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Georgy Osborne hatte sich jetzt im Hause seines Großvaters; am Russell Square gut eingelebt. Er bewohnte seines Vaters Zimmer und war rechtmäßiger Erbe aller Herrlichkeiten darin. Sein hübsches Aussehen, sein höfliches Betragen und seine Eleganz gewannen ihm das Herz des Großvaters. Mr. Osborne war auf ihn so stolz wie nur je auf den älteren George. |
Georgy Osborne was now fairly established in his grandfather’s mansion in Russell Square, occupant of his father’s room in the house and heir apparent of all the splendours there. The good looks, gallant bearing, and gentlemanlike appearance of the boy won the grandsire’s heart for him. Mr. Osborne was as proud of him as ever he had been of the elder George. |
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Das Kind wurde viel mehr verwöhnt und nachsichtiger behandelt als sein Vater. Osbornes Geschäfte waren in den letzten Jahren sehr gediehen, sein Reichtum und sein Einfluß in der City hatten zugenommen. In früheren Zeiten war er schon froh gewesen, den älteren George in eine gute Privatschule schicken zu können, und das Offizierspatent seines Sohnes hatte für ihn eine Quelle nicht geringen Stolzes bedeutet. In bezug auf den kleinen George und dessen künftige Aussichten hatte der alte Herr viel hochtrabendere Pläne. Seine ständige Redeweise war, er wolle einen Gentleman aus dem kleinen Kerl machen. Im Geiste sah er ihn schon als Studenten, Parlamentsmitglied oder sogar als Baronet. Der alte Mann dachte, er könne zufrieden sterben, wenn er seinen Enkel erst auf dem Wege zu solchen Ehren sähe. Für seine Erziehung wollte er nur einen erstklassig ausgebildeten Lehrer haben – keinen von diesen Scharlatanen und Pseudogelehrten, nein, nein. Noch vor ein paar Jahren hatte er wütend gegen alle Pfaffen, Schulfüchse und Leute dieses Schlages gewettert und erklärt, sie seien ein Pack von Gaunern und Pfuschern, die ihren Lebensunterhalt nur verdienen könnten indem sie Latein und Griechisch einpaukten. Dabei seien sie noch hochmütige Hunde, die sich anmaßten, auf britische Kaufleute und Gentlemen herabzublicken, die doch ein paar Dutzend von ihnen aufkaufen konnten. Jetzt dagegen beklagte er sich in feierlicher Weise, daß seine eigene Erziehung sehr vernachlässigt worden sei, und erklärte dem kleinen George wiederholt in pompösen Worten, wie wichtig und vortrefflich klassische Bildung sei. |
The child had many more luxuries and indulgences than had been awarded his father. Osborne’s commerce had prospered greatly of late years. His wealth and importance in the City had very much increased. He had been glad enough in former days to put the elder George to a good private school; and a commission in the army for his son had been a source of no small pride to him; for little George and his future prospects the old man looked much higher. He would make a gentleman of the little chap, was Mr. Osborne’s constant saying regarding little Georgy. He saw him in his mind’s eye, a collegian, a Parliament man, a Baronet, perhaps. The old man thought he would die contented if he could see his grandson in a fair way to such honours. He would have none but a tip-top college man to educate him — none of your quacks and pretenders — no, no. A few years before, he used to be savage, and inveigh against all parsons, scholars, and the like declaring that they were a pack of humbugs, and quacks that weren’t fit to get their living but by grinding Latin and Greek, and a set of supercilious dogs that pretended to look down upon British merchants and gentlemen, who could buy up half a hundred of ’em. He would mourn now, in a very solemn manner, that his own education had been neglected, and repeatedly point out, in pompous orations to Georgy, the necessity and excellence of classical acquirements. |
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Wenn sie sich beim Essen trafen, fragte der Großvater den Knaben, was er tagsüber gelesen habe, und zeigte großes Interesse an dem, was der Junge von seinen Studien berichtete. Er gab sich den Anschein, als verstehe er alles, was der kleine George sagte, und machte dabei hundert Fehler und zeigte so manches Mal seine Unwissenheit. Das erhöhte natürlich nicht den Respekt des Knaben vor dem Älteren. Sein flinker Verstand und die bessere Erziehung überzeugten den Jungen sehr bald, daß sein Großvater ein Dummkopf sei, und er begann nun, herumzukommandieren und auf ihn herabzusehen. Denn seine frühere Erziehung, so bescheiden und beschränkt sie auch gewesen war, hatte aus Georgy einen viel besseren Gentleman gemacht, als alle Pläne seines Großvaters es vermochten. Er war von einer gütigen, schwachen, zärtlichen Frau aufgezogen worden, die keinen Stolz hatte als ihn, deren Herz so rein und deren Benehmen so demütig und bescheiden war, daß sie gar nichts anderes als eine wahre Lady sein konnte. Sie befaßte sich mit edlen Aufgaben und stillen Pflichten. Wenn sie auch niemals brillante Dinge äußerte, so sagte oder dachte sie dagegen auch nie etwas Unfreundliches. Arglos und schlicht, liebevoll und rein – was konnte unsere arme kleine Amelia bei diesen Eigenschaften anderes sein als eine echte Dame? |
When they met at dinner the grandsire used to ask the lad what he had been reading during the day, and was greatly interested at the report the boy gave of his own studies, pretending to understand little George when he spoke regarding them. He made a hundred blunders and showed his ignorance many a time. It did not increase the respect which the child had for his senior. A quick brain and a better education elsewhere showed the boy very soon that his grandsire was a dullard, and he began accordingly to command him and to look down upon him; for his previous education, humble and contracted as it had been, had made a much better gentleman of Georgy than any plans of his grandfather could make him. He had been brought up by a kind, weak, and tender woman, who had no pride about anything but about him, and whose heart was so pure and whose bearing was so meek and humble that she could not but needs be a true lady. She busied herself in gentle offices and quiet duties; if she never said brilliant things, she never spoke or thought unkind ones; guileless and artless, loving and pure, indeed how could our poor little Amelia be other than a real gentlewoman! |
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Der junge Georgy hatte diese weiche, nachgiebige Natur beherrscht, und der Kontrast zwischen dieser Einfachheit und Feinfühligkeit und der plumpen Prahlsucht des einfältigen Alten, mit dem er dann in Berührung kam, brachte ihn dazu, auch diesen zu beherrschen. Wäre er ein Kronprinz gewesen – er hätte nicht besser in der Achtung seiner selbst erzogen werden können. |
Young Georgy lorded over this soft and yielding nature; and the contrast of its simplicity and delicacy with the coarse pomposity of the dull old man with whom he next came in contact made him lord over the latter too. If he had been a Prince Royal he could not have been better brought up to think well of himself. |
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Während sich seine Mutter zu Hause nach ihm sehnte und wohl jede Stunde des Tages und auch die meisten Stunden der traurigen, einsamen Nacht an ihn dachte, genoß der junge Herr eine Unmenge Freuden und Tröstungen, die ihn die Trennung von Amelia leicht ertragen ließen. Kleine Jungen, die weinen, wenn sie zur Schule gehen sollen, weinen, weil es ein unfreundlicher Ort ist. Nur die wenigsten weinen aus reiner Liebe. Wenn du bedenkst, daß sich die Augen deiner Kindheit beim Anblick eines Pfefferkuchens trockneten und daß dich ein Rosinenkuchen für den Schmerz bei der Trennung von deiner lieben Mama und deinen Schwestern entschädigte, dann, mein Freund und Bruder, brauchst du auch jetzt nicht zu sehr deinem Feingefühl zu vertrauen. |
