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Damals amtierte in Sureiken der alte Pastor Lorentz. Was man auf dem Herzen hatte, trug man zu ihm.
»Kind, was ist dir?« pflegte er zu fragen. Es war ihm gleich, wer vor ihm stand, ob es die Gutsbesitzerin von Thorde war oder der Nachtwächter Tonnis.
»Kind, was ist dir?« fragte er und leerte langsam und andächtig sein Gläschen Rotspon.
Das kleine Fräulein Hoffenthal, das schon auf die siebzig ging, ihm aber noch mit großer Rüstigkeit die Wirtschaft führte, hatte oft zu seufzen.
»Dieser Rotspon!« seufzte sie, und sie konnte den Kopf schütteln und sagen:
»Ach, wenn's wenigstens beim Rotspon bliebe, aber dieser Rum, dieser infernalische!«
Sie liebte es, oft solche Andeutungen zu machen.
»Kind, was ist dir?« antwortete dann Pastor Lorentz, »auch das beste Herz muß geölt werden.«
Wenn sie darauf noch keine Ruhe gab, erzählte er ihr von der Hochzeit zu Kana und wie der Herr selber dort Wasser in Wein verwandelt hätte. Was konnte das kleine Fräulein Hoffenthal wohl auf diese heilige Geschichte erwidern? Sie schwieg und seufzte.
Vielmals am Tage ging die Klingel im Pfarrhause. Dann lies Fräulein Hoffenthal an die Türe, öffnete und sagte: »Bitte, treten Sie näher, meine Liebe!« oder: »Kommen Sie getrost herein, Nachbar.«
Nun also war Tonnis gekommen, hatte sich lange die Füße abgetreten und dann mit einiger Umständlichkeit gemeldet, daß der Kuhhirt Sparre gestorben wäre.
»Dann wollen wir ihn begraben, wie's einem Christenmenschen zukommt«, sagte Pastor Lorentz. Und es war Tag und Stunde festgesetzt worden.
Als Tonnis, der Nachtwächter, fort war, wurde Pastor Lorentz zu Lewe Haart gerufen, zu der alten armen Frau von Sureiken. Sie schickte sich an, dieses Erdental zu verlassen, darin sie nicht viel mehr als Tränen gehabt hatte.
Nun wünschte sie den Pastor noch einmal zu sprechen.
»Du willst uns davongehen?« fragte er.
»Es muß wohl sein«, flüsterte sie. Hauchdünn war schon ihre Stimme.
»Das ist recht«, sagte Pastor Lorentz, »du wirst es da oben besser haben.«
Lewe Haart nickte mühsam. Bald darauf starb sie. Pastor Lorentz hatte noch das Vaterunser vor ihr beten können.
»Hast du mir noch etwas zu sagen, Lewe Haart?« hatte er gefragt. Die Sterbende holte noch einmal schwer ihren Blick zurück.
»Josse«, zitterte ihr mühseliger Atem.
»Da kannst du ohne Sorge sein«, sagte Pastor Lorentz, »Josse ist ein tüchtiger Bursche, er wird schon mit der Welt fertig werden.«
Lewe Haart lächelte etwas. Mit diesem Lächeln starb sie.
Pastor Lorentz saß noch lange an ihrem Bett.
»Arme Lewe Haart, unter Fremden ein langes Leben herumgestoßen. Nirgends ein Fünkchen Liebe. Tagsüber geschuftet und abends in die einsame Kammer gekrochen. Siebzig Jahre lang. Siebzig Jahre. Du hast nie einen Mann gehabt und niemals ein Kind, arme Lewe Haart. Wenn die anderen von ihren Söhnen sprachen, die beim Militär waren oder es in den Städten schon zu etwas gebracht hatten, mußtest du dabeistehen und zuhören. Eines Tages hast du gesagt: Nun ist auch Josse Soldat. – Josse? hat man gefragt. – Ja, Josse. – Das ist vor zehn Jahren gewesen. Als du sechzig Jahre alt warest, hast du dir diesen Sohn ausgedacht, der Josse hieß. Arme Lewe Haart. Er ist aus den heimlichen Wünschen deines Alltags geboren worden. Du warst ihm eine gute Mutter. Jeder Gedanke an ihn machte dich froh. Glückliche Lewe Haart. Die anderen lachten über dich. ›Nun ist sie verrückt geworden, die Lewe Haart.‹ Man hat dir mit bösen Worten viel zugesetzt, aber du bist still geblieben und hast gelächelt. Die Menschen haben dich gequält, Lewe Haart, du jedoch hast wie eine arme Heilige darüber gestanden.«
Das alles sagte Pastor Lorentz zu der Toten, und er sagte:
»Nicht Hunger und Elend sind das größte Leiden des Menschen. Wenn das einmal besiegt wäre, würde der Mensch erst Zeit haben, sein großes Leid zu erkennen, seine qualvollen Tiefen und seine schmerzensreichen Höhen. Du, Lewe Haart, hast das alles wie in einem Traum erfahren.«
Als Pastor Lorentz gehen wollte, stand Lüßmann in der Türe. Er hatte ein Metermaß in der Hand und trat damit zu der Toten. Der alte Pastor lächelte:
»Sie hat aber kein Geld im Strumpf – –« Lüßmann nahm die Mütze ab und begann Maß zu nehmen. Er sagte:
»Nun, für eine alte Frau werden sich noch ein paar Bretter finden.«
Pastor Lorentz nickte: »Wenn du mal eine Zigarre rauchen willst, Lüßmann, komm bei mir vorbei.«
Der Tischler nahm das mit Dank an.
