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7.

Die alte heilige Scheu vor dem Weibe, die einen Teil meiner mir angeborenen Religion bildet – ein jeder Mensch hat eine solche, die nur leider von der ihm in seiner Kindheit aufgepfropften Pfaffenlehre erstickt wird, sich aber doch noch zu seinem späten Heile in seinem Unterbewußtsein regt und manches gutmacht, was der Irrwahn der unzähligen Glaubensbekenntnisse verschuldet – diese Scheu hielt mich lange davon ab, Elisabeth meine Liebe mit dem Munde zu gestehen.

Nur meine wahrhaften Augen sangen es ihr in heißen, stummen Strophen täglich zu, wie ich sie liebte, und jede meiner Handlungen im Bereich der Blicke war eine keusche Liebkosung für sie.

Elisabeth selbst blieb anscheinend die gleiche und bezeugte durch nichts, daß auch in ihr die Liebe aufgestanden wäre, um der meinen im Jubel des Erkennens entgegenzugehen.

Sie war immer gut und freundlich zu mir, aber das war sie auch zu den anderen; und doch fühlte es der spürende Sinn meiner Liebe mit stürmischer Freude heraus: um eine ganz feine Linie stand sie mir näher als all den anderen Patienten, mit denen sie Umgang pflegte.

Wenn sie mit mir sprach, bekam ihre Stimme eine leichte Schwingung, die natürlich nur meinem geschärften Ohr hörbar war. Auch bemerkte ich mit der Zeit, daß sie in der Unterhaltung mit mir über Themen diskutierte, die nicht allgemeiner Natur waren, und daß sie es mit einer ungemein diplomatischen Kunst zuwege brachte, die uns umstehenden oder begleitenden Personen von uns zu entfernen, ohne ihr Zartgefühl im geringsten zu verletzen.

Meistens sprachen wir über Bücher und über die lebendigen Fragen der Zeit. Sie zeigte dabei ein feines Verständnis für das geheime, unsichtbare, unbedingt Wahre im Menschen; ihre Urteile hatten eine einfache schlichte Logik, die eben deshalb keine ausgetretenen Pfade gingen.

Eines Tages überraschte mich Elisabeth mitten in einem Gespräch mit einem Geschenk, das mich in einen Freudenrausch versetzte.

»Ich sehe Sie,« sprach sie, »alle Tage in der Morgenfrühe in den Wald spazieren gehen. Wollen Sie nun nicht an meinem Schlafzimmer vorbei Ihren Weg nehmen, zu dem Fenster aufschauen, an dem ich stehen werde, um Sie zu grüßen? Es wird ein hübsches Spiel sein, und Sie wissen ja, man soll das Leben mit Spiel ausfüllen und immer ein Stückchen Kind bleiben, dann erträgt man es leichter, wenn es einem überhaupt einmal schwer wird. Wollen Sie mithalten?«

Ob ich wollte! Ich hätte ihr voll stürmischen Dankes die lieben Hände küssen mögen, wenn nicht im selben Augenblick ein Arzt der Anstalt vorbeigegangen wäre, der uns einen strengen, verweisenden Blick zuwarf. Es war den beiden Geschlechtern streng verboten, um diese Stunde des Tages zusammen im Gespräch zu verkehren.

Nun konnte ich kaum das Nahen des nächsten Morgens erwarten.

Als ich von meinem Bette aus die erste dünne Röte des Sonnenreflexes über die Bergkämme aufschimmern sah, hopste ich schon mit beiden Füßen aus der gemütlichen Deckenhülle, nicht achtend den Protest meiner Schlafkameraden, die ich durch mein lautes, übermütig-frohes Wesen aus ihrem süßesten Schlummer weckte. Längst schon vollständig angezogen und zum Spaziergang bereit, harrte ich mit heißer Ungeduld auf das Öffnen des Haupttores, mit dem sich gerade an diesem Morgen die Schwester Pförtnerin entsetzlich viel Zeit ließ. Endlich kam sie mit watschelndem Entengang herbei, blinzelte mich mit ihren noch halb schlafverklebten Äuglein argwöhnisch an und fragte mich, wohin ich schon so früh wollte, was ich um diese Stunde draußen zu tun habe. »Die Sonne will ich einfangen,« gab ich ihr lachend zur Antwort, drängte sie sanft auf die Seite und sprang in die junge Stunde hinaus.

