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Fünftes Kapitel

Der Diamant führt sich an noch vornehmeren Orten ein

 

Um die Wahrheit zu gestehen, spielte die Nadel, obgleich ich sie im vorigen Kapitel erst ganz zuletzt erwähnte, in meinen Gedanken keineswegs eine unwichtige Rolle. Wie schon gesagt, war sie am Samstag abend von Herrn Polonius geschickt worden, und Gus und ich waren zufällig im Sadler Wellstheater gewesen, wo wir nur halben Eintrittspreis bezahlten, wir hatten uns köstlich amüsiert und dann vielleicht auf dem Rückwege noch einige Erfrischungen zu uns genommen; aber das hat mit unserer Geschichte nichts zu tun. Genug, als wir nach Hause kamen, lag das kleine Etui vom Juwelier auf dem Tische, und als ich es öffnete, – oh, wie funkelte und glitzerte da der Diamant im Lichte unserer Kerze!

»Ich bin überzeugt, er würde das ganze Zimmer auch ohne Licht erleuchten,« sagte Gus. »Ich habe das, glaube ich, in einem Geschichtenbuche gelesen.«

Es war die Geschichte von Cogia Hassan Alhabbal, aus Tausendundeiner Nacht, wie ich recht gut wußte. Aber dennoch löschten wir zur Probe das Licht aus.

»Wahrhaftig, er erleuchtet die ganze Stube,« sagte Gus; aber freilich befand sich unserem Fenster gegenüber eine Gaslaterne, und ich glaube fest, daß wir deshalb so gut sahen. Wenigstens konnte ich in meinem Schlafzimmer, in das ich ohne Kerze gehen mußte und dessen Fenster auf eine dunkle Mauer hinausging, trotz des Hoggartydiamanten nicht das geringste sehen und mußte mit den Händen umhertasten, um ein Nadelkissen zu finden, das mir eine gewisse Jemandin gegeben hatte (ich scheue mich nicht, zu gestehen, daß es Mary Smith war), und in das ich die Nadel für die Nacht hineinsteckte. Aber ich weiß nicht, wie es kam, daß ich nicht schlafen konnte und immer an sie denken mußte und sehr früh am Morgen aufwachte und, um die Wahrheit zu gestehen, sie in mein Nachthemd steckte und mich im Spiegel bewunderte wie ein Narr.

Gus bewunderte den Stein ebensosehr wie ich, denn seit meiner Rückkehr und besonders seit dem Wildbretschmaus und meiner Spazierfahrt mit Lady Drum hielt er mich für den vornehmsten Burschen der Welt und brüstete sich überall sehr mit seinem Freunde aus Westend.

Als wir zum Mittagessen bei Roundhand gingen, besaß ich keinen schwarzen Seidenschlips und mußte die Nadel in den Busenstreifen meines besten Hemdes stecken, wodurch, nebenbei gesagt, der Batist jämmerlich zerrissen wurde. Dennoch aber brachte der Diamant, wie wir gesehen haben, auf meine Gastgeber seine Wirkung hervor, auf die eine Person vielleicht sogar eine etwas zu große, und am nächsten Tage trug ich die Nadel im Kontor, wozu Gus mir dringend zuredete, obwohl sie auf dem nicht mehr ganz frischen Hemde sich nicht halb so gut ausnahm, wie am ersten Tage, als das Linnen in der ganzen Frische seiner Sommersetshirewäsche erglänzte.

Alle Kollegen bei der West-Diddlesex bewunderten die Nadel ungeheuer, mit alleiniger Ausnahme des spottsüchtigen Schotten M'Whirter, des vierten Kommis, – welcher ärgerlich war, weil ich von einem großen gelblichen Steine, den er carumgorum nannte oder so ähnlich, und in einer Schnupftabaksdose, wie er es nannte, mit sich herumtrug, nicht viel hielt – alle also, mit einziger Ausnahme M'Whirters, waren entzückt, und Abednego, der doch etwas davon verstehen mußte, da sein Vater solch ein Geschäft hatte, sagte mir, das Juwel wäre wenigstens zehn Pfund wert, und so viel würde mir sein Vater jedenfalls dafür bezahlen.