Whilst his mother was yearning after him at home, and I do believe every hour of the day, and during most hours of the sad lonely nights, thinking of him, this young gentleman had a number of pleasures and consolations administered to him, which made him for his part bear the separation from Amelia very easily. Little boys who cry when they are going to school cry because they are going to a very uncomfortable place. It is only a few who weep from sheer affection. When you think that the eyes of your childhood dried at the sight of a piece of gingerbread, and that a plum cake was a compensation for the agony of parting with your mamma and sisters, oh my friend and brother, you need not be too confident of your own fine feelings. |
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Nun, George Osborne genoß also jeden Luxus und jede Bequemlichkeit, die einem reichen, verschwenderischen Großvater angemessen für ihn erschien. Der Kutscher wurde beauftragt, ihm das hübscheste Pony zu kaufen, das für Geld zu haben war, und George lernte auf ihm in einer Reitschule reiten. Nachdem er dann ohne Steigbügel zu aller Zufriedenheit die Hürden genommen hatte, führte man ihn durch die New Road zum Regent's Park und dann in den Hyde Park, wo er mit viel Gepränge, Martin den Kutscher hinter sich, umherritt. Der alte Osborne, der seine Citygeschäfte jetzt etwas leichter nahm und sie mehr seinen jüngeren Teilhabern überließ, fuhr öfter mit Miss Osborne die gleiche Richtung zum Treffpunkt der Modewelt. Wenn dann der kleine Georgy mit seiner Stutzermiene in stolzer Haltung herangesprengt kam, pflegte der Großvater die Tante des Jungen anzustoßen und zu sagen: »Sieh mal, Miss Osborne.« Er lachte dann jedesmal, und sein Gesicht wurde vor Vergnügen rot, wenn er dem Knaben aus dem Fenster zunickte, wenn der Reitknecht die Kutsche grüßte und der Lakai Master George. Auch seine Tante, Mrs. Frederick Bullock, ließ sich täglich auf dem Ring sehen. Der Schlag und das Geschirr ihres Wagens waren mit goldenen Bullen geschmückt, und aus den Fenstern starrten drei teiggesichtige kleine Bullocks, mit Schmuck und Federn überladen. Mrs. Frederick Bullock warf dem kleinen Emporkömmling Blicke bittersten Hasses zu, wenn er, die Hand in die Seite gestemmt, den Hut auf einem Ohr, stolz wie ein Lord vorüberritt. |
Well, then, Master George Osborne had every comfort and luxury that a wealthy and lavish old grandfather thought fit to provide. The coachman was instructed to purchase for him the handsomest pony which could be bought for money, and on this George was taught to ride, first at a riding-school, whence, after having performed satisfactorily without stirrups, and over the leaping-bar, he was conducted through the New Road to Regent’s Park, and then to Hyde Park, where he rode in state with Martin the coachman behind him. Old Osborne, who took matters more easily in the City now, where he left his affairs to his junior partners, would often ride out with Miss O. in the same fashionable direction. As little Georgy came cantering up with his dandified air and his heels down, his grandfather would nudge the lad’s aunt and say, “Look, Miss O.” And he would laugh, and his face would grow red with pleasure, as he nodded out of the window to the boy, as the groom saluted the carriage, and the footman saluted Master George. Here too his aunt, Mrs. Frederick Bullock (whose chariot might daily be seen in the Ring, with bullocks or emblazoned on the panels and harness, and three pasty-faced little Bullocks, covered with cockades and feathers, staring from the windows) Mrs. Frederick Bullock, I say, flung glances of the bitterest hatred at the little upstart as he rode by with his hand on his side and his hat on one ear, as proud as a lord. |
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Obwohl Master George kaum elf Jahre alt war, trug er doch schon einen Riemen und schöne Stiefelchen wie ein Mann. Er hatte vergoldete Sporen und eine Reitpeitsche mit vergoldetem Knauf und eine elegante Nadel im Halstuch und die hübschesten kleinen Glacéhandschuhe, die Lamb in der Conduit Street liefern konnte. Seine Mutter hatte ihm zwei Halsbinden geschenkt und ihm mit aller Sorgfalt ein paar kleine Hemden genäht und gesäumt; als aber ihr Eli die Witwe besuchen kam, waren sie schon durch viel feinere ersetzt. Er trug kleine juwelenbesetzte Knöpfe auf der batistenen Hemdbrust. Ihre bescheidenen Geschenke waren beiseite gelegt worden; ich glaube, Miss Osborne hatte sie dem Sohn des Kutschers gegeben. Amelia versuchte zu glauben, daß sie sich über die Veränderung freue. Sie war auch wirklich glücklich und entzückt, daß der Knabe jetzt so schön aussah. |
Though he was scarcely eleven years of age, Master George wore straps and the most beautiful little boots like a man. He had gilt spurs, and a gold-headed whip, and a fine pin in his handkerchief, and the neatest little kid gloves which Lamb’s Conduit Street could furnish. His mother had given him a couple of neckcloths, and carefully hemmed and made some little shirts for him; but when her Eli came to see the widow, they were replaced by much finer linen. He had little jewelled buttons in the lawn shirt fronts. Her humble presents had been put aside — I believe Miss Osborne had given them to the coachman’s boy. Amelia tried to think she was pleased at the change. Indeed, she was happy and charmed to see the boy looking so beautiful. |
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Sie hatte sich für einen Shilling eine kleine Silhouette von ihm anfertigen lassen und sie neben ein anderes Porträt über ihrem Bett aufgehängt. Eines Tages kam der Knabe zu seinem üblichen Besuch wie gewöhnlich die kleine Bromptoner Straße herabgaloppiert, und wie gewöhnlich lockte er alle Bewohner zur Bewunderung seiner Herrlichkeit ans Fenster. Mit großem Eifer und einem Blick des Triumphes zog er ein Etui aus dem Mantel (der einen netten weißen Umhang und einen Samtkragen hatte) – ein rotes Saffianetui –, und gab es ihr. |
She had had a little black profile of him done for a shilling, and this was hung up by the side of another portrait over her bed. One day the boy came on his accustomed visit, galloping down the little street at Brompton, and bringing, as usual, all the inhabitants to the windows to admire his splendour, and with great eagerness and a look of triumph in his face, he pulled a case out of his great-coat — it was a natty white great-coat, with a cape and a velvet collar — pulled out a red morocco case, which he gave her. |
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»Ich habe es für mein eigenes Geld gekauft, Mama«, sagte er. »Ich dachte, es würde dir gefallen.« |
“I bought it with my own money, Mamma,” he said. “I thought you’d like it.” |
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Amelia öffnete das Etui und stieß einen kleinen freudigen Schrei aus. Liebevoll umarmte sie den Knaben hundertmal. Es war ein hübsch gearbeitetes Miniaturbild von ihm selbst (obwohl wahrscheinlich für die Witwe lange nicht hübsch genug). Sein Großvater hatte ein Porträt von ihm bei einem Künstler machen lassen, dessen Arbeiten, in einem Schaufenster in der Southampton Row ausgestellt, ihm ins Auge gefallen waren. George, der immer reichlich mit Geld versehen war, fiel ein, den Maler zu fragen, wieviel eine Kopie des kleinen Porträts kosten würde; er sagte, er wolle sie mit seinem eigenen Geld bezahlen und seiner Mutter schenken. Der Maler, den das freute, fertigte die Kopie für einen geringen Preis an, und als der alte Osborne davon hörte, brummte er seine Zufriedenheit und gab dem Knaben doppelt soviel Sovereigns, wie er für die Miniatur bezahlt hatte. |
