Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Es scheint, gnädige Frau, daß hier alles ruhig bleiben wird, und wir erwarten täglich die Erlaubnis, nach Frankreich zurück zu dürfen. Ich hoffe, Sie zweifeln nicht daran, daß ich noch immer genau den gleichen Eifer habe, mich dahin zu begeben, um dort die Bande zu knüpfen, die mich an Sie und an Fräulein von Volanges binden sollen. Indes setzt mich der Herzog von ***, mein Vetter, dem gegenüber ich, wie Sie wissen, viele Verbindlichkeiten habe, soeben in Kenntnis von seiner Abberufung aus Neapel, und teilt mir mit, daß er über Rom zu reisen und auf dieser Tour den Teil Italiens kennen zu lernen beabsichtigt, den kennen zu lernen ihm noch erübrigt. Er fordert mich auf, ihn auf dieser Reise zu begleiten, die etwa sechs Wochen bis zwei Monate dauern wird. Ich verhehle Ihnen nicht, daß es mir ganz angenehm wäre, diese Gelegenheit wahrzunehmen, in der Voraussicht, daß ich nach meiner Verheiratung mir schwerlich andern Urlaub nehmen werde, als solchen, den mein Dienst erfordert. Vielleicht wäre es auch besser, den Zeitpunkt der Hochzeit auf den Winter zu verlegen, weil erst dann alle meine Verwandten in Paris versammelt sein können, und namentlich der Marquis von ***, dem ich die Hoffnung verdanke, mit Ihnen in verwandtschaftliche Beziehungen zu treten. Trotz alledem werde ich aber meine Pläne in dieser Hinsicht ganz den Ihrigen unterordnen; und wenn Sie aus irgendwelchen Gründen Ihre ersten Bestimmungen vorziehen, bin ich sofort bereit, auf die meinen zu verzichten. Ich bitte Sie nur, mich sobald als möglich Ihre Absichten diesbezüglich wissen zu lassen. Ich werde hier Ihre Antwort erwarten, die allein mein Verhalten bestimmen wird.
Ich bin, gnädige Frau, mit der Achtung und all den Gefühlen, die einem Sohne zukommen, Ihr sehr ergebener Graf von Gercourt.
Bastia, den 10. Oktober 17..