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Des ersten Buches Mose

50. Kapitel

1. Und Joseph fiel auf das Angesicht seines Vaters, und weinte über ihn, und küßte ihn.

2. Und Joseph gebot seinen Knechten, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren, und die Ärzte balsamierten Israel ein.

3. Und es wurden erfüllt über ihm vierzig Tage; denn also werden erfüllt die Tage derer, die einbalsamiert werden; und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage.

4. Und als die Tage des Weinens über ihn vorüber waren, redete Joseph zum Hause Pharaos, und sprach: Wenn ich Gnade gefunden habe in euren Augen, so redet doch vor den Ohren Pharaos und sprechet:

5. Mein Vater hat mich schwören lassen, und gesagt: Siehe, ich sterbe; in meinem Grabe, das ich mir gegraben im Lande Kanaan, da sollst du mich begraben, und nun laß mich hinaufziehen und meinen Vater begraben, und dann zurückkehren.

6. Und Pharao sprach: Ziehe hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich hat schwören lassen.

7. Und Joseph zog hinauf, seinen Vater zu begraben, und es zogen mit ihm hinauf alle Knechte Pharaos, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten.

8. Und das ganze Haus Josephs und seine Brüder und das Haus seines Vaters; nur ihre Kinder und ihre Schafe und ihre Rinder ließen sie zurück im Lande Gosen.

9. Und es zogen mit ihm hinauf sowohl Wagen, als auch Reiter, und das Heer war sehr groß.

10. Und als sie gekommen waren zur Tenne Atad, die jenseits des Jordans liegt, erhoben sie daselbst eine große und sehr schwere Klage, und er stellte um seinen Vater Trauer an sieben Tage.

11. Und es sahen die Einwohner des Landes Kanaan die Trauerklage auf der Tenne Atad, und sie sprachen: Das ist eine schwere Trauer der Ägypter, deswegen nannte man den Namen (des Ortes) Abel Mizraim, das jenseits des Jordans liegt.

12. Und seine Söhne taten so, wie er ihnen befohlen hatte.

13. Und es brachten ihn seine Söhne in das Land Kanaan, und begruben ihn in der Höhle des Ackers Machpelah, die Abraham gekauft hatte, samt dem Acker zum Besitz eines Grabes von Ephron, dem Chittäer (Hethiter) gegen Mamre hin.

14. Und Joseph kehrte nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, seinen Vater zu begraben, nachdem sie seinen Vater begraben hatten.

15. Und da die Brüder Josephs sahen, daß ihr Vater gestorben war, sprachen sie: Joseph möchte vielleicht Haß gegen uns haben und uns all das Böse vergelten, das wir ihm getan haben.

16. Da entboten sie Joseph und sprachen: Dein Vater, bevor er starb, hat uns also geboten:

17. So sprecht zu Joseph: O vergib doch die Missetat deiner Brüder und ihre Sünde, denn Böses haben sie dir zugefügt, und nun so vergib doch die Missetat der Diener des Gottes deines Vaters; aber Joseph weinte, als sie so zu ihm redeten.

18. Und seine Brüder gingen auch hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte.

19. Und Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht; bin ich denn an Gottes Statt?

20. Und ihr hattet Böses gegen mich im Sinn, Gott aber gedachte es zum Guten (zu machen), um zu tun, wie jetzt am Tage ist, um am Leben zu erhalten ein großes Volk.

21. Und nun fürchtet euch nicht, ich werde euch versorgen und eure Kinder; und er tröstete sie und redete zu ihren Herzen.

22. Und Joseph wohnte in Ägypten, er und das Haus seines Vaters; und Joseph lebte hundert und zehn Jahre.

23. Und Joseph sah von Ephraim Söhne bis ins dritte Glied; auch die Söhne Machirs, des Sohnes Menasches, wurden geboren auf den Knien Josephs.

24. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe, und Gott wird euch gewißlich heimsuchen, und euch hinaufbringen aus diesem Lande, zu dem Lande, das Er Abraham, Jischak und Jakob zugeschworen hat.

25. Und Joseph ließ die Söhne Israels schwören, und sprach: Wenn Gott euch heimsuchen wird, dann sollt ihr hinaufbringen meine Gebeine von hier.

26. Und Joseph starb, hundert und zehn Jahre alt, und sie balsamierten ihn ein; und er wurde gelegt in eine Totenlade in Ägypten.

 

Inhalt

6497. Nachdem gehandelt worden ist von Abraham, Jischak und Jakob, durch die im höchsten Sinn der Herr vorgebildet wird, wird nun in diesem letzten Kapitel im inneren Sinn von der Kirche gehandelt, daß nämlich, nachdem die himmlische Kirche zugrunde gegangen war, die geistige Kirche vom Herrn hergestellt wurde. Der Anfang und Verlauf derselben wird im inneren Sinn beschrieben, und gegen Ende des Kapitels das Ende dieser Kirche; und daß an ihrer Statt nur ein Vorbild der Kirche bei den Nachkommen Jakobs hergestellt wurde.

 

Innerer Sinn

6498. Vers 1-3: Und Joseph fiel auf das Angesicht seines Vaters, und weinte über ihn, und küßte ihn. Und Joseph gebot seinen Knechten, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren, und die Ärzte balsamierten Israel ein. Und es wurden erfüllt über ihm vierzig Tage; denn also werden erfüllt die Tage derer, die einbalsamiert werden; und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage.

"Und Joseph fiel auf das Angesicht seines Vaters" bedeutet das Einfließen des Inneren in die Neigung des Guten;

"und weinte über ihn" bedeutet die Traurigkeit;

"und küßte ihn" bedeutet die erste Verbindung;

"und Joseph gebot seinen Knechten, den Ärzten" bedeutet Bewahrung vor dem Bösen, das hindern könnte;

"seinen Vater einzubalsamieren" bedeutet, damit er nicht durch irgendwelche Ansteckung verderben möge;

"und die Ärzte balsamierten Israel ein" bedeutet die Wirkung, um das Gute aus dem Wahren zu behüten;

"und es wurden erfüllt über ihm vierzig Tage" bedeutet die Zustände der Vorbereitung durch Versuchungen;

"denn also werden erfüllt die Tage derer, die einbalsamiert werden" bedeutet, daß sie in dem Zustand der Bewahrung sind;

"und die Ägypter beweinten ihn" bedeutet die Traurigkeit des Wißtümlichen der Kirche;

"siebzig Tage" bedeutet den vollen Zustand.

6499. "Und Joseph fiel auf das Angesicht seines Vaters", 1. Mose 50/1, bedeutet das Einfließen des Inneren in die Neigung des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "auf das Angesicht jemandes fallen", insofern es das Einfließen bezeichnet; aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere ist, worüber Nr. 5805, 5826, 5827, 5869, 5877, 6177, 6224; aus der Bedeutung des Angesichtes, insofern es die Neigung bezeichnet, worüber Nr. 4796, 4797, 5102; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, der hier der Vater ist, insofern er das geistig Gute oder das Gute des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 3654, 4598, 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833.

Hieraus erhellt, daß durch "Joseph fiel auf das Angesicht seines Vaters" das Einfließen des Inneren in die Neigung des geistig Guten bezeichnet wird.

Daß das Einfließen des Inneren in die Neigung des geistig Guten bezeichnet wird, kommt daher, weil hier im inneren Sinn von der geistigen Kirche gehandelt wird, daß sie nämlich vom Herrn errichtet worden; denn Israel bedeutet das Gute des Wahren oder das geistig Gute, und dieses Gute bildet die geistige Kirche, weshalb auch durch Israel diese Kirche bezeichnet wird: Nr. 4286, 6426. Damit dieses Gute hervortrete, muß ein Einfluß vom himmlischen Inneren stattfinden, das durch Joseph vorgebildet wird, denn ohne Einfluß von daher ist jenes Gute nicht gut, weil es nicht aus der Neigung hervorgeht. Im Folgenden wird im inneren Sinn noch weiter von der Einrichtung dieser Kirche gehandelt: Nr. 6497.

Daß diese Kirche durch den nun gestorbenen und bald darauf begrabenen Israel beschriebenen wird, kommt daher, weil im inneren Sinn durch Tod nicht der Tod, und durch Grab nicht Grab bezeichnet wird, sondern der Tod ein neues Leben: Nr. 3498, 3505, 4618, 4621, 6036, und das Grab die Wiedergeburt bedeutet: Nr. 2916, 2917, 5551.

6500. "Und weinte über ihn", 1. Mose 50/1, bedeutet die Traurigkeit; dies erhellt ohne Erklärung.

Unter der Traurigkeit, die hier durch weinen bezeichnet wird, wird im inneren Sinn nicht wie im äußeren die Traurigkeit wegen des Todes verstanden, sondern darüber, daß das Gute der geistigen Kirche sich nicht erheben kann über das Natürliche. Der Herr will nämlich, indem Er durch das Innere einfließt, fortwährend dieses Gute vervollkommnen und zu Sich hinführen. Gleichwohl aber kann es nicht zum ersten Grad des Guten der himmlischen Kirche erhoben werden, Nr. 3833, denn der Mensch der geistigen Kirche ist verhältnismäßig (noch) im Dunkeln, und vernünftelt über die Wahrheiten, ob sie auch wahr sind, oder begründet die, welche die Lehre genannt werden, und zwar ohne ein Innewerden, ob das, was er begründet, wahr oder nicht wahr ist, und wenn er es bei sich begründet hat, glaubt er mit Bestimmtheit, daß es wahr sei, obgleich es falsch sein mag, denn es gibt nichts, was nicht begründet werden kann, weil dies ein Werk des Scharfsinnes ist, nicht der Einsicht, noch weniger der Weisheit, und das Falsche kann noch leichter als das Wahre begründet werden, weil es den Begierden schmeichelt und mit den Sinnestäuschungen übereinstimmt.

Weil der Mensch der geistigen Kirche so ist, kann er durchaus nicht über das Natürliche erhoben werden. Daher nun die Traurigkeit, die durch die Worte: "Joseph weinte über ihn" bezeichnet wird.

6501. "Und küßte ihn", 1. Mose 50/1, bedeutet die erste Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von küssen, insofern es eine Verbindung aus Neigung bezeichnet, worüber Nr. 3573, 3574, 4215, 4353, 5929, 6260; hier die erste Verbindung, weil erst im Folgenden von der engeren Verbindung gehandelt wird.

6502. "Und Joseph gebot seinen Knechten, den Ärzten", 1. Mose 50/2, bedeutet die Bewahrung vor dem Bösen, das hindern könnte, nämlich die Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gebieten, insofern es das Einfließen bezeichnet, worüber Nr. 5732; aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere ist, worüber Nr. 6499; und aus der Bedeutung der Ärzte, insofern sie die Bewahrung vor bösen Dingen bezeichnen. Daß es hier (die Bewahrung) vor dem Bösen ist, das die Verbindung verhindern könnte, worüber Nr. 6501, ergibt sich aus dem Zusammenhang.

Hieraus erhellt, daß durch "Joseph gebot seinen Knechten, den Ärzten", das Einfließen vom Inneren bezeichnet wird hinsichtlich der Bewahrung vor dem Bösen, das die Verbindung verhindern könnte.

Die Ärzte bedeuten die Bewahrung vor Bösem, weil in der geistigen Welt die Krankheiten Falsches und Böses sind. Die geistigen Krankheiten sind nichts anderes, denn das Böse und Falsche nimmt dem inneren Menschen die Gesundheit und verursacht dem Gemüt Kummer und zuletzt Schmerzen. Durch Krankheiten wird auch im Worte nichts anderes bezeichnet. Daß Ärzte, ärztliche Kunst und Arzneimittel im Worte Bewahrungen vor Bösem und Falschem bedeuten, erhellt aus den Stellen, wo sie genannt werden; z.B.:

2. Mose 15/26: "Wenn du hörst auf die Stimme deines Gottes, und tust, was gut ist in Seinen Augen, und du Seinen Geboten Gehör schenkst, und hältst alle Seine Satzungen, dann will Ich keine Krankheit, die Ich auf die Ägypter gelegt habe, auf dich legen, denn Ich bin Jehovah, dein Arzt": Jehovah (ist) Arzt, bedeutet ein Bewahrer vor dem Bösen, denn dies wird durch die den Ägyptern auferlegten Krankheiten bezeichnet. Daß diese Krankheiten der Ägypter Böses und Falsches bedeuten, das aus den Vernünfteleien des Wißtümlichen und der Sinnestäuschungen in betreff der Glaubensgeheimnisse entsteht, soll, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, gezeigt werden, wo von diesem Gegenstand (gehandelt wird). Daß Geistiges bezeichnet wird, erhellt daraus, daß gesagt wird, wenn sie hören auf die Stimme Gottes, das Gute tun, Seinen Geboten Gehör schenken, und Seine Satzungen halten, dann sollten jene Krankheiten nicht über sie verhängt werden.

In demselben Sinn nennt Sich auch der Herr einen Arzt bei Luk.5/31,32: "Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken; Ich bin nicht gekommen, die Gerechten, sondern die Sünder zur Buße zu rufen": auch hier steht Arzt für den Bewahrer vor dem Bösen, denn unter den Gesunden werden die Gerechten verstanden, und unter den Kranken die Sünder.

Jerem.8/22: "Ist denn kein Balsam in Gilead, und kein Arzt daselbst? Warum wird denn nicht geheilt die Tochter Meines Volkes?": Arzt bedeutet hier die Bewahrung vor dem Falschen in der Kirche, denn die Heilung der Tochter Meines Volkes, ist das Wahre der Lehre in derselben.

Daß Genesung, Heilungen, Mittel und Arzneien nicht im natürlichen, sondern im geistigen Sinn im Worte verstanden werden, erhellt deutlich bei Jerem.14/19 und 8/15: "Warum hast du uns so geschlagen, daß kein Heilmittel für uns da ist? Wir erwarteten Frieden, aber es kommt nichts Gutes; auf eine Zeit der Heilung, aber siehe, es kommt Schrecken".

Jerem.33/6: "Ich will ihm Gesundheit und Heilung angedeihen lassen, und Ich werde sie heilen, und ihnen enthüllen die Krone des Friedens und die Wahrheit".

Jerem.30/13: "Niemand führt deine Sache zur Gesundheit, Arzneimittel zur Wiederherstellung sind nicht für dich vorhanden".

Jerem.46/11: "Gehe hinauf nach Gilead, und hole Balsam, o Jungfrau, Tochter Ägyptens, vergeblich vermehrst du die Arzneimittel, Heilung wird dir nicht zuteil".

Hes.47/12: "An dem Flusse, an seinem Ufer diesseits und jenseits werden allerlei Bäume zur Speise wachsen, deren Blätter nicht abfallen, und deren Früchte nicht aufgezehrt werden, in ihren Monaten wachsen sie wieder, denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum hervor, deshalb dienen ihre Früchte zur Speise, und ihre Blätter zur Arznei": hier wird bei dem Propheten vom neuen Hause Gottes oder vom neuen Tempel gehandelt, wodurch die neue Kirche bezeichnet wird, und im inneren Sinn das geistige Reich des Herrn, weshalb der Fluß, an dessen Ufern allerlei Bäume zur Speise emporwachsen, das bedeutet, was der Einsicht und Weisheit angehört: Nr. 108, 109, 2702, 3051. Bäume (bedeuten) das Innewerden und die Verbindungen des Guten und Wahren: Nr. 103, 2163, 2682, 2722, 2972, 4552; Speise dieses Gute und Wahre selbst: Nr. 680, 4459, 5147, 5293, 5576, 5915; Wasser, ausgehend aus dem Heiligtum, die Wahrheiten, welche die Einsicht bilden: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668; Heiligtum die himmlische Liebe, im höchsten Sinn das Göttlich-Menschliche des Herrn, von Dem diese Liebe stammt; Früchte, die zur Speise dienen, bedeuten das Gute der Liebe: Nr. 913, 983, 2846, 2847, 3146; die Blätter, die zum Heilmittel dienen, bedeuten das Glaubenswahre: Nr. 885.

Hieraus erhellt, was Heilmittel bezeichnet, nämlich das, was vor Falschem und Bösem bewahrt; denn wenn das Glaubenswahre zum Guten des Lebens führt, so bewahrt es (zugleich), weil es vom Bösen abführt.