Ein Blick auf meine Uhr sagte mir, daß es noch ein wenig zu früh sei zu meiner Toggenburg-Promenade, und so blieb ich auf der menschenleeren Terrasse, legte mich auf meinen herausgeschobenen Liegestuhl, den Oberkörper hochgerichtet, so daß ich das morgenstille Tal in seinem breiten Umfang überschauen konnte.

Ein herrliches Bild bot sich meinen trunkenen Blicken zu einem mir wieder ganz neuen Genuß dar, denn wie das Wandern und Träumen im Walde war auch das friedsame Genießen der Morgenstunde in ihrer Schönheit und Reinheit dem Proletarier der Großstadt versagt gewesen. Der frühe Morgen hatte mich wohl auch wach angetroffen; aber ich konnte ihm nicht wie in dieser Stunde voll Freude und mit einer durch einen gesunden Schlaf erworbenen Ruhe in das helle, lachende Antlitz sehen, sondern mußte meinen ermüdeten Körper nach einem zu kurzen, unruhigen Schlummer in arger Hast aufs neue an ein hartes Tagwerk koppeln, das mir bis in den späten Abend hinein nicht erlaubte, den Kopf zu heben, die Welt in Muße zu betrachten, um einen Teil ihres Glanzes in mich aufzunehmen.

So war ich immer in gezwungener Achtlosigkeit mit schnellen, von der Furcht, zu spät in die Werkstätte zu kommen, beschleunigten Schritten und mit müdem, hängendem Kopfe an der Fülle der herrlichen Bilder, die ein schöner, sonniger Morgen zur Schau stellt, vorbeigelaufen. Wenn ich einmal mit meinen trüben Augen ein Streifchen Sonnengold erfaßte, so hatte diese vorwitzige Schaulust nur zur Folge, daß es mir dann noch ärger vor der dunklen, feuchten Fabrik graute als die lange Reihe der Arbeitstage vorher.

Das große Symbol der Morgendämmerung, das uns Menschen jeden Tag aufs neue in seiner gewaltigen, himmelumspannenden, erdüberbrückenden Erscheinung den endlichen Sieg des Lichtes und seiner Schönheit verkündet, war mir lange schwere Jahre hindurch nur das schreckbare Zeichen gewesen, das mir jeden Tag erbarmungslos den Wiederbeginn meiner Sklaverei anzeigte, die nur durch die mitleidige Nacht wenigstens auf einige Stunden unterbrochen wurde; darum liebte ich als Arbeiter und Knecht nur die Nacht. Wenn ihre ersten, schüchternen Schatten auf mein Schaffen fielen, begrüßte ich sie wie mütterliche Hände, die mir ein Gutes zum Geschenk brachten.

Auch während meiner Krankheit und der folgenden Genesung war es mir nicht vergönnt gewesen, das keusche Wunder der Tagesfrühe mit Augen und Herz zu erfassen. Da war es wieder im Anfang der besorgte Arzt, später die leidige Gewohnheit, die mir verwehrten, das junge Angesicht der Sonne zu schauen. Erst durch die Anregung Elisabeths und meiner Liebe zu ihr, die mich aus dem dumpfen Schlafsaal in die ewig wachende, immerdar spendende Natur führte, wurde mir klar, was ich so lange durch fremde und eigene Schuld versäumt hatte, und ich versank mit all meinen hungrigen Sinnen in die unbeschreibliche Schönheit dieses Morgens.