Amelia opened the case, and giving a little cry of delighted affection, seized the boy and embraced him a hundred times. It was a miniature-of himself, very prettily done (though not half handsome enough, we may be sure, the widow thought). His grandfather had wished to have a picture of him by an artist whose works, exhibited in a shop-window, in Southampton Row, had caught the old gentleman’s eye; and George, who had plenty of money, bethought him of asking the painter how much a copy of the little portrait would cost, saying that he would pay for it out of his own money and that he wanted to give it to his mother. The pleased painter executed it for a small price, and old Osborne himself, when he heard of the incident, growled out his satisfaction and gave the boy twice as many sovereigns as he paid for the miniature. |
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Was war aber schon des Großvaters Wohlgefallen, verglichen mit Amelias Entzücken? Dieser Beweis der Liebe ihres Sohnes bezauberte sie so, daß sie dachte, kein Kind dieser Welt käme ihm an Güte gleich. Noch viele Wochen nachher machte sie der Gedanke an seine Liebe glücklich. Sie schlief besser mit dem Bildchen unter dem Kopfkissen, und wieviele, viele Male küßte sie es und weinte und betete über ihm! Schon eine kleine Freundlichkeit von denen, die sie liebte, erweckte in diesem furchtsamen Herzen Dankbarkeit. Seit der Trennung von George hatte sie noch keine derartige Freude und solchen Trost erfahren. |
But what was the grandfather’s pleasure compared to Amelia’s ecstacy? That proof of the boy’s affection charmed her so that she thought no child in the world was like hers for goodness. For long weeks after, the thought of his love made her happy. She slept better with the picture under her pillow, and how many many times did she kiss it and weep and pray over it! A small kindness from those she loved made that timid heart grateful. Since her parting with George she had had no such joy and consolation. |
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In seinem neuen Heim regierte Master George wie ein Lord: Beim Essen forderte er mit der größten Kaltblütigkeit die Damen zum Weintrinken auf und goß seinen Champagner in einer Weise hinunter, die seinen alten Großvater bezauberte. »Sehen Sie ihn nur an«, sagte der alte Mann dann oft mit vor Freude gerötetem Gesicht und stieß seinen Nachbarn an. »Haben Sie schon jemals solch einen Burschen gesehen? Herrgott noch mal! Er wird sich bald einen Toilettenkasten und ein Rasiermesser kommen lassen. Ich will verdammt sein, wenn er es nicht tut.« |
At his new home Master George ruled like a lord; at dinner he invited the ladies to drink wine with the utmost coolness, and took off his champagne in a way which charmed his old grandfather. “Look at him,” the old man would say, nudging his neighbour with a delighted purple face, “did you ever see such a chap? Lord, Lord! he’ll be ordering a dressing-case next, and razors to shave with; I’m blessed if he won’t.” |
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Die Possen des Knaben erfreuten jedoch Mr. Osbornes Freunde nicht so sehr wie den alten Herrn selbst. Richter Coffin fand kein Vergnügen daran, wenn Georgy sich in die Unterhaltung mischte und seine Anekdoten verdarb. Oberst Fogey entdeckte wenig Interessantes daran, den kleinen Jungen halb betrunken zu sehen. Polizeirat Toffys Frau war nicht besonders dankbar, als er ihr mit einem Stoß des Ellbogens ein Glas Portwein über das gelbe Atlaskleid schüttete und dann noch über das Unglück lachte; und es gefiel ihr ebensowenig, wenn es auch den alten Osborne ergötzte, daß George ihren dritten Sohn (einen jungen Herrn, ein Jähr älter als George, der Doktor Tickleus' Schule in Ealing besuchte und zufällig in den Ferien zu Hause war) am Russell Square verprügelte. Georges Großvater gab dem Knaben für diese Heldentat zwei Sovereigns und versprach, ihn für das Verprügeln eines jeden Knaben, der älter und größer war als er, zu belohnen. Es ist schwer zu sagen, welche guten Seiten der alte Herr bei diesen Kämpfen entdeckte. Er hatte eine unbestimmte Vorstellung, daß Streitereien einen Jungen abhärteten und daß es ihm nur nützen könnte, den Tyrannen spielen zu lernen. Die englische Jugend ist seit undenklichen Zeiten so erzogen worden, und es gibt Hunderttausende, die die Ungerechtigkeit und die Brutalität bei Kindern entschuldigen und bewundern. Angestachelt von dem Lob und dem Sieg über Master Toffy, wollte George natürlich seine Triumphe fortsetzen. Als er eines Tages in der Gegend von St. Pancras in auffallend eleganten neuen Kleidern stolzierte und ein Bäckerjunge spöttische Bemerkungen über sein Äußeres machte, zog der junge Patrizier sofort mutig seine Stutzerjacke aus, gab sie dem Freund, der ihn begleitete (es war Master Todd von der Great Coram Street am Russell Square, Sohn des jüngeren Teilhabers der Firma Osborne und Co.), zum Halten und versuchte den kleinen Bäcker durchzuprügeln. Diesmal aber war ihm das Kriegsglück nicht hold, und der kleine Bäcker verprügelte George. Der kam mit einem jämmerlich blauen Auge nach Hause, und seine neue Hemdkrause war befleckt von dem Blut aus seiner Nase. Er erzählte seinem Großvater, daß er mit einem Riesen gekämpft habe, und seine arme Mutter in Brompton erschreckte er mit langen und keineswegs authentischen Berichten von der Schlacht. |
The antics of the lad did not, however, delight Mr. Osborne’s friends so much as they pleased the old gentleman. It gave Mr. Justice Coffin no pleasure to hear Georgy cut into the conversation and spoil his stories. Colonel Fogey was not interested in seeing the little boy half tipsy. Mr. Sergeant Toffy’s lady felt no particular gratitude, when, with a twist of his elbow, he tilted a glass of port-wine over her yellow satin and laughed at the disaster; nor was she better pleased, although old Osborne was highly delighted, when Georgy “whopped” her third boy (a young gentleman a year older than Georgy, and by chance home for the holidays from Dr. Tickleus’s at Ealing School) in Russell Square. George’s grandfather gave the boy a couple of sovereigns for that feat and promised to reward him further for every boy above his own size and age whom he whopped in a similar manner. It is difficult to say what good the old man saw in these combats; he had a vague notion that quarrelling made boys hardy, and that tyranny was a useful accomplishment for them to learn. English youth have been so educated time out of mind, and we have hundreds of thousands of apologists and admirers of injustice, misery, and brutality, as perpetrated among children. Flushed with praise and victory over Master Toffy, George wished naturally to pursue his conquests further, and one day as he was strutting about in prodigiously dandified new clothes, near St. Pancras, and a young baker’s boy made sarcastic comments upon his appearance, the youthful patrician pulled off his dandy jacket with great spirit, and giving it in charge to the friend who accompanied him (Master Todd, of Great Coram Street, Russell Square, son of the junior partner of the house of Osborne and Co.), George tried to whop the little baker. But the chances of war were unfavourable this time, and the little baker whopped Georgy, who came home with a rueful black eye and all his fine shirt frill dabbled with the claret drawn from his own little nose. He told his grandfather that he had been in combat with a giant, and frightened his poor mother at Brompton with long, and by no means authentic, accounts of the battle. |