So wurde Lewe Haart für eine Zigarre begraben.
An diesem Tage sprach Pastor Lorentz noch lange mit dem kleinen Fräulein Hoffenthal.
»Wir müssen Gott danken«, sagte er nachdenklich. Dabei stellte er eine neue Flasche auf den Tisch. Er war ein schwacher Mensch, und er wußte es.
›Ich will der Lewe Haart eine gute Grabrede halten‹, nahm er sich vor.
Die nächsten Tage wich er nicht von seinem Schreibtisch. Er dachte nur daran, die schönsten Worte zu finden, mit denen er noch einmal Lewe Haart an ihrem Grabe feiern wollte. Viele Worte kamen ihm, er überlegte sie und strich die meisten. Keines schien ihm gut genug für Lewe Haart.
Hin und wieder leerte er das Glas. Es war kalt in dem Zimmer. Fräulein Hoffenthal ließ nie vor Mitte Oktober heizen. »Man darf sich nicht verwöhnen«, sagte sie, »besonders nicht im Alter. Die Hitze legt sich einem bloß auf die Brust.«
Draußen fuhr der Wind kalt durch die Bäume. Hin und wieder zwängte sich auch ein Luftzug durch das Fenster. Pastor Lorentz hatte eine Decke über das Knie genommen. Er trank seinen Rotspon, und er trank auch von seinem Rum.
Mit jedem Glase fühlte er, wie die Worte, die er für Lewe Haart suchte, williger kamen.
Wundervolle Worte waren es, die ihm jetzt einfielen. Es war eine große Freude, in diesen Worten das Leben nachzubilden, das Lewe Haart hatte führen müssen. Dieses arme einsame Leben und darin dieser glückselige Traum von dem Sohn, der Josse hieß und den sie nie geboren hatte.
Wort für Wort schrieb Pastor Lorentz auf. Seine Hand konnte kaum den Gedanken folgen. Oft machte er sich nur kurze Andeutungen. Er hatte ein gutes Gedächtnis, und er wußte, daß kein Wort, das er erwählt hatte, ihm verlorenging.
Auf einmal schob sich Tonnis, der Nachtwächter, in die Stube. Er stand verlegen da und sagte:
»Herr Pastor, es ist Zeit.«
»Kind, was ist dir?« fragte Pastor Lorentz verwundert.
»Der Kuhhirt wartet mit seinem Begräbnis«, antwortete Tonnis.
»Kind, Kind«, rief Pastor Lorentz erschrocken. Es war ihm in die Beine gefahren. Er erhob sich umständlich.
»Geh geh, mein Sohn«, sagte er zu Tonnis, »ich bin sofort parat.«
Es waren nicht viel Menschen da, die dem Kuhhirten Sparre die letzte Ehre antun wollten. Ein paar Tagelöhner waren es, ein paar arme Fischer, unter ihnen Jakob Kloth. Auch Frau Dahl war da und Frau Laabs. Auch einige andere Frauen und Mädchen.
›Neugier zieht mehr als zehn Pferde‹, heißt es im Land.
Nun standen sie vor der bretternen Halle und warteten auf den Pastor. Er kam bald hinter Tonnis. Seine Schritte waren kürzer als sonst. Sie sollten wohl auch bestimmter sein. Er hielt sich auch aufrechter. In seinem Gesicht lag eine freundliche Röte.
»Wir begraben heute einen armen Menschen«, sagte er. »Sein Leben ist Arbeit gewesen und große Geduld. Nur Dorniges trug der Garten, der ihm bereitet war.«
Frau Dahl begann zu weinen und Frau Laabs holte ihr Tuch hervor und die Frauen drückten die Hände gegen die Augen. Die Männer sahen vor sich hin und waren in tiefem Sinnen. Jedes Wort nahmen sie auf, das der Pastor sagte.
›Wie schön er den Kuhhirten zu Grabe bringt‹, dachte Frau Dahl.
