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Eine so in sich selbst vergnügte Familie, in einfacher, reinlicher Wohnung, gesund, anspruchslos, liebevoll gegen einander, hinterließ bei den drei Freunden den heitersten Eindruck. Nur in Lina's Herz schien etwas von dem Scrupel zurückzukehren, den Ludwig ihr gegen Hermann's träumerische Abende beigebracht hatte. Es erregte ihr ein unsägliches Leid zu denken, daß der liebe Freund wirklich von einer heimlichen oder gar verwerflichen Neigung bestrickt sei. Allerdings erinnerte sie sich auch, daß er ihr einmal durch sein verstörtes Wesen aufgefallen war. Sie hatte es ganz andern Ursachen beigemessen, und blieb auch jetzt noch geneigt, lieber an solchen festzuhalten, als so Schlimmes vorauszusetzen. Wenn es ihr daher schon unerfreulich war, daß Ludwig ihr jetzt, was er früher nie gethan, soviel von leichtfertigen Frauen und anrüchigen Liebesverhältnissen zu erzählen wußte: so konnte sie sich ihm jetzt vollends gram fühlen, daß er dergleichen nun auch durch Argwohn gegen einen ihm selbst so werthen Freund bis in ihren reinen Lebenskreis verschleppen mochte. Sie hätte die geheimen politischen Verbindungen, in die er gerathen war, wie weit verwünschen mögen!
Siehst du, Ludwig, sagte sie ihm bei erstem Anlaß, wiederholt und ziemlich lebhaft, das habt ihr von euern heimlichen Zusammenkünften, daß du Dinge erfährst, die wir für unser glückliches Zusammenleben nicht zu wissen brauchen, oder daß ihr euch gar in Uebertreibungen hineinhetzt, nur um euch in euerm Tadel und Widerwillen gegen das neue Regiment und über die Lage des Landes zu bestärken.
Ludwig, solches Misverständniß von sich ablehnend, suchte ihr begreiflich zu machen, daß die Gesellschaft, zumal in dieser Residenz, wenn nicht durchaus, doch schichtenweise wirklich von Entsittlichung mehr und mehr durchdrungen werde.
Ihr guten Frauen wollt nicht einsehen, sagte er, wie eine zerfallende Zeit, die allmälige Auflösung abgelebter Zustände, stets von einer sittlichen Fäulniß begleitet ist. Hier in Cassel kommt die eigenthümliche Mischung der Gesellschaft noch besonders verderblich hinzu. Diese kreisenden Moleculen oder Weichklümpchen der französischen Revolution, die vom Kriegsstrome des großen Eroberers herbeigeführt werden, setzen sich zuerst in den aristokratischen Kreisen an, wo sie an der alten, unnationalen Vorliebe und Sucht des Französischen morsche, brüchige Stellen finden. Die Noth, der Druck kriegerischer Verhängnisse, macht dann leider auch die untern, zerquetschten Classen empfänglich für die Ansteckung, die sich durch das Gemisch französischer Sittenlosigkeit, mit deutscher, politischer Charakterlosigkeit giftig verschärft, und durch die staatlichen Fugen und Spalten des zerbröckelnden deutschen Reichs die ganze Nation zu durchsickern droht.
Auf dergleichen Ansichten wußte Lina nichts zu erwidern. Wenn dann aber Ludwig hinzusetzte, daß ein Mann wie er, berufen das Leben anzufassen, der Zeit zu dienen, auch das Leben und die Zeit an ihren faulen Seiten kennen und anfassen müsse, so konnte sie nur mit lächelnder Befangenheit sagen:
Gut dann, lieber Mann! Aber du bist sonst so artig, deinen Ueberrock zu wechseln, wenn du aus euerm Tabacksclub zu mir kommst; sei dann so gut und bring' mir auch nichts von dem Knastergeruch der französischen Gesellschaft mit!