6503. "Seinen Vater einzubalsamieren", 1. Mose 50/2, bedeutet, damit er nicht durch irgendwelche Ansteckung verdorben werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von einbalsamieren, insofern es ein Mittel der Bewahrung vor Ansteckung ist; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern er das Gute der geistigen Kirche bezeichnet, worüber Nr. 6499. Hieraus erhellt, daß durch die Worte: "um einzubalsamieren seinen Vater", bezeichnet wird ein Mittel der Bewahrung, damit nicht das Gute, das Sache der geistigen Kirche ist, von irgendeiner Ansteckung ergriffen werde.

Einbalsamieren bezeichnet das Mittel der Bewahrung vor Ansteckung, weil die Einbalsamierungen stattfanden, um den Körper vor Fäulnis zu bewahren.

Von dem Mittel der Bewahrung des geistig Guten vor Ansteckung soll auch im gleich Folgenden gehandelt werden.

6504. "Und die Ärzte balsamierten Israel ein", 1. Mose 50/3, bedeutet die Wirkung, um das Gute aus dem Wahren zu behüten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von einbalsamieren, insofern es das Mittel der Bewahrung vor Ansteckung ist, worüber Nr. 6503; hier die Wirkung der Bewahrung, weil es heißt "sie balsamierten (ihn) ein"; aus der Bedeutung der Ärzte, insofern sie die Bewahrung vor dem Bösen bezeichnen, wovon Nr. 6502; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern er das geistig Gute bezeichnet, was dasselbe ist wie das Gute aus dem Wahren, wovon Nr. 6499.

6505. "Und es wurden erfüllt über ihm vierzig Tage", 1. Mose 50/3, bedeutet die Zustände der Vorbereitung durch Versuchungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zahl Vierzig, insofern sie Versuchungen bezeichnet, worüber Nr. 730, 862, 2272, 2273; und aus der Bedeutung der Tage, insofern sie Zustände sind, worüber Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785, 4850.

Daß es Zustände der Vorbereitung sind, wird dadurch bezeichnet, daß "erfüllt würden über ihm diese Tage", denn durch die Erfüllung dieser Tage geschah die Vorbereitung, um die Körper vor der Auflösung zu bewahren, im geistigen Sinn aber die Seelen vor der Ansteckung des Bösen.

Daß durch Versuchungen das Böse und Falsche entfernt und der Mensch vorbereitet werde, Gutes und Wahres aufzunehmen, sehe man Nr. 868, 1692, 1717, 1740, 2272, 3318, 4341, 4572, 5036, 5356, 6144.

6506. "Denn also werden erfüllt die Tage derer, die einbalsamiert werden", 1. Mose 50/3, bedeutet, daß sie in dem Zustand der Bewahrung sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tage, insofern sie Zustände bezeichnen, worüber Nr. 6505, und aus der Bedeutung von einbalsamiert werden, insofern es das Mittel der Bewahrung ist, worüber Nr. 6503.

6507. "Und die Ägypter beweinten ihn", 1. Mose 50/3, bedeutet die Traurigkeit des Wißtümlichen der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von weinen, insofern es das Höchste der Traurigkeit bezeichnet, und zugleich das Vorbildliche der inneren Trauer, worüber Nr. 3801, 4786; ferner aus der vorbildlichen Bedeutung der Ägypter, insofern sie die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche bezeichnen, worüber Nr. 4749, 4964, 4966.

Die Traurigkeit des Wißtümlichen der Kirche, die ausgedrückt ist durch "die Ägypter beweinten Israel", bedeutet nicht die Traurigkeit wegen seines Todes (denn dieser Sinn ist nur der Buchstabensinn), sondern Traurigkeit bedeutet hier die Traurigkeit darüber, daß das Gute der Kirche, das durch Israel vorgebildet wird, das Wißtümliche, das die äußere Kirche bildet, verlassen habe, indem es sich von diesem zum Inneren der Kirche erhob, welches das Gute des Wahren ist; denn alsdann betrachtet es das Wißtümliche nicht wie früher, als bei sich, sondern als unterhalb seiner. Wenn nämlich das Wahre der geistigen Kirche zum Guten wird, dann tritt eine Wendung ein, und dann betrachtet es nicht mehr das Wahre aus dem Wahren, sondern das Wahre aus dem Guten, von welcher Wendung schon früher einigemal gehandelt worden ist, und daher entsteht Traurigkeit, zugleich auch deshalb, weil dann eine andere Ordnung unter den wißtümlichen Kenntnissen stattfindet, die auch nicht ohne Schmerz zustande kommt.

6508. "Siebzig Tage", 1. Mose 50/3, bedeutet den vollen Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von siebzig; denn diese Zahl schließt hier das gleiche in sich wie sieben, und sieben bedeutet den vollständigen Zeitraum von Anfang bis zu Ende, somit den vollen Zustand: Nr. 728, 2044, 3845.

Daß Zahlen im Worte Sachen bedeuten, sehe man Nr. 1963, 1988, 2075, 2252, 3252, 4264, 4495, 4670, 5265, 6175; und daß die multiplizierten Zahlen das gleiche wie die einfachen bedeuten, aus denen sie zusammengesetzt sind: Nr. 5291, 5335, 5708, so siebzig das gleiche wie sieben.

Daß siebzig einen vollständigen Zeitraum bedeutet, somit den vollen Zustand, erhellt auch aus folgenden Stellen:

Jes.23/15,17: "Und es wird geschehen an jenem Tage, daß Tyrus wird siebzig Jahre der Vergessenheit übergeben werden, gleich den Tagen eines Königs; am Ende der siebzig Jahre wird es Tyrus ergehen nach dem Liede der Buhlerin; denn am Ende der siebzig Jahre wird Jehovah Tyrus heimsuchen": Tyrus bedeutet die Erkenntnisse des Guten und Wahren in der Kirche: Nr. 1201, die der Vergessenheit anheimgegeben werden sollen; siebzig Jahre steht für die vollständige Periode von Anfang bis zu Ende; gleich den Tagen eines Königs für den Zustand des Wahren innerhalb der Kirche, denn Tage bedeuten Zustände: Nr. 6505, und König das Wahre: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 5044, 5068, 6148; ein jeder, der nachdenkt, kann sehen, daß hier unter Tyrus nicht Tyrus verstanden wird, und daß man ohne den inneren Sinn nicht begreifen kann, was es heißt, daß Tyrus siebzig Jahre der Vergessenheit übergeben werden soll, und zwar gleich den Tagen eines Königs, und auch nicht, was das übrige (bedeutet).

Jerem.25/11,12; 29/10: "Das ganze Land wird in Trübsal sein, in Verwüstung und diese Völker werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre, und es wird geschehen, wenn erfüllt sein werden die siebzig Jahre, werde Ich heimsuchen an dem Könige von Babel und an diesem Volk ihre Ungerechtigkeit": siebzig Jahre für den vollen Zustand der Trübsal und Verwüstung; dasselbe bedeuteten die siebzig Jahre der Gefangenschaft beim jüdischen Volke.

Dan.9/24: "Siebzig Wochen sind bestimmt über dein Volk und über deine Stadt der Heiligkeit zur Vollendung der Übertretung, und zur Versiegelung der Sünden, und zur Versöhnung der Ungerechtigkeit, und zum Herbeiführen der ewigen Gerechtigkeit, daß versiegelt werde das Gesicht und der Prophet, und gesalbt werde der Allerheiligste": siebzig offenbar für den vollen Zustand; also für den vollständigen Zeitraum, bevor der Herr kommen wird, weshalb von Ihm gesagt wird, Er werde in der Fülle der Zeit kommen. Daß die siebzig Wochen den vollen Zustand bezeichnen, geht deutlich hervor aus dem einzelnen in diesem Verse, daß sie nämlich so viele beschlossen sind zur Vollendung der Übertretung, dann zur Versöhnung der Ungerechtigkeit und zur Herbeiführung der ewigen Gerechtigkeit, zur Versiegelung des Gesichts und des Propheten, zur Salbung des Allerheiligsten; diese Einzelheiten bilden das Volle.

Ebenso auch in dem gleich darauf Folgenden: Wisse und merke: Von dem Ausgang des Wortes (Befehls) zur Wiederherstellung und dem Aufbau Jerusalems bis zum Messias, dem Fürsten, (sind) sieben Wochen": Dan.9/25: hier steht sieben für den vollen Zustand; man sehe gleich oben; Jerusalem bedeutet hier offenbar die neue Kirche, denn damals wurde Jerusalem nicht aufgebaut, sondern zerstört.

6509. Vers 4-6: Und als die Tage des Weinens über ihn vorüber waren, redete Joseph zum Hause Pharaos, und sprach: Wenn ich Gnade gefunden habe in euren Augen, so redet doch vor den Ohren Pharaos, und sprechet: Mein Vater hat mich schwören lassen und gesagt: Siehe, ich sterbe; in meinem Grabe, das ich mir gegraben im Lande Kanaan, da sollst du mich begraben, und nun laß mich hinaufziehen und meinen Vater begraben, und dann zurückkehren. Und Pharao sprach: Ziehe hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich hat schwören lassen.

"Und als die Tage des Weinens über ihn vorüber waren" bedeutet, daß die Zustände der Traurigkeit vorübergingen;

"redete Joseph zum Hause Pharaos" bedeutet den Einfluß des Inneren auf das natürliche Gemüt;

"und sprach: Wenn ich Gnade gefunden habe in euren Augen" bedeutet, damit es gut aufgenommen werde;

"so redet doch vor den Ohren Pharaos, und sprechet" bedeutet die Bitte, daß es einwilligen möge;

"mein Vater hat mich schwören lassen" bedeutet, daß die Kirche ihm am Herzen liege;

"und gesagt: Siehe, ich sterbe" bedeutet, daß sie aufgehört habe zu bestehen;

"in meinem Grabe, das ich mir gegraben im Lande Kanaan, da sollst du mich begraben" bedeutet, daß sie wieder erstehen müsse, wo sie früher gewesen;

"und nun laß mich hinaufziehen und meinen Vater begraben" bedeutet Wiedererweckung der Kirche daselbst vom Inneren aus;

"und dann zurückkehren" bedeutet die Gegenwart im natürlichen Gemüt;

"und Pharao sprach: Ziehe hinauf und begrabe deinen Vater" bedeutet die Bestätigung, daß die Kirche wieder erstehen werde;

"wie er dich hat schwören lassen" bedeutet, weil sie ihm am Herzen liege.

6510. "Und als die Tage des Weinens über ihn vorüber waren", 1. Mose 50/4, bedeutet, daß die Zustände der Traurigkeit vorübergingen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von vorübergehen, insofern es ein Vorübergegangenes bezeichnet; und aus der Bedeutung der Tage des Weinens, insofern sie Zustände der Traurigkeit bezeichnen, worüber Nr. 6500. Daß Tage Zustände sind, sehe man Nr. 6505.

6511. "Redete Joseph zum Hause Pharaos", 1. Mose 50/4, bedeutet den Einfluß vom Inneren auf das natürliche Gemüt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, insofern es ein Einfließen bezeichnet, worüber Nr. 2951, 5481, 5743, 5797; aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere ist, worüber Nr. 6499; aus der Bedeutung des Hauses, insofern es das Gemüt bezeichnet, worüber Nr. 4973, 5023; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er das Natürliche bezeichnet, worüber Nr. 5160, 5799, 6015.

Hieraus geht deutlich hervor, daß "Joseph redete zum Hause Pharaos", den Einfluß des Inneren auf das natürliche Gemüt bedeutet.

6512. "Und sprach: Wenn ich Gnade gefunden habe in euren Augen", 1. Mose 50/4, bedeutet, damit es gut aufgenommen werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Gnade finden in den Augen, insofern es eine einschmeichelnde Redensart ist, und somit bedeutet, daß etwas gut aufgenommen werde, man sehe Nr. 4975, 6178.

6513. "So redet doch vor den Ohren Pharaos und sprechet", 1. Mose 50/4, bedeutet die Bitte (oder Anregung), daß es einwilligen möge.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "so redet doch", insofern es eine Bitte ist; und aus der Bedeutung der Ohren, insofern sie den Gehorsam bezeichnen, worüber Nr. 2542, 3869, 4551, 4652-4660; hier die Einwilligung, weil es an den König ist. Gehorsam ist auch Einwilligung, doch wird Gehorsam gesagt, wenn von geringeren und Einwilligung wenn von höher stehenden Personen die Rede ist.

6514. "Mein Vater hat mich schwören lassen", 1. Mose 50/5, bedeutet, daß ihm die Kirche am Herzen liege.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, der hier der Vater ist, insofern er die geistige Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4286, 6426; aus der Bedeutung von schwören, insofern es heißt innerlich verbindlich machen, hier am Herzen liegen, denn wer innerlich und somit durch das Gewissen verpflichtet, der tut es, weil es ihm am Herzen liegt; daher wird dies hier durch schwören bezeichnet.

6515. "Und gesagt: Siehe, ich sterbe", 1. Mose 50/5, bedeutet, daß sie aufgehört habe zu sein, nämlich die Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sterben, insofern es heißt nicht mehr sein, worüber Nr. 494; und daß es die letzte Zeit der Kirche sei, wenn sie erlischt: Nr. 2908, 2917, 2923.

6516. "In meinem Grabe, das ich mir gegraben im Lande Kanaan, da sollst du mich begraben", 1. Mose 50/5, bedeutet, daß sie wieder erstehen müsse, nämlich die Kirche da, wo sie früher gewesen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Grab und begraben werden, insofern es die Auferstehung bezeichnet, worüber Nr. 5551; und aus der Bedeutung des Landes Kanaan, insofern es das Reich des Herrn und die Kirche ist, worüber Nr. 1413, 1437, 1607, 1866, 3038, 3481, 3705, 4240, 4447.

Die Ursache, weshalb Jakob im Lande Kanaan, wo Abraham und Jischak (begraben waren), und nicht anderswo begraben sein wollte, war, weil seine Nachkommen es besitzen sollten, und er somit unter den Seinigen ruhen wollte. Aber im inneren Sinn wurde nicht dieses, sondern etwas anderes bezeichnet, nämlich die Wiedergeburt und Auferweckung, weil dort die Kirche war; denn durch Grab wird im inneren Sinn Wiedergeburt und Auferweckung bezeichnet: Nr. 2916, 2917, 4611, 5551; und durch das Land Kanaan die Kirche, wie aus den oben angeführten Stellen deutlich ist; und durch Abraham, Jischak und Jakob der Herr in Ansehung Seines Göttlichen und Göttlich-Menschlichen, und im bezüglichen Sinn das Reich des Herrn in Ansehung seines Inneren und Äußeren: Nr. 1965, 1989, 2011, 3245, 3305, 4615, 6098, 6185, 6276. Dies wird nun im inneren Sinn durch ihr Grab daselbst bezeichnet. Daher besteht noch jetzt bei den Juden, die an eine Auferstehung glauben, die Meinung, daß sie, obgleich sie anderswo begraben liegen, dennoch dort (d.h. in Kanaan) auferstehen werden.

Es wird gesagt, die Kirche müsse wieder erweckt werden, da wo die frühere gewesen, weil die Kirche des Herrn von den ältesten Zeiten her dort gewesen war, man sehe Nr. 3686, 4447, 4454, 4516, 4517, 5136; daher wurde es auch dem Abraham befohlen, dort hinzuziehen, und dann wurden auch die Nachkommen Jakobs dorthin geführt, nicht deswegen, weil dieses Land heiliger war als die übrigen, sondern weil von den ältesten Zeiten her daselbst alle Orte, sowohl Gegenden als Städte, dann auch Berge und Flüsse Vorbildungen solcher Dinge waren, die sich auf das Reich des Herrn beziehen. Auch die Namen selbst, die diesen beigelegt waren, schlossen dergleichen Dinge in sich; denn ein jeder Name, der einem Ort oder auch einer Person vom Himmel gegeben ist, schließt Himmlisches und Geistiges in sich; und wenn er vom Himmel gegeben ist, dann wird er auch dort wahrgenommen. Aber die Älteste Kirche, die eine himmlische war, und Gemeinschaft mit dem Himmel hatte, war es, welche die Namen beigelegt hatte.