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Dieser junge Todd aus der Coram Street, Russell Square, war Master Georges großer Freund und Bewunderer. Beide malten gern Theaterbilder, liebten Mandelkaramel und Himbeertörtchen, Schlittern und Schlittschuhlaufen im Regent's Park und auf der Serpentine und Theaterbesuche, wohin Rawson, Master Georges Leibdiener, sie oft auf Mr. Osbornes Geheiß führte. Mit ihm zusammen saßen sie dann ganz gemütlich im Parkett. |
This young Todd, of Coram Street, Russell Square, was Master George’s great friend and admirer. They both had a taste for painting theatrical characters; for hardbake and raspberry tarts; for sliding and skating in the Regent’s Park and the Serpentine, when the weather permitted; for going to the play, whither they were often conducted, by Mr. Osborne’s orders, by Rowson, Master George’s appointed body-servant, with whom they sat in great comfort in the pit. |
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In Begleitung dieses Herrn besuchten sie alle größeren Theater Londons. Sie kannten die Namen sämtlicher Schauspieler von Drury Lane bis Sadler's Wells und führten vor der Familie Todd und ihren jungen Freunden viele der Dramen mit Wests berühmten Darstellern in ihrem Papptheater auf. Der Diener Rawson, recht freigebig veranlagt, lud nicht selten, wenn er Geld hatte, seinen jungen Herrn nach dem Theater zu Austern und einem Glas Rumpunsch als Schlaftrunk ein. Dabei kann man sicher sein, daß Mr. Rawson seinerseits große Vorteile hatte, wenn ihm sein junger Herr großzügigen Dank abstattete für die Freuden, in die ihn der Bediente eingeführt hatte. |
In the company of this gentleman they visited all the principal theatres of the metropolis; knew the names of all the actors from Drury Lane to Sadler’s Wells; and performed, indeed, many of the plays to the Todd family and their youthful friends, with West’s famous characters, on their pasteboard theatre. Rowson, the footman, who was of a generous disposition, would not unfrequently, when in cash, treat his young master to oysters after the play, and to a glass of rum-shrub for a night-cap. We may be pretty certain that Mr. Rowson profited in his turn by his young master’s liberality and gratitude for the pleasures to which the footman inducted him. |
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Ein bekannter Schneidermeister von West End – Mr. Osborne wollte nämlich für den Knaben keinen von den Pfuschern aus der City oder von Holborn haben (obwohl für ihn selbst ein Cityschneider gut genug war) – wurde gerufen, um Georges kleine Person zu schmücken. Dabei sollten keine Kosten gespart werden. So ließ Mr. Woolsey von der Conduit Street seiner Phantasie freien Lauf und schickte dem Jungen Phantasiebeinkleider, Phantasiewesten und Phantasiejacken, genug, um eine ganze Schule voller kleiner Stutzer damit auszustatten. George hatte kleine weiße Westen für Abendgesellschaften und kleine Samtwesten zum Diner und einen hübschen kleinen Schlafrock mit Schal, wie ein echter kleiner Mann. Er kleidete sich täglich zum Diner um, »wie ein richtiger Dandy von West End«, sagte sein Großvater stets; ein Diener war ihm zur besonderen Aufwartung zuerteilt; er half ihm bei der Toilette, kam, wenn er klingelte, und brachte ihm seine Briefe stets auf einem silbernen Tablett. |
A famous tailor from the West End of the town — Mr. Osborne would have none of your City or Holborn bunglers, he said, for the boy (though a City tailor was good enough for him) — was summoned to ornament little George’s person, and was told to spare no expense in so doing. So, Mr. Woolsey, of Conduit Street, gave a loose to his imagination and sent the child home fancy trousers, fancy waistcoats, and fancy jackets enough to furnish a school of little dandies. Georgy had little white waistcoats for evening parties, and little cut velvet waistcoats for dinners, and a dear little darling shawl dressing-gown, for all the world like a little man. He dressed for dinner every day, “like a regular West End swell,” as his grandfather remarked; one of the domestics was affected to his special service, attended him at his toilette, answered his bell, and brought him his letters always on a silver tray. |
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Nach dem Frühstück saß Georgy gewöhnlich in dem Lehnstuhl im Speisezimmer und las die »Morning Post«, gerade wie ein Erwachsener. »Wie er schon fluchen kann«, riefen die Dienstboten oft, entzückt von seiner Frühreife. Diejenigen, die sich noch an den Hauptmann, seinen Vater, erinnern konnten, waren sich einig über Master George: »Jeder Zoll der Papa!« Durch seine Munterkeit, Herrschsucht, sein Schelten und seine Gutmütigkeit brachte er Leben ins Haus. |
Georgy, after breakfast, would sit in the arm-chair in the dining-room and read the Morning Post, just like a grown-up man. “How he du dam and swear,” the servants would cry, delighted at his precocity. Those who remembered the Captain his father, declared Master George was his Pa, every inch of him. He made the house lively by his activity, his imperiousness, his scolding, and his good-nature. |
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Georges Erziehung war einem Gelehrten und Privatlehrer aus der Nachbarschaft anvertraut worden, der »junge Edelleute und Gentlemen für die Universität, den Senat und gelehrte Berufe« vorbereitete, dessen »System nicht die entwürdigenden körperlichen Züchtigungen« umfaßte, »die noch in den alten Erziehungsstätten ausgeübt werden, und in dessen Familie die Schüler eine vornehme, gebildete Gesellschaft und das Vertrauen und die Liebe eines Heims« finden würden. Auf diese Weise bemühte sich Ehrwürden Lawrence Veal, Hart Street, Bloomsbury, Hauskaplan des Grafen Bareacres, zusammen mit Mrs. Veal, Schüler anzulocken. |
George’s education was confided to a neighbouring scholar and private pedagogue who “prepared young noblemen and gentlemen for the Universities, the senate, and the learned professions: whose system did not embrace the degrading corporal severities still practised at the ancient places of education, and in whose family the pupils would find the elegances of refined society and the confidence and affection of a home.” It was in this way that the Reverend Lawrence Veal of Hart Street, Bloomsbury, and domestic Chaplain to the Earl of Bareacres, strove with Mrs. Veal his wife to entice pupils. |
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Durch diese Anzeige und sonstige unverdrossene Bemühungen gelang es dem Kaplan und seiner Frau gewöhnlich, ein paar Schüler zu bekommen, die eine hohe Summe zahlten und von denen man glaubte, sie seien außerordentlich angenehm untergebracht. Sie hatten einen großen Westindier, der niemals Besuch bekam, mit dunkler Gesichtsfarbe, wolligem Haar und einem ungemein stutzerhaften Äußeren; ferner war da ein anderer unbeholfener Junge von dreiundzwanzig, dessen Erziehung vernachlässigt worden war und den Mr. und Mrs. Veal in die feine Welt einführen sollten; und endlich waren da noch die beiden Söhne des Obersten Bangles vom Militärdienst der Ostindischen Kompanie. Diese vier saßen an Mr. Veals eleganter Tafel, als Georgy in ihr Institut eingeführt wurde. |
By thus advertising and pushing sedulously, the domestic Chaplain and his Lady generally succeeded in having one or two scholars by them — who paid a high figure and were thought to be in uncommonly comfortable quarters. There was a large West Indian, whom nobody came to see, with a mahogany complexion, a woolly head, and an exceedingly dandyfied appearance; there was another hulking boy of three-and-twenty whose education had been neglected and whom Mr. and Mrs. Veal were to introduce into the polite world; there were two sons of Colonel Bangles of the East India Company’s Service: these four sat down to dinner at Mrs. Veal’s genteel board, when Georgy was introduced to her establishment. |