Er versprach es lachend, und sie reichte ihm Hand und Mund zur Versöhnung wegen ihres tadelnden Eifers. Im Stillen nahm sie sich aber vor, auf Hermann's Gemüthsbewegungen zu achten, ihr gutes Vertrauen zu ihm festzuhalten, und so oft er ihr unverständlich würde, ihn offen zu befragen. – Er hat uns und mir besonders so herzliche Hingebung, so reine Anerkennung Dessen, was wir ihm seien, bewiesen, dachte sie, daß es sehr Unrecht von mir wäre, wenn ich aus falscher Empfindung von eingebildeter Frauenwürde mich um sein verschämtes oder – verirrtes Herz nicht bekümmern wollte. – –
Indeß kamen zu der Beruhigung, die so gute Vorsätze mit sich zu führen pflegen, noch Einladungen, die das junge Ehepaar von befreundeten Familien für die nächsten Abende erhielt; sodaß Hermann unbeobachtet den leidenschaftlichen und den leidigen Empfindungen nachhangen konnte, die er noch lebhafter als bisher aus der Wohnung der Gräfin mit sich fortnahm.
Der junge Freund brachte hinter den dortigen Lectionen her manche bittere Stunde innern Widerspruchs mit sich selber zu. Er misbilligte das leidenschaftliche Verlangen, dem er doch in der bezaubernden Nähe der Creolin nicht wehren konnte. Wie oft nahm er sich nicht vor, den Unterricht aufzugeben; kam aber der Abend herbei, so war es ihm, als würde er nach der verwünschten Wohnung gepeitscht. Er ging also noch einmal hin, aber mit dem festen Vorsatze, sich ernst, kalt, schulmeisterlich zu halten. Doch sobald er vor der Schülerin saß, kam es ihm wie eine Unschicklichkeit, wie ein Mangel an Erziehung oder an Mannhaftigkeit vor, daß er unfreundlich, unempfänglich für solche Anmuth, für das freundliche Zulächeln oder gegen das dargereichte allerliebste Händchen von so unbegreiflichem und doch so gern zu begreifendem Stoff bleiben sollte. Er fürchtete pedantisch, albern und lächerlich zu erscheinen
Unglücklicherweise für diesen innern Kampf des Freundes fügte es sich zum Unwohlsein der Gräfin, daß auch Adele unverhinderter als sonst war, ihre Gönnerin zu besuchen, sodaß täglich Lection gehalten und verlängert werden konnte. Denn General Morio, der, um sie bemüht, an bestimmten Tagen zum Besuche ihres Bruders kam, und sie dadurch nöthigte, die Stunden in seiner Gesellschaft zuzubringen, war in dieser Woche von Geschäften auf Napoleonshöhe in Anspruch genommen. Die Vorarbeiten zum Reichstage und die Organisation der Armee lagen theilweise zum Vortrag beim Könige reif. Dazu waren Depeschen von Paris gekommen, mit der Ungeduld des Kaisers gestempelt, der die Einzahlung rückständiger Kriegscontributionen und die Completirung des westfälischen Contingents für Spanien nicht erwarten konnte. Der König hatte es sich mit den unausweichlichen Berathungen wenigstens bequem gemacht, indem er sie vor oder nach der Tafel in seinem Cabinet abhielt. Der Kriegsminister und Herr von Bülow als Finanzminister waren jetzt täglich mit wechselnden andern Mitgliedern des Ministeriums und des Staatsraths zu Abend auf Napoleonshöhe.
Eine solche Sitzung war auch auf den heutigen Sonnabend bestimmt; Bülow glaubte aber dem König anzusehen, daß er nach Tische nicht lange Stand halten werde, zumal beim Grafen Hardenberg ausgesuchte Gesellschaft war. Die Tafelstunde verzögerte sich durch einen Vortrag, den Bercagny im Cabinet hatte. Diesmal kam der Polizeichef vergnügter, wie es schien, von der Majestät. Seine Miene strahlte, und wie er in solcher Stimmung ebenso leicht etwas boshaft und übermüthig sein konnte, als er bei Verdruß heftig und grob wurde; so stieß er jetzt unglücklicherweise auf Morio, der von den übrigen Herren zurückgezogen, träumerisch oder verstimmt in einer entfernten Fensternische stand und nach dem regnerisch umzogenen Waldgebirge hinausblickte.