Der Himmel war eine blasse grünblaue Riesenkrystallschale. Von einer unendlichen Reinheit seiner Weite. Gerade auf dem Abschnitt seiner östlichen Wölbung lag eine feurige Kugel, die nach allen Seiten rotgelbe Strahlenbündel aussprühte. Dort, wo diese Glutpfeile hinfielen, zerriß der silberne Mullschleier, der noch den größten Teil von Berg und Tal bedeckte. Dunkelgrüne Wälder, lichtgrüne Wiesen und hie und da ein weißschimmerndes Bauernhaus mit seiner roten Ziegelhaube drängten sich durch die so entstandenen Öffnungen in dem auf und ab wogenden feinen Nebelflor, die eine in die andere übergingen, bis sich Wälder, Wiesen und Äcker zu einer vollen Landschaft vereint hatten, die neue Pracht den entzückten Augen bot.

Ganz dicht vor mir war eine Wiese aufgewacht; Millionen vielfarbiger Blumen hoben sich aus dem Traum ihrer Seelen, reckten und streckten sich und wuschen ihre Äuglein im blinkenden Tau blank. Und ein Duft hob sich von der Wiese auf, wie ich ihn zu keiner anderen Tageszeit so süß und berauschend eingeatmet habe. Auf dem Wipfel eines uralten Lindenbaumes, der in dem Golde seiner unzähligen Blüten wie ein König aus dem Kreise der Sträucher und Blumen ragte, saß eine Amsel, dick und würdevoll wie ein Pastor, und flötete ruhig ihren sentimentalen Choral. Ich sah immerzu das Tierchen an, das ganz Lied war und in heiliger Verzücktheit kein Ende fand in seinem Gesang.

Alles um mich leuchtete in einem stark blausilbernen Glanze: der Kies der Terrasse, den meine Finger in unabsichtlichem Spiele berührten, die Bäume und Büsche, die Blumen und Gräser der Wiesen, die breite, hohe Hausfront hinter mir – ja selbst die Hummeln, Bienen, Falter und alle anderen Insekten, die an mir vorbeischwirrten und surrten.

Es war, als wären in der vergangenen Nacht alle feurigen Sterne auf die Erde gefallen.

Hoch oben in der tiefsten Bläue der Himmelsnähe stand ein kleiner dunkler Punkt, eine Gabelweihe. Reglos wie eine erloschene Ampel hing sie in der unendlichen Höhe, der Sonne gegenüber. Auf einmal schoß sie gedankenschnell in das glühende Tor der Welternährerin und verschwand im ihren Flammenschacht, in den ihr meine geblendeten Augen nicht folgen konnten.

Hatte sich der Vogel, vielleicht sinnlos vor Sehnsucht nach dem größten Licht, in die Sonne gestürzt?

Jetzt begann der hohe, waldbedeckte Berg, der die rechte Seite der Anstaltsgebäude begrenzt, wie eine Orgel Gottes zu tönen. Gewaltige, melodische Tonfluten strömten aus seinem geheimnisvollen Innern in feierlichen Wogen über die horchende Landschaft hin. Doch war dies nur eine Täuschung.

Nicht der Berg sendete so starkbrausend sein Morgengebet in die Welt, sondern die Glocke der Dorfkirche auf der anderen Seite des Berges rief ihre kleine Gemeinde zur ersten Andacht des Tages zusammen.

Nun wurde es auch hinter mir in dem schweigenden Hause und auf der Terrasse lebendig. Die Patienten, die ihr Krankheitszustand nicht zwang, auch am Tage das Bett zu hüten, gingen in den Speisesaal, das Frühstück einzunehmen.

Lautes Lachen, Sprechen, auch hin und wieder ärgerliches Fluchen und Schimpfen erscholl. Doch vergebens horchte ich auf einen entzückten Ausruf der Bewunderung über die Schönheit dieser Morgenstunde und der Landschaft in ihr.

Waren denn alle diese Leute blind? Sie gingen alle achtlos an diesen Herrlichkeiten vorüber; besahen sich ihre Schuhe, ob diese den richtigen Glanz hatten, oder dachten angestrengt über eine neue, dumme Spitzbüberei nach, mit der sie im Laufe des Tages einen ihrer Leidensgefährten foppen und quälen wollten.