Der Grund, weshalb dort wiederum eine Kirche (erstehen sollte), war, weil das Wort gegeben werden sollte, in dem alles und jedes Vorbild und Bezeichnung geistiger und himmlischer Dinge sein, und dadurch das Wort im Himmel ebenso verstanden werden sollte wie auf Erden. Dies hätte aber durchaus nicht geschehen können, wenn nicht die Namen der Orte und Personen auch bezeichnend gewesen wären. Daher kommt es, daß die Nachkommen Jakobs dorthin geführt wurden, und daß dort auch die Propheten erweckt wurden, durch die das Wort geschrieben ist, und deshalb wurde auch bei den Nachkommen Jakobs ein Vorbild der Kirche errichtet. Daraus erhellt nun, weshalb gesagt wird, daß die Kirche da wieder erweckt werden müsse, wo sie früher gewesen war.

Daß die Namen, die im Worte (vorkommen), Sachen bedeuten, sehe man Nr. 1224, 1264, 1876, 1888, 4442, 5225, abgesehen von mehreren Stellen, wo es erklärt worden ist, was sie bedeuten. Aber daß bei den Namen, die im Worte (orkommen) im Himmel wahrgenommen wird, was sie bedeuten, und zwar ohne Belehrung, ist ein Geheimnis, das bis jetzt niemand weiß, weshalb es gesagt werden soll:

Wenn das Wort gelesen wird, dann fließt der Herr ein und lehrt. Es gibt auch, was wunderbar ist, in der geistigen Welt Schriften; ich habe sie einigemal gesehen, und konnte sie auch lesen, jedoch nicht verstehen. Aber von den guten Geistern und Engeln werden sie deutlich verstanden, weil sie mit ihrer universellen Sprache übereinstimmen. Auch wurde mir kundgetan, daß die einzelnen Worte in denselben, ja sogar die einzelnen Silben solche Dinge in sich schließen, die jener Welt angehören, mithin geistige, und daß diese schon aus dem Hauche und aus dem Gefühl, das aus ihrem Aussprechen hervorgeht, wahrgenommen werden, also aus der milderen oder stärkeren Betonung. Dies wird jedoch vielleicht kaum jemand glauben; es wurde aber enthüllt, damit man erkennen möge, daß die Bedeutung der Namen im Worte, weil sie im Himmel eingeschrieben sind, hier auch wahrgenommen werden.

6517. "Und nun laß mich hinaufziehen und meinen Vater begraben", 1. Mose 50/5, bedeutet die Wiedererweckung der Kirche daselbst vom Inneren aus.

Dies erhellt aus der Bedeutung von begraben werden, insofern es die Auferweckung bezeichnet, worüber Nr. 6516; aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, der hier der Vater ist, insofern er die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 6514; und aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, der dies von sich sagt, insofern er das Innere bezeichnet, worüber Nr. 6499.

6518. "Und dann zurückkehren", 1. Mose 50/5, bedeutet die Gegenwart im natürlichen Gemüt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zurückkehren, insofern es die Gegenwart bezeichnet, denn im inneren Sinn ist reisen oder gehen soviel als leben: Nr. 3335, 4882, 5493, 5605, daher bedeutet wiederkommen oder zurückkehren die Gegenwart des Lebens da, von wo man ausging, denn das Gemüt ist dort gegenwärtig. Daß es die Gegenwart im natürlichen Gemüt, kommt daher, weil das Land Ägypten, zu dem er wiederkehren wollte, das natürliche Gemüt bedeutet: Nr. 5276, 5278, 5280, 5288, 5301.

6519. "Und Pharao sprach: Ziehe hinauf und begrabe deinen Vater", 1. Mose 50/6, bedeutet die Bestätigung, daß die Kirche wiedererstehen werde.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 6517 gesagt worden, wo die gleichen Worte. Daß es eine Bestätigung bezeichnet, ist klar.

6520. "Wie er dich hat schwören lassen", 1. Mose 50/6, bedeutet, weil es ihm am Herzen lag.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schwören lassen, insofern es bezeichnet, daß einem etwas am Herzen liege, worüber Nr. 6514.

6521. Vers 7-9: Und Joseph zog hinauf, seinen Vater zu begraben, und es zogen mit ihm hinauf alle Knechte Pharaos, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten. Und das ganze Haus Josephs und seine Brüder und das Haus seines Vaters; nur ihre Kinder und ihre Schafe und ihre Rinder ließen sie zurück im Lande Gosen. Und es zogen mit ihm hinauf sowohl Wagen, als auch Reiter, und das Heer war sehr groß.

"Und Joseph zog hinauf, seinen Vater zu begraben" bedeutet das Innere zur Herstellung der Kirche;

"und es zogen mit ihm hinauf alle Knechte Pharaos" bedeutet, daß er das Wißtümliche des Natürlichen mit sich nahm;

"die Ältesten seines Hauses" bedeutet, die übereinstimmen würden mit dem Guten;

"und alle Ältesten des Landes Ägypten" bedeutet, die übereinstimmen würden mit dem Wahren;

"und das ganze Haus Josephs" bedeutet das Himmlische des Geistigen;

"und seine Brüder" bedeutet die Wahrheiten von daher;

"und das Haus seines Vaters" bedeutet das geistig Gute;

"nur ihre Kinder" bedeutet die Unschuld;

"und ihre Schafe" bedeutet die Liebtätigkeit;

"und ihre Rinder" bedeutet die Ausübung der Liebtätigkeit;

"ließen sie zurück im Lande Gosen" bedeutet, daß diese im Innersten des Wißtümlichen der Kirche liegen;

"und es zogen mit ihm hinauf sowohl Wagen" bedeutet die Lehrbestimmungen;

"als auch Reiter" bedeutet das Verstandesmäßige;

"und das Heer war sehr groß" bedeutet das unter sich verbundene Wahre und Gute.

6522. "Und Joseph zog hinauf, seinen Vater zu begraben", 1. Mose 50/7, bedeutet das Innere zur Herstellung der Kirche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere bezeichnet, worüber Nr. 6499; aus der Bedeutung von begraben werden, insofern es die Auferweckung bezeichnet, worüber Nr. 6516, somit die Herstellung, weil es von der Kirche gesagt wird; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, der hier der Vater ist, insofern er die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4286, 6426.

6523. "Und es zogen mit ihm hinauf alle Knechte Pharaos", 1. Mose 50/7, bedeutet, daß es das Wißtümliche des Natürlichen mit sich vereinigt habe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von mit ihm hinaufziehen, insofern es heißt, mit sich verbinden, denn weil sie einem Befehle zufolge mit ihm hinaufzogen, so nahm er sie mit sich; und aus der Bedeutung der Knechte Pharaos, insofern sie das Wißtümliche des Natürlichen bezeichnen, denn durch Pharao wird das Natürliche im allgemeinen vorgebildet: Nr. 5160, 5799, 6015 E, und weil das Wißtümliche im Natürlichen ist, so wird es hier durch seine Knechte bezeichnet, so wie auch durch die Ägypter: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, 4749, 4964, 4966, 5700, 5702, 6004.

6524. "Die Ältesten seines Hauses", 1. Mose 50/7, bedeutet (die wißtümlichen Kenntnisse) die übereinstimmen könnten mit dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ältesten, insofern sie das Vorzügliche der Weisheit, somit das Übereinstimmende mit dem Guten bezeichnen, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung des Hauses, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 2559, 3652, 3720, 4982.

Die Ältesten bezeichnen das Vorzügliche der Weisheit, weil Greise im Worte Weise bedeuten, und in dem von der Person abgezogenen Sinn die Weisheit. Weil die zwölf Stämme Israels alles Wahre und Gute in Zusammenfassung bedeuteten, so waren Fürsten und auch Älteste über sie gesetzt, und durch die Fürsten wurden die Hauptwahrheiten bezeichnet, die der Einsicht angehören, und durch die Ältesten das Vorzüglichste der Weisheit, also das, was dem Guten angehört. Daß die Fürsten die Hauptwahrheiten bedeuten, die Sache der Einsicht sind, sehe man Nr. 1482, 2089, 5044; daß aber die Ältesten das Vorzügliche der Weisheit bezeichnen, und die Greise die Weisheit, geht deutlich aus folgenden Stellen hervor:

Ps.107/32: "Sie werden Jehovah erheben in der Versammlung der Gemeinde und Ihn rühmen im Rate der Greise": Versammlung der Gemeinde für diejenigen, die in den Wahrheiten sind, die der Einsicht angehören, denn Versammlung wird von den Wahrheiten gesagt: Nr. 6355, und auch Volk: Nr. 1259, 1260, 2928, 3295, 3581; Rat der Alten für diejenigen, die in dem Guten sind, das der Weisheit angehört; denn die Weisheit ist Sache des Lebens, somit des Guten, die Einsicht aber Sache der Erkenntnisse, somit des Wahren: Nr. 1555.

Ps.119/100: "Ich bin weiser als die Greise, weil ich gehalten Deine Gebote": Greise für Weisheit.

Hiob 12/12: "In den Greisen ist Weisheit, in der Länge ihrer Tage Einsicht".

3. Mose 19/32: "Vor einem grauen Haare erhebe dich, und das Angesicht des Greises sollst du ehren": dies wurde befohlen, weil die Greise die Weisheit vorbildeten.

Joh.Offenb.4/4: "Auf den Thronen sah ich vierundzwanzig Älteste sitzen, mit weißen Kleidern angetan, und sie hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen": Älteste für das, was Sache der Weisheit, also des Guten ist; daß die Ältesten dies bedeuten, erhellt aus der Beschreibung, daß sie nämlich auf Thronen saßen, mit weißen Kleidern angetan waren und goldene Kronen auf ihren Häuptern hatten, denn Throne bedeuten Wahrheiten der Einsicht aus dem Guten der Weisheit: Nr. 5313, weiße Kleider desgleichen; daß Kleider Wahrheiten sind: Nr. 1073, 4545, 4763, 5248, 5954; und daß weiß gesagt wird von dem Wahren: Nr. 3301, 5319; goldene Kronen auf den Häuptern bedeuten das Gute der Weisheit, denn Gold ist das Gute der Liebe: Nr. 113, 1551, 1552, 5658; und Haupt bedeutet das Himmlische, wo die Weisheit ist: Nr. 4938, 4939, 5328, 6436; Weise heißen die, welche im dritten oder innersten Himmel sind, also die, welche dem Herrn am nächsten stehen; Einsichtsvolle hingegen, die im zweiten oder mittleren Himmel sind, also die dem Herrn nicht so nahe stehen.

Joh.Offenb.7/11: "Alle Engel standen um den Thron und um die Ältesten und die vier Tiere": Ältesten bedeuten auch hier das, was der Weisheit angehört.

Jes.3/5: "Der Knabe wird sich erheben wider den Greis, und der Verachtete wider den Geehrten".

Jes.24/23: "Jehovah Zebaoth wird herrschen auf dem Berge Zion und in Jerusalem und vor den Ältesten seiner Herrlichkeit".

Jerem.Klagel.1/19: "Meine Priester und meine Ältesten in der Stadt sind verschmachtet, denn sie haben sich Speise gesucht, um zu erquicken ihre Seele".

Jerem.Klagel.2/9,10: "Ihr König und ihre Fürsten (sind) unter den Heiden, wo kein Gesetz ist, es sitzen auf der Erde und schweigen die Greise der Tochter Zions".

Jerem.Klagel.5/11,12,14: "Die Weiber in Zion haben sie geschändet, und die Jungfrauen in den Städten Judahs, die Fürsten wurden gehenkt durch ihre Hand, das Angesicht der Greise hat man nicht geehrt, die Ältesten sitzen nicht mehr unter dem Tore".

Hes.7/26,27: "Elend wird auf Elend folgen, und Gerücht auf Gerücht entstehen, deshalb werden sie Gesichte bei den Propheten erfragen, aber das Gesetz ist zugrunde gegangen durch die Priester, und der Rat durch die Ältesten; der König wird trauern, und der Fürst sich in Entsetzen kleiden".

Sach.8/4: "Es sollen noch ferner wohnen alte Männer und alte Frauen in den Straßen Jerusalems, ein jegliches seinen Stab in seiner Hand wegen der Menge der Tage".

Damit die Ältesten vorbilden konnten, was Sache der Weisheit ist, wurde "vom Geiste Moses genommen und ihnen gegeben, wodurch sie weissagten": 4. Mose 11/16-25:

Die Ältesten im entgegengesetzten Sinn bedeuten das, was der Weisheit entgegen ist: Hes.8/11,12.

6525. "Und alle Ältesten des Landes Ägypten", 1. Mose 50/7, bedeutet, die übereinstimmen würden mit dem Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ältesten, insofern sie das Vorzügliche der Weisheit bezeichnen, somit das Übereinstimmende mit dem Guten, worüber Nr. 6524. Hier das Übereinstimmende mit dem Wahren, denn was mit dem Guten, das stimmt auch mit dem Wahren überein. Und aus der Bedeutung des Landes Ägypten, insofern es das natürliche Gemüt bezeichnet, wo das Wißtümliche (seinen Sitz hat), worüber Nr. 5276, 5278, 5280, 5288, 5301; wo also auch die Wahrheiten sind, denn die wißtümlichen Kenntnisse sind die Wahrheiten des natürlichen Gemüts, und wenn sie wirkliche Wahrheiten sind, werden sie wißtümlich Wahres genannt.

6526. "Und das ganze Haus Josephs", 1. Mose 50/8, bedeutet das Himmlische des Geistigen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das geistig Himmlische bezeichnet, worüber Nr. 4286, 4592, 4963, 5307, 5331, 5332; daher bezeichnet das Haus Josephs das Himmlische des Geistigen.

6527. "Und seine Brüder", 1. Mose 50/8, bedeutet die aus demselben stammenden Wahrheiten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier die Brüder Josephs sind, insofern sie die geistigen Wahrheiten bezeichnen, worüber Nr. 5414, 5879, 5951; diese Wahrheiten stammen auch wirklich aus dem himmlischen Inneren, das Joseph vorbildet, jedoch vermittelst des geistig Guten, das Israel ist.

6528. "Und das Haus seines Vaters", 1. Mose 50/8, bedeutet das geistig Gute.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, der hier der Vater ist, insofern er das geistig Gute ist, worüber Nr. 3654, 4598, 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833; daher bedeutet sein Haus alles in Zusammenfassung, was Angehör dieses Guten ist.

6529. "Nur ihre Kinder", 1. Mose 50/8, bedeutet die Unschuld.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Kinder, insofern sie die Unschuld bezeichnen, worüber Nr. 430, 3183, 5608.

HG 6530

6530. "Und ihre Schafe", 1. Mose 50/8, bedeutet die Liebtätigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schafe, insofern sie das innere Gute der Liebtätigkeit bezeichnen, worüber Nr. 5913, 6048.

6531. "Und ihre Rinder", 1. Mose 50/8, bedeutet die Ausübung der Liebtätigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Rinder, insofern sie das äußere Gute der Liebtätigkeit bezeichnen, worüber Nr. 2566, 5913, 6048; somit dessen Ausübung, denn darin besteht das äußere Gute der Liebtätigkeit.

6532. "Ließen sie zurück im Lande Gosen", 1. Mose 50/8, bedeutet, daß diese im Innersten des Wißtümlichen der Kirche liegen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes Gosen, insofern es die Mitte oder das Innerste im Natürlichen ist, wo das Wißtümliche der Kirche (seinen Sitz) hat, worüber Nr. 5910, 6028, 6031, 6068. Daß das innere und äußere Gute der Unschuld und Liebtätigkeit Nr. 6529, 6530, 6531, in diesem Innersten war, wird dadurch bezeichnet, daß sie ihre Kinder, ihre Schafe und Rinder im Lande Gosen zurückließen, denn was irgendwo zurückgelassen wird, das hat daselbst seinen Sitz. Mithin bedeutet hier im inneren Sinn "sie ließen zurück", nicht zurücklassen, sondern sich daselbst befinden, nämlich im Innersten des Wißtümlichen der Kirche, das durch das Land Gosen bezeichnet wird.