Guten Abend, mein General! sagte er vertraulich leise. Ein seliger Träumer, wenn ich nicht irre? Und schließe daraus, daß Sie Glückwünsche annehmen?
Wozu? fragte Morio kurz.
Ei, wozu brauchte wol ein Mann, wie Sie, noch Glückwünsche, als zu Ihrer Verlobung mit der charmanten, liebenswürdigen Adele Le Camus? versetzte Bercagny.
Es ist noch nicht soweit, Chevalier, antwortete Morio, bei dieser Erinnerung etwas freundlicher.
Wirklich? Ich hätte Alles gewettet, die Sache wäre erklärt, obgleich die Umstände, aus denen ich meinen Glauben schöpfte – offen gestanden – mir sehr betrübend waren.
Welche Umstände sind das, Herr von Bercagny?
Ich hatte immer gehofft, Sie, Herr General, würden noch einsehen, daß Sie doch auf unsere Seite und nicht auf die deutsche gehören. Nun Sie aber Ihrer zukünftigen Frau deutschen Unterricht geben lassen –
Was? Wer hat Ihnen so 'was aufgebunden? unterbrach ihn Morio.
O ich weiß es! Lachen Sie nicht! betheuerte Bercagny. Der artige Doctor – chose – Detlef, oder wie er heißt, gibt ihr die Stunden.
Ah pah! eine alte Geschichte, aus der nichts geworden ist, fiel Morio etwas empfindlich ein. Es war die Rede davon – in der Familie; ich weiß nicht, wer den Gedanken angeregt hatte; aber ich hab' ihn gejagt – den Sprachmeister. Und ein Chef der geheimen Polizei kann so im Nachtrab der Stadtneuigkeiten sein? – Es ist zum Lachen!
Hm, hm! brummte kopfschüttelnd Bercagny vor sich hin, und Morio keuchte mit gedämpfter Unruhe heraus:
Was haben Sie? Was wissen Sie? Hat man etwas gegen mich? Heraus damit, ich will's wissen! Schnell! Die Tafel wird angehen! Reden Sie, Bercagny!
Verzeihung, Herr General! Ich habe mich übereilt. Ich sehe jetzt ein, – es ist auf eine angenehme Ueberraschung für Sie abgesehen, und – ich verderbe nun den Spaß. Teufel auch, – was man unbesonnen sein kann!
Ueberraschung? Reden Sie mir klar und bestimmt! Was ist es? Wer soll überrascht werden?
Pardon, mein General! sagte hierauf Bercagny. Es ist bei Gott nichts Schlimmes! Aber, um Sie zu beruhigen, – ich sage Ihnen, es ist nichts weiter, als das Adele Deutsch lernt – bei dem jungen, hübschen Doctor – unter Protection der Gräfin Oberhofmeisterin, und in deren Wohnung.
Wissen Sie das gewiß? fragte Morio, innerlich bebend.
Ganz bestimmt! In den Stunden, – wissen Sie, wann Adele Abends zur Gräfin geht. Ich wette, es ist auf eine angenehme Ueberraschung für Sie abgesehen!
Deutsche Sprache, sagen Sie? fragte nachdenklich der General
Wenigstens kommen Beide dort im Namen der Grammatik zusammen!
Eine zuckende Hand Morio's, eine ausweichende Bewegung Bercagny's fielen mit dem lauten Aufgebot zur Tafel zusammen, und blieben daher den nach der Thür wandelnden Herren unbemerkt. – Wir sprechen uns noch, Bercagny! flüsterte aus keuchendem Ingrimm Morio, worauf Bercagny erwiderte:
Nicht nöthig, Herr General! Fahren Sie nur nach Tische gleich zu einem Besuche der Gräfin, und Sie kommen gerade recht zur Stunde, – zu irgend einer kühnen Inversion der guten deutschen – Wortfügung.