Einige Pfleglinge kamen aus der Kapelle, in deren muffigem Dunkel sie gebetet; sie blinzelten lichtscheu, legten schützend die Hände vor die Augen und schimpften auf die Sonne, die ihnen weh tat.

Nur ein vollständig erblindeter Jüngling, ein armer polnischer Jude, blieb in der Nähe meines Liegestuhles stehen, wendete sein totes Gesicht der Sonne zu, deren liebevollen Wärmehauch er spürte, und lächelte in sie hinein. Ich hätte ihn dafür auf seine starren, erloschenen Augen küssen mögen.

Es war langsam Zeit geworden, an den Fenstern von Elisabeths Schlafsaal vorüberzugehen. Eine bebende Freude glühte in meinem Innern, als ich mit zagen Schritten den bekiesten Weg betrat, der an den Schlafsälen des Frauenpavillons vorüberführte.

Schüchtern hob ich meinen Kopf und suchte mit hastigen Blicken die Reihe der Fenster nach Elisabeth ab.

Eiskalt durchschauerte es mich: nirgends konnte ich die Geliebte erblicken. Trostlos starrten die leeren Höhlen der blinkenden Glasflächen auf mich herab, der ich dastand, festgebannt durch die grause Furcht um Elisabeth, die ich über Nacht ernstlich erkrankt wähnte.

Jäh war keine Sonne mehr über mir, ich stand wie in dichtem, kaltem Herbstnebel, der mich fester und fester einschloß und mich zusammenpreßte, daß ich Hirn und Herz schmerzen fühlte.

»Elisabeth! Elisabeth!«

Ich schrie den teuren Namen in mich hinein, voll arger Qual. Mir war es, als wäre sie mir gestorben. Ich mußte die zitternde Hand auf das Herz legen, denn das wollte mir schier die Rippen entzwei hämmern.

Da … in meine brennenden Augen fiel ein linder Tau. Aus einen der Balkons war eine weibliche Gestalt an die Brüstung getreten und winkte mir leicht mit einem Taschentuch zu. Bald hätte ich vor stürmischer Freude laut aufgejubelt, denn ich hatte Elisabeth erkannt.

In einem weißen, einfachen Morgenkleid stand sie im vollen Lichte der Sonne, ein wenig über das Balkongitter geneigt, wie eine große, seltene Blüte. Mir war es zumute, als lehne sie an meiner Wange und ich küßte ihr in ungestümer Wonne den letzten Traum vom Munde.

»Herrliche, Heilige, ich grüße dich!« hymnete in mir jeder Nero und dabei stand ich ganz ruhig da und ließ das grüßende Lächeln Elisabeths über mich hingleiten wie kurz vorher auf meinem Liegestuhl den Segen der Sonne.

Das Wortgesurre nahender Spaziergänger machte dieser seligen Minute ein Ende. Noch einmal umfaßte ich mit liebkosenden Blicken Elisabeths Gestalt, grüßte sie mit einer winkenden Bewegung meiner Hand und kehrte mich zum Gehen.

Unten in der Tiefe des Gartengrundes wußte ich ein verborgenes Plätzchen, so recht zum stillen Nachdenken über größtes Glück und herbstes Leid geschaffen. Dorthin trug ich meine Morgenseligkeit und spann sie zu dem Glück einer ganzen Menschheit aus.

Wenn jetzt einer gekommen wäre und hätte mir von jeglichem Unglück, das die Erde trägt, erzählt, ich hätte ihm ins Gesicht gelacht und geglaubt, es mit einem melancholischen Tollhäusler zu tun zu haben. In mir war das reine Gefühl, als wäre nichts Schwererlebtes und Durchrungenes hinter mir gewesen, als wäre ich erst geboren worden oder als hätte ich einen Verjüngungsprozeß durchgemacht, der mir die ersten entdeckungssüchtigen, abenteuerfrohen Jahre meiner Jünglingszeit zurückgab, ohne mir das bisher als herrlich und reif Erkannte und Aufgelesene zu nehmen.

