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Es gibt zahlreiche Quellen um den Rhein, die niemals für das Baden eingerichtet waren. Die Eifel zählt ihrer hunderte. Ebenso der Taunus. Auch wer im Hunsrück wandert, den überrascht nicht selten in den Wiesen das rostrote Bett eines Baches oder der Heiligenstock bei der im Waldesdickicht verborgenen Quelle und die kleine Prozession von Bauersfrauen, die ein heilkräftiges Wasser, das für die Augen oder gegen ein Gebrechen gut ist, tagereisenweit in Krügen und Flaschen nach Hause tragen.
Als der einzige Lieferant von Mineralwässern im großen galt lange Zeit im vorigen Jahrhundert noch der Quell von Niederselters (48,7 km) im Emstal an der Lahn. Allmählich nahmen die Industrien von dem Mineralbrunnen Besitz. Sie bauten ihre Keller, ihre Röhrensysteme, sie besorgen nun mit automatisch heranklirrenden Flaschen das Abfangen des Wassers, und sie füllen aus Behältern, die Gaskesseln gleichen, die Kohlensäure in eiserne Granaten. Aus dem alten Schloßgarten von Fachingen an der Lahn geht das Wasser der Quellen in hunderttausende dunkelgrüner Flaschen eingefüllt weit über die Welt. Viele Töpferwerkstätten im alten Kannenbäckerland im Westerwald stellen nichts anderes her als die schmalen, hellbraunen Tonkrüge für Wiesbaden, Ems und Selters, die übrigens im Winter die in vielen Familien beliebten Wärmflaschen abgeben. Wie die Wasser von den Quellen, so gehen von den Badeorten auch die durch Verdampfung gewonnenen Rückstände in der Form von Salzkristallen und weißen, mildsalzigen Pastillen in die Welt.
In Nassau und Ems treffen sich die Straßen, die von den Bergen kommen. Kommen wir von Schwalbach her, so läuft der Faden eine Zeitlang durch den Hochwald und über die Kuppen des Gebirges im Auf und Ab des Hochplateaus. Bäuerliche Ortschaften klammern sich an die schon genannte Bäderstraße. Da sind die Höhen von Kemel und Katzenelnbogen mit ihren eisenroten, sprudelnden Sauerbrunnen in den Wiesen, an denen abends die Burschen ihre Krüge füllen und sie nach Hause tragen am Seil, drei hinten und drei vorn. Die Fahrt geht hinab in das Tal und über die alte steinerne Brücke gleich in das altertümliche, freundliche Städtchen Nassau hinein, das mit seinen guten Quellen ebenfalls ein Kurort und ein beliebter Aufenthalt ist, ein angenehmes Quartier der Feriengäste, die täglich den Wald des Lahntals durchstreifen. Der Fluß macht kräftige Windungen. Der Weg lahnabwärts führt durch Dausenau. Der Turm dieser Ortschaft steht schiefer als der Turm von Pisa. Noch ein paar Minuten Fahrt und wir sind in Ems (104 km). Die kleinen weißen Motorboote der Kurstadt kommen uns auf ihren Spazierfahrten entgegen, wir halten bei der Lahnbrücke. Dort unter den Bäumen stellen sich im Sommer die Kirschenverkäufer neben den Anglern auf. Bad Ems erinnert den Besucher aufs traulichste an Wiesbaden und ist doch ganz anders. Der Gast sieht sofort, was für eine sorgfältige Kurstadt dieses Städtchen ist und wie welterfahren und geschmeidig da alles zusammenarbeitet, um den Fremden immer im Vordergrund zu halten und ihm das Gefühl zu geben, daß es durchaus auf ihn und sein Behagen ankommt.