»Das ist ein Beweis, daß Tits Diamant wenigstens dreißig Pfund wert ist,« bemerkte Roundhand; und wir lachten alle und gaben ihm recht.

Ich kann nicht leugnen, daß all diese Bewunderung und der Respekt, den man mir bewies, mir ein wenig den Kopf verdrehten, und als alle Kollegen einstimmig behaupteten, ich müßte durchaus einen schwarzen Seidenschlips haben, um die Nadel hineinzustecken, war ich Narr genug, mir einen solchen bei Ludlam in Piccadilly für fünfundzwanzig Schillinge zu kaufen, denn Gus bestand darauf, ich müßte natürlich in den besten Laden gehen, um nicht etwa unseren billigen und gewöhnlichen Ostschund zu bekommen. In Cheapside hätte ich jedenfalls einen ebensoguten für sechzehn Schillinge sechs Pence gekauft, aber wenn ein junger Bursche eitel wird und die Mode mitmachen will, so kann er nicht gut anders als auch verschwenderisch werden.

Unser Direktor, Herr Broug, hörte natürlich auch von der Sache mit der Hirschkeule und meiner Verwandtschaft mit Lady Drum und dem sehr ehrenwerten Edmund Preston, nur daß Abednego, der ihm die Geschichte erzählte, hinzusetzte, ich sei ein rechter Vetter der Gräfin, und dies veranlaßte dann auch Brough, mich höher zu schätzen und mehr zu beachten als bisher.

Herr Brough war bekanntlich Parlamentsmitglied für Rottenburgh, und da er für einen der reichsten Männer in der Londoner City galt, pflegte er alle vornehmen Leute auf seinem Landbesitze in Fulham zu empfangen, und wir lasen oft in den Zeitungen, wie großartig es dort hergehe.

Nun, auch hier sollte die Nadel Wunder wirken, denn, nicht genug, daß sie mir die Ehre einer Spazierfahrt in dem Wagen einer Gräfin, eine Hirschkeule, zwei Körbe Obst und das vorher beschriebene Mittagessen bei Roundhand eingetragen, mein Diamant verschaffte mir auch noch andere Ehren und unter diesen eine Einladung in das Haus unseres Direktors, Herrn Brough.

Einmal in jedem Jahre, im Juni, gab der ehrenwerte Herr nämlich einen großen Ball in seinem Hause in Fulham, und nach den Erzählungen zweier oder dreier von unseren Kommis, die dazu früher Einladungen empfangen hatten, gehörte dieses Fest zu den allergroßartigsten, die in der Umgegend von London stattfanden. Man fand dort Parlamentsmitglieder so zahlreich wie grüne Erbsen im Juli und Lords und Ladys ohne Ende. Man fand dort alles, was zur vornehmsten Gesellschaft gehörte. Ich habe sagen hören, daß Gunter von Berkeley Square das Eis, das Souper und die Diener lieferte, – obgleich Brough selbst eine Menge Lakaien hielt, so waren es doch nicht genug, um all die Menschen, die sich bei dieser Gelegenheit einfanden, zu bedienen. Diese Gesellschaften waren übrigens, wohlgemerkt, Frau Broughs Gesellschaften, nicht die seinigen; denn er hätte, da er zu den Frommen im Lande gehörte, schwerlich Vergnügungen dieser Art gutgeheißen, aber er erzählte seinen Freunden in der City, seine Frau beherrsche ihn in allen Dingen, und die meisten von ihnen erlaubten denn auch ihren Töchtern, mit Rücksicht auf die unzähligen zur Noblesse gehörigen Gäste, die unser Direktor empfing, den Ball zu besuchen, wenn sie eine Einladung dazu empfingen. Ich weiß, daß Frau Roundhand z. B. eines ihrer Ohren darum gegeben hatte, wenn sie hätte hingehen dürfen, aber, wie schon vorher bemerkt, Brough ließ sich durchaus nicht bewegen, sie einzuladen.