»Wir begraben einen armen Menschen«, sagte Pastor Lorentz, »einen einsamen unbeachteten. Verstoßen hat er zwischen uns gelebt, er hat nie ein Wort der Klage gefunden.«
Tonnis blickte zweifelnd auf. ›Das weiß ich besser‹, dachte er, ›wie oft hat Sparre geschimpft. Aber man soll dem Toten Gutes sagen. Er hat schon recht.‹
»Aber dieser arme Mensch ist glücklich gewesen in seinem Traum«, fuhr Pastor Lorentz fort, »Wahn und Lüge wird es oft genannt, ich aber nenne es Gnade.«
Tonnis, der Nachtwächter, nickte. Er hatte unter dem Stroh beim Kuhhirten ein Buch gefunden. Ein Buch mit einem bunten Umschlag, aus dem ein Mann mit rotem Leibrock dargestellt war, der mit einer Frau sprach, die stolz zurückgelehnt in einem Sessel saß. Das war wohl der Graf von den Ulanen und die adlige Schwester. Tonnis hatte das Buch mitgenommen, er wollte darin lesen.
»Es ist ein glückseliger Traum gewesen«, rief Pastor Lorentz, und Tonnis nickte.
»Josse hat sie diesen Traum genannt.«
Tonnis blickte den Pastor bestürzt an. ›Warum Josse?‹ dachte er. ›Wer ist Josse? Sollte der Graf so geheißen haben?‹
»Sie hat kein Kind geboren, aber ich sage euch, dieser Sohn ihres Traumes war ihr mehr als ein leibliches Kind.«
›Was redet der Pastor da?‹ erschrak Tonnis. Und auch die anderen sahen erschrocken auf. Sie blickten sich an, schüttelten den Kopf, Frau Laabs hüstelte sogar.
»Ihr habt sie oft geschmäht«, rief Pastor Lorentz, »vieles habt ihr dieser Ärmsten abzubitten. Wir alle wollen das tun. Man hat dich im Leben erniedrigt, Lewe Haart, nun sollst du erhöht werden!«
Die Trauergemeinde stand da in sprachloser Verwirrung. Sie wußten nicht, wie sie diesen Irrtum berichtigen sollten. In allen Gesichtern war nur ein starres Gestaun.
Und Pastor Lorentz sprach von allem Unglück der Erde, von dem Unglück im großen und von dem Unglück im kleinen, von Not und Sorgen sprach er und wie man allem begegnen könnte durch ein gläubiges Herz.
Die Gesichter der Horchenden lösten sich in Tränen. Was tat es, ob er von Sparre sprach oder von Lewe Haart? Von ihrer aller Not sprach er und von der großen Erlösung, deren jeder teilhaftig werden sollte nach Gottes ewigem Wort.
Als Pastor Lorentz nun den Segen über den Toten sprach, neigten sie sich alle. Ihre Augen weinten und Tonnis nahm oft den Handrücken, um die Tränen fortzuwischen.
»Das war eine gute Predigt«, sagte Jakob Kloth. Er ging mit Frau Dahl und dem Nachtwächter nach Hause. »Sie hat es nicht leicht im Leben gehabt«, sagte Frau Dahl.
»Er ist bei den Kühen gestorben«, antwortete Tonnis leise.
Man erzählte noch oft in Sureiken von diesem Begräbnis. Man sprach mit großem Ernst davon. Nur in vorgerückten Stunden beim Bier lachte man gutmütig über den Kuhhirten, der Sparre geheißen hatte, und als alte Frau begraben worden war.
*
Christian saß jetzt oft bei Dan Lebbers. Jeder Gedanke an Lisa bedrängte ihn. Alles erschien ihm wie ein Verrat an Emilie. Er hatte sich nicht wieder auf dem Hof am See sehen lassen. Sein Versprechen, das Dach des Schuppens wiederherzustellen, war noch nicht eingelöst. Er hatte Emilien seit jenem Abend nicht wiedergesehen. Der Morgen mit Lisa lag dazwischen wie eine zerbrochene Brücke.
Auch bei Lisa war er nicht wieder gewesen.
Dan Lebbers machte ihm wegen seines untätigen Herumsitzens Vorhaltungen. Seitdem er Christian die Vertretung der landwirtschaftlichen Fabrik verschafft hatte, behandelte er ihn oft wie einen Agenten, der auf gute Aufnahme angewiesen ist. Es war eine plumpe Vertraulichkeit, die er in seine Worte legte.
»So wirst du auf keinen grünen Zweig kommen«, sagte er. Vielleicht fürchtete er auch, daß Christian ihn bald um Kredit angehen müßte, wenn das so weiter ginge.
»Es ist schlechte Legezeit, die Hühner sind faul«, redete sich Christian heraus.
»Die Maschinen wohl auch?« fragte Dan Lebbers vorwurfsvoll.
»Kein Mensch hat Geld«, fertigte ihn Christian ab.
»Und die auf dem Gut?« forschte Dan Lebbers. »Du hast mir doch da was erzählt. Der alte Kars wollte sich doch dafür verwenden. War's nicht so?«
»Ja ja«, antwortete Christian mißmutig.
