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Die Geschworenen sprachen mich frei. Sie nahmen einstimmig momentane Sinnesverwirrung als Motiv der Tat an.
An dem Morgen eines Frühlingstages verließ ich das Kreisgericht und fuhr mit dem nächtlichen Zuge nach der Stätte meines glücklichsten Erlebens.
Auf dem Felde ackerte und säte der Frühling. Es schwebte ein Ton vom Boden auf, als würde mit feinen Nadeln unablässig in die Erde gestochen.
Die Wälder und Wiesen begannen zu grünen und hauchten den zarten Duft der ersten Veilchen aus.
Ich suchte den kleinen Dorffriedhof auf und ließ mir von dem Totengräber das Grab Elisabeths weisen.
Es lag nahe der Mauer. Den Hügel umspann schon frisch gepflanztes Immergrün. Zu seinem Haupte erhob sich ein mannshoher Sandsteinobelisk, der in Goldschrift den Namen meines Weibes und seine Sterbedaten trug.
Heiliger Friede umgab mich.
Auf der Straße neben der Friedhofsmauer zog eine Gruppe Wallfahrer.
Sie sangen ein Marienlied.
Weil du ganz makellos,
Hat dich, o schönste Ros',
Der himmlische Vater seine Tochter genannt.
Ja, auch der göttliche Sohn
In seinem höchsten Thron
Sich zu dir als seiner Mutter bekannt.
Endlich die Ehren
Noch zu vermehren,
Hat dir als seiner erwähltesten Braut
Der heilige Geist sich ja selbsten vertraut.
Die Sonn' begleitet dich.
Es unterwürfet sich
Zu deinen Füßen der silberne Mond.
Deine Vollkommenheit
Mindert seine Herrlichkeit.
Um dein Haupt machen die Stern' eine Kron'.
Ich nahm eine Handvoll Erde von dem Grabhügel, gab sie in ein Säckchen und hängte mir dieses um den Hals.
»Erde, du liebe Erde! Du trugst und birgst das Schönste und Beste meines Lebens!
Sei gesegnet!«
Ende.