Roundhand selber und Gutch, der neunzehnte Kommis, der Neffe eines Direktors der ostindischen Kompanie, waren, wie wir sehr wohl wußten, die beiden einzigen von uns, die eingeladen wurden, denn sie hatten ihre Einladungen schon mehrere Wochen vorher bekommen und taten sich nicht wenig darauf zugute. Aber zwei Tage vor dem Ball, nachdem meine Diamantnadel ihre gebührende Wirkung auf unsere Leute im Kontor getan, trat Abednego, der in des Direktors Zimmer gewesen war, mit einem bis an die Ohren lächelnden Munde an mein Schreibpult und sagte: »Tit, Herr Brough erwartet, daß Sie am Donnerstag mit Herrn Roundhand zum Ball kommen.« Ich glaubte, Moses scherze, – denn gewiß war Herrn Broughs Botschaft eine sehr sonderbare; gewöhnlich pflegt man doch Einladungen nicht auf so gebieterische Weise zu erlassen, aber bald darauf kam Herr Brough selbst herunter und bestätigte die Sache. »Herr Titmarsh,« sagte er, eben im Begriff, wieder hinauszugehen, »Sie werden doch Donnerstag zu Frau Broughs Ball kommen? Sie werden da einige von Ihren Verwandten finden.«

»Wieder Westend!« sagte Gus Hoskins, und wirklich fuhr ich in einem Cab, das Roundhand für uns drei gemietet hatte, und wofür er sehr großmütig acht Schillinge bezahlte, nach Fulham.

Soll ich die Pracht, die Zahl der Lampen in den Hallen und im Garten, die Menge der vorfahrenden Equipagen, die Massen der Neugierigen draußen, die verschiedenen Sorten Eis, die Musik, die Blumengewinde und das kalte Souper beschreiben? Die ganze Festlichkeit wurde ausführlich in einem unserer vornehmen Tagesblätter von einem Berichterstatter geschildert, der alles von dem Gasthaus zum goldenen Löwen gegenüber beobachtete und in seinem Blatt die allergenauesten Einzelheiten angeben konnte, da er sich von den Dienern und Kutschern, die dort ihren Porter tranken, alle Toiletten der Herrschaften auf das eingehendste beschreiben ließ. Natürlich waren auch die Namen der Gäste in derselben Zeitung genannt, und man lachte viel auf meine Kosten, als sich unter all den großen Titeln und Namen auch mein Name, und zwar in der Rubrik der »Ehrenwerten« aufgeführt fand. Am nächsten Tage schrieb Brough eine »Belohnung von einhundertfünfzig Guineen« für ein Smaragdhalsband aus, das auf dem Balle von John Brough, Esquire, zu Fulham, verloren worden sei. Zwar behaupteten einige von unsern Leuten, daß gar kein solcher Gegenstand verloren worden sei und daß Brough nur zeigen wollte, wie prachtvoll das Fest gewesen, aber dieses Bedenken wurde von Leuten aufgeworfen, die nicht eingeladen gewesen und daher ohne Zweifel neidisch waren.

Selbstverständlich trug ich meinen Diamanten und steckte mich in meine besten Kleider, d. h. meinen vorhererwähnten blauen Frack mit den blanken Knöpfen, Nankingbeinkleider und seidene Strümpfe, eine weiße Weste und ein Paar für diese Gelegenheit gekaufte weiße Handschuhe. Aber mein Frack war leider in der Provinz gemacht, hatte eine sehr kurze Taille und kurze Aermel und schien vielen der vornehmen Leute recht seltsam vorzukommen, denn sie starrten mich sehr verwundert an und bildeten einen ganzen Kreis, um mich tanzen zu sehen, was ich denn auch nach besten Kräften tat und wobei ich mit Genauigkeit und großer Gelenkigkeit alle Pas ausführte, wie sie unser Tanzmeister auf dem Lande mich gelehrt hatte.

Und mit wem meint man wohl, daß ich die Ehre hatte, zu tanzen? Mit niemand Geringerem als Lady Jane Preston, die allem Anschein nach die Stadt gar nicht verlassen hatte und, als sie mich sah, mir sehr freundlich die Hand schüttelte und mich aufforderte, mit ihr zu tanzen. Unser Visavis bildeten Lord Tiptoff und Lady Fanny Rakes.