»Du mußt ihn nicht aus den Scheren lassen«, ermahnte Dan Lebbers, »der Alte muß beim Wort genommen werden. Du mußt ihm nicht vom Speck gehen.«
»Laß mich in Ruh«, fuhr Christian auf, »gib mir lieber einen Steinhäger. Kannst dir auch einen einschenken, wenn du mithalten willst.«
Er warf das Geld nachlässig auf den Tisch.
Dan Lebbers war ärgerlich und verzichtete auf den Schnaps. Er beschwerte sich bei Patzke, der eben in den Laden kam.
»Hier stolziert die Dummheit in Hosen«, rief er.
Christian wäre am liebsten gegangen, aber er wußte nicht, wohin er sollte. Zu Hause in seiner engen Stube kamen ihm verdrießliche Gedanken. Mit Jakob Kloth war nicht viel zu reden. Er war immer beschäftigt, mit dem Boot auf dem See oder mit den Netzen, die klar gemacht und getrocknet werden mußten. Dazu kamen noch allerhand häusliche Arbeiten, die von den Kindern nicht bewältigt werden konnten. Jakob Kloth hatte vollauf zu tun. Abends legte er sich zeitig zu Bett.
Da war also für Christian nicht viel Ablenkung. Dagegen konnte man in Dan Lebbers Laden den Tag schon herumbringen. Abends spät kamen noch Leute, die tagsüber wenig Zeit hatten, um dieses oder jenes einzukaufen. Es gab nichts, was man nicht bei Dan Lebbers im Laden hätte kaufen können. Meistens blieben sie noch ein Weilchen, tranken ein Glas Bier und schwatzten. Es lagen auch Zeitungen da und in einer Ecke stand ein kleines Billard, nicht größer als ein Kuchenblech, aber doch geschickt, sich damit die Zeit zu vertreiben.
»Er will alles serviert haben«, hatte Dan Lebbers zu Patzke gesagt, mit einem Seitenblick auf Christian, der sich an dem Billard zu schaffen machte, um einem weiteren Gespräch aus dem Wege zu gehen.
»Was ist ihm in die Krone gefahren?« fragte Patzke leise. »Seit ein paar Tagen fährt er einem bei jeder Gelegenheit über den Mund. Wenn ich ihn sehe, hab ich schon die Taschen voll.«
»Es muß ihm was schief gegangen sein«, brummte Dan Lebbers.
»Geschäftlich?« fragte Patzke.
»Daß ich nicht wüßte«, meinte Dan Lebbers.
»Ein Mädchen?« kicherte Patzke.
Dan Lebbers zuckte die Achseln. Sie lachten beide.
Später kam Bolk, der Schmied. Er ließ sich ein paar Schrauben geben, die er gleich früh morgens zu seiner Arbeit gebrauchte.
Er sagte zu Christian, der noch am Billard herumhantierte:
»Ihr macht euch rar. Neulich fragte schon Frau Drees. Sie wird nun doch Lüßmann rufen müssen.«
Christian wandte sich etwas verlegen um. Ehe er noch zu einer Antwort kam, sagte Bolk:
»Es wäre auch noch ein Gruß auszurichten.«
»Danke«, sagte Christian kurz.
Patzke, der das Gespräch mit angehört hatte, pfiff vor sich hin und zwinkerte Dan Lebbers zu.
»Das also ist der Kern vom Pudel«, sagte er halblaut. Er hätte gern Näheres erfahren, aber Bolk war schon gegangen. Es gab kein Gespräch mehr zu belauschen.
Christian hatte sich scheinbar gleichmütig dem Zeitungsständer zugewandt.
Patzke ließ es keine Ruhe. Er sagte:
»Krach gibt's in den besten Familien. Da mußt du dir nichts draus machen, Christian.«
»Wie meinst du denn das?« fragte Christian unwirsch.
»Bleib in der Haut«, lachte Patzke, »das ist alles noch kein Grund, die Suppe ins Wasser zu kippen. Das zieht sich schon wieder zu. Emilie ist ein vernünftiges Mädchen.«
Christian sah Dan Lebbers an und fragte mit einer Handbewegung:
»Was will der?«
»Er glaubt wohl, du wärst mit Emilien verzankt«, war die Antwort.
Christian wollte auffahren, beherrschte sich aber und sagte bloß:
»Unsinn!«
Etwas später ging Patzke zu ihm und gab ihm die Hand.
»Du mußt dir das mit Emilie nicht zu Herzen nehmen«, sagte er, »ein gutes Wort bringt's schon in Ordnung.
Er hatte viel Bier getrunken und seine Stimme klang weinerlich.
»Man sollte es wohl glauben«, antwortete Christian nachdenklich.
Patzke, der auf diese versöhnliche Stimmung nicht gefaßt war, sah ihn verwundert an.