6533. "Und es zogen mit ihm hinauf sowohl Wagen", 1. Mose 50/9, bedeutet die Lehrbestimmungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wagen, insofern sie die Lehrbestimmungen bezeichnen, worüber Nr. 5321, 5945.

6534. "Als auch Reiter", 1. Mose 50/9, bedeutet das Verstandesmäßige.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Reiter, insofern sie das bezeichnen, was dem Verstand angehört; denn Pferd bezeichnet das Verständige: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217, 5321, 6125. Daß durch Reiter das bezeichnet wird, was Angehör des Verstandes ist, kann weiter aus folgenden Stellen erhellen:

5. Mose 32/12,13: "Jehovah allein führte (Sein Volk), ließ es reiten über die Höhen der Erde": wo von der Alten Kirche (die Rede ist). Reiten lassen über die Höhen der Erde, bedeutet, mit einem höheren Verständnis begaben.

Ps.45/5: "In Deiner Herrlichkeit steige hernieder, und reite auf dem Worte der Wahrheit und der Milde, und der Gerechtigkeit, und Wunderbares wird dich lehren Deine Rechte": hier vom Herrn. Reiten auf dem Worte der Wahrheit bedeutet, im rechten Verständnis des Wahren sein.

Ps.68/5: "Singet Jehovah, lobet Seinen Namen, erhebet Den, Der einherreitet auf den Wolken, Jah ist Sein Name": hier auch vom Herrn. Die Wolken bedeuten den Buchstabensinn des Wortes (siehe Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, Nr. 4060, 4391, 5922, 6343 E); darauf reiten, bedeutet, im inneren Sinn stehen, wo das Wahre in seiner Einsicht und Weisheit ist.

Sach.12/4: "An jenem Tage werde Ich alle Rosse mit Schrecken schlagen, und ihre Reiter mit Wahnsinn, und über das Haus Judahs will Ich Mein Auge auftun; aber alle Rosse der Völker will Ich mit Blindheit schlagen": Roß bedeutet das Verstandesmäßige und Reiter die Einsicht. Wer könnte nicht sehen, daß Roß hier nicht Roß, und Reiter nicht Reiter bedeutet, sondern daß solches bezeichnet wird, was mit Schrecken und Wahnsinn, wie auch mit Blindheit geschlagen werden kann? Daß dies bei dem Verstande der Fall ist, erhellt.

Daß durch Pferde und Reiter das Verstandesmäßige bezeichnet wird, und im entgegengesetzten Sinn die Vernünfteleien und das aus ihnen hervorgehende Falsche, kann man bei Johannes erkennen:

Joh.Offenb.6/2,4-6,8: "Ich sah, und siehe ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen, und eine Krone wurde ihm gegeben; und er zog aus als Überwinder. Und es ging ein anderes rötliches Pferd heraus, und dem, der darauf saß, ward gegeben, den Frieden von der Erde wegzunehmen, daß sie einander töteten, und ihm ward ein großes Schwert gegeben. Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich sah, und siehe, ein blasses Pferd, und der Name dessen der darauf saß, war der Tod": daß hier die Pferde und die darauf sitzen solches bedeuten, was sich auf das Verständnis des Wahren bezieht, und im entgegengesetzten Sinne auf das Falsche, ergibt sich aus dem einzelnen. Das weiße Pferd, und der darauf sitzt, bedeutet das Verständnis des Wahren aus dem Worte; daß der, welcher auf dem weißen Pferde sitzt, der Herr ist in Ansehung des Wortes, wird mit deutlichen Worten gesagt: Joh.Offenb.19/11,13,16. Das rötliche Pferd, und der darauf sitzt, bedeutet die Vernünfteleien aus den Begierden des Bösen, durch die den Wahrheiten aus dem Worte Gewalt angetan wird; das schwarze Pferd und der darauf sitzt, das zerstörte Verständnis des Wahren, und das blasse Pferd und der darauf saß, die daraus hervorgehende Verdammnis.

Pferde und Reiter bedeuten im entgegengesetzten Sinn das verkehrte Verständnis, und das daraus stammende Falsche, auch bei

Hes.23/5,6,12: "Und Ohola hurte hinter mir, und entbrannte gegen ihre Buhlen, Statthalter und Heerführer, alle hübsche Jünglinge, Reiter, die auf Pferden ritten. Ihre Schwester Oholibah entbrannte gegen die Söhne Aschurs, Statthalter und Heerführer, die sich ihr nahten, herrlich gekleidet, Reiter reitend auf Pferden, alle schönen Jünglinge": Ohola bedeutet die verkehrte geistige Kirche, die Samaria ist, und Oholibah die verkehrte himmlische Kirche, die Jerusalem ist; denn die Israeliten in Samaria bildeten die geistige Kirche vor, aber die Juden in Jerusalem bildeten die himmlische Kirche vor, die Assyrer und die Söhne Aschurs bedeuten die Vernünfteleien gegen die Glaubenswahrheiten: Nr. 1186; Reiter auf Pferden reitend, (stehen) für das verkehrte Verständnis, aus dem Falsches (hervorgeht).

Hab.1/6,8: "Siehe, ich erwecke die Chaldäer, ein grimmiges und ungestümes Volk, das die Weiten der Erde durchzieht, um Wohnungen einzunehmen, die nicht sein sind; schneller als Parder (Leoparden) sind seine Pferde, rascher als die Abendwölfe, es breiten sich aus seine Reiter, und seine Reiter kommen von ferne": Chaldäer für diejenigen, die im Falschen sind, aber dem Äußeren nach im Wahren zu sein scheinen, also für die Entweihung des Wahren, Babel aber für die Entweihung des Guten: Nr. 1182, 1368; die Weiten der Erde durchziehen bedeutet, die Wahrheiten zerstören; daß die Weite der Erde das Wahre bezeichnet, sehe man Nr. 3433, 3434, 4482. Hieraus erhellt, daß Reiter, die sich ausbreiten, und von ferne kommen, solches bezeichnet, was dem verkehrten Verständnis angehört, also dem Falschen.

6535. "Und das Heer war sehr groß", 1. Mose 50/9, bedeutet das (unter sich) verbundene Wahre und Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Heeres, insofern es das Wahre und Gute bezeichnet, worüber Nr. 3448, und weil hier das Wahre und Gute, das bezeichnet wird sowohl durch die Ältesten des Hauses Pharaos, und die Ältesten des Landes Ägypten als durch das Haus Josephs und seine Brüder, wie auch durch das Haus seines Vaters, so waren sie beisammen; daher wird durch "das Heer war sehr groß", hier das (unter sich) verbundene Wahre und Gute bezeichnet.

6536. Vers 10,11: Und als sie gekommen waren zur Tenne Atad, die jenseits des Jordans liegt, erhoben sie daselbst eine große und sehr schwere Klage, und er stellte um seinen Vater Trauer an sieben Tage. Und es sahen die Einwohner des Landes Kanaan die Trauerklage auf der Tenne Atad, und sie sprachen: Das ist eine schwere Trauer der Ägypter, deswegen nannte man den Namen (des Ortes) Abel Mizraim, das jenseits des Jordans liegt.

"Und als sie gekommen waren zur Tenne Atad" bedeutet den ersten Zustand;

"die jenseits des Jordans liegt" bedeutet der zur Einführung in die Erkenntnisse des Guten und Wahren (führt);

"erhoben sie daselbst eine große und sehr schwere Klage" bedeutet den Schmerz;

"und er stellte um seinen Vater Trauer an sieben Tage" bedeutet das Ende des Schmerzes;

"und es sahen die Einwohner des Landes Kanaan die Trauerklage auf der Tenne Atad" bedeutet die Wahrnehmung des Schmerzes vom Guten der Kirche;

"und sie sprachen: Das ist eine schwere Trauer der Ägypter" bedeutet der Schmerz ergreife das Wißtümliche, bevor es eingeweiht werde in die Wahrheiten der Kirche;

"deswegen nannte man den Namen (des Ortes) Abel Mizraim" bedeutet die Beschaffenheit des Schmerzes.

6537. "Und als sie gekommen waren zur Tenne Atad", 1. Mose 50/10, bedeutet den ersten Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tenne, insofern sie (den Ort) bezeichnet, wo das Gute des Wahren ist; denn in der Tenne ist das Getreide, und das Getreide bedeutet das Gute aus dem Wahren: Nr. 5295, 5410, und auch das Wahre des Guten: Nr. 5959; und aus der Bedeutung von Atad, insofern es die Beschaffenheit dieses Zustandes bezeichnet, wie auch anderwärts die Ortsnamen. Daß durch die Tenne Atad der Zustand bezeichnet wird, nämlich der zum Guten und Wahren der Kirche (führt), kommt daher, weil sie jenseits des Jordans war, und hierdurch die Einführung in die Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet wird, worüber gleich im Folgenden; denn der Jordan war die erste Grenze gegen das Land Kanaan, und weil durch das Land Kanaan die Kirche bezeichnet wird, so bedeutet der Jordan das, was das erste der Kirche ist, oder das, wodurch der Eingang zur Kirche offen steht. Daher kommt es, daß die Tenne Atad den ersten Zustand bedeuten sollte, und weil sie diesen bezeichnete, so fand die Trauer bei der Tenne statt, denn sie lag jenseits des Jordans, und von hier aus erblickte man das Land Kanaan, durch das die Kirche bezeichnet wird.

Daß Tenne (den Ort) bedeutet, wo das Gute des Wahren und das Wahre des Guten ist, somit, wo die Dinge sind, die der Kirche angehören, erhellt bei

Joel 2/23,24: "Ihr Söhne Zions, freut euch und frohlocket über Jehovah, euren Gott; denn voll sind die Tennen von Getreide, und die Keltern fließen über von Most und Öl": Söhne Zions bedeuten das Wahre aus dem Guten; voll von Getreide sind die Tennen, bedeutet, das Wahre und Gute sei reichlich vorhanden.

Hos.9/1,2: "Freue dich nicht Israel, denn du hast Hurerei getrieben hinter deinem Gott, du liebst den Buhlerlohn auf allen Getreidetennen, Tenne und Kelter soll sie nicht weiden und der Most wird sie täuschen": Huren- und Buhlerlohn lieben bedeutet, die Wahrheiten verfälschen und das Falsche lieben; Getreidetennen bedeuten die verfälschten Wahrheiten des Guten.

Weil die Tenne das Gute und auch das Wahre bezeichnete, deshalb feierten sie, wenn sie von der Tenne sammelten, das Fest der Laubhütten, worüber

5. Mose 16/13: "Das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage feiern, wann du eingesammelt hast von deiner Tenne, und von deiner Kelter": das Laubhüttenfest bedeutet den heiligen Gottesdienst, somit den Gottesdienst aus dem Guten und Wahren: Nr. 3312, 4391.

6538. "Die jenseits des Jordans liegt", 1. Mose 50/10, bedeutet, die zur Einführung in die Erkenntnisse des Guten und Wahren (notwendig ist).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Jordans, insofern er die Einführung in die Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet, somit das, was das erste in betreff des Einganges in das Reich des Herrn und der Kirche ist, und das letzte in betreff des Ausganges, worüber Nr. 4255. Daß die Flüsse, wo das Land Kanaan endigte, Vorbildungen der letzten Dinge im Reiche des Herrn waren, sehe man Nr. 1585, 4116, 4240. Daher kommt es, daß durch "jenseits des Jordans" die Einführung in die Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet wird, denn die Erkenntnisse des Guten und Wahren sind das erste, wodurch der Mensch in den Bereich der Kirche eingeführt wird.

6539. "Erhoben sie daselbst eine große und sehr schwere Klage", 1. Mose 50/10, bedeutet den Schmerz.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Klage, insofern sie einen Schmerz ausdrückt. Der Schmerz, der hier gemeint ist, ist der Schmerz bei der Einführung, worüber Nr. 6537, denn bevor die Erkenntnisse des Guten und Wahren, welche die einführenden Mittel sind, in das Gute eingepflanzt werden und so zum Guten der Kirche werden können, wird Schmerz empfunden, denn das Natürliche muß in einen anderen Zustand eingehen und das Wißtümliche in demselben muß anders geordnet werden, somit muß das, was der Mensch früher liebte, zerstört werden, und deshalb muß er auch Versuchungen erleiden. Hieraus entsteht der Schmerz, der durch die schwere Klage, die sie erhoben, bezeichnet wird.

6540. "Und er stellte um seinen Vater Trauer an sieben Tage", 1. Mose 50/10, bedeutet das Ende des Schmerzes.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Trauer, insofern sie den Schmerz bezeichnet, bevor die Erkenntnisse des Guten und Wahren eingepflanzt worden, worüber Nr. 6539; und aus der Bedeutung der sieben Tage, insofern sie die vollständige Periode vom Anfang bis zu Ende bezeichnen, worüber Nr. 728, 2044, 3845, 6508, also hier das Ende, weil sie nach Ablauf jener Tage den Jordan überschritten.

6541. "Und es sahen die Einwohner des Landes Kanaan die Trauerklage auf der Tenne Atad", 1. Mose 50/11, bedeutet die Wahrnehmung des Schmerzes vom Guten der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, insofern es eine Wahrnehmung bezeichnet, worüber Nr. 2150, 3764, 4723, 5400; aus der Bedeutung der Einwohner, insofern sie das Gute bezeichnen, worüber Nr. 2268, 2451, 2712, 3613; aus der Bedeutung des Landes, hier Kanaans, wo die Einwohner Kanaans, insofern es die Kirche ist, worüber Nr. 1413, 1437, 1607, 1866, 3038, 3481, 3705; aus der Bedeutung der Trauer, insofern sie Schmerz ist, worüber Nr. 6539, 6540; und aus der Bedeutung der Tenne Atad, insofern sie den ersten Zustand bezeichnet, nämlich der Einführung, worüber Nr. 6537, 6538.

Daraus erhellt, daß durch "die Einwohner des Landes Kanaan sahen die Trauerklage auf der Tenne Atad", die Wahrnehmung des Schmerzes vom Guten der Kirche bezeichnet wird.

6542. "Und sie sprachen: Das ist eine schwere Trauer der Ägypter", 1. Mose 50/11, bedeutet den Schmerz des Wißtümlichen, bevor es eingeführt wird in die Wahrheiten der Kirche.

Dies erhellt aus dem Nr. 6539 Gesagten, wo es erklärt wurde.

6543. "Deswegen nannte man seinen Namen Abel Mizraim", 1. Mose 50/11, bedeutet die Beschaffenheit des Schmerzes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Namens und des Benennens mit einem Namen, insofern es die Beschaffenheit bezeichnet, worüber Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009, 2724, 3006, 3421; daß in den alten Zeiten solche Namen beigelegt wurden, die Sachen und Zustände bedeuteten, also die Beschaffenheit, sehe man Nr. 1946, 3422, 4298; deshalb wird die Beschaffenheit selbst durch Abel Mizraim bezeichnet, was in der Grundsprache Trauer der Ägypter bedeutet.

6544. Vers 12,13: Und seine Söhne taten so, wie er ihnen befohlen hatte. Und es brachten ihn seine Söhne in das Land Kanaan, und begruben ihn in der Höhle des Ackers Machpelah, die Abraham gekauft hatte, samt dem Acker zum Besitz eines Grabes von Ephron, dem Chittäer (d.i.Hethiter) gegen Mamre hin.

"Und seine Söhne taten so, wie er ihnen befohlen hatte" bedeutet die Wirkung gemäß des Einflusses;

"und es brachten ihn seine Söhne in das Land Kanaan" bedeutet, daß die Kirche dorthin versetzt wurde;

"und begruben ihn" bedeutet die Wiedererweckung daselbst;

"in der Höhle des Ackers Machpelah" bedeutet den Anfang der Wiedergeburt;

"die Abraham gekauft hatte, samt dem Acker", bedeutet, die der Herr erlöst hatte;

"zum Besitz eines Grabes von Ephron, dem Chittäer (d.i.Hethiter)" bedeutet diejenigen, die das Wahre und Gute des Glaubens aufnehmen, und sich wiedergebären lassen;

"gegen Mamre hin" bedeutet die Beschaffenheit und das Maß.