Und nun mußte man sehen, wie die Leute sich drängten, um uns zuzuschauen und wohl auch meinen Tanz zu bewundern, denn ich machte die besten Sprünge, ganz anders als die übrigen Herren (auch anders als Mylord), die die Quadrille nur gingen, als wenn sie es für eine Anstrengung hielten, und meiner Lebendigkeit mit großen Augen zusahen. Aber wenn ich tanze, will ich mich auch amüsieren, und Mary Smith sagte mir oft, ich wäre der allerbeste Tänzer in unserer Gesellschaft. Während des Tanzes erzählte ich Lady Jane, wie Roundhand, Gutch und ich selbdritt in einem Cab hergekommen seien, und die Erzählung unserer Abenteuer brachte Ihre Ladyschaft zum Lachen, ja, das tat sie! Ein Glück war es für mich, daß ich nicht in demselben Gefährt nach London zurückkehren mußte, denn der Kutscher hatte sich im gelben Löwen betrunken, warf Gutch und Roundhand bei der Rückfahrt um, boxte sich infolgedessen mit Gutch und schlug ihm ein Auge blau, weil er behauptete, Gutchs rote Sammetweste hätte das Pferd scheu gemacht.

Lady Jane jedoch rettete mich vor dieser unangenehmen Heimfahrt, indem sie mir sagte, sie habe noch einen vierten Platz in ihrem Wagen, und mich fragte, ob ich denselben annehmen wolle; und richtig kam ich, nachdem wir die Damen und Mylord abgesetzt, nachts zwei Uhr in Salisbury Square in einer großen prächtigen Karosse mit brennenden Laternen und zwei großen Lakaien an, welch letztere beinahe die Tür einschlugen und die ganze kleine Straße durch den Lärm weckten. Man hätte Gus sehen sollen, wie er den Kopf mit seiner weißen Nachtmütze aus dem Fenster steckte! Er hielt mich fast die ganze Nacht wach, weil ich ihm von dem Ball erzählen sollte und von den vornehmen Leuten, die ich dort gesehen hätte; und am nächsten Tage erzählte er meine Mitteilungen mit seinen gebräuchlichen Ausschmückungen auf dem Kontor wieder.

»Herr Titmarsh,« hatte Lady Fanny lachend zu mir gesagt, »ist der große, fette, neugierige Mann da der Herr des Hauses? Wissen Sie, daß er mich fragte, ob Sie mit uns verwandt wären? Und ich sagte, ›O ja, Sie wären es.‹«

»Fanny!« rief Lady Jane.

»Nun,« antwortete die andere, »hat nicht Großmama gesagt, Herr Titmarsh sei ihr Kusin?«

»Aber du weißt doch, daß Großmamas Gedächtnis nicht sehr gut ist.«

»Da haben Sie aber unrecht, Lady Jane,« sagte Mylord; »ich finde, es ist ungeheuer umfangreich.«

»Ja, aber nicht sehr – nicht sehr zuverlässig.«

»Das stimmt, Mylady,« sagte ich; »denn Ihre Ladyschaft die Gräfin Drum behauptete, wenn Sie sich erinnern, daß mein Freund Gus Hoskins –«

»… für den Sie so brav eintraten,« rief Lady Fanny.

»– daß mein Freund Gus Hoskins ebenfalls Ihrer Ladyschaft Kusin sei, was aber nicht der Fall sein kann, denn ich kenne seine ganze Familie; sie wohnen in der Skinner Street und St. Mary Axe und sind nicht ganz so angesehen, wie meine Verwandten.«

Darüber fingen sie alle an zu lachen, und Mylord sagte etwas hochmütig:

»Verlassen Sie sich darauf, Herr Titmarsh, Lady Drum ist ebensowenig Ihre Kusine, wie die Ihres Freundes, Herrn Hoskinson.«

»Hoskins, Mylord, ich sagte das auch zu Gus, aber wie Sie sehen, hat er mich so lieb, daß er mich durchaus in Lady Drums Verwandtschaft haben will, und darum erzählt er es, was ich auch immer dagegen sagen mag, überall. Allerdings,« fügte ich lachend hinzu, »hat mir das die ganze Zeit über schon manchen Vorteil gebracht.« Dann beschrieb ich der Gesellschaft unser Mittagessen bei Frau Roundhand, das mir auch nur, dank meiner Diamantnadel und dem Gerücht meiner Beziehungen zur Aristokratie, zugefallen wäre. Schließlich dankte ich Lady Jane sehr artig für ihr prächtiges Geschenk an Obst und Wildbret und sagte ihr, ich hätte eine große Anzahl lieber Freunde von mir damit bewirtet, die mit der größten Dankbarkeit auf Ihrer Ladyschaft Gesundheit getrunken hätten.