»Du mußt es ihr bloß plausibel machen«, sagte er.
Christian erschrak.
»Was denn?« fragte er hastig.
Patzke reckte sich und klopfte ihm auf die Schulter.
»Daß du im Recht bist, natürlich«, erwiderte er. »Der Mann hat nämlich immer recht. Meine Frau hat's schon eingesehen.«
Er wollte sich in die Brust werfen, aber er kam ins Taumeln und fiel auf den Stuhl.
Am nächsten Tage ging Christian nach dem Hof am See.
›Man kommt sonst in Sureiken noch auf allerhand Gedanken‹, dachte er. ›Patzke hat mir gestern schon einen Schreck eingejagt. Beinah dachte ich, sie wüßten schon von der Geschichte mit Lisa, aber er hat es wohl anders gemeint.‹
Emilie machte aus ihrer Freude kein Hehl, als Christian kam.
»Wir haben uns lange nicht gesehen«, sagte sie.
»Es war allerhand dazwischen gekommen«, antwortete er ausweichend. – »Es ist nicht so einfach, ein Geschäft in Gang zu bringen«, fügte er hinzu. »Da gibt's allerhand Schwierigkeiten. Man stellt es sich immer leichter vor, auf eigene Füße zu kommen.«
»Da haben Sie also Ärger gehabt«, sagte sie bedauernd.
Er fand es gut, das Gespräch in dieses Geleis geschoben zu haben. Auch tat ihm Emilies Mitgefühl wohl und so schilderte er seinen Handel mühsamer und unrentabler, als es in Wirklichkeit der Fall war.
Frau Drees war hinzugekommen und stimmte mit ein.
»Das kann ich mir denken«, sagte sie, »was kann schon dabei herauskommen? Sie hätten ganz was anderes anfangen sollen. In so eine kräftige Hand gehört Spaten oder Hammer.«
Christian unterbrach sie.
»Darum bin ich hergekommen«, lachte er.
Emilie warf ihm einen traurigen Blick zu. ›Also deshalb‹, dachte sie.
»Sie werden mir doch helfen, Emilie«, bat er.
»Gern«, rief sie fröhlich, und lief singend davon, um das Werkzeug zu holen. Sie kam bepackt zurück. Er nahm ihr Säge und Hammer ab.
»Das ist nichts für Sie«, sagte er, »Sie dürfen mir höchstens die Nägel zureichen.«
Sie widersprach: »Ich bin stark, passen Sie auf!« Sie nahm ein Brett und schleuderte es über den Hof. Die Gänse stoben schnatternd davon.
So ausgelassen war sie, daß Frau Drees sie verdutzt beobachtete.
Christian war mit einem Schwung auf dem Dach des Schuppens.
»Gelernt ist gelernt!« rief er.
Er hatte ein Stemmeisen und brach die Bretter los. Das Morsche wurde beiseite geworfen, das Brauchbare von Neuem zurechtgeschnitten. Er hantierte mit Hammer und Säge, als hätte er zeitlebens nichts anderes in der Hand gehabt. Er schlug so kräftig drauf los, daß Emilie fürchtete, der Schuppen möchte unter ihm zusammenfallen. Ab und zu rief sie ihm ängstlich ein warnendes Wort zu. Er achtete nicht darauf, lachte und hieb lustig weiter.
Frau Drees hatte ein Weilchen zugesehen, und war dann fortgegangen, um das Vieh zu füttern.
»Alles muß man selber machen«, hatte sie ärgerlich gesagt.
Emilie tat, als hörte sie es nicht. Sie hatte die Hände voll Nägel, die sie Christian zureichte. Auch eine Leiter hatte sie an das Dach des Schuppens gestellt, damit er es bequemer hätte. Sie hielt diese Leiter, obgleich sein Fuß die oberste Sprosse nur lose berührte.
»Da weiß man doch wenigstens, wozu man die Hände hat«, rief Christian. »Ganz im Vertrauen, Emilie, mein Handel ist mir schon über. Aber was soll man machen. Jetzt bin ich neun Tage nicht bei den Bauern gewesen.«
»Sieh einer an«, antwortete Emilie etwas ungewiß, »und mir erzählt er vorhin, wie er sich hätte quälen müssen.«
Sie drohte zu ihm herauf.
Christian schien Mühe zu haben, einen Querbalken loszubekommen. Er beugte sich tiefer darüber und der Hammer schlug heftiger. Dann warf er den Hammer hin und stieg die Leiter herab.
Er schien Emilies Worte nicht gehört zu haben.
Im Schuppen stand er und maß von innen das Dach. Emilie war zu ihm getreten. Sie bemerkte den Mißmut in seinem Gesicht. Also hatte er wohl doch ihren Zuruf verstanden.
