Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Des Tobias Nachbar links in seinem kleinen, fast in den tiefen Hohlweg davor versunkenen Häuschen ist ein armer kranker Mann; derselbe, Häuselhans genannt, war noch nicht alt, dennoch so ergeben in sein Schicksal und in den Willen Gottes – sieh! daß er eben eine dicke, fettgelbe »Schneckensuppe« nichtsdestoweniger emsigst aus einem verrußten Hafen hervorlöffelt, wie sie ihm die alte Brauersfrau in Pramet extra zugeschickt hat und weil dieselbe für seinen Zustand so besonders gut und heilsam sein soll!
Mag es schon gewesen sein, aber der gute, folgsame Hans ist doch bald darauf des Todes verblichen.
»Ei, es war halt mit ihm bereits zu weit gekommen gewesen, sonst – «, mehr wollte die Brauersfrau nicht behaupten, aber ihre Schmeichler und Bewunderer nickten mit ihren wackeligen Pagodenköpfen und – wußten genug.
Des gestorbenen Hans noch junge, hübsche Wittib hat dann übers Jahr wieder geheiratet und diesmal sogar den Sohn aus einem kleinen Bauerngütchen in ihr bescheidenes Ehegärtlein verpflanzen dürfen.
Der junge Besitzer hat dann das kleine, schlechte Häuschen vollends umgeworfen und hat sich ein neues, größeres dafür aufgebaut. Das schmale Fleckchen Lehmgrund darum hat er dicht mit jungen Baumsprößlingen besetzt, die jetzt über seinem Häuschen ihre Äste und Zweige zusammenschlagen, wie Eins, das sich verwundert oder entsetzt die Hände über seinem Kopf zusammenschlägt.
Der jetzige, Hansjörg, hat auch ein ganz anderes Brustteil als der vorige und dazu ein vortreffliches Redewerk. Wenn nur der kleinere Teil von dem wahr ist, was Hansjörg gelegentlich von seinen großen Handelsfahrten mit Töpfergeschirr und von seinen früheren Feldzügen als Mobilgardist zu erzählen weiß, so wird es auch sonst mit seiner und der Seinigen Wohlfahrt und Zufriedenheit schon recht sein!?
Wir werden dem putzigen Männlein im Verlaufe unseres Buches wohl hier und da begegnen und dann schon sehen und uns überzeugen.
Wer viel spricht, muß viel wissen oder – viel lügen, sagt ein altes Sprichwort.