Ich setzte mich auf einen unbehauenen Felsblock, der vollständig im Feuer der Sonne lag, und freute mich, daß jede Faser meiner Kleidung, jede Pore meiner unbekleideten Haut sich voll mit diesem himmlischen Licht saugen durfte.

Mein Mund blieb stumm, aber desto lauter sprach mein Herz, und ich lauschte seiner weisen Rede mit der Andacht eines Gläubigen vor der Stimme des heiligsten Propheten seiner Religion.

Es sprach:

»Du weißt nun, daß Elisabeth dich liebt. Es kann kein Zweifel darüber mehr in dir sein. Gehe jedem ihrer Worte, jeder ihrer Bewegungen, jedem ihrer Blicke bis zu ihrem geheimsten Ursprung nach und du wirst sehen, wie sie alle aus dem Quell der Liebe steigen, aus dessen Flut sie dein Wesen gelockt. Spüre nur nicht nach, was es mit deinem Wesen für eine Bewandtnis hat. Du wirst es nie in dem Lichte sehen wie der Mensch, der dich haßt oder liebt. Immer wirft du etwas ganz anderes aus dir machen, als was du in Wirklichkeit bist. Dein wahres Bild wirft du nicht erschauen, nie die Urtriebe deines Daseins entdecken können; stets wird dir das Falsche, angelernt Oberflächliche als das Echte in deinem Leben in den Spiegel deiner Seele fallen und dir ein Bild deiner Erscheinung geben, mit dem du gar nichts gemein hast und das dich um all das wirklich Schöne und Glückliche in deinem von dir selbst mit Lüge besudelten Erleben bringt. Warum willst du nicht mit dem Munde Elisabeth von deiner Liebe verkünden, wo doch alles in dir und dein äußerliches Benehmen in ihrer Gegenwart ihr so deutlich verraten, was du für sie fühlst? Und dann: so lange du im Schweigen liebst und damit die Geliebte auch in Schweigen bannst, werdet ihr beide nie ganz froh, nie restlos glücklich sein. In eure seligste Stunde wird sich immer die graue Wolke des quälenden Zweifels an die Gegenliebe des andern senken und euch viel von dem köstlichen Inhalt dieser herrlichen Zeit nehmen. Du versteckst dich hinter armseligen, engherzigen Berechnungen, stellst ein Für und ein Wider auf wie der Korbwarenfabrikant Soundso aus Neutitschein, der die nie gesehene Tochter des Branntweinbrenners B. in Großwardein heiraten soll, und stärkst das Wider gleich einem spitzfindigen Advokaten mit Argumenten, die dir, wenn du sie aus einem fremden Munde hören möchtest, unsittlich und verderbt vorkommen würden. Ja, mein lieber Freund, nun kommst du mir nicht mehr aus. Entweder liebst du Elisabeth und sagst es ihr, oder du liebst sie nicht und trollst dich deines Weges, ohne noch weiter ihren Ritter zu spielen und diesen Selbstbetrug zu üben, der dir auf Kosten eines viel höher stehenden Menschen, als du es bist, die Langweile vertreiben und eine Laune deiner Mannheit befriedigen soll!«

So war die Rede meines entrüsteten Herzens, das am Schlusse seines Sermons sogar ein wenig grob gegen mich wurde. Das ist aber für Träumer, wie ich einer bin, nur vom größten Vorteil und erzieht vortrefflich. Bei mir wirkte dieser kluge Erziehungstrick auf der Stelle. Ich gab meinem predigenden Herzen in allem recht und versprach ihm hoch und heilig, sobald ich eine Gelegenheit dazu fände – das hieß, wenn ich mit Elisabeth wieder allein wäre –, dieser meine Liebe zu gestehen.

Nach diesem feierlichen Entschluß war es mir so froh und leicht zu Mute wie einem Schüler, der sich vor der Prüfung sicher fühlt.


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