So schmal und hoch das Tal auch ist, man fühlt sich in ihm nicht eingeschlossen, es ist ein Weg zum Rhein, aber auch zu den alten Städten im Hintergrund des Lahntales. Der Fußgänger hat die Spaziergänge über der Stadt und den Konkordientempel auf der einen Seite, den Mahlberg mit der Bergbahn auf der anderen. Oben führen die Wege durch die Heidelbeeren, durch die von Spechten beklopften Buchen zu den Tälern einer versteckten bäuerlichen Hinterwelt. In Ems geht man immer wieder über eine Brücke. Das Bezaubernde dieser Gegend ist es, daß man immer den Fluß, die Berge, die Wiesen vor Augen hat und immer wieder in eine wirkliche Stadt zurückkehrt, deren Kurviertel mit den großen Hotels vor einer einzigen langgezogenen, sauberen Straße getragen wird.
Für den Gast, der sich in Ems heimisch macht, erhält jeder Tag seinen Inhalt aus einer stillen, unsichtigen Regie, die für alles sorgt, für die Konzerte im schattigen Park, für die Tennisplätze, für die Blumen in den Beeten. Am Abend leuchten die Lichterkugeln am Geländer des Flusses und spiegeln sich im Wasser. Ruderboote laden zur Fahrt. Auf der anderen Flußseite drüben steht der Quellenturm und nicht weit davon das Kurmittelhaus mit seinen Badezellen, mit seinen pneumatischen Kammern, die an Goldfischgläser erinnern, mit den Inhalierräumen, wo der Zerstäuber das Wasser in Nebel auflöst. In der Zelle findet der Gast das Ruhelager mit dem gewärmten, schneeweißen Leinen, der Bademeister streift die Ärmel hoch und beginnt das Massieren.
Wo bleibt in Ems die Zeit? Aber was soll auch der Feriengast an dem kleinen Hotelschreibtisch, der nur für kurze Briefchen eingerichtet ist, oder im Lesesaal? Nachmittags, vor oder nach dem Spaziergang, landet er wieder beim Brunnen. Das Fräulein, das die Trinkgläser verwaltet, kennt den Gast bestimmt am dritten Tag schon, das Fräulein am Kesselbrunnen ebenfalls, ein freundliches Nicken genügt. Man geht seiner Wege, besucht die Blumengeschäfte in der Wandelhalle, schickt einen Gruß nach Hause. Auf der anderen Flußseite steht die Schweizer Milchkuranstalt und neben ihr die etwas verstaubte russische Kapelle.
Bald fühlt der Gast dasselbe Wohlwollen für »sein« Ems wie der Kaiser Wilhelm, der am Ende der Allee auf weißem Denkmalsockel steht. Der alte Herr steckt die Hand in den Rock, gleich wird er sie zu einer väterlichen Gebärde ausstrecken. Und zu seinen Füßen strotzen die Schwertlilien in den Beeten. Aus den Schwertlilien reckt sich ein kleiner steinerner Triton und bläst mit vollen Backen einen Wasserfächer in die Höhe.
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Wir geben nun unseren Stützpunkt in Bad Ems wieder auf, um die Lahn entlang zu wandern. Eine wunderschöne Sache im Sommer, und ein bequemer Tagesmarsch bis Diez, die kleine, ganz in wetterfesten Schiefer gekleidete Stadt mit dem ernsten engen Schloß auf hohem Felsen in der Mitte.
Bei Laurenburg (91,9 km über Schwalbach-Zollhaus) verläßt die Landstraße eine Strecke weit die Lahn, sie geht an dem Orte Holzappel vorbei, der nach einem Heerführer des Dreißigjährigen Krieges genannt ist und führt steil und dunkel wieder zur Lahn hinunter. Hoch auf der anderen Seite drüben liegt die Schaumburg, ein Fürstenschloß in höfischer Bauart, ein umfangreicher Besitz mit einem wundervollen Park, dessen Terrassen, in englisch-gotischem Stil gebaut, einen entzückenden Blick eröffnen: die glänzende Lahn in einer stillen, weiten Landschaft.
