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Viertes Kapitel

Unwürdige Frauen

Wisse, o Wesir – möge Gott dir gnädig sein! –, es gibt Weiber von verschiedenartigen natürlichen Anlagen: einige sind jedes Ruhms würdig, andere dagegen verdienen nur Verachtung.

 

Die Verachtung der Männer verdient ein Weib, das häßlich und schwatzhaft ist: ihr Haar ist wollig, die Stirn springt vor, ihre Augen sind klein und triefen, ihre Nase ist ungeheuer groß, die Lippen sind bleigrau, der Mund groß, die Wangen runzelig, und in ihren Zähnen zeigt sie Lücken; ihre Backenknochen glänzen kupferrot, und auf ihrem Kinn läßt sie sich lange Borsten stehen. Ihr Kopf sitzt auf einem mageren Hals mit stark entwickelten Sehnen; ihre Schultern sind zusammengezogen, ihre Brust schmal mit schlaffen hängenden Zitzen; ihr Bauch ist wie ein Steinhaufen; ihre Flanken sind wie Bogengänge; an ihrem Rückgrat kann man die Wirbel zählen; auf ihrem Hintern sitzt kein Fleisch; ihr Loch ist groß und kalt und haucht einen Verwesungsduft aus: es ist haarlos, von blasser Farbe und feucht, und eine lange, harte, schmierige Clitoris ragt aus ihm hervor.

Schließlich hat solch ein Weib plumpe Knie und Füße, große Hände und ausgemergelte Beine. Ein Weib, das solche Makel aufzuweisen hat, kann den Männern im allgemeinen keine Freude machen und am allerwenigsten dem Manne, der ihr Gatte ist oder ihre Liebesgunst genießt. Der Mann, der einem solchen Weibe mit steifem Gliede sich naht, wird plötzlich sein Glied weich und schlaff finden, wie wenn er sich nur einem Lasttier gegenüber befände. Möge Gott uns vor einem Weibe dieser Art bewahren!

Verächtlich ist auch das Weib, das beständig lacht; denn wie ein Schriftsteller sagt: »Wenn du eine Frau siehst, die fortwährend lacht, die am Spiel und Scherz ihre Freude hat, immerfort zu ihren Nachbarinnen läuft, sich in Dinge mischt, die sie nichts angehen, ihren Gatten beständig mit Klagen quält, die sich mit anderen Weibern gegen ihn verbündet, die die große Dame spielt, die von jedermann Geschenke annimmt – so wisse, dieses Weib ist eine schamlose Hure.«

Verächtlich ist auch eine Frau von kalter abstoßender Natur, desgleichen eine Schwätzerin; ferner eine Frau, die leichtfertig in ihren Beziehungen zu Männern ist – eine Streitsüchtige – eine Freundin von Klatsch – eine Redselige, die ihres Gatten Geheimnisse nicht zu bewahren vermag – eine Boshafte. Die Frau von boshafter Natur spricht nur, um Lügen zu sagen. Wenn sie ein Versprechen gibt, tut sie es nur, um es zu brechen, und wenn jemand sich auf sie verläßt, betrügt sie ihn; sie ist unzüchtig, diebisch, zänkisch, grob und heftig; guten Rat kann sie nicht geben; stets ist sie mit den Angelegenheiten anderer Leute beschäftigt, aber nur mit solchen, die Verdruß bringen; stets ist sie auf der Suche nach ärgerlichem Klatsch; sie liebt die Ruhe, aber nicht die Arbeit; sie braucht Worte, die man keinem Moslem sagt, und braucht sie sogar ihrem Manne gegenüber; stets hat sie Schimpfwörter auf ihrer Zungenspitze; sie strömt einen übeln Geruch aus, der einen krank macht und einem sogar noch anhaftet, nachdem man von ihr gegangen ist.

Und nicht weniger verächtlich ist eine Frau, die ins Blaue hinein redet; die eine Heuchlerin ist und keine gute Tat vollbringt; die nicht auf ihres Gatten Bitte hören will, wenn er sie ersucht, mit ihm die eheliche Pflicht zu erfüllen; die ihrem Mann nicht in seinen Geschäften beisteht; die ihn mit unablässigen Klagen und Tränen plagt. Eine Frau dieser Art teilt nicht die Betrübnis ihres Gatten, wenn sie ihn in Zorn oder Sorge sieht; im Gegenteil, sie lacht und scherzt nur um so lustiger und versucht nicht, seine trübe Stimmung durch ihre Liebkosungen zu verscheuchen. Sie ist gegen andere Männer verschwenderischer mit ihrer Person als gegen ihren Gemahl; nicht um seinetwillen schmückt sie sich und nicht, um ihm Freude zu machen, bemüht sie sich hübsch auszusehen. Weit davon entfernt: in seiner Gegenwart ist sie sehr unsauber und macht sich nichts daraus, ihn Dinge und Angewohnheiten sehen zu lassen, die ihm ekelhaft sein müssen. Endlich braucht sie zu ihrer Toilette kein Antimon und reinigt ihre Zähne nicht mit Walnußrinde. Kein Glück kann ein Mann von solchem Weibe erhoffen. Gott bewahre uns vor so einer!


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