Es läßt sich denken, mit welcher Erbitterung und innern Unruhe Morio bei Tafel saß, und die guten Bissen nicht genoß, sondern verschlang. Die Gräfin, Adele, der junge Doctor, der ihn schon einmal empört hatte, – der General wußte nicht, gegen wen er zuerst losbrechen, was er in seiner Wuth dem Einen und dem Andern anthun wollte, – wenigstens beiden Damen; denn gegen den »verdammten Sprachmeister« beschäftigten Ohrfeigen, Fußtritte, Peitschenhiebe die Phantasie des brutalen Mannes. Bercagny, ihm schräg gegenüber sitzend, sah das ganze innere Ungewitter über das Gesicht seines Gegners ziehen. Die gegen ihn gezuckte Hand des Soldaten wurmte ihm lange in seinem mehr mönchischen als ritterlichen Herzen nach, und er gönnte sich in dieser Erinnerung die Schadenfreude, den neben Morio sitzenden Staatsrath Malchus auf jede gute Schüssel anzusprechen, und Jeden zu beklagen, der solche Delicatesse nicht mit allem Behagen genießen möchte. – –
Inzwischen kam die Stunde bei der Gräfin herbei. Adele war schon früh gekommen, und Hermann verspätete sich ebenfalls nicht. Es regnete ruhig herab, was die Unterhaltung nur um so traulicher stimmte. Die Gräfin selbst war heut aufgelegter, jovialer, wahrscheinlich durch die Einigkeit mit sich selbst darüber, daß die Stunden fortan abgebrochen sein sollten. Adelen zwar, dem leidenschaftlichen Mädchen, wollte sie es heut und in Hermann's Beisein nicht eröffnen, sondern sie zur rechten Zeit nach Hause fahren lassen, um sich dann desto ruhiger mit dem jungen Manne zu besprechen, für den sie sich lebhaft eingenommen fühlte.
Diese Vorliebe bestand keineswegs in jener sinnlichen Zuneigung und Hingebung, die bei Hof und in so manchen Familien den Canevas der verschiedensten Herzensverhältnisse ausmachte. Die Gräfin Antonie hatte mehr eine ehrgeizige Unruhe und Richtung. Ihr unbefriedigtes Herz wollte in einem höhern Lebenskreise, als eine Liebesintrigue bietet, – schaffen, beglücken, herrschen. Allerdings schlich sich das Interesse, das sie für Männer faßte, durch deren bedeutende oder liebenswürdige Erscheinung bei ihr ein; dafür war sie empfindsame und phantasievolle Frau genug. Diese Empfänglichkeit erregte aber mehr die stolzen, thätigen Sympathien einer weiblichen Seele, die zu fest schien, sich in sentimentalen Träumen zu verzehren, zu hochgesinnt oder vielleicht auch zu kalt, sich in sinnlicher Hingebung zu verlieren. An gemachte, in einflußreicher Stellung wirkende Männer ihrer Theilnahme schloß sie sich gern mitwirkend an, wie sie eben auch in gutem Einverständniß mit Bülow stand; jungen, aufstrebenden Männern dagegen suchte sie gern eine Stellung zu verschaffen, und sie dann gelegentlich ein wenig zu beherrschen, zur Entschädigung dafür, daß sie jenen ältern sich unterordnen mußte.
So würfelte sie nun auch mit allerlei Anschlägen für Hermann, und da diese nach Umständen mehr oder weniger günstig ausfallen konnten, so dachte sie an kleine musikalische Abende, an denen sie ihn zuweilen bei sich sehen und das Weitere besprechen könnte. Sie überlegte sogar, ob sie nicht, wenn der junge Mann erst eine Stellung in der Gesellschaft gewonnen hätte, die Königin auf einen so angenehmen Sänger aufmerksam machen sollte, da dieselbe jetzt wieder fleißig Musik trieb, nachdem sie den in Cassel angekommenen Componisten Blangini zum Lehrer angenommen hatte. Kurz, die Gräfin spielte mit hundert wohlwollenden Gedanken für den so fähigen und einnehmenden jungen Mann, wie sie denn Alles sehr lebhaft und nicht selten das Unthunlichste am eifrigsten anfaßte.