Auf dem Wege zur Schaumburg kommt der Wanderer an der Ruine Balduinstein (74,8 km) vorbei. Nur ihr Name erinnert noch an den mächtigen Trierer Kurfürsten Balduin aus dem Hause der Luxemburger Grafen, die eine Zeitlang ihre Hand weit über den Bereich der Mosel und die Saar und in das Lahntal ausstreckten. Von allem Ehrgeiz sind nur diese kahlen Mauern, ist nur das Idyll dieser schönen Stelle über dem Fluß zurückgeblieben.
Es ist nur noch ein paar Biegungen von Diez bis zu der alten Stadt Limburg (62,4 km). Unvergleichlich ist die Lage des Limburger Domes mit den grauen Türmen auf dem Felsen. Das Bild wiederholt sich im breiten Spiegel des Wassers. Es ist gerade ein Jahrtausend her, daß einer der Generäle Ottos I., Graf Kurzbold, »der die Frauen haßte wie das Apfelessen«, den Grundstein zu diesem Dome legte. Ein späteres Jahrhundert hat den Dom mit wunderbarem Raumgefühl ausgebaut. In der Hohenstaufenzeit hat man dem Grafen Kurzbold auf der Empore ein Denkmal errichtet. So mag wohl diese Gestalt den dreihundert Jahre später Lebenden noch etwas bedeutet haben. Uns sagt sie nichts mehr, aber wir bewundern das vornehme Denkmal.
Limburg, das liebe enge Städtchen, das nur zum Bahnhof hin etwas geräumiger wird, hat 12 000 Einwohner. Die Stadt gehört zu denen, die früher eine größere Rolle spielten als heute. Noch zur Stauferzeit hatte sie mehr als 20 000 Einwohner, sie konnte zweitausend geharnischte Männer ins Feld schicken. Die Stadt lag an der Handelsstraße von Frankfurt nach Köln und Paris. Die Fuhrleute mußten ihre Wagen besonders einrichten, damit sie die Limburger Gassen passieren konnten.
Nicht weit von Limburg liegt das Örtchen Steeden. Nicht die Fabrikschornsteine dort sind interessant, sondern die vor hundert Jahren entdeckten Höhlen mit Resten von Mammuten, Hyänen, Bären und Menschen, die dort vor reichlich 20nbsp;000 Jahren gelebt haben. Das Klima des Lahntales entsprach damals ungefähr dem von Lappland. Renntiere, Schneevögel und Lemminge lebten an den Ufern des Flusses. Man sieht schon die Türme der weitläufigen Burg von Runkel (59,7 km), die sich am schönsten von einer alten Brücke her darstellt. Man muß viele Höfe durchwandern, ehe man die Kernburg erreicht, die in der Ruine noch gut erkennbar ist. Vom Turm her sieht man jenseits des Flusses das einst von Trierer Soldaten zerstörte Schloß Schadeck. Das dreizehnte und vierzehnte Jahrhundert war die Zeit des aufregenden Geschehens in dem heute so stillen Lahntal. Es war die Zeit, als die Burgen gebaut wurden und die Heerhaufen aufeinanderschlugen.
Durch eine Landschaft von Wald und Stille geht die Wanderung in flacherem Hügelland nach Weilburg (63,7 km), dem Geburtsort des Kaisers Adolf von Nassau, dem Stammsitz der noch bis 1866 regierenden Linie der nassauischen Herzöge. Die Altstadt mit dem Schloß liegt auf einem Felsen. Noch sind in dem geräumigen Bau die Erinnerungen an den Prunk eines der kleinen deutschen Fürstenhöfe sichtbar. Als die Franzosen 1792 in Weilburg lagen, schnitt General Custine, wie Edschmid erzählt, ein Stück aus der roten Samttapete des Thronsaales und ließ sich elegante Uniformaufschläge daraus machen.