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George war, wie einige Dutzend anderer Schüler, nur Tagesschüler. Er kam morgens unter der Obhut seines Freundes Mr. Rawson, und wenn nachmittags schönes Wetter war, ritt er, gefolgt von dem Reitknecht, auf seinem Pony davon. Man erzählte in der Schule, daß sein Großvater steinreich sei. Ehrwürden Mr. Veal machte Georgy ständig Komplimente deshalb und weissagte ihm, daß er für eine hohe Stellung bestimmt sei, daß er sich durch Fleiß und Gelehrigkeit in der Jugend auf die erhabenen Pflichten, die ihn im reifen Alter erwarteten, vorbereiten müsse. Der Gehorsam des Kindes sei die beste Vorbereitung für die Befehlsgewalt des Mannes, und er bitte George daher, keine Süßigkeiten mit in die Schule zu bringen und damit die Gesundheit der beiden Bangles zu ruinieren, die an der eleganten Tafel von Mrs. Veal alles, was sie brauchten, im Überfluß bekämen. |
Georgy was, like some dozen other pupils, only a day boy; he arrived in the morning under the guardianship of his friend Mr. Rowson, and if it was fine, would ride away in the afternoon on his pony, followed by the groom. The wealth of his grandfather was reported in the school to be prodigious. The Rev. Mr. Veal used to compliment Georgy upon it personally, warning him that he was destined for a high station; that it became him to prepare, by sedulity and docility in youth, for the lofty duties to which he would be called in mature age; that obedience in the child was the best preparation for command in the man; and that he therefore begged George would not bring toffee into the school and ruin the health of the Masters Bangles, who had everything they wanted at the elegant and abundant table of Mrs. Veal. |
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Was den Unterricht betraf, so war das »Curriculum«, wie es Mr. Veal gern nannte, sehr umfangreich, und die jungen Herren in der Hart Street konnten von jeder bekannten Wissenschaft etwas lernen. Ehrwürden Mr. Veal besaß ein Orrery, eine Elektrisiermaschine, eine Drehbank, ein Theater (im Waschhaus), einen chemischen Apparat und, wie er es nannte, eine auserlesene Bibliothek aller Werke der besten Schriftsteller alter und moderner Zeiten und Sprachen. Er führte die Knaben in das Britische Museum und ließ sich dort des längeren und breiteren über die dort gezeigten Altertümer und Exemplare aus der Naturgeschichte aus. Wenn er sprach, sammelte sich stets ein Zuhörerkreis um ihn, und ganz Bloomsbury bewunderte ihn als einen außerordentlich gelehrten Mann. Wenn er sprach (und das tat er fast immer), bemühte er sich, die schönsten und längsten Wörter zu benutzen, die der Wortschatz ihm bot, da er mit Recht der Ansicht war, es sei ebenso billig, einen hübschen langen und wohlklingenden Ausdruck zu verwenden wie einen kurzen, knappen. |
With respect to learning, “the Curriculum,” as Mr. Veal loved to call it, was of prodigious extent, and the young gentlemen in Hart Street might learn a something of every known science. The Rev. Mr. Veal had an orrery, an electrifying machine, a turning lathe, a theatre (in the wash-house), a chemical apparatus, and what he called a select library of all the works of the best authors of ancient and modern times and languages. He took the boys to the British Museum and descanted upon the antiquities and the specimens of natural history there, so that audiences would gather round him as he spoke, and all Bloomsbury highly admired him as a prodigiously well-informed man. And whenever he spoke (which he did almost always), he took care to produce the very finest and longest words of which the vocabulary gave him the use, rightly judging that it was as cheap to employ a handsome, large, and sonorous epithet, as to use a little stingy one. |
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So sagte er etwa zu George in der Schule: »Ich bemerkte bei meiner Heimkehr von einer genußreichen wissenschaftlichen Abendkonversation mit meinem vortrefflichen Freunde Doktor Bulders, einem echten Archäologen, meine Herren – einem echten Archäologen –, daß die Fenster im fast fürstlichen Hause Ihres verehrungswürdigen Großvaters am Russell Square illuminiert waren, wie aus Anlaß einer Festlichkeit daselbst. Bin ich richtig in der Annahme, daß Mr. Osborne gestern abend eine Gesellschaft distinguierter Geister an seiner glänzenden Tafel bewirtete?« |
Thus he would say to George in school, “I observed on my return home from taking the indulgence of an evening’s scientific conversation with my excellent friend Doctor Bulders — a true archaeologian, gentlemen, a true archaeologian — that the windows of your venerated grandfather’s almost princely mansion in Russell Square were illuminated as if for the purposes of festivity. Am I right in my conjecture that Mr. Osborne entertained a society of chosen spirits round his sumptuous board last night?” |
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Der kleine George, der viel Humor besaß und Mr. Veal mit viel Witz und Geschicklichkeit ins Gesicht hinein nachzuahmen pflegte, erwiderte, Mr. Veal sei vollkommen korrekt in seiner Mutmaßung. |
Little Georgy, who had considerable humour, and used to mimic Mr. Veal to his face with great spirit and dexterity, would reply that Mr. V. was quite correct in his surmise. |
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»Dann will ich jede Wette eingehen, daß die Freunde, welche die Ehre hatten, Mr. Osbornes Gastfreundschaft zu genießen, keinen Grund gefunden haben werden, sich über ihr Mahl zu beklagen. Ich selbst bin zu verschiedenen Malen mit einer Einladung begünstigt worden. (Beiläufig erwähnt, Master Osborne, Sie sind heute früh etwas zu spät gekommen und sind darin schon mehr als einmal pflichtvergessen gewesen.) Ich sage, ich selbst, meine Herren, ein so bescheidenes Individuum ich auch sein mag, so bin ich doch für würdig erachtet worden, Mr. Osbornes elegante Gastfreundschaft zu genießen. Und obgleich ich mit den Großen und Edlen dieser Welt gespeist habe – denn ich wage auch meinen vortrefflichen Freund und Gönner, den sehr ehrenwerten George Graf Bareacres, dieser Zahl zuzurechnen –, so versichere ich Sie, daß der Tisch des britischen Kaufmanns im Überfluß besetzt und der Empfang ebenso ergötzlich und edel war, wie er nur sein konnte. Mr. Bluck, wenn Sie belieben, so wollen wir an der Stelle im Eutropius beginnen, an der wir durch das Zuspätkommen Master Osbornes unterbrochen wurden.« |
“Then those friends who had the honour of partaking of Mr. Osborne’s hospitality, gentlemen, had no reason, I will lay any wager, to complain of their repast. I myself have been more than once so favoured. (By the way, Master Osborne, you came a little late this morning, and have been a defaulter in this respect more than once.) I myself, I say, gentlemen, humble as I am, have been found not unworthy to share Mr. Osborne’s elegant hospitality. And though I have feasted with the great and noble of the world — for I presume that I may call my excellent friend and patron, the Right Honourable George Earl of Bareacres, one of the number — yet I assure you that the board of the British merchant was to the full as richly served, and his reception as gratifying and noble. Mr. Bluck, sir, we will resume, if you please, that passage of Eutropis, which was interrupted by the late arrival of Master Osborne.” |