6545. "Und seine Söhne taten so, wie er ihnen befohlen hatte", 1. Mose 50/12, bedeutet die Wirkung gemäß des Einflusses.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sie taten", insofern es die Wirkung bezeichnet; und aus der Bedeutung von befehlen, insofern es den Einfluß ausdrückt, worüber Nr. 5486, 5732.

6546. "Und es brachten ihn seine Söhne in das Land Kanaan", 1. Mose 50/13, bedeutet, daß die Kirche dorthin versetzt wurde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sie brachten hin", insofern es ausdrückt, daß sie versetzt wurde, nämlich die Kirche, denn sie wird durch das Land Kanaan bezeichnet, Nr. 1413, 1437, 1607, 1866, 3038, 3481, 3705. Warum die Kirche dorthin versetzt wurde, sehe man Nr. 6516.

6547. "Und begruben ihn", 1. Mose 50/13, bedeutet die Wiedererweckung daselbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung von begraben werden, insofern es Auferweckung bezeichnet, worüber Nr. 5551, 6516.

6548. "In der Höhle des Ackers Machpelah", 1. Mose 50/13, bedeutet den Anfang der Wiedergeburt.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Höhle des Ackers Machpelah, insofern sie "der Glaube im Dunkeln" bezeichnet, worüber Nr. 2935. Daß Machpelah die Wiedergeburt bezeichnet, sehe man Nr. 2970, somit den Anfang der Wiedergeburt; denn dann ist der Glaube noch im Dunkeln.

6549. "Die Abraham gekauft hatte samt dem Acker", 1. Mose 50/13, bedeutet, die der Herr erlöst hat.

Dies erhellt aus der Bedeutung von kaufen, insofern es die Erlösung bezeichnet, worüber Nr. 6458, 6461; und aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams, insofern er den Herrn vorbildet, worüber Nr. 1965, 1989, 2011, 2172, 2198, 3245, 3305, 3439, 3703, 4615, 6098, 6185, 6276; und aus der Bedeutung des Ackers, insofern er die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 2971, 3766.

Hieraus geht deutlich hervor, daß durch "Abraham kaufte ihn, samt dem Acker", diejenigen (Menschen) von der Kirche bezeichnet werden, die der Herr erlöst hatte.

6550. "Zum Besitz eines Grabes von Ephron, dem Hethiter", 1. Mose 50/13, bedeutet diejenigen, die das Gute und Wahre des Glaubens aufnehmen, und so sich wiedergebären lassen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Grabes, insofern es die Wiedergeburt bezeichnet, worüber Nr. 2916, 2917, 5551, 6459; und aus der vorbildlichen Bedeutung Ephrons, des Hethiters, insofern er diejenigen bezeichnet, bei denen das Gute und Wahre aufgenommen werden kann, worüber Nr. 6458.

6551. "Gegen Mamre hin", 1. Mose 50/13, bedeutet die Beschaffenheit und das Maß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Mamre, insofern es die Beschaffenheit und das Maß der Sache bezeichnet, der es beigefügt worden, worüber Nr. 2970, 2980, 4613, 6456.

Daß durch den Ankauf der Höhle des Ackers Machpelah, die gegen Mamre liegt, von Ephron, dem Hethiter, etwas Besonderes bezeichnet wurde, kann daraus erhellen, daß es so oft wiederholt wird:

1. Mose 23/17: "Also ward bestätigt der Acker Ephrons in Machpelah, Mamre gegenüber".

1. Mose 23/19,20: "Danach begrub Abraham Sarah, sein Weib, in der Höhle des Ackers Machpelah, gegenüber von Mamre. Also ward bestätigt der Acker und die Höhle, die darinnen war, dem Abraham, zum Besitze eines Grabes von den Söhnen Cheths".

1. Mose 25/9,10: "Sie begruben Abraham in der Höhle Machpelah, im Acker Ephrons, des Sohnes Zohars, des Chittäers, die gegenüber von Mamre, im Acker, den Abraham gekauft hatte von den Söhnen Cheths".

1. Mose 49/30-32: "Begrabt mich in der Höhle, die im Acker Machpelah ist, gegenüber von Mamre, im Lande Kanaan, und die Abraham kaufte mit dem Acker von Ephron, dem Chittäer, zum Eigentum des Begräbnisses. Der Ankauf des Ackers und der Höhle, die in ihr, (fand statt) von den Söhnen Cheths".

1. Mose 50/13: "Sie begruben ihn in der Höhle des Ackers Machpelah, die Abraham gekauft hatte samt dem Acker, zum Besitz eines Grabes von Ephron, dem Hethiter, gegen Mamre hin".

In dieser häufigen Wiederholung, fast mit den gleichen Worten, liegt etwas Besonderes, weil durch Abraham, Jischak und Jakob der Herr vorgebildet wird; durch ihr Begräbnis die Auferstehung und Wiedererweckung; durch die Höhle des Ackers Machpelah der Anfang der Wiedergeburt; durch Ephron, den Chittäer, diejenigen, die das Gute des Glaubens aufnehmen und sich wiedergebären lassen; und durch die Söhne Cheths, die geistige Kirche; weil alles dieses zusammen die Wiederherstellung der geistigen Kirche bedeutet, deshalb wird dasselbe so oft wiederholt.

6552. Vers 14: Und Joseph kehrte nach Ägypten zurück, er und seine Brüder, und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, seinen Vater zu begraben, nachdem sie seinen Vater begraben hatten.

"Und Joseph kehrte nach Ägypten zurück, er und seine Brüder" bedeutet das Leben des himmlischen Inneren und der Glaubenswahrheiten im Wißtümlichen;

"und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, seinen Vater zu begraben" bedeutet alles, was zur Wiedergeburt beiträgt;

"nachdem sie seinen Vater begraben hatten" bedeutet, um die Kirche wieder zu erwecken.

6553. "Und Joseph kehrte nach Ägypten zurück, er und seine Brüder", 1. Mose 50/14, bedeutet das Leben des himmlischen Inneren und der Glaubenswahrheiten im Wißtümlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zurückkehren, insofern es leben heißt, worüber Nr. 5614, 6518; aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das himmlische Innere ist, worüber Nr. 5869, 5877, 6177; aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier seine Brüder sind, insofern sie die Glaubenswahrheiten in ihrer Zusammenfassung bezeichnen, worüber Nr. 5414, 5879, 5951; und aus der Bezeichnung Ägyptens, insofern es das Wißtümliche bezeichnet, worüber Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, 4749, 4964, 4966.

Vom Leben des himmlischen Inneren und der Glaubenswahrheiten im Wißtümlichen ist in den Kapiteln gehandelt worden, wo von Joseph gehandelt wird, daß er nämlich Herr des Landes Ägypten wurde und Vorgesetzter über das Haus Pharaos; und hernach, wo von der Reise der Söhne Jakobs zu Joseph, und von ihrer Ankunft mit Jakob, ihrem Vater, in Ägypten gehandelt wurde, wovon Nr. 6004, 6023, 6052, 6071, 6077.

6554. "Und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, seinen Vater zu begraben", 1. Mose 50/14, bedeutet, alles, was zur Wiedergeburt beiträgt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von begraben werden, insofern es die Wiedergeburt und Auferstehung bezeichnet, worüber Nr. 2916, 2917, 4621, 6516; daß es die Wiedererstehung und Wiederherstellung der Kirche bedeutet, sehe man Nr. 5551, 6516.

Alles, was dazu beiträgt, wird bezeichnet durch alle, die mit ihm hinaufzogen, denn diese waren das ganze Haus Josephs, dann das Haus seines Vaters, wie auch die Ältesten des Hauses Pharaos und die Ältesten des Landes Ägypten. Das Haus Josephs bedeutet das Himmlische des Geistigen: Nr. 6526; durch das Haus seines Vaters wird alles bezeichnet, was dem geistig Guten angehört: Nr. 6528; durch die Ältesten des Hauses Pharaos das, was übereinstimmen konnte mit dem Guten; durch die Ältesten des Landes Ägypten die, welche übereinstimmten mit dem Wahren: Nr. 6525. Hieraus ist klar, daß durch "alle, die mit ihm hinaufzogen, um zu begraben", alles, was zur Wiedergeburt beiträgt, bezeichnet wird.

Daß begraben sowohl Wiedergeburt als Auferstehung und auch Erweckung und Wiederherstellung der Kirche bedeutet, kommt daher, weil diese Bezeichnungen das gleiche in sich schließen, denn die Wiedergeburt ist eine Auferstehung; denn wenn der Mensch wiedergeboren wird, so wird er aus einem Toten ein Lebendiger, steht also wieder auf. Ebenso wenn die Kirche bei dem Menschen wieder erweckt und hergestellt wird, denn dies geschieht durch die Wiedergeburt, somit durch die Auferstehung vom Tode zum Leben.

6555. "Nachdem sie seinen Vater begraben hatten", 1. Mose 50/14, bedeutet, um die Kirche wieder herzustellen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von begraben werden, insofern es die Wiedererweckung der Kirche bezeichnet, wovon Nr. 6554; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern er die geistige Kirche vorbildet, worüber Nr. 4286, 6426, 6514, 6517, 6522.

6556. Vers 15-21: Und da die Brüder Josephs sahen, daß ihr Vater gestorben war, sprachen sie: Joseph möchte vielleicht Haß gegen uns haben und uns all das Böse vergelten, das wir ihm getan haben. Da entboten sie Joseph und sprachen: Dein Vater, bevor er starb, hat (uns) also geboten: So sprecht zu Joseph: O vergib doch die Missetat deiner Brüder und ihre Sünde, denn Böses haben sie dir zugefügt, und nun so vergib doch die Missetat der Diener, des Gottes, deines Vaters; aber Joseph weinte, als sie so zu ihm redeten. Und seine Brüder gingen auch hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte. Und Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht; bin ich denn an Gottes Statt? Und ihr hattet Böses gegen mich im Sinn, Gott aber gedachte es zum Guten (zu machen), um zu tun, wie jetzt am Tage ist, um am Leben zu erhalten ein großes Volk. Und nun fürchtet euch nicht, ich werde euch versorgen und eure Kinder; und er tröstete sie und redete zu ihren Herzen.

"Und da die Brüder Josephs sahen, daß ihr Vater gestorben war" bedeutet die Entfremdung vom Wahren und Guten und das Innewerden, daß die Kirche wieder erweckt sei;

"sprachen sie: Joseph möchte vielleicht Haß gegen uns haben" bedeutet, daß sie das Innere verwarfen;

"und uns all das Böse vergelten, das wir ihm getan haben" bedeutet, daß deshalb ihnen Strafe bevorstehe nach ihrem Verdienst;

"da entboten sie Joseph und sprachen" bedeutet den Einfluß vom Inneren und das daraus hervorgehende Innewerden;

"dein Vater, bevor er starb, hat uns also geboten" bedeutet nach dem Gebote der Kirche;

"so sprecht zu Joseph" bedeutet das Innewerden vom Inneren her, was zu tun sei;

"o vergib doch die Missetat deiner Brüder und ihre Sünde" bedeutet flehentliche Bitte und Buße;

"denn Böses haben sie dir zugefügt" bedeutet, daß sie sich abgekehrt hatten von dem Guten und Wahren, das einfließt;

"und nun so vergib doch die Missetat der Diener, des Gottes, deines Vaters" bedeutet Buße und Anerkennung des Göttlichen der Kirche;

"aber Joseph weinte, als sie so zu ihm redeten" bedeutet die Aufnahme aus Liebe;

"und seine Brüder gingen auch hin und fielen vor ihm nieder" bedeutet die Unterwerfung des Natürlichen unter das Innere;

"und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte" bedeutet, daß sie nicht unabhängig sein dürften;

"und Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht" bedeutet die Erquickung vom Inneren her;

"bin ich denn an Gottes Statt?" bedeutet, daß Gott Vorsorge treffen werde;

"ihr hattet Böses gegen mich im Sinn" bedeutet, daß das, was entfremdet ist, nichts als Böses beabsichtige;

"Gott aber gedachte es zum Guten" bedeutet, daß das Göttliche es zum Guten wende;

"um zu tun, wie jetzt am Tage ist" bedeutet der Ordnung gemäß von Ewigkeit her;

"um am Leben zu erhalten ein großes Volk" bedeutet, daß daraus Leben hervorgehe für die, welche in den Wahrheiten des Guten sind;

"und nun fürchtet euch nicht" bedeutet, sie möchten nicht bekümmert sein;

"ich werde euch versorgen und eure Kinder" bedeutet, daß sie leben werden durch das Innere vom Göttlichen, vermittelst des Wahren des Verstandes und des Guten des Willens;

"und er tröstete sie" bedeutet die Hoffnung;

"und redete zu ihren Herzen" bedeutet die Zuversicht.

6557. "Und da die Brüder Josephs sahen, daß ihr Vater gestorben war", 1. Mose 50/15, bedeutet die Entfremdung vom Wahren und Guten und das Innewerden, daß die Kirche wieder erweckt sei.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, insofern es heißt, verstehen und wahrnehmen, worüber Nr. 2150, 2325, 2807, 3764, 3863, 4403-4421, 4567, 4723, 5400; aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Jakobs, die hier die Brüder sind, insofern sie das vom Wahren und Guten Entfremdete bezeichnen, denn als sie Joseph töten wollten und ihn verkauften, bildeten sie das vom Wahren und Guten Entfremdete vor; daß dieser Zustand hier bezeichnet wird, geht deutlich aus ihren Worten hervor: "Sie sprachen: Joseph möchte vielleicht Haß gegen uns haben und uns all das Böse vergelten, das wir ihm getan haben"; daher kommt es, daß sie damals das Entgegengesetzte vorbildeten; aus der Bedeutung von gestorben sein, insofern es heißt, sie sei wieder erweckt, nämlich die Kirche, worüber Nr. 3326, 3498, 3505, 4618, 4621, 6036, 6221; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, der hier der Vater ist, insofern er die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4286, 6426.

Hieraus ist deutlich, daß durch "da die Brüder Josephs sahen, daß ihr Vater gestorben war", bezeichnet wird das Innewerden von den vom Guten und Wahren Entfremdeten, daß die Kirche wieder erstanden sei.

6558. "Sprachen sie: Joseph möchte vielleicht Haß gegen uns haben", 1. Mose 50/15, bedeutet, daß sie das Innere verwarfen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Haß haben", insofern es heißt, sich abwenden und verwerfen; und aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere ist, worüber Nr. 6177, 6224 nicht als ob Joseph verworfen hätte, sondern jene verwarfen den Joseph. Daß dem Inneren, das Joseph ist, zugeschrieben wird, was Sache des Äußeren ist, das durch seine Brüder bezeichnet wird, ist nach dem Anschein, wie auch, daß Jehovah Haß und Rache zugeschrieben wird, was doch nur bei dem Menschen vorkommt.

6559. "Und uns all das Böse vergelten, das wir ihm getan haben", 1. Mose 50/15, bedeutet, daß deshalb ihnen Strafe bevorstehe ihrem Verdienste gemäß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "das Böse vergelten, das wir ihm getan haben", insofern es die Strafe bezeichnet, gemäß ihrem Verdienst, denn die Vergeltung es Bösen, die jemandem widerfährt, ist seine verdiente Strafe.

Wie es sich mit der Vergeltung des Bösen verhält oder mit den Strafen in der geistigen Welt, soll gesagt werden, weil daraus erhellt, welches der innere Sinn in diesen Worten sei:

Wenn die bösen Geister etwas Böses in der geistigen Welt tun, und zwar mehr, als sie aus dem Leben in der Welt in sich aufgenommen haben, dann sind sogleich Strafgeister da und züchtigen sie, je nachdem sie ihr Maß überschritten haben, denn es ist ein Gesetz im anderen Leben, daß keiner schlimmer werden darf, als er in der Welt gewesen. Die, welche bestraft werden, wissen durchaus nicht, woher jene Züchtiger wissen, daß ihr Böses über das hinausgeht, was sie (mit der Welt) angenommen haben; sie werden aber belehrt, daß eine solche Ordnung im anderen Leben besteht, weil das Böse selbst seine Strafe mit sich bringt, so daß das Böse der Tat innig verbunden ist mit dem Bösen der Strafe, d.h., daß in dem Bösen selbst seine Strafe liegt und daß es daher ganz in der Ordnung ist, daß die Wiedervergelter sogleich erscheinen. Auf solche Weise geht es, wenn die bösen Geister in der Geisterwelt Böses tun, aber in der Hölle züchtig einer den anderen, gemäß dem Bösen, das sie durch ihre Taten in der Welt aufgenommen hatten, denn dieses Böse bringen sie mit sich ins andere Leben.