Die Landstraße führt durch grünes Wiesenland nach Wetzlar. Die Burg Braunfels (63,2 km) steht am Horizont, man kann sie auch auf Waldwegen erreichen. Berühmt ist der lange gewölbte Torgang, der in den Schloßhof führt. Da stehen noch die Schilderhäuser in den Solms'schen Farben. Der Rittersaal enthält eine Sammlung von alten Waffen und Eisenrüstungen. Diese Burg, der Stammsitz eines viel verzweigten Grafengeschlechtes, hat wechselnde Schicksale gut überstanden. Die Zeichnungen des Frankfurter Kupferstechers Matthäus Merian, dem wir viele reizende Zeichnungen der Burgen und Städte des spätmittelalterlichen Deutschlands verdanken, halfen dazu, die Burg vor einem halben Jahrhundert wiederherzustellen. Im Archiv befinden sich Erinnerungen an die Heilige Elisabeth, die als Landgräfin von Thüringen in Marburg residierte. Ein Bergstädtchen mit behaglichen Gasthäusern und waldigem Park und eigener Mineralwasser-Trinkhalle schließt sich an. Unten an der Lahn liegt das frühere Kloster Altenberg. Dorthin brachte einst in jener stark bewegten Zeit, in der das Lahntal noch Mittelpunkt aufregender Geschehnisse war, die Landgräfin von Marburg barfuß ihre zweijährige Tochter Gertrud, die später Äbtissin dieses Klosters wurde und dort begraben liegt.
Es ist nicht mehr weit nach dem von flammenden Eisenwerken umgebenen Wetzlar (74,2 km), wo am Lahnufer auch die Gebäude der weltbekannten optischen Werke liegen. Vor der Stadt erinnert ein Gedenkstein an den Sieg des Erzherzogs Karl über eine französische Armee am 15. Juni 1796. Trotz seiner Industrien hat Wetzlar noch das Gepräge der alten Landstadt. Die Reste der Stadtmauer, die alten Türme der Stadt und die Trümmer der Reichsfeste Kalsmunt auf der Höhe bilden den stärksten Kontrast zu dem Leben und Treiben in den winkeligen Gassen. Ein großes Landhausviertel ist entstanden. Neue helle Randsiedlungen dehnen sich aus. Am seltsamsten ist der weit über der Stadt hin leuchtende Dom an seinem freien Platze. Als ein Denkmal der Bauleidenschaft vieler Jahrhunderte grüßt er die Baufreudigkeit unserer Zeit.
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Hohe Basaltkegel ragen weitverstreut in der Landschaft. In dieser Lahnebene liegt, von Eisenbahnstrecken und Autostraßen durchkreuzt, die freundliche Stadt Gießen. Die Höhen, von denen die Wälder hinunterfluten, tragen alte Burgen, Gutshöfe und Klöster. Kurz vor der Stadt taucht die aus dem Lahntal kommende Landstraße in eine Unterführung des Schienenfeldes und begegnet der Frankfurter Landstraße, die von Vilbel, Friedberg, Bad Nauheim und dem altertümlichen Butzbach (43,9 km) kommt. Wer von Frankfurt nach Gießen fährt, verweile ein wenig auf dem Marktplatz von Butzbach mit seinem Kranz von stattlichen alten Häusern und seinem fließenden Brunnen, einem Stelldichein und Erfrischungsort der Wanderer. Vor Gießen senkt sich die Straße der Stadt entgegen und biegt dann in die Linden der Anlagen ein. Die ältere Stadt mit dem weiträumigen Gebäude der Universität ist von einem grünen Gürtel umschlossen. Anmutig liegt das Stadttheater hinter den Bäumen, freundliche Wohnhäuser umringen in geschlossener Reihe die Stadt, die von draußen kommenden Landstraßen führen zwischen