommest,
Ein Nächtchen nur, mich zu trösten,
    mein Herzumfangen du seiest,

Die Kerze liebenden Aug's in
    durchwachten Nächten du werdest,
Ein Hoffnungsmond des Gemütes
    mir aufgegangen du seiest:

Was vom Rubine, des Liebreiz
    mich herzensblutig gemacht hat,
Ich klage – daß mir da hilfreich
    zum Trostverlangen du seiest!

Da, wo die Fürsten der Anmut
    bei ihren Dienern sich brüsten,
Daß mein Gebieter da liebreich
    und unbefangen du seiest.

Im Gartenbeet, wo die Götzen
    die Händ' Anbetender fassen,
Wenn vor die Hand es dir käme,
    daß mein Lustprangen du seiest.

Den Hirsch des Himmels, die Sonne,
    gedenk ich mager zu hetzen,
Wenn es mir glücket, daß einst mir,
    o Reh, gefangen du seiest.

Drei Küsse, die auf zwei Lippen
    du angewiesen mir hast, wenn
Du sie nicht zahlest, so wisse,
    daß schuldgefangen du seiest.

O soll ich jemals erleben
    den Wunsch, daß nächtlicherweile
Anstatt der rinnenden Träne
    auf meiner Wange du seiest?

Ob ich der Hafis der Stadt bin,
    mir selber gelt ich kein Körnlein,
Bis du geruhet aus Großmut,
    daß mein Verlangen du seiest.

(Übersetzung: Friedrich Rückert)

 


 


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