Hieraus kann man erkennen, wie es zu verstehen ist, daß die Strafe dem Verdienste gemäß bevorsteht, was bezeichnet wird durch die Worte: Er wird uns all das Böse vergelten, das wir ihm getan haben.

Was hingegen die guten Geister anbelangt, so werden sie, wenn sie etwa unrecht reden oder unrecht tun, nicht bestraft, sondern es wird ihnen verziehen, auch werden sie entschuldigt, denn es ist nicht ihre Absicht, Böses zu reden und Böses zu tun, und sie wissen, daß dergleichen bei ihnen von der Hölle angeregt wird und daß sie es nicht aus eigener Schuld getan haben. Das wird auch erkannt aus ihrem Widerstreben und nachher aus ihrem Schmerzgefühl.

6560. "Da entboten sie Joseph und sprachen", 1. Mose 50/16, bedeutet den Einfluß vom Inneren her und das daraus hervorgehende Innewerden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von entbieten, insofern es den Einfluß bezeichnet, worüber Nr. 5486, 5732; aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere ist, worüber Nr. 6177, 6224; und aus der Bedeutung von sprechen, insofern es ein Innewerden bezeichnet, worüber öfter. Daher wird durch "sie entboten Joseph und sprachen" der Einfluß vom Inneren her und das daraus hervorgehende Innewerden bezeichnet.

Sie entboten Joseph bezeichnet den Einfluß vom Inneren in das Äußere, nicht aber vom Äußeren in das Innere, weil alles Einfließen vom Inwendigeren ausgeht und niemals vom Auswendigeren, man sehe Nr. 6322.

6561. "Dein Vater, bevor er starb, hat uns also geboten", 1. Mose 50/16, bedeutet, nach dem Gebote der Kirche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, der hier der Vater ist, insofern er die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4286, 6426; und aus der Bedeutung von gebieten, insofern es den Einfluß bezeichnet, worüber Nr. 6560; hier das Gebot, weil von der Kirche, somit vom Göttlichen; und aus der Bedeutung von "bevor er starb", insofern es ausdrückt, als noch die Kirche da war.

Daß es nach dem Gebot der Kirche ist, daß man seinem Bruder oder seinem Nächsten vergeben soll, erhellt aus den Worten des Herrn bei Matth.18/21,22: "Petrus sprach zu Jesu: Herr, wie oft muß ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt; ist es genug, siebenmal? Jesus spricht zu ihm: Ich sage dir: Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal". Doch bei dem jüdischen Volke war es gewöhnlich, niemals zu vergeben, sondern jeden Feind als Feind zu behandeln, der sie in irgendeiner Weise beleidigt hatte, und dabei meinten sie, sie hätten Erlaubnis, ihn zu hassen und nach Belieben zu behandeln und auch zu töten. Die Ursache war, weil dieses Volk nur in dem Äußeren war und nicht im Inneren, somit in keinem Gebot der inneren Kirche. Daher kam es, daß die Brüder Josephs so sehr fürchteten, Joseph möchte Haß gegen sie hegen und ihnen das Böse vergelten.

6562. "So sprechet zu Joseph", 1. Mose 50/17, bedeutet das Innewerden vom Inneren her, was zu tun sei.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes, insofern es ein Innewerden bezeichnet, worüber Nr. 1791, 1815, 1819, 1822, 1898, 1919, 2080, 2619, 2862, 3509, 5687, 5743; und aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere ist, worüber Nr. 6177, 6224, 6560; daß es hier das Innewerden bezeichnet von dem, was zu tun sei, wird bezeichnet durch die Worte: "so sprechet".

6563. "O vergib doch die Missetat deiner Brüder und ihre Sünde", 1. Mose 50/17, bedeutet ihre Bitte und Buße.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "o vergib doch", insofern es eine Bitte ist; und daß es auch Buße bezeichnet, erhellt aus dem Bekenntnis, daß sie eine Missetat begangen und gesündigt hätten, und auch aus dem Folgenden, daß sie sich dem Joseph als Knechte darstellten.

Es wird gesagt Missetat und auch Sünde wegen der Ehe des Wahren und Guten in allen Teilen des Wortes, denn Missetat bedeutet das Böse gegen das Wahre, was weniger ist, und Sünde das Böse gegen das Gute, was mehr ist; daher kommt es, daß beides genannt wird, wie auch an anderen Stellen:

1. Mose 31/36: "Jakob sprach zu Laban: Was ist mein Vergehen, was meine Sünde, daß du mir nachgesetzt hast?".

Jes.44/22: "Ich will wegnehmen wie eine Wolke deine Missetaten und wie eine Wolke deine Sünden".

Hes.18/24: "In seiner Missetat, durch die er sich vergangen hat und in seiner Sünde, die er begangen hat, darin soll er sterben".

Hes.21/29: "Es werden enthüllt eure Missetaten, damit eure Sünden erscheinen in allen euren Werken".

Ps.32/1: "Selig, wenn die Missetat vergeben ist und des Sünde bedeckt ist".

6564. "Denn Böses haben sie dir zugefügt", 1. Mose 50/17, bedeutet, daß sie sich abgekehrt haben vom Guten und Wahren, das einfließt.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Bösen, insofern es ein Abwenden bezeichnet, worüber Nr. 5746. Daß es eine Abkehr vom einfließenden Guten und Wahren ist, wird bezeichnet durch die Worte: sie haben dir zugefügt; denn Joseph bezeichnet das Himmlische und innere Gute: Nr. 5805, 5826, 5827, 5869, 5877, durch welches das Gute und Wahre vom Herrn einfließt.

Mit dem Einfluß durch das Innere verhält es sich in folgender Weise: Der Herr fließt beständig durch das Innere des Menschen mit dem Guten und Wahren ein; das Gute gibt das Leben und dessen Wärme, das die Liebe ist, das Wahre aber gibt die Erleuchtung und deren Licht, das der Glaube ist. Dieser Einfluß wird jedoch bei den Bösen, wenn er weiter dringt (nämlich in das Äußere), bekämpft und zurückgestoßen und entweder verdreht oder erstickt, und dann wird je nach der Verwerfung, Verdrehung oder Erstickung das Innere verschlossen und zwar so, daß nur der Eingang hie und da gleichsam wie durch Ritzen ringsumher, offen bleibt. Daher bleibt dem Menschen die Fähigkeit zu denken und zu wollen, jedoch gegen das Wahre und Gute. Dieses Verschließen dringt mehr und mehr gegen das Äußere vor, je nach dem Leben des Bösen und der daraus hervorgehenden Beredung des Falschen und zwar bis zum Sinnlichen, aus dem dann das Denken (sich bildet). Die sinnlichen Lüste und Begierden nehmen dann alles hinweg. In solchem Zustand sind diejenigen, die in den Höllen sind, denn den Bösen, die in das andere Leben kommen, werden die Anschauungen des Ehrbaren und Guten um des Gewinnes, der Ehre und des Rufes willen genommen und dann sind sie (ganz) im Sinnlichen.

6565. "Und nun, so vergib doch die Missetat der Diener des Gottes deines Vaters", 1. Mose 50/17, bedeutet die Buße und Anerkennung des Göttlichen der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Worte: so vergib doch die Missetat, insofern sie das Bekenntnis ausdrücken, daß sie sich vergangen haben, und die Buße; aus der Bedeutung der Diener des Gottes deines Vaters, insofern sie die Anerkennung des Göttlichen der Kirche bezeichnen, denn indem sie sich Diener des Gottes seines Vaters nennen, erkennen sie an, daß sie dem Gott der Kirche dienen, somit erkennen sie das Göttliche in ihr an, denn durch Israel, der hier der Vater ist, wird die Kirche bezeichnet: Nr. 4286, 6426.

6566. "Aber Joseph weinte, als sie so zu ihm redeten", 1. Mose 50/17, bedeutet die Aufnahme aus Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von weinen, insofern es die Bezeichnung sowohl der Traurigkeit als der Liebe ist, worüber Nr. 3801, 5480, 5873, 5927, 5930; und aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das himmlische Innere ist, worüber Nr. 5805, 5826, 5827, 5869, 5877, 6177, 6224; und aus der Bedeutung von reden, insofern es den Einfluß bezeichnet und die daraus hervorgehende Aufnahme, worüber Nr. 5797; denn der Einfluß geht vom himmlischen Inneren aus, das Joseph bezeichnet, und die Aufnahme von den Wahrheiten im Natürlichen, die seine Brüder bezeichnen. Daraus erhellt, daß durch "Joseph weinte, als sie so zu ihm redeten", die Aufnahme aus Liebe bezeichnet wird.

6567. "Und seine Brüder gingen auch hin und fielen vor ihm nieder", 1. Mose 50/18, bedeutet die Unterwerfung dessen, was im Natürlichen ist.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier die Brüder sind, insofern sie die geistigen Wahrheiten im Natürlichen bezeichnen, worüber Nr. 5414, 5879, 5951; aus der Bedeutung von "sie fielen vor ihm nieder", insofern es die Unterwerfung bezeichnet; und aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere ist, worüber Nr. 6499. Hieraus ist klar, daß durch "seine Brüder gingen zu ihm und fielen vor ihm nieder", die Unterwerfung des Natürlichen unter das Innere bezeichnet wird.

Es wird in diesem Kapitel von der Errichtung der geistigen Kirche gehandelt und hier nun von der Unterwerfung dessen, was im Natürlichen ist, unter das Innere. In betreff dieser Unterwerfung muß man aber wissen, daß die geistige Kirche bei keinem errichtet werden kann, wenn nicht das, was dem natürlichen oder dem äußeren Menschen angehört, dem geistigen oder inneren Menschen unterworfen wird.

Solange nur das Glaubenswahre beim Menschen vorherrscht und nicht das Gute der Liebtätigkeit, so lange ist der natürliche oder äußere Mensch dem geistigen oder inneren nicht unterworfen. Sobald aber das Gute vorwaltet, dann unterwirft sich der natürliche oder äußere Mensch und dann wird ein solcher Mensch zur geistigen Kirche.

Daß es so ist, wird daraus erkannt, daß er dann aus Neigung tut, was das Wahre lehrt und nicht gegen diese Neigung handelt, was auch das Natürliche begehren mag. Die innere Neigung und aus ihr das Vernünftige herrscht alsdann und unterwirft im Natürlichen die Lustreize der Selbst- und Weltliebe, wie auch die Sinnestäuschungen, die das Wißtümliche daselbst erfüllt haben, und zuletzt so sehr, daß diese Unterwerfung zu seinen Freuden gehört, und dann ruht das Natürliche und stimmt nachher überein, und wenn es übereinstimmt, dann nimmt es Teil an der Freude des Inneren.

Hieraus kann man erkennen, was verstanden wird unter der Unterwerfung dessen, was im Natürlichen ist, unter das Innere, was durch die Worte bezeichnet wird: "Seine Brüder gingen hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte".

6568. "Und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte", 1. Mose 50/18, bedeutet, daß sie nicht unabhängig sein dürften.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Knechte, insofern sie bezeichnen, ohne Freiheit aus dem Eigenen, also nicht unabhängig und selbständig, worüber Nr. 5760, 5763.

6569. "Und Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht", 1. Mose 50/19, bedeutet die Erquickung vom Inneren aus.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere ist, worüber Nr. 6499; und aus der Bedeutung von "Fürchtet euch nicht", insofern es heißt, nicht besorgt sein, und weil Joseph sie von dieser Besorgnis in dem nun Folgenden befreit, indem er sie tröstete und zu ihrem Herzen redete, deshalb wird hier durch "Fürchtet euch nicht", die Erquickung bezeichnet.

6570. "Bin ich denn an Gottes Statt", 1. Mose 50/19, bedeutet, Gott werde Vorsorge treffen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Bin ich denn an Gottes Statt", insofern es ausdrückt, er sei nicht Gott, sondern Gott werde sorgen.

6571. "Ihr hattet Böses gegen mich im Sinn", 1. Mose 50/20, bedeutet, daß das, was entfremdet ist, nichts als Böses beabsichtige.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Jakobs, die hier durch "ihr" gemeint sind, insofern sie das vom Wahren und Guten Entfremdete bezeichneten, worüber Nr. 6557; denn als sie Böses gegen Joseph im Sinn hatten, bildeten sie das Entfremdete vor; aus der Bedeutung von "Böses gegen mich im Sinn haben", insofern es heißt, Böses beabsichtigen, denn das Böse, was man gegen jemanden im Sinn hat, wird auch beabsichtigt; und weil das Entfremdete nichts Gutes beabsichtigen kann, deshalb wird gesagt, daß es nichts als Böses beabsichtige.

Damit, daß das vom Wahren und Guten Entfremdete nichts als Böses beabsichtige, verhält es sich so: Der Mensch, der vom Guten und Wahren entfremdet ist, beabsichtigt nichts als Böses, denn er kann das Gute (nicht zum Zwecke haben). Und was er beabsichtigt, das herrscht bei ihm und ist daher auch in allen seinen Gedanken, und auch in den geringsten, denn die Absicht oder der Endzweck ist das eigentlichste Leben des Menschen. Der Endzweck ist nämlich seine Liebe, und die Liebe ist das Leben; und was noch mehr, der Mensch ist ganz so, wie der Endzweck bei ihm, und auch sein Bild ist im Lichte des Himmels so beschaffen. Und worüber du dich vielleicht wundern wirst, wie sein Bild im allgemeinen ist, so ist es auch im Geringsten seines Willens. Der Mensch ist somit ganz und gar so wie sein Endzweck.

Hieraus kann erhellen, daß der Mensch, (der seinem Wesen) nach ein böser Zweck ist, durchaus nicht unter denen sein kann, die gute Zwecke sind. Mithin können die in der Hölle durchaus nicht im Himmel sein, denn die Zwecke widerstreiten einander, aber die Zwecke des Guten siegen, weil sie vom Göttlichen (stammen).

Hieraus kann man auch erkennen, daß die nicht richtig denken, die glauben, in den Himmel könne ein jeder eingelassen werden aus bloßer Barmherzigkeit, denn wenn der, welcher ein böser Zweck ist, in den Himmel kommt, dann gerät sein Leben in Not, wie jemand der im Todeskampf liegt, und er wird schrecklich gequält, und dabei erscheint er dort im Lichte des Himmels als ein Teufel. Hieraus geht deutlich hervor, daß die, welche vom Wahren und Guten entfremdet sind, nichts als Böses denken können, und daß dies auch im geringsten ihres Denkens und Wollens stattfindet, erhellt deutlich aus der Sphäre, die von solchen schon von ferne ausgehaucht wird, denn aus dieser wird wahrgenommen, wie sie beschaffen sind. Diese Sphäre ist gleichsam die geistige Ausdünstung aus den einzelnen Bestandteilen ihres Lebens.

6572. "Gott aber gedachte es zum Guten", 1. Mose 50/20, bedeutet, daß das Göttliche es zum Guten wende.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "zum Guten gedenken", insofern es heißt beabsichtigen, worüber Nr. 6571. Weil es aber von Gott gesagt wird, so bedeutet es, zum Guten wenden, denn was Gott beabsichtigt, das tut Er auch.

6573. "Um zu tun, wie jetzt am Tage ist", 1. Mose 50/20, bedeutet, es sei dies der Ordnung gemäß von Ewigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung von tun, wenn es vom Göttlichen gesagt wird, insofern es die Ordnung bezeichnet, denn alles, was das Göttliche tut, ist Ordnung; und aus der Bedeutung, "wie jetzt am Tage ist", insofern es ausdrückt, von Ewigkeit, worüber Nr. 2838, 3998, 4304, 6165, 6298.