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Diesem bedeutenden Mann wurde Georges Erziehung auf einige Zeit anvertraut. Amelia wurde verwirrt von seinen Sätzen, sie hielt ihn jedoch für ein Wunder an Gelehrsamkeit. Die arme Witwe hatte ihre eigenen Gründe, sich mit Mrs. Veal zu befreunden. Es freute sie, im Hause zu sein, wenn George zur Schule kam; es freute sie ebenfalls, zu Mrs. Veals conversazioni geladen zu werden, die einmal monatlich stattfanden (man erfuhr das durch rosa Karten, auf denen ΑΘΗΝΗgedruckt war), wo der Professor auch seine Schüler und ihre Freunde mit dünnem Tee und wissenschaftlicher Unterhaltung bewirtete. Die arme kleine Amelia versäumte keine dieser Gesellschaften und fand sie köstlich, solange sie Georgy neben sich hatte. In jedem Wetter wanderte sie von Brompton herüber, und sie umarmte Mrs. Veal unter Tränen des Dankes für den herrlichen Abend, den sie verbracht hatte. Wenn sich dann die Gesellschaft zurückgezogen hatte und Georgy mit seinem Begleiter, Mr. Rawson, gegangen war, zog sich die arme Mrs. Osborne den Mantel an, legte den Schal um und begab sich nach Hause. |
To this great man George’s education was for some time entrusted. Amelia was bewildered by his phrases, but thought him a prodigy of learning. That poor widow made friends of Mrs. Veal, for reasons of her own. She liked to be in the house and see Georgy coming to school there. She liked to be asked to Mrs. Veal’s conversazioni, which took place once a month (as you were informed on pink cards, with AOHNH engraved on them), and where the professor welcomed his pupils and their friends to weak tea and scientific conversation. Poor little Amelia never missed one of these entertainments and thought them delicious so long as she might have Georgy sitting by her. And she would walk from Brompton in any weather, and embrace Mrs. Veal with tearful gratitude for the delightful evening she had passed, when, the company having retired and Georgy gone off with Mr. Rowson, his attendant, poor Mrs. Osborne put on her cloaks and her shawls preparatory to walking home. |
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In der Gelehrsamkeit, die sich George unter diesem wortreichen Lehrer der hundert Wissenschaften aneignete, machte er große Fortschritte, zumindest nach den wöchentlichen Zensuren zu urteilen, die er seinem Großvater mit nach Hause brachte. Zwanzig oder mehr erstrebenswerte Wissenszweige waren auf einer Tabelle zusammengestellt, und der Professor vermerkte darauf die Fortschritte des Schülers in jedem Fach. Im Griechischen war Georgy aristos, im Lateinischen optimus, im Französischen tres bien und so weiter. Am Ende des Jahres erhielten dann alle für alles Preise. Selbst Mr. Swartz, der wollhaarige junge Herr und Halbbruder der ehrenwerten Mrs. McMull, und Mr. Bluck, der vernachlässigte junge Schüler von dreiundzwanzig aus den Ackerbaugegenden, und der bereits erwähnte faule junge Taugenichts, Master Todd, erhielten billige Heftchen, in die »Athene« gedruckt war und in denen eine pompöse lateinische Widmung des Professors an seine jungen Freunde prangte. |
As for the learning which Georgy imbibed under this valuable master of a hundred sciences, to judge from the weekly reports which the lad took home to his grandfather, his progress was remarkable. The names of a score or more of desirable branches of knowledge were printed in a table, and the pupil’s progress in each was marked by the professor. In Greek Georgy was pronounced aristos, in Latin optimus, in French tres bien, and so forth; and everybody had prizes for everything at the end of the year. Even Mr. Swartz, the wooly-headed young gentleman, and half-brother to the Honourable Mrs. Mac Mull, and Mr. Bluck, the neglected young pupil of three-and-twenty from the agricultural district, and that idle young scapegrace of a Master Todd before mentioned, received little eighteen-penny books, with “Athene” engraved on them, and a pompous Latin inscription from the professor to his young friends. |
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Die Familie von Master Todd war ein Anhängsel des Hauses Osborne. Der alte Herr hatte Todd vom Angestellten zum jüngeren Teilhaber seiner Firma befördert. |
The family of this Master Todd were hangers-on of the house of Osborne. The old gentleman had advanced Todd from being a clerk to be a junior partner in his establishment. |
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Mr. Osborne war Pate des jungen Master Todd (der im späteren Leben auf seine Karte »Mr. Osborne-Todd« schrieb und ein wahrer Weltmann wurde), während Miss Osborne Miss Maria Todd über die Taufe gehalten hatte und ihrem Schützling jährlich ein Gebetbuch, eine Sammlung von Traktaten, einen Band mit geistlichen Liedern oder ein ähnliches Andenken ihrer Güte geschenkt hatte. Miss Osborne nahm zuweilen die Todds zu einer Spazierfahrt in ihrem Wagen mit, und wenn sie krank waren, brachte ihr Lakai in weiten Kniehosen und Weste aus Plüsch Gelee und Delikatessen vom Russell Square zur Great Coram Street. Die Coram Street zitterte und blickte zum Russell Square auf, und Mrs. Todd, die sehr geschickt war im Ausschneiden von Papierschmuck für Hammelkeulen und die es verstand, aus Rüben und Möhren sehr naturgetreu Blumen und Enten zu fertigen, ging oft zum »Square«, wie sie es nannten, und half bei der Vorbereitung von großen Diners, ohne auch nur den leisesten Gedanken, ebenfalls an der Tafel teilzunehmen. Wenn in der letzten Minute ein Gast noch absagte, dann wurde Todd zum Essen eingeladen. Mrs. Todd und Maria kamen dann am Abend herüber, schlüpften nach leisem Klopfen ins Haus und saßen schon im Salon, wenn Miss Osborne und die Damen ihres Gefolges in dem Zimmer erschienen. Sie waren bereit, Duette und Lieder abzufeuern, bis die Herren nachkommen würden. Arme Maria Todd, arme junge Dame! Wie lange sie doch diese Duette und Sonaten in der »Street« üben und klimpern mußte, ehe sie in der Öffentlichkeit am »Square« vorgetragen werden konnten. |
Mr. Osborne was the godfather of young Master Todd (who in subsequent life wrote Mr. Osborne Todd on his cards and became a man of decided fashion), while Miss Osborne had accompanied Miss Maria Todd to the font, and gave her protegee a prayer-book, a collection of tracts, a volume of very low church poetry, or some such memento of her goodness every year. Miss O. drove the Todds out in her carriage now and then; when they were ill, her footman, in large plush smalls and waistcoat, brought jellies and delicacies from Russell Square to Coram Street. Coram Street trembled and looked up to Russell Square indeed, and Mrs. Todd, who had a pretty hand at cutting out paper trimmings for haunches of mutton, and could make flowers, ducks, &c., out of turnips and carrots in a very creditable manner, would go to “the Square,” as it was called, and assist in the preparations incident to a great dinner, without even so much as thinking of sitting down to the banquet. If any guest failed at the eleventh hour, Todd was asked to dine. Mrs. Todd and Maria came across in the evening, slipped in with a muffled knock, and were in the drawing-room by the time Miss Osborne and the ladies under her convoy reached that apartment — and ready to fire off duets and sing until the gentlemen came up. Poor Maria Todd; poor young lady! How she had to work and thrum at these duets and sonatas in the Street, before they appeared in public in the Square! |
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Es schien also vom Schicksal bestimmt zu sein, daß George alle, mit denen er in Berührung kam, beherrschen sollte und daß Freunde, Verwandte und Dienstboten die Knie vor dem kleinen Burschen beugen mußten. Zugegebenermaßen fand er sich sehr bereitwillig in diese Einrichtung der Dinge. Das tun ja die meisten Menschen. Georgy spielte gern die Herrenrolle und besaß wohl auch eine natürliche Anlage dafür. |
Thus it seemed to be decreed by fate that Georgy was to domineer over everybody with whom he came in contact, and that friends, relatives, and domestics were all to bow the knee before the little fellow. It must be owned that he accommodated himself very willingly to this arrangement. Most people do so. And Georgy liked to play the part of master and perhaps had a natural aptitude for it. |
