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Herbstwehen

Nebel decket Äcker, Wälder,
Segen spenden fette Reben,
Steppen werden welke Felder,
Entenschwärme segelnd schweben.

Äther sendet jähen Regen,
Seen schwemmen schnelle Bäche,
Rehe fehlen den Gehegen,
Herden der versengten Fläche.

Schärfer wehen strenge Weste,
Sänger enden Lenzgeschmetter,
Leergewehte Erlenäste
Regnen gelbgefärbte Blätter.

Fester werden edle Herzen,
Wenn verwelken Lebenskränze,
Tränen pressen herbe Schmerzen,
Wenn vergehen Seelenlenze.

Ehern lehrt der Weltenlenker
Selbstverzehrendes Verschwenden,
Sterben nennt der Mensch, der Denker,
Jenes Welken, jenes Enden.

Gräber kränzen Schlehen, Nesseln,
Bergend schreckendes Verwesen
Werter Menschen, deren Fesseln
Sprengte sehnendes Genesen. Doch dem Buchstab' E zu fröhnen,
Hätt ich wahrlich nun genug,
Denn das monotone Tönen
Hemmet allen Dichterflug;

Und ich rufe die Vokale,
Ziehend aus den engen Schuh,
Alle fünf mit einem Male,
Herzlich A, E, I, O, U!


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