6574. "Um am Leben zu erhalten ein großes Volk", 1. Mose 50/20, bedeutet, daß daraus Leben hervorgehe für die, welche in den Wahrheiten des Guten sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "am Leben erhalten", insofern es das geistige Leben bezeichnet, worüber Nr. 5890, 6032; aus der Bedeutung des Volkes, insofern es das Wahre ist, worüber Nr. 1259, 1260, 3295, 3581, 4619; hier das Wahre des Guten, weil es heißt ein großes Volk, denn das Wahre aus dem Guten ist größer als das Wahre, aus dem das Gute (hervorgeht); denn jenes Wahre (nämlich das aus dem Guten) ist an sich Gutes, weil vom Guten gebildet, also das Gute in seiner Form.

Die Worte, die Joseph zu seinen Brüdern nun geredet hat, nämlich: "Ihr hattet Böses gegen mich im Sinn, Gott aber gedachte sie zum Guten, wie jetzt am Tage ist, um am Leben zu erhalten ein großes Volk", sind solche Worte, die ein Geheimnis des Himmels enthalten. Das Geheimnis, das sie enthalte, ist dieses:

Der Herr gestattet den Höllischen im anderen Leben, die Guten in Versuchung zu führen, folglich auch Falsches und Böses einzuflößen, und dies tun sie auch mit allem Eifer, denn während sie dieses tun, sind sie in ihrem Leben und im Lustreiz desselben. Dann ist aber der Herr selbst unmittelbar und durch die Engel mittelbar bei denen, die in der Versuchung sind, und widersteht, indem Er das Falsche der höllischen Geister widerlegt, und ihr Böses zerstreut. Daher dann Erquickung, Hoffnung und Sieg. Auf diese Weise wird das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebtätigkeit bei denen, die in den Wahrheiten des Guten sind, tiefer eingepflanzt und stärker befestigt. Dies ist das Mittel, durch welches das geistige Leben verliehen wird.

Hieraus kann erhellen, was durch die Worte in diesem Verse im inneren Sinn bezeichnet wird, nämlich daß die vom Wahren und Guten Entfernten, wie die Geister, die Versuchungen herbeiführen, nichts als Böses beabsichtigen, daß aber das Göttliche es zum Guten wendet, und zwar gemäß der Ordnung von Ewigkeit, und daher ist das Leben bei denen, die in den Wahrheiten des Guten sind. Man muß nämlich wissen, daß die höllischen Geister, denen es gestattet wird, die Guten so anzugreifen, nichts als Böses beabsichtigen, denn sie wollen sie mit aller Kraft vom Himmel abziehen und in die Hölle werfen, denn jemanden in Ansehung seiner Seele zu verderben, somit für die Ewigkeit, ist der eigentliche Lustreiz ihres Lebens. Es wird ihnen jedoch vom Herrn nichts erlaubt, außer zu dem Zweck, daß Gutes herauskomme, nämlich, daß das Wahre und Gute bestätigt und bestärkt werde bei denen, die in der Versuchung sind.

In der ganzen geistigen Welt herrscht der Endzweck, der vom Herrn ausgeht, der darin besteht, daß gar nichts, auch nicht das allergeringste stattfinde, außer so, daß Gutes daraus hervorgehe. Daher wird das Reich des Herrn ein Reich der Endzwecke und der Nutzwirkungen genannt.

6575. "Und nun: Fürchtet euch nicht", 1. Mose 50/21, bedeutet, sie möchten nicht besorgt sein. Dies erhellt ohne Erklärung.

6576. "Ich werde euch versorgen und eure Kinder", 1. Mose 50/21, bedeutet, daß sie leben werden durch das Innere vom Göttlichen, vermittelst des Wahren im Verstande und des Guten im Willen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von versorgen, insofern es den Einfluß des Guten und Wahren bezeichnet, worüber Nr. 6106, somit das Leben durch das Wahre und Gute; aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere ist, worüber Nr. 6499. Weil aber das geistige Leben nicht vom Inneren ist, sondern durch das Innere vom Herrn, so wird gesagt, durch das Innere vom Göttlichen. Euch und eure Kinder bedeutet die geistigen Wahrheiten im Natürlichen, und die Unschuld in ihnen, und diese sollen leben durch das Innere vom göttlich Wahren und Guten.

Daß durch versorgen das Leben durch das Wahre und Gute bezeichnet wird, kommt daher, daß die geistige Speise in Erkenntnis, Einsicht und Weisheit besteht, also im Wahren und Guten, man sehe Nr. 56-58, 681, 4792, 5293, 5340, 5342, 5576, 5579. Es wird gesagt, das Wahre, das dem Verstande, und das Gute, das dem Willen angehört, weil sich alles Wahre auf den Verstand und alles Gute auf den Willen bezieht, denn der Verstand ist das Aufnahmegefäß des Wahren, und der Wille ist das Aufnahmegefäß des Guten.

HG 6577

6577. "Und er tröstete sie", 1. Mose 50/21, bedeutet die Hoffnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von trösten, insofern es heißt, die Unruhe der Seele durch Hoffnung stillen, worüber Nr. 3610.

6578. "Und redete zu ihren Herzen", 1. Mose 50/21, bedeutet die Zuversicht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "zu Herzen reden", insofern es heißt Vertrauen und Zuversicht geben, nämlich daß ihnen kein Böses begegne; denn reden bedeutet den Einfluß: Nr. 2951, 5481, 5797, und Herz den Willen: Nr. 2930, 3888; also bezeichnet zu Herzen reden, den Einfluß in den Willen, und die Zuversicht, die daher stammt.

Hieraus erhellt auch, daß die Ehe des Verstandeswahren und des Willensguten in jedem einzelnen des Wortes liegt, denn trösten wird vom Verstand und zu Herzen reden vom Willen gesagt. "Er tröstete sie", bezeichnet deshalb auch die Hoffnung, und "er redete zu ihren Herzen", das Vertrauen, denn dies ist Sache des Willens durch das Gute. Das wahre Vertrauen kann nämlich nur denen verliehen werden, die im Guten der Liebtätigkeit sind, und echte Hoffnung nur denen, die im Guten des Glaubens stehen.

6579. Vers 22,23: Und Joseph wohnte in Ägypten, er und das Haus seines Vaters; und Joseph lebte hundert und zehn Jahre. Und Joseph sah von Ephraim Söhne bis ins dritte Glied; auch die Söhne Machirs, des Sohnes Menasches, wurden geboren auf den Knien Josephs.

"Und Joseph wohnte in Ägypten" bedeutet das Leben des Wißtümlichen der Kirche vom Inneren her;

"er und das Haus seines Vaters" bedeutet vom Inneren und dessen Guten;

"und Joseph lebte hundert und zehn Jahre" bedeutet den Zustand und die Beschaffenheit;

"und Joseph sah von Ephraim Söhne bis ins dritte Glied" bedeutet die Herstellung der Kirche in bezug auf das Verständige und dessen Abgeleitetes;

"auch die Söhne Machirs, des Sohnes Menasches" bedeutet, auch in bezug auf das Willensgebiet und dessen Abgeleitetes;

"wurden geboren auf den Knien Josephs" bedeutet, aus dem mit dem Wahren verbundenen Guten vom Inneren her.

6580. "Und Joseph wohnte in Ägypten", 1. Mose 50/22, bedeutet das Leben des Wißtümlichen der Kirche vom Inneren her.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wohnen, insofern es das Leben ist, worüber Nr. 1293, 3384, 3613, 4451, 6051; aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere bezeichnet, worüber oben Nr. 6499; und aus der Bedeutung Ägyptens, insofern es das Wißtümliche der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4749, 4964, 4966, 6004.

In den vorhergehenden Versen dieses Kapitels wird von der Errichtung der geistigen Kirche gehandelt, nachdem nun das Äußere oder Natürliche dem Inneren oder Geistigen ganz unterworfen ist, was dadurch bezeichnet wird, daß die Brüder Josephs vor Joseph niederfielen, und sich ihm als Knechte darstellten; wird jetzt von der bereits errichteten Kirche gehandelt, die in diesen Versen dadurch beschrieben wird, daß Joseph in Ägypten wohnte, und daß von Ephraim Söhne erzeugt wurden, und von Machir, dem Sohne Menasches.

Beim Menschen, welcher der geistigen Kirche angehört, ist das Leben vom Inneren in dem Wißtümlichen der Kirche; denn die wißtümlichen Kenntnisse sind bei ihm untergeordnet, und in solche Ordnung gebracht, daß sie den Einfluß des Guten und Wahren aufnehmen, so daß sie Aufnahmegefäße des Einflusses vom Inneren her sind. Anders bei denen, die keine Kirche sind, bei ihnen ist das Wißtümliche so aufgestellt, daß das, wodurch das Wahre und Gute bestätigt wird, auf die Seite gebracht ist, also weit entfernt vom Lichte des Himmels, daher ist das, was bleibt, Aufnahmegefäß des Falschen und Bösen.

6581. "Er und das Haus seines Vaters", 1. Mose 50/22, bedeutet, vom Inneren und dessen Guten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, der hier "er" ist, insofern er das Innere bezeichnet, worüber Nr. 6499; und aus der Bedeutung des Hauses, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 2048, 3720, 4982.

6582. "Und Joseph lebte hundert und zehn Jahre", 1. Mose 50/22, bedeutet den Zustand und die Beschaffenheit.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zahlen im Worte, insofern sie Sachen bezeichnen, worüber Nr. 575, 1963, 1988, 2075, 2252, 3252, 4264, 5265, 6174, 6175; und zwar der Zustand und die Beschaffenheit der Sache: Nr. 4670; somit auch die Zahl Hundert und Zehn, die den Zustand und die Beschaffenheit des Lebens im Wißtümlichen vom Inneren her enthält.

6583. "Und Joseph sah von Ephraim Söhne bis ins dritte Glied", 1. Mose 50/23, bedeutet die Herstellung der Kirche in bezug auf das Verständige und dessen Abgeleitetes.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Ephraims, insofern er das Verstandesgebiet der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 3969, 5354, 6222, 6234, 6238, 6267; und aus der Bedeutung der Söhne bis ins dritte Glied, insofern sie das Abgeleitete bezeichnen; denn die Söhne und die Söhne der Söhne sind, weil sie von ihrem Vater abstammen, das Abgeleitete der Sache, die durch den Vater vorgebildet wird.

Die Herstellung der Kirche vom Inneren, d.h. vermittelst des Inneren vom Herrn, wird bezeichnet durch die Worte: "Joseph sah".

Was das Verständige (oder die Einsicht) der Kirche sei, die durch Ephraim vorgebildet wird, sehe man Nr. 6222.

6584. "Auch die Söhne Machirs, des Sohnes Menasches, (d.i. Manasses)", 1. Mose 50/23, bedeutet, auch in bezug auf das Willensgebiet und dessen Abgeleitetes.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Menasches, insofern er das Willensgebiet der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 5351, 5353, 5354, 6222, 6238, 6269, 6296; und aus der Bedeutung der Söhne und der Söhne der Söhne, welches hier die Söhne Machirs sind, insofern sie das Abgeleitete bezeichnen, wie Nr. 6583.

Das Abgeleitete des Willensgebietes der Kirche, das durch die Söhne Machirs bezeichnet wird, ist das mit dem Wahren verbundene Gute, also auch das Wahre aus dem Guten; denn die Wahrheiten, die aus dem Guten abgeleitet sind, bilden die Formen des Guten. Daß die Söhne Machirs das mit den Wahrheiten verbundene Gute bezeichnen, wird dadurch ausgedrückt, daß sie auf den Knien Josephs geboren wurden, wie gleich folgen wird. Und daß es Wahrheiten aus dem Guten sind, aus dem Buche der Richter 5/14: "Von Machir werden kommen die Gesetzgeber": Gesetzgeber bedeutet die Wahrheiten aus dem Guten.

HG 6585

6585. "Wurden geboren auf den Knien Josephs", 1. Mose 50/23, bedeutet von dem Guten, das mit dem Wahren vom Inneren aus verbunden ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "auf den Knien gebären", insofern es die Verbindung des Guten und Wahren bezeichnet, worüber Nr. 3915, und aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere vorbildet, worüber Nr. 6499.

Wenn es heißt, die Söhne Machirs wurden auf den Knien Josephs geboren, so schließt dieses in sich, daß Joseph sie als die Seinigen anerkannte, denn diese Redeweise drückt aus, daß sie an Kindesstatt angenommen wurden, wie erhellen kann aus den Söhnen Bilhas, der Dienerin Rachels, von denen Rachel sprach: "Siehe, hier ist meine Dienerin Bilha, komme zu ihr, und sie möge gebären auf meinen Knien, daß ich auch erbauet werde aus ihr": 1. Mose 30/3.

Daß diese Söhne von Joseph als die Seinigen anerkannt wurden, kommt daher, weil durch Menasche das Willensgebiet der Kirche vorgebildet wird, somit das Gute derselben und das Innere, das durch Joseph vorgebildet wird, in das Gute einfließt, nicht aber mit dem Wahren, außer vermittelst des Guten. Daher kommt es, daß gesagt wird, sie seien auf den Knien Josephs geboren.

6586. Vers 24-26: Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe, und Gott wird euch gewißlich heimsuchen, und euch hinaufbringen aus diesem Lande, zu dem Lande, das Er Abraham, Jischak und Jakob zugeschworen hat. Und Joseph ließ die Söhne Israels schwören, und sprach: Wenn Gott euch heimsuchen wird, dann sollt ihr hinaufbringen meine Gebeine von hier. Und Joseph starb, hundert und zehn Jahre alt, und sie balsamierten ihn ein; und er wurde gelegt in eine Totenlade in Ägypten.

"Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe" bedeutet die Vorhersage, daß das Innere der Kirche aufhören werde;

"und Gott wird euch gewißlich heimsuchen" bedeutet, daß die letzte Zeit kommen werde;

"und euch hinaufbringen aus diesem Lande, zu dem Lande, das Er Abraham, Jischak und Jakob zugeschworen hat" bedeutet, daß sie zu dem Zustand der Kirche kommen würden, in dem die Alten gewesen;

"und Joseph ließ die Söhne Israels schwören" bedeutet die Verpflichtung;

"und sprach: Wenn Gott euch heimsuchen wird" bedeutet, wenn dieses Letzte der Kirche kommen werde;

"dann sollt ihr hinaufbringen meine Gebeine von hier" bedeutet, daß ein Vorbildliches der Kirche da sein müsse, jedoch nicht eine vorbildliche Kirche, die auch im Inneren (wäre);

"und Joseph starb" bedeutet, daß das Innere der Kirche aufhörte zu sein;

"hundert und zehn Jahre alt" bedeutet den damaligen Zustand;

"und sie balsamierten ihn ein" bedeutet, daß dennoch eine Bewahrung stattfand;

"und er wurde gelegt in eine Totenlade in Ägypten" bedeutet das Verbergen in dem Wißtümlichen der Kirche.

6587. "Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe", 1. Mose 50/24, bedeutet die Vorhersage, daß das Innere der Kirche aufhören werde.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere bezeichnet, worüber Nr. 6499, hier das Innere der Kirche, weil von der durch das Innere hergestellten Kirche (d.h. vermittelst des Inneren vom Herrn) im Vorhergehenden gehandelt worden; und aus der Bedeutung von sterben, insofern es heißt aufhören, so zu sein, worüber Nr. 494, somit überhaupt ein Ende nehmen. Daß sterben die letzte Zeit der Kirche bedeutet, sehe man Nr. 2908, 2912, 2917, 2923.

Die Vorhersage von dieser Zeit wird bezeichnet durch "Joseph sprach zu seinen Brüdern", denn in dem nun Folgenden bis zum Ende wird von dem ferneren Zustand der Kirche gehandelt. Hieraus erhellt, daß durch "Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe", bezeichnet wird, daß das Innere der Kirche aufhören werde.

Damit verhält es sich in folgender Weise: Damit eine Kirche sei, muß sie eine Innere und eine Äußere sein; denn einige sind im Inneren der Kirche, andere in ihrem Äußeren; jener sind wenige, dieser hingegen sehr viele. Gleichwohl aber muß bei denen, bei denen die innere Kirche ist, auch eine äußere sein, denn das Innere der Kirche kann von ihrem Äußeren nicht getrennt werden; und auch bei denen, bei denen die äußere Kirche ist, muß eine Innere sein, doch ist die Innere bei ihnen im Dunkeln.