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Am Russell Square fürchteten sich alle vor Mr. Osborne, und Mr. Osborne fürchtete sich vor Georgy. Die elegante Art des Knaben und sein vorschnelles Geschwätz über Bücher und Gelehrsamkeit, die Ähnlichkeit mit seinem Vater (der unversöhnt drüben in Brüssel lag) schüchterten den alten Herrn ein und gaben dem Knaben die Oberhand. Der Alte fuhr oft zusammen, wenn der kleine Bursche unbewußt einen von früher bekannten Zug zeigte oder einen ererbten Ton anschlug. Es schien ihm dann, daß Georges Vater wieder vor ihm stehe. Die Härte gegen den älteren George versuchte er durch Nachsicht gegen den Enkel auszugleichen. Die Leute waren über diese Sanftmut erstaunt. Gegenüber seiner Tochter brummte und fluchte er zwar wie gewöhnlich, aber er lächelte, wenn George zu spät zum Frühstück herunterkam. |
In Russell Square everybody was afraid of Mr. Osborne, and Mr. Osborne was afraid of Georgy. The boy’s dashing manners, and offhand rattle about books and learning, his likeness to his father (dead unreconciled in Brussels yonder) awed the old gentleman and gave the young boy the mastery. The old man would start at some hereditary feature or tone unconsciously used by the little lad, and fancy that George’s father was again before him. He tried by indulgence to the grandson to make up for harshness to the elder George. People were surprised at his gentleness to the boy. He growled and swore at Miss Osborne as usual, and would smile when George came down late for breakfast. |
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Miss Osborne, Georges Tante, war eine unglückliche alte Jungfer, gebrochen von mehr als vierzig Jahren Langerweile und schlechter Behandlung. Es war für einen lebhaften Knaben nicht schwer, sie zu beherrschen. Wenn George irgend etwas von ihr wollte, angefangen von den Marmeladentöpfen in ihren Wandschränken bis zu den rissigen, vertrockneten alten Farben in ihrem Tuschkasten (dem alten Tuschkasten, den sie als Schülerin von Mr. Smee gehabt hatte, als sie noch ein junges blühendes Mädchen gewesen war), dann ergriff er Besitz von dem Gegenstand seiner Wünsche und kümmerte sich danach nicht mehr um seine Tante. |
Miss Osborne, George’s aunt, was a faded old spinster, broken down by more than forty years of dulness and coarse usage. It was easy for a lad of spirit to master her. And whenever George wanted anything from her, from the jam-pots in her cupboards to the cracked and dry old colours in her paint-box (the old paint-box which she had had when she was a pupil of Mr. Smee and was still almost young and blooming), Georgy took possession of the object of his desire, which obtained, he took no further notice of his aunt. |
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Seine Freunde und Kumpane waren ein prahlerischer alter Schulmeister, der ihm schmeichelte, und ein Speichellecker, älter als er, den er verprügeln konnte. Es war Mrs. Todds größtes Entzücken, wenn er mit ihrer jüngsten Tochter, Rosa Jemima, einem lieblichen Mädchen von acht Jahren, zusammen war. »Das Pärchen paßt so hübsch zusammen«, sagte sie ständig (aber natürlich nicht zu den Leuten vom »Square«). Wer weiß, was noch geschehen kann! Sind sie nicht ein schönes Pärchen? dachte die zärtliche Mutter. |
For his friends and cronies, he had a pompous old schoolmaster, who flattered him, and a toady, his senior, whom he could thrash. It was dear Mrs. Todd’s delight to leave him with her youngest daughter, Rosa Jemima, a darling child of eight years old. The little pair looked so well together, she would say (but not to the folks in “the Square,” we may be sure) “who knows what might happen? Don’t they make a pretty little couple?” the fond mother thought. |
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Der gebrochene alte Großvater mütterlicherseits war dem kleinen Tyrannen ebenfalls Untertan. Er mußte einfach einen Burschen respektieren, der so feine Kleider trug und mit einem Reitknecht ausritt. Georgy dagegen hörte beständig, wie Mr. Sedley von seinem unbarmherzigen alten Feind, Mr. Osborne, roh beschimpft und gemein verhöhnt wurde. Osborne nannte ihn den alten Almosenempfänger, den alten Kohlenmann, den alten Bankrotteur und gab ihm noch viele ähnliche bösartige gemeine Schimpfnamen. Wie konnte George dann einen so heruntergekommenen Mann achten? Einige Monate nach seiner Übersiedlung zum Großvater väterlicherseits starb Mrs. Sedley. Zwischen ihr und dem Kind hatte es wenig Liebe gegeben, und der Junge bemühte sich nicht, traurig zu scheinen. Er besuchte seine Mutter in einem schönen neuen Traueranzug und war sehr ärgerlich, nicht zu einem Theaterstück gehen zu können, das er sehr gern gesehen hätte. |
The broken-spirited, old, maternal grandfather was likewise subject to the little tyrant. He could not help respecting a lad who had such fine clothes and rode with a groom behind him. Georgy, on his side, was in the constant habit of hearing coarse abuse and vulgar satire levelled at John Sedley by his pitiless old enemy, Mr. Osborne. Osborne used to call the other the old pauper, the old coal-man, the old bankrupt, and by many other such names of brutal contumely. How was little George to respect a man so prostrate? A few months after he was with his paternal grandfather, Mrs. Sedley died. There had been little love between her and the child. He did not care to show much grief. He came down to visit his mother in a fine new suit of mourning, and was very angry that he could not go to a play upon which he had set his heart. |
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Die Krankheit der alten Dame war Amelias Beschäftigung und vielleicht auch Rettung gewesen. Was wissen schon die Männer von den Leiden der Frauen. Wir würden wahnsinnig werden, hätten wir nur den hundertsten Teil der Qualen zu erdulden, die viele Frauen täglich bescheiden ertragen. Unablässige Sklaverei, die keinen Lohn findet, stete Sanftmut und Freundlichkeit, die mit Grausamkeit beantwortet wird; Liebe, Armut, Geduld, Wachsamkeit und dabei nicht die kleinste Anerkennung durch ein gutes Wort. Wie viele von ihnen müssen das alles in der Stille ertragen und erscheinen dann noch in der Öffentlichkeit, als ob sie nichts fühlten! Diese zärtlichen Sklavinnen müssen notwendigerweise heuchlerisch und schwach werden. |
The illness of that old lady had been the occupation and perhaps the safeguard of Amelia. What do men know about women’s martyrdoms? We should go mad had we to endure the hundredth part of those daily pains which are meekly borne by many women. Ceaseless slavery meeting with no reward; constant gentleness and kindness met by cruelty as constant; love, labour, patience, watchfulness, without even so much as the acknowledgement of a good word; all this, how many of them have to bear in quiet, and appear abroad with cheerful faces as if they felt nothing. Tender slaves that they are, they must needs be hypocrites and weak. |
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Amelias Mutter hatte anfangs immer im Stuhl gesessen und war dann bettlägerig geworden. Mrs. Osborne verließ das Bett der Kranken nie, es sei denn, sie lief, um George zu sehen. Aber selbst diese seltenen Besuche verübelte ihr die alte Frau, sie, die einst in besseren Tagen eine freundliche, lächelnde, gütige Mutter gewesen war, die aber Armut und Krankheit jetzt gebrochen hatten. Krankheit und Entfremdung berührten Amelia nicht so sehr, im Gegenteil, sie ermöglichten ihr, das andere Unglück, unter dem sie litt, zu ertragen, und die unablässigen Forderungen der Patientin brachten sie auf andere Gedanken. Amelia ertrug das mürrische Wesen der Mutter mit Sanftmut, glättete ihr das zerwühlte Kissen, hatte für ihre zänkischen Fragen stets eine milde Antwort, beruhigte die Leidende mit Worten der Hoffnung, die ihr frommes, einfaches Herz am besten fühlen und äußern konnte, und drückte die Augen zu, die einst so zärtlich auf sie geblickt hatten. |