»Eine Hirschkeule!« rief Lady Jane voller Verwunderung, »wirklich, Herr Titmarsh, ich verstehe Sie nicht.«

Da wir aber an einer Gaslaterne vorbeifuhren, sah ich, daß Lady Fanny wie gewöhnlich lachte und mit ihren großen, schelmischen, funkelnden, schwarzen Augen Lord Tiptoff ansah.

»Nun, Lady Jane,« sagte er, »da die Wahrheit einmal heraus muß, – die Geschichte mit der großen Hirschkeule war ein Einfall dieser jungen Dame. Sie müssen nämlich wissen, daß ich diese Keule aus Lord Guttleburys Park hatte, und da ich weiß, daß Preston dem Wildbret aus diesem Park nicht abgeneigt ist, so sagte ich Lady Drum (in deren Kutsche ich, weil Herr Titmarsh nicht da war, an jenem Tage Platz gefunden), ich hätte die Absicht, die Keule auf Ihres Gatten Tisch zu bringen, worauf indessen Lady Fanny in ihre kleinen Hände klatschte und erklärte, das Wildbret sollte auf keinen Fall an Preston kommen, sondern zu einem Herrn gesandt werden, von dessen Abenteuern wir tags zuvor gerade geredet hatten, – zu Herrn Titmarsh nämlich, den Preston, wie Fanny beteuerte, ganz abscheulich behandelt hätte und dem sie, wie sie sagte, eine Genugtuung schuldig wäre. So bestand denn Lady Fanny darauf, daß wir geradeswegs nach meiner Wohnung im Albanyhotel fuhren (Sie wissen, ich werde diese Junggesellenwohnung nur noch einen Monat innehaben) –«

»Unsinn!« sagte Lady Fanny.

»Bestand also darauf, geradeswegs nach meiner Wohnung im Albany zu fahren, um von dort die besagte Hirschkeule abzuholen.«

»Großmama wollte sie gar nicht hergeben,« rief Lady Fanny.

»– Dann empfingen wir den Befehl, nach Herrn Titmarshs Hause in der City zu fahren, wo das Wildbret in Gesellschaft von einigen Körben Obst, die Lady Fanny selbst bei Grange gekauft hatte, zurückgelassen wurde.«

»Und das ist noch nicht alles,« sagte Lady Fanny, »ich beredete Großmama in Fr–, in Lord Tiptoffs Wohnung hinaufzugehen, und dort diktierte ich ihr das Billet, das sie schreiben mußte, und ich wickelte die Keule, die seine scheußliche, alte Haushälterin – ich bin ganz eifersüchtig auf sie – herbeibrachte, in eine Zeitungsnummer vom ›John Bull‹.«

Es war einer von den Ramsbottombriefen darin, wie ich mich gut erinnerte; denn Gus und ich lasen ihn am Sonntag beim Frühstück, und wir starben fast vor Lachen dabei. Die Damen lachten ebenfalls sehr, als ich ihnen dies erzählte, und die gutmütige Lady Jane sagte, sie wolle ihrer Schwester verzeihen und hoffe dasselbe auch von mir, was ich auch für etwaige Wiederholungsfälle Ihrer Ladyschaft ein- für allemal versprach.

Wildbret bekam ich von der Familie zwar nicht wieder, aber ich will hier sagen, was ich sonst erhielt. Nach einem Monat etwa kam nämlich eine Karte von »Lord und Lady Tiptoff« und ein mächtiges Stück Plumpudding, von dem ich leider erwähnen muß, daß Gus viel zu viel davon aß.


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