»Ich glaub schon, daß Sie viel Arbeit gehabt haben«, sagte sie leise. »Aber Sie hätten doch einmal kommen können.«
»Jetzt tut's mir auch leid«, antwortete Christian, »doch gab's vielerlei. Da war doch die Geschichte mit Sparre. Ich mußte nachts noch den Arzt aus Thorde holen. Das ist eine böse Geschichte geworden, aber, wissen Sie, ich traf dann morgens den Wagen von der Molkerei. Da standen auch die Kannen darauf, die Sie gescheuert hatten. Ach ja, Emilie, du mußt schon glauben, daß ich oft an dich denke.«
Er zog sie an sich und küßte sie. Er küßte sie lange und gab auch dann ihren Kopf noch nicht frei.
Sie lag still in seinen Armen und ließ ihn gewähren. Er hätte mehr von ihr fordern können in diesen Augenblicken, aber er tat es nicht.
Er preßte sie noch einmal an sich und küßte sie. Dann ließ er sie los, war schon aus dem Schuppen, die Leiter empor, stand auf dem Dach, den Hammer in hellem Schwung und rief lachend:
»Man müßte ein Haus bauen!«
Emilie hörte diese Worte nicht. Sie lehnte noch in dem Schuppen. Es war eine Freude in ihr, die sie weinen ließ.
Nun kam Christian jeden Tag auf den Hof am See. Frau Drees war zufrieden. Es erwies sich, daß er verstand, überall Hand anzulegen. Wo es ging, machte er sich nützlich.
Schließlich begann er ein Stück des Zaunes, das umgebrochen war, auszubessern. Bei dieser Beschäftigung sah ihn Lüßmann.
Frau Drees, ärgerlich auf ihn, weil sie der Ansicht war, daß er ihr bei der letzten Rechnung zuviel angeschrieben hätte, sah von der Türe her sein mißmutiges Gesicht. Sie kam ein paar Schritte vor und lachte verlegen.
»Er versteht's ebensogut«, rief sie.
Lüßmann wollte etwas erwidern, besann sich aber und ging ohne Gruß weiter.
Er sprach über den Vorfall abends zu Dan Lebbers.
»Nicht mal die paar Groschen soll man verdienen. Man hat's schwer genug, und nun kommt der noch und nimmt einem die Arbeit weg.«
Auch bei Bolk, dem Schmied, beklagte er sich.
»Ich hab es ihm gleich zu bedenken gegeben«, antwortete Bolk. Lüßmann tat ihm leid mit seinen vier Kindern und der kränklichen Frau. Um aber Christian zu entschuldigen, setzte er hinzu:
»Er tut es wohl um Emilie.«
Einige Tage darauf hatte Lüßmann aus dem Chausseehof zu tun.
»Es soll ja schon eine Heirat im Gang sein«, erzählte er zu Lisa.
Sie befragte ihn neugierig.
»Wissen Sie es nicht?« antwortete er, »es ist doch Ihre Verwandtschaft.«
»Christian?« fuhr es ihr über die Lippen.
Lüßmann sah sie forschend an. Sie war rot geworden.
»Ist das eine Glut«, sagte sie und trat vom Herd zurück.
Lüßmann sah sie noch immer an.
»Ach so«, sagte er, »Sie wissen es also doch.«
Lisa hatte sich gefaßt. Sie schob Lüßmann einen Stuhl hin und sagte:
»Kein Sterbenswörtchen weiß ich. Er besucht uns ja nie. Manchmal denke ich, er könnte ein bißchen mehr auf die Verwandtschaft geben. Aber mit Iben Kars ist es genau so. Nun, Sie kennen ihn ja.«
»Dann ist's also doch eine Neuigkeit«, erwiderte Lüßmann. »Er ist jeden Tag auf dem Hof am See.«
»Er will sich also ins warme Bett legen«, sagte Lisa hämisch.
»Sie meinen Frau Drees?«. Lüßmann schüttelte den Kopf. »Emilie hat's ihm angetan.«
»Emilie?« sagte Lisa heftig. »Was will er denn mit ihr? Sie hat nichts und er hat nichts. Wie kann das was werden?«
»Sie ist jung«, sagte Lüßmann, »und hübsch. Er hat schon Geschmack.«
Er fühlte, daß Lisa sich über jedes Wort ärgerte. Nun machte es ihm Spaß, von diesem Gespräch nicht abzugehen. Er war geärgert worden, und so ärgerte er wieder. Wenn er seinen Ärger nicht bei Christian und Frau Drees anbringen konnte, so sollte wenigstens Lisa getroffen sein. Irgendwo merkte er undeutlich einen Zusammenhang.
»Das dauert alles bloß seine Zeit«, antwortete Lisa. »Sie haben sich auf dem Tanzboden kennengelernt. Man weiß, wie das ist. Ihr solltet auch etwas Gescheiteres tun, als es gleich unter die Leute zu bringen.«
Lüßmann fürchtete für sein Geschäft und lenkte ein.