niedrigen Torhäusern zur Stadtmitte. Die Gräben und Wälle sind längst verschwunden, die Stadt wächst mit ihren Gärten in das Land. Nach Marburg (89,4 km) fährt man das Lahntal entlang. Der grünsilberne Fluß ist immer in den Wiesen und Baumgruppen sichtbar, manchmal schnürt der Eisenbahndamm ein Stück des alten Flußbettes vom lebendigen, fließenden Gewässer ab und verwandelt ihn in einen von Wasserlinsen bedeckten Teich. Am frischen, spiegelnden Wiesenfluß stehen die Hessendörfer, kalkweiße Wände, gleichmäßig gemustert von schwarzem Fachwerk. Die Landschaft ebbt in weiten, sanften Wellen. Zwischen Staufenberg und Rudershausen, dem letzten hessischen Dorf, führt eine derbe steinerne Brücke über die Lahn. Das Dorf Odenhausen mit der Kirche im Gewühl der blühenden, duftenden Lindenbäume beherrscht die Anhöhe. In knappen Kurven, von Baumreihen begleitet, führt die Straße durch Feld und am Wald entlang. Das Schwarz-Weiß des Fachwerks und das kräftige Rot der Dächer gibt den von Holunderbüschen umwallten Dörfern stets ihren kräftigen Klang. Sprühend und schäumend, fast maschinenmäßig, dreht sich unten am Flußufer ein großes Mühlrad.
Kurz vor Marburg, wo in der gräserwogenden Ebene die ersten Häuser der Stadt schon sichtbar sind, glänzt noch einmal der Fluß ganz nah im tiefen Schatten einer Allee. Dann steigt die Landstraße zur Stadt hinauf. Von buschigem Garten und vielen Holzbänken umgeben liegt am Eingang der Stadt ein »Wirtshaus an der Lahn«, dem allerdings ein noch älteres Fuhrmannsgasthaus vor Oberlahnstein den Ruhm streitig macht, das Wirtshaus des meist für die spätesten Stunden der Kneipe aufgehobenen Studentenliedes zu sein. Das Auto fährt auf der halben Höhe des Hügels an den Treppengärten des Barfüßerwegs vorüber. Wie seit Jahrhunderten werden die verwinkelten Straßen ein Labyrinth; reichverzierte Fachwerkhäuser, kühle Gastwirtschaften bilden angenehme Merkmale in der Stadt. Kleine Pause auf dem nach Blumen, Obst, Gemüse, Pilzen duftenden, reich und bunt beschickten Wochenmarkt. Bauernmädchen in hellblauer Tracht mit weißen Schultertüchern, Frauen in Schwarz mit grünbraunen Miedern, Bäuerinnen in grauen sommerlichen Röcken sind bei ihren Ständen. Vorhin noch begegneten wir dem dörflichen Weibervolk auf der Landstraße zu Fuß und zu Rad, nun haben sie unter den besonnten Segelbaldachinen ein Stelldichein mit den Hausfrauen und Töchtern der Stadt. Die Gassen sind ein Wald von Fahnen. Vor der Rampe, die aus der unteren Stadt in die obere und zum Schloß aufsteigt, steht die Elisabethen-Kirche, eine der frühesten, anmutigsten gotischen Kirchen. Sie birgt das Grab der Heiligen, die auf dem Schlosse lebte und das liebliche Rosenwunder tat. Wie fühlt man in dem bunten Sommermorgenleben den frischen Hauch der Lahn, die in glänzendem, flimmerndem Gebüsch des weiten Tales ihren jugendlichen Weg zieht. Schöner, lebendiger Weg eines Flusses an so vielen Denkmälern von Helden und Heiligen vorüber. Wer jetzt noch einmal anhält, um Auge und Ohr für Gesicht und Sprache dieser Landschaft zu sein, der spürt die Innigkeit dieses Flusses. Gelassen und leicht gedehnt wie ihr Name deutet uns die Lahn ihren Gang zum Rhein, mit dem sie dann in das Weltmeer niedersinkt.