Das Innere der Kirche besteht darin, daß man das Gute vom Herzen will, und vom Guten angeregt wird, und ihr Äußeres darin, daß man es tut, und zwar gemäß dem Glaubenswahren, das man aus dem Guten kennt. Das Äußere der Kirche aber besteht darin, daß man den heiligen Vorschriften gehorcht und Werke der Liebtätigkeit tut nach den Vorschriften der Kirche. Hieraus erhellt, daß das Innere der Kirche das Gute der Liebtätigkeit im Willen ist, und wenn dies aufhört, hört auch die Kirche selbst auf; denn das Gute der Liebtätigkeit ist ihr Wesentliches. Es bleibt zwar nachher der äußere Gottesdienst, wie zuvor, dann aber ist es kein Gottesdienst, sondern ein heiliger Brauch (oder Zeremonie), der beibehalten wird, weil man so gewohnt ist. Aber dieser Brauch, der als Gottesdienst erscheint, ist wie eine Schale ohne Kern, denn er ist das übriggebliebene Äußere, in dem kein Inneres ist. Wenn die Kirche so beschaffen ist, dann ist sie an ihrem Ende.

6588. "Und Gott wird euch gewißlich heimsuchen", 1. Mose 50/24, bedeutet, daß die letzte Zeit kommen werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heimsuchen, insofern es die letzte Zeit bezeichnet, hier die der Unterdrückung der Söhne Israels in Ägypten; im inneren Sinn die letzte Zeit der alten Kirche, und die erste der neuen. Diese letzte Zeit wird im Worte Heimsuchung genannt, und sowohl von der Kirche im allgemeinen gesagt, als von denen, die innerhalb der Kirche sind im besondern, sowohl von der neuen Kirche, die entsteht, als von der alten, die ein Ende nimmt. Im besonderen von dem Menschen der Kirche, der selig wird, wie auch von dem, der verdammt wird.

Daß Heimsuchung und Tag der Heimsuchung im Worte diese Bedeutung haben, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Luk.1/68,78,79: "Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, weil Er heimgesucht und befreit hat Sein Volk durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die der Aufgang aus der Höhe uns heimgesucht hat, damit Er scheine denen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen": (in der Weissagung des Zacharias über die Geburt des Herrn). Heimsuchen bedeutet die Erweckung einer neuen Kirche, und die Erleuchtung derer, die in Unwissenheit über das Wahre und Gute des Glaubens waren, somit ihre Befreiung, weshalb gesagt wird: Er hat heimgesucht und befreit sein Volk, Er hat es heimgesucht, damit (das Licht) denen erscheine, die in Finsternis und Todesschatten sitzen.

2. Mose 3/16: "Jehovah (sprach) zu Mose: Versammle die Ältesten Israels, und sprich zu ihnen: Jehovah, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Jischaks und Jakobs, indem Er sprach: Heimsuchen will Ich euch, und was euch geschehen ist in Ägypten".

2. Mose 4/31: "Es glaubte das Volk, und sie hörten, daß Jehovah heimgesucht habe die Söhne Israels": heimsuchen (steht) hier für die letzte Zeit, wenn die Kirche aufgehört hat, und für die erste, wenn sie anfängt. Für die letzte Zeit bei den Ägyptern, und für die erste bei den Söhnen Israels, also auch für die Befreiung derselben.

Jerem.27/22: "Nach Babel werden sie weggeführt werden, und dort werden sie sein bis zu dem Tage, an dem Ich sie heimsuchen werde; dann werde Ich die Gefäße des Hauses Gottes hinaufbringen, und euch wieder zurückführen an diesen Ort".

Jerem.29/10: "Wenn die siebzig Jahre Babels erfüllt sein werden, will Ich euch heimsuchen, und befestigen über euch Mein gutes Wort, und euch zurückbringen zu diesem Ort": heimsuchen für befreien; im allgemeinen für die letzte Zeit der Gefangenschaft und der Abödung. Heimsuchung und Tage der Heimsuchung für die letzte Zeit der Kirche.

Jes.10/3: "Was werdet ihr tun am Tage der Heimsuchung und Verwüstung, der von ferne kommt? Zu wem werdet ihr fliehen, um Hilfe (zu erlangen)".

Jes.13/9,11: "Siehe, der Tag Jehovahs kommt, der furchtbare, der Tag der Entrüstung, des Grimms und Zornes, um die Erde zur Wüste zu machen, Ich will heimsuchen über den Erdkreis das Böse, und über die Gottlosen ihre Ungerechtigkeit".

Jerem.8/12: "Sie werden übereinanderfallen, und zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie straucheln".

Hos.9/7: "Es sind gekommen die Tage der Heimsuchung, gekommen die Tage der Vergeltung".

2. Mose 32/34: "Jehovah (sprach) zu Mose: Und nun gehe, führe das Volk dahin, wohin Ich dir gesagt habe; siehe, Mein Engel wird vor dir hergehen, aber am Tage Meiner Heimsuchung will Ich heimsuchen über ihre Sünde".

Luk.19/44: "Jesus über Jerusalem: es wird in dir kein Stein auf dem anderen bleiben, weil du nicht erkannt hast die Zeit deiner Heimsuchung": Tage der Heimsuchung bedeutet die Ankunft des Herrn und die Erleuchtung alsdann. Aber in bezug auf das jüdische Volk, weil es (Ihn) nicht anerkannte, (bedeuten sie) die letzte Zeit der Vorbildungen der Kirche bei ihnen, denn als Jerusalem zerstört war, hörten die Opfer auf und das Volk wurde zerstreut.

Hes.9/1: "Er rief vor meinen Ohren mit starker Stimme, es nahen die Heimsuchungen der Stadt, und ein jeder habe sein Werkzeug der Zerstörung in seiner Hand".

Jes.26/14: "Die Rephaim werden nicht wieder auferstehen, darum weil Du sie heimgesucht hast, Du hast sie vertilgt": Rephaim bedeutet die Nachkommenschaft der Ältesten Kirche, die vor der Sündflut war, und die auch Nephilim und Enakim genannt wurde; über diese sehe man Nr. 567, 581, 1613. Du hast heimgesucht und vertilgt den Rephaim, bedeutet die letzte Zeit jener Kirche, und zugleich auch ihr Hinabwerfen in die Hölle, worüber Nr. 1265-1272.

Heimsuchung (steht auch) für Wiedervergeltung, und somit für Verdammnis, bei

Jerem.5/9: "Sollte Ich deshalb nicht heimsuchen, oder sollte an einem Volk wie dieses Meine Seele nicht Rache nehmen?".

Jerem.49/8: "Das Verderben Esaus will ich über ihn bringen, zur Zeit, da Ich ihn heimsuchen werde".

Hos.4/9: "Ich werde über ihn heimsuchen seine Wege, und seine Werke vergelten".

6589. "Und euch hinaufbringen aus diesem Lande zu dem Lande, das Er Abraham, Jischak und Jakob zugeschworen hat", 1. Mose 50/24, bedeutet, daß sie zu dem Zustand der Kirche gelangen würden, in dem die Alten gewesen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes Ägypten, aus dem sie hinaufgeführt werden sollten, insofern es die verwüstete Kirche bezeichnet; diese bildeten die Ägypter dadurch vor, daß sie die Söhne Israels unterdrückten und ihren Untergang durch ihr Versinken in das Meer Suph; ferner aus der Bedeutung des Landes Kanaan, zu dem die Söhne Israels hinaufgeführt werden sollten, insofern es das Reich des Herrn und die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 1607, 3038, 3481, 3705, 4447, 4517. Daß es die Alte Kirche ist oder der Zustand der Alten Kirche, wird dadurch bezeichnet, daß der Herr geschworen hatte, dieses Land dem Abraham, Jischak und Jakob zu geben, denn unter diesen wird im höchsten Sinn der Herr verstanden, im vorbildlichen Sinn Sein Reich in den Himmeln und Sein Reich auf Erden, das die Kirche ist: Nr. 1965, 1989, 2011, 3245, 3305, 6098, 6185, 6276.

Deshalb bedeutet "ihnen das Land zuschwören" die Bestätigung, daß sie zu dem Zustand der Kirche, in dem die Alten waren, gelangen sollten. Aber nicht die Nachkommen Jakobs (denn diese konnten nicht zu dem Zustand jener Kirche kommen, sondern nur zu ihrem Äußeren, nämlich zu den Vorbildungen, und kaum zu diesen), sondern diejenigen, die durch die Söhne Israels bezeichnet werden, nämlich alle, die zur geistigen Kirche gehören, sowohl die damals waren, als die zukünftigen. Daß schwören bedeutet, aus dem Göttlichen bestätigen, sehe man Nr. 2842, 3375.

Daß den Nachkommen Jakobs das Land Kanaan verheißen und gegeben, weil sie die Kirche vorbilden sollten, und zwar deshalb, weil die Kirche von alten Zeiten her in diesem Lande gewesen war, und damals alle diese Orte benannt und Vorbildungen wurden, sehe man Nr. 3686, 4447, 4516, 4517, 5136, 6516.

6590. "Und Joseph ließ die Söhne Israels schwören", 1. Mose 50/25, bedeutet, sie verpflichten. Dies erhellt ohne Erklärung.

6591. "Wenn Gott euch heimsuchen wird", 1. Mose 50/25, bedeutet, wenn dieses Letzte der Kirche kommen werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heimsuchen, insofern es das Letzte der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 6588.

6592. "Dann sollt ihr hinaufbringen meine Gebeine von hier", 1. Mose 50/25, bedeutet, daß ein Vorbild der Kirche da sein müsse, nicht aber eine Kirche, die auch im Inneren (wäre).

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 6587, und weil durch ihn das Innere der Kirche vorgebildet wurde, so wird durch seine Gebeine das, was das Äußerste oder das Letzte der Kirche ist, bezeichnet, also ihr Vorbildliches; denn die Vorbildungen, die in der Alten Kirche waren, und auch diejenigen, die bei den Nachkommen Jakobs angeordnet wurden, waren die letzten (oder äußeren) Dinge der Kirche. Aber was sie bedeuteten oder vorbildeten, waren die inneren Dinge der Kirche. Diese, nämlich die inneren, werden bezeichnet durch das Fleisch, in dem Geist ist, jene hingegen durch die Gebeine. Hieraus kann erhellen, wie die Kirche beschaffen ist, wenn sie nur im Äußeren ohne das Innere ist, nämlich wie das Knochengerüst des Menschen ohne Fleisch.

Daß bei dem israelitischen und jüdischen Volk keine (wahre) Kirche, sondern nur das Vorbildliche der Kirche war, sehe man Nr. 4281, 4288, 4307, 4500, 4680, 4844, 4847, 4903, 6304; und daß das Vorbildliche der Kirche bei ihnen nicht früher eingerichtet wurde, als nachdem sie ganz und gar in bezug auf das Innere verwüstet waren, und daß sie sonst das Heilige entweiht haben würden: Nr. 4289.

6593. "Und Joseph starb", 1. Mose 50/26, bedeutet, daß das Innere der Kirche aufhörte zu sein.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sterben, insofern es heißt aufhören so zu sein, worüber Nr. 494, 6587; und aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, insofern er das Innere ist, worüber Nr. 6449. Wie die Kirche beschaffen sei, wenn das Innere aufgehört hat, sehe man Nr. 6587, 6592.

6594. "Hundert und zehn Jahre alt", 1. Mose 50/26, bedeutet den damaligen Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hundert und zehn Jahren, insofern sie die Zustände und die Beschaffenheit des Lebens des Wißtümlichen vom Inneren bezeichnen, worüber Nr. 6582. Daß die Jahre Zustände bezeichnen, sehe man Nr. 487, 488, 493.

6595. "Und sie balsamierten ihn ein", 1. Mose 50/26, bedeutet, daß gleichwohl Bewahrung (stattfand).

Dies erhellt aus der Bedeutung von einbalsamieren, insofern es Bewahrung von der Ansteckung des Bösen ist, worüber Nr. 6503, 6504.

Weil hier vom Ende der Kirche gehandelt wird, soll gesagt werden, was darunter verstanden wird, daß dennoch eine Bewahrung stattfinde, wenn die Kirche zu sein aufhört: wenn ihr Inneres bei dem Menschen aufhört: Nr. 6587, 6592, dann bleibt dennoch das Äußere; doch ist das Äußere so, daß es in sich das Innere enthält. Dieses Innere ist alsdann nicht bei dem Menschen, weil er nicht daran denkt, und wenn er auch daran denkt, doch nicht davon angeregt wird. Es ist aber bei den Engeln, die bei dem Menschen sind, und weil der Mensch der verwüsteten Kirche nicht an das Innere denkt, und auch nicht davon angeregt wird und der größte Teil derselben nicht weiß, was es ist, deshalb kann das Innere von dem Menschen nicht verletzt werden; denn was der Mensch weiß, und mehr noch, was er einmal geglaubt hat, das kann er verletzen, nicht aber, was er nicht weiß, oder dessen Vorhandensein er nicht glaubt. Auf diese Weise wird das Innere der Kirche bewahrt, damit es nicht vom Bösen angefochten werde.

In dieser Weise wurde auch bei den Nachkommen Jakobs das Innere der Kirche bewahrt; denn sie waren im Äußeren ohne das Innere bis zu dem Grade, daß sie von dem Inneren nicht einmal etwas wissen wollten, und deswegen wurde das Innere der Kirche bei ihnen auch nicht offenbart.

Daß den Nachkommen Jakobs das Innere nicht enthüllt wurde, damit sie es nicht durch Entweihung verletzen möchten, sehe man Nr. 3398, 3480;

und daß diejenigen das Innere der Kirche nicht entweihen können, die nicht daran glauben, und noch weniger die, welche darüber in Unwissenheit sind: Nr. 593, 1008, 1059, 2051, 3398, 4289, 4601;

ferner, daß das Innere der Kirche nicht früher enthüllt werde, als wenn die Kirche verwüstet ist, weil man dann nicht mehr daran glaubt, und es somit auch nicht entweihen kann: Nr. 3398, 3399.

Das ist es, was unter Bewahrung verstanden wird.

6596. "Und er wurde gelegt in eine Totenlade in Ägypten", 1. Mose 50/26, bedeutet das Verbergen im Wißtümlichen der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Totenlade, insofern sie es ist, worin etwas aufgehoben oder verborgen wird; und aus der Bedeutung Ägyptens, insofern es die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4749, 4964, 4966.

Das Wißtümliche der Kirche bestand aber damals in der Kenntnis der Vorbildungen und der Sinnbilder, die in der Alten Kirche waren. Das Verborgensein des Inneren in ihnen wird durch diese Worte bezeichnet. Über die Verbergung des Inneren der Kirche, und daß es durch die Bewahrung nicht verletzt werde, sehe man Nr. 6595.

Daß in der Lade etwas aufgehoben oder verborgen wird, kann aus der Bundeslade erhellen, weil sie darum Lade genannt wurde, weil in ihr das Zeugnis oder Gesetz aufgehoben wurde.

6597. Es ist nun von dem inneren Sinn der in dem ersten Buche Mose enthaltenen Dinge gehandelt worden. Doch weil in diesem Buche alles geschichtlich ist, ausgenommen in den Kapiteln 48 und 49, wo auch Prophetisches ist, deshalb kann es kaum deutlich hervortreten, daß das der innere Sinn sei, der dargelegt worden ist; denn das Historische hält den Geist im Buchstabensinn befangen, und entfernt ihn dadurch vom inneren Sinn, um so mehr, als der innere Sinn ganz und gar vom Buchstabensinn abweicht; denn jener handelt von geistigen und himmlischen Dingen, dieser aber von weltlichen und irdischen.

Daß aber dennoch der innere Sinn so ist, wie es dargelegt worden, erhellt aus dem einzelnen, das erklärt wurde, und besonders daraus, daß es mir aus dem Himmel mitgeteilt (dictatus) worden ist.

 

Nr. 6598 - 6626 abgedruckt in Band [?]

 

(Ende des ersten Buches Mose)

 


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