»Da könnt ihr wohl recht haben«, meinte er.
Er lachte etwas, als er das Geld einstrich, das Lisa ihm für einige neue Forkenstiele auf den Tisch gezählt hatte.
»Halte mich empfohlen«, sagte er und ging. Es war eine Redensart, die er einmal in Lebbers' Laden von einem reisenden Kaufmann gehört hatte.
Dieses Gespräch ging Lisa nach. Sie war unmutig über Christian, daß er seit jenem Morgen nicht wieder da gewesen war. Sie hatte versucht, sich das zu erklären, und endlich eingesehen, daß er es wohl seines Onkels wegen nicht wollte. Sie mußte ihm recht geben und tröstete sich damit, daß die Zeit schon eine Gelegenheit wieder bieten würde. Nun hatte sie erfahren müssen, daß er nicht aus Bedenken zu Iben Kars fort geblieben war, sondern daß er ein junges Mädchen gefunden hatte, das er nun mit all seiner Liebe und Zärtlichkeit umgeben würde.
Lisa stand vor dem Spiegel und musterte sich. Sie tat es selten, selbst morgens, wenn sie die Haare aufsteckte, sah sie kaum in den Spiegel.
Sie fand, daß sie Emilien in nichts nachstand. Vielleicht war Emilie ein paar Jahre jünger, vielleicht waren auch ihre Hände noch nicht so verarbeitet. Vielleicht war auch ihr Gesicht glatter. Aber ihre Haut konnte nicht frischer und ihre Gestalt nicht voller sein. So dachte Lisa.
Als sie so ihre jungen Jahre vor dem Spiegel feststellte, fiel es ihr doppelt schwer aufs Herz, an Iben Kars gekettet zu sein.
Es gibt Männer, deren Alter still und abgeklärt ist. Wenn sie in späten Jahren eine jüngere Frau nehmen, tun sie es der Sonne wegen, die gut und friedvoll ein Leuchten über ihren herbstlichen Garten bringen soll. In dieser Sonne wollen sie die Erkenntnisse ihres Lebens zu Ende denken, die sorgsame Liebe des Jüngeren soll ein Wall sein gegen die Welt.
Iben Kars aber hatte einen wilden und herrischen Abend. Er war ein Gewitter, das zu später Stunde jäh aufzog und rücksichtlos niederbrach. Ein Gewitter, nicht gut für das Land, das auf den Segen des Himmels wartete. Zerstörung ist in dem Unwetter, der Tod ist näher als der Keim.
Lisa fürchtete sich oft vor Iben Kars. Es gab auch Stunden, wo sie ein Schaudern hatte. Es war so, als wollte Iben Kars mit Gewalt der Natur den Sohn abtrotzen. Das alles war wie ein Aufruhr gegen das göttliche Gesetz. Lisa mußte viel darunter leiden.
Nun war Christian gekommen mit der selbstverständlichen Kraft junger Erde. Er war über sie hingegangen wie eine reife Stunde. Zitternd im großen Jubel hatte sie sich aufgetan. In allen Adern pochte das Übermächtige.
Nun hatte er sie weggeworfen um eine andere. Was für Lisa Erlösung gewesen, schien für ihn nichts anderes zu sein, als der gute Zufall einer Morgenstunde.
Die Wut packte sie, sie konnte sich nicht beherrschen. Sie lief in die Kammer und schrie. Sie wußte, daß sie kein Anrecht an ihn hatte, aber in dieser Stunde fühlte sie sich ihm mit allen Fasern verbunden.
»Ich kann's nicht glauben«, klagte sie. »So schnell wird er mich nicht vergessen.«
Es stand bei ihr fest, daß sie ihn sprechen müßte.
Sie machte sich ein Gewerbe und fragte auf dem Nachbarhof.
»Er scheint nicht mehr zu kommen«, sagte sie, »wir haben die Eier für ihn gesammelt. Nun müssen wir sie selbst einlegen.«
Auch die Nachbarin war ärgerlich. »Er hätte wenigstens Bescheid sagen können, wenn er den Handel aufgibt«, zankte sie. »Auch die anderen beklagen sich.«
So erfuhr Lisa, daß Christian Kars sich schon seit Tagen nicht mehr auf den Bauernhöfen hatte sehen lassen.
Sie mußte nun glauben, daß er sich Tag für Tag auf dem Hof am See aufhielt. Lüßmann schien also recht zu haben.
An einem Sonnabend hatte Iben Kars in der Gemeindesitzung zu tun. Er hatte vorher noch einiges mit dem Pastor zu besprechen und war zeitig hingegangen. Diese Sitzungen dehnten sich oft bis in die Nacht aus.