From her chair Amelia’s mother had taken to her bed, which she had never left, and from which Mrs. Osborne herself was never absent except when she ran to see George. The old lady grudged her even those rare visits; she, who had been a kind, smiling, good-natured mother once, in the days of her prosperity, but whom poverty and infirmities had broken down. Her illness or estrangement did not affect Amelia. They rather enabled her to support the other calamity under which she was suffering, and from the thoughts of which she was kept by the ceaseless calls of the invalid. Amelia bore her harshness quite gently; smoothed the uneasy pillow; was always ready with a soft answer to the watchful, querulous voice; soothed the sufferer with words of hope, such as her pious simple heart could best feel and utter, and closed the eyes that had once looked so tenderly upon her. |
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Dann verwendete sie all ihre Zeit und Zärtlichkeit für den Trost und die Pflege des alten verlassenen Vaters, der von dem Schlag, welcher ihn betroffen hatte, ganz betäubt war und jetzt allein in der Welt stand. Seine Frau, seine Ehre, sein Vermögen, alles, was er am meisten geliebt hatte, war ihm genommen worden, und nur Amelia stand ihm noch bei und stützte mit ihren sanften Armen den wankenden, gebrochenen alten Mann. Wir wollen die Geschichte nicht fortsetzen, sie wäre zu traurig und langweilig. Ich sehe den Jahrmarkt der Eitelkeit schon weinend vor mir. |
Then all her time and tenderness were devoted to the consolation and comfort of the bereaved old father, who was stunned by the blow which had befallen him, and stood utterly alone in the world. His wife, his honour, his fortune, everything he loved best had fallen away from him. There was only Amelia to stand by and support with her gentle arms the tottering, heart-broken old man. We are not going to write the history: it would be too dreary and stupid. I can see Vanity Fair yawning over it d’avance. |
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Eines Tages, als die jungen Herren im Studierzimmer bei Ehrwürden Mr. Veal versammelt waren und der Hauskaplan des ehrenwerten Grafen Bareacres wie gewöhnlich deklamierte, fuhr ein hübscher Wagen an der Tür vor, die mit einer Statue der Athene geschmückt war, und zwei Herren stiegen aus. Die jungen Bangles stürzten ans Fenster, in der unbestimmten Annahme, ihr Vater sei aus Bombay gekommen. Der große unbeholfene Schüler von dreiundzwanzig, der insgeheim über einer Stelle des Eutropius weinte, preßte seine vernachlässigte Nase an die Fensterscheiben und sah zu dem Wagen hinab, als der Lakai vom Bock sprang und die Insassen aussteigen ließ. |
One day as the young gentlemen were assembled in the study at the Rev. Mr. Veal’s, and the domestic chaplain to the Right Honourable the Earl of Bareacres was spouting away as usual, a smart carriage drove up to the door decorated with the statue of Athene, and two gentlemen stepped out. The young Masters Bangles rushed to the window with a vague notion that their father might have arrived from Bombay. The great hulking scholar of three-and-twenty, who was crying secretly over a passage of Eutropius, flattened his neglected nose against the panes and looked at the drag, as the laquais de place sprang from the box and let out the persons in the carriage. |
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»Es ist ein Dicker und ein Dünner«, sagte Mr. Bluck, als donnernd an die Tür geklopft wurde. |
“It’s a fat one and a thin one,” Mr. Bluck said as a thundering knock came to the door. |
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Alle waren interessiert, angefangen von dem Hauskaplan selbst, der die Väter künftiger Schüler zu sehen hoffte, bis hinab zu Master Georgy, der froh war, einen Vorwand zu haben, das Buch niederlegen zu dürfen. |
Everybody was interested, from the domestic chaplain himself, who hoped he saw the fathers of some future pupils, down to Master Georgy, glad of any pretext for laying his book down. |
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Der Junge in der schäbigen Livree mit den blinden Kupferknöpfen, der sich stets in den zu engen Rock zwängte, wenn er öffnen sollte, kam in das Studierzimmer und sagte: »Zwei Herren wünschen Master Osborne zu sprechen.« Der Professor hatte an jenem Morgen einen geringfügigen Wortwechsel mit dem jungen Herrn gehabt, und zwar waren sie verschiedener Ansicht über das Mitbringen von Knallbonbons in die Schule. Sein Gesicht nahm aber den gewohnten Ausdruck milder Höflichkeit an, als er sagte: »Master Osborne, ich gebe Ihnen volle Erlaubnis, Ihre Freunde in der Kutsche zu sprechen, und bitte Sie, ihnen die respektvollsten Komplimente von mir und Mrs. Veal zu überbringen.« |
The boy in the shabby livery with the faded copper buttons, who always thrust himself into the tight coat to open the door, came into the study and said, “Two gentlemen want to see Master Osborne.” The professor had had a trifling altercation in the morning with that young gentleman, owing to a difference about the introduction of crackers in school-time; but his face resumed its habitual expression of bland courtesy as he said, “Master Osborne, I give you full permission to go and see your carriage friends — to whom I beg you to convey the respectful compliments of myself and Mrs. Veal.” |
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Georgy ging in das Empfangszimmer und sah zwei Fremde, die er in seiner gewohnten hochmütigen Art mit zurückgeworfenem Kopf betrachtete. Der eine war dick, mit Schnurrbart, der andere mager und lang und trug einen blauen Rock. Er hatte ein braunes Gesicht und graumelierte Haare. |
Georgy went into the reception-room and saw two strangers, whom he looked at with his head up, in his usual haughty manner. One was fat, with mustachios, and the other was lean and long, in a blue frock-coat, with a brown face and a grizzled head. |
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»Mein Gott, welche Ähnlichkeit!« sagte der lange Herr und fuhr zurück. »Kannst du erraten, wer wir sind, George?« |
“My God, how like he is!” said the long gentleman with a start. “Can you guess who we are, George?” |
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Der Knabe wurde rot wie gewöhnlich, wenn er erregt war, und seine Augen strahlten. »Den anderen kenne ich nicht«, sagte er, »aber ich sollte annehmen, daß Sie Major Dobbin sind.« |
The boy’s face flushed up, as it did usually when he was moved, and his eyes brightened. “I don’t know the other,” he said, “but I should think you must be Major Dobbin.” |
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Es war tatsächlich unser alter Freund. Seine Stimme zitterte vor Freude, als er den Knaben begrüßte. Er nahm beide Hände des Burschen in die seinigen und zog ihn an sich. |
Indeed it was our old friend. His voice trembled with pleasure as he greeted the boy, and taking both the other’s hands in his own, drew the lad to him. |
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»Deine Mutter hat dir gewiß von mir erzählt, nicht wahr?« fragte er. |
“Your mother has talked to you about me — has she?” he said. |
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»Natürlich!« erwiderte Georgy. »Viele, viele hundert Male.« |
“That she has,” Georgy answered, “hundreds and hundreds of times.” |