Muhammad Schams ad-Din Hafis
Gedichte
Muhammad Schams ad-Din Hafis

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        Meine Dichtkraft ist des Morgens,
    von Betrübnis übermannt
Und mit Abscheu auf mich blickend,
    schmählich mir davongerannt.

Chorawesm und Oxusufer
    waren Bilder ihres Wahns,
Und sie floh mit tausend Klagen
    aus dem Reiche Sulaimans.

Fort ist sie, die, wie noch niemand,
    hat des Wortes Geist erkannt,
Und ich sah's, indes dem Leibe
    schmerzlich sich mein Geist entwand;

Und als ich ihr nachgerufen:
    »Meine alte Freundin du!«
Sprach sie hart, ward ungehalten,
    floh und weinte laut dazu.

Und ich sprach: »Wer führt nun wieder
    freundlich ein Gespräch mit mir,
Denn der süße, der beredte
    Zuckermund entfloh von hier?«

Wie so oft hab ich gebeten:
    »Fliehe nicht!« Es nützte nichts:
Sie erfreut sich ja vom Herrscher
    keines freundlichen Gesichts.

Rufe sie zurück, o Kaiser,
    durch dein hulderfülltes Wort!
Was beginnt nun die Verbrannte?
    Trieb sie doch der Mangel fort.

(Übersetzung:
Ritter V. von Rosenzweig-Schwannau)

 


 


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