Die Thür zu ihrem Ankleidezimmer stand heut offen, sodaß sie, mit Allerlei beschäftigt, ab- und zugehen konnte. Bei all' ihrer Aufmerksamkeit war ihr doch entgangen, wie weit es in der Vertraulichkeit zwischen Lehrer und Schülerin schon gekommen war. Sie ahnte nicht, daß selbst in ihrem Beisein Beide einander mit den Füßen neckten, hinter ihrem Rücken sich die Hände drückten, und heut sogar, als Beide die Gräfin im Nebenzimmer eine Schublade der Commode ziehen hörten, sich, wie zu einander hingerissen, in die Arme fielen.
Die innere Unruhe und Zerstreutheit des Paares blieb jedoch der Beschützerin nicht unbemerkt. Sie erkannte, daß es wirklich die höchste Zeit sei, Beide von einander entfernt zu halten, und ging auch auf der Stelle dadurch zu Werk, daß sie Hermann an ihren Flügel rief, weil doch Adele heut keine Gedanken für's Lernen zu haben scheine.
Singen Sie uns der von Ihrem Freunde Reichardt componirten Goethe'schen Lieder eines! befahl sie. Es sind reizende Melodien, und die Lieder unvergleichlich.
Hermann, in seiner heut so aufgeregten Stimmung und im Gefühl seines Glücks bei der reizenden Adele, fief aus das anzügliche kleine Lied:
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß was ich leide.
Wir müssen aber Adelen erst mit dem Texte des Liedes bekannt machen, wendete die Gräfin lächelnd ein, damit ihr der Ausdruck der Melodie verständlicher sei.
Hermann übersetzte ihr die Worte und schien, da es in französischer Prosa geschah, die fehlenden Reime durch ausdrucksvolle Blicke ersetzen zu wollen. Bei den Worten:
Seh' ich am Firmament
Nach jener Seite –
war die lächelnde Dame ans Fenster getreten, und sagte am Schluß des Liedes:
Am Firmament ist heut nicht viel zu sehen, lieber Doctor! Wenn Sie uns das Lied da capo singen wollen, finden Sie vielleicht einen passendern deutschen Reim, z. B.:
»Allein und abgetrennt
Von aller Freude« –
Seh' ich zum guten End'
Mein Liebchen in Seide
oder dergleichen, z. B. auch:
Bleibt mir kein Fundament,
Wenn ich nun scheide.
Sie blieb mit schalkhaftem Lächeln auf das Fenstersims gelehnt stehen, um das Lied aus der Ferne zu hören und Adelen zu beobachten.
Hermann, der in seiner Aufregung diese Scherze halb überhörte, wiederholte das Lied mit noch lebhafterm Ausdruck, als bei dem leidenschaftlichen Verse:
Es schwindelt mir, es brennt
Mein Eingeweide –
ein Wagen um die Ecke fuhr, am Hause stillhielt, und die Gräfin, mit dem ersten Blick hinab, aufschrie:
Mein Gott, der König!
Sie rannte durch das Zimmer, zuerst vom Gedanken an sich selbst ergriffen, dann das verblüffte Paar nach der Thür ihres Ankleidezimmers treibend.
Geschwind hier hinein! flüsterte sie. Dort durch das Schlafzimmer finden Sie einen Ausgang, Herr Doctor, auf den Corridor. Aber warten Sie, bis der König herauf ist, bis er herein ist. Sie, Adele, können sich dann, wenn der König – –
Doch dieser war schon in der Nähe, und kaum hatte sie das Seitenzimmer geschlossen, als ein Diener die entgegengesetzte Thür aufriß und rief:
Seine Majestät der König!