Als Iben Kars ein Stündchen fort war, nahm Lisa ihr Tuch und lief in das Dorf. Sie klopfte bei Christian. Da sie vermutete, daß er das Vorderzimmer bewohnen würde, und da sie dort Licht sah, überlegte sie nicht lange.
An diesem Abend spielte Bolk, der Schmied, bei Dan Lebbers. Über den Hof hin hörte man die Musik bis auf die Straße. An den hellen Fenstern des Tanzsaales standen neugierige Gestalten.
Lisa war etwas zurückgetreten gegen die Mauer, damit die Vorübergehenden sie nicht erkennen sollten. Jetzt öffnete Christian das Fenster und sah nach dem Klopfenden. Lisa trat dicht heran und sagte: »Ich bin es!«
Christian beugte sich weiter vor. Er erkannte sie wohl nicht gleich. Dann rief er erschrocken: »Lisa!«
»Ja«, sagte sie hart.
Er schloß schnell das Fenster und kam heraus.
»Was gibt's?« fragte er hastig.
Nun, wo er neben ihr stand, ließ sie alle Vorsicht außer acht. Sie zeigte auf das helle Fenster und fragte:
»Du hast wohl Gesellschaft?«
»Was soll das heißen?« antwortete er. Dann fragte er leise: »Willst du denn hereinkommen?«
Er schien verwundert zu sein.
»Warum nicht?« sagte sie und ging voran.
Im Zimmer sah sie sich scheel um. Die Stube war leer. Auf dem Tisch stand nur eine Tasse, aus der Christian getrunken hatte. Es lag auch ein angebissenes Stück Brot daneben.
»Ich dachte schon«, sagte sie und sah Christian ängstlich an.
»Nimm Platz«, lud er sie ein.
Sie bemerkte, daß er einen schnellen Blick auf die Uhr warf.
»Du hast was vor?« fragte sie.
»Ja«, antwortete er, »aber es ist noch Zeit.«
Sie schwiegen und hörten abgerissen ein paar Takte der Musik aus dem Tanzsaal.
»Das hast du mir versprochen«, sagte sie, »nun gehst du mit einer anderen.«
Sie konnte sich nicht mehr halten und weinte.
Er sah sie hilflos an.
»Wie kommst du darauf?« fragte er. Es fiel ihm nichts Besseres ein.
»Ich weiß es doch«, weinte sie, »man spricht schon von euch.«
Sie drängte sich an ihn, streichelte seine Hand wieder und wieder: »Warum hast du mich so schnell vergessen?«
Er wußte nicht, wie er sie trösten sollte.
»Lisa«, stammelte er, »Lisa.«
»Du willst mit ihr heut abend tanzen gehen, und mir hast du es versprochen!«
Sie kam von diesem Gedanken nicht los. Sie hatte sich nun einmal an diese kleine Seligkeit geklammert.
»Das geht doch nicht mit uns«, sagte Christian endlich, »das mußt du doch einsehen.«
Sie nickte hastig.
»Ja ja«, seufzte sie, aber sie ließ seine Hand nicht los.
Er hatte Emilien versprochen, sie zum Tanz abzuholen. Er hielt seine Verabredungen pünktlich inne.
›Nun wird sie mir entgegengehen‹, fiel es ihm ein, ›vielleicht ist sie bald hier. Ich muß Lisa loswerden.‹
Doch Lisa hielt seine Hand, hatte sich darüber geneigt und schluchzte.
Christian wurde von Minute zu Minute unruhiger. Sie fühlte es und sagte:
»Du kommst schon noch hin.«
Dann weinte sie wieder.
Es war still im Hause. Jakob Kloth und die Kinder schliefen schon. Es war nichts hörbar als ihr Jammer und hin und wieder etwas Musik.
»Du mußt nun gehen«, sagte er behutsam. »Wir wollen uns ein andermal sprechen.«
»Nein nein«, schluchzte sie.
»Es könnte sein, daß wer kommt«, gestand er. Es blieb ihm nichts weiter übrig, er mußte ihr das sagen.
Lisa wurde trotzig:
»Nun bleib ich gerade. Ich brauch mich vor keinem zu verstecken.«
Sie klammerte sich an ihn:
»Ich hab dich lieb. Weiter hab ich keinen.«
Christian redete ihr gut zu, aber mit jedem Worte wuchs ihr Widerstand. Er sah ein, daß sie nicht gehen würde.
Jeden Augenblick konnte Emilie da sein.
»Sei still«, bat er. Er erhob sich etwas und löschte die Lampe.
»Sie wird denken, ich wäre schon fort«, sagte er, »ich muß ihr das morgen dann klar machen.«
Lisa schluchzte noch immer.
»Sei doch still«, sagte er ärgerlich.
Er glaubte, draußen einen Schritt gehört zu haben, auch wurde einmal leise an das Fenster geklopft. Dann entfernten sich die Schritte zögernd.
»Liebster«, flüsterte Lisa.
Sie warf sich an seinen Hals.
*