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Bismarck

Die Wahrheit ist, daß es in Bernau bloß einen gab, der dem Fürsten Otto von Bismarck wohlgesinnt war. Die Anerkennung Degenbecks bedeutete für den Reichskanzler viel, obschon sie ihre Wenn und Abers hatte und nicht selten im Laufe der zwanzig Jahre – denn was vor 70 lag, zählte nicht – sinken und untergehen wollte. Aber es müßte erst gefunden werden, wen die Schuld traf, und ob sich der Minister immer so führte, daß ein altbayrischer Zimmermeister zufrieden sein konnte.

Wer die Politik als eine Geheimkunst der Großen betrachtet, darf trotzdem nicht leugnen, daß ihre Wirkungen dem schlichtesten Bürger fühlbar und diskutabel werden. Wenn es vom Himmel regnet, wird es im Tale naß, und es tropft auf den schäbigsten Zylinder. Droben auf den Wetterwarten können sie es meinetwegen besser wissen, wie die Sache morgen wird; jedoch, wem es heute seinen Gemüsgarten verhagelt, der soll und kann fluchen. Und damit ist übrigens nicht angedeutet, daß Martin Degenbeck nur das Gegenwärtige begriff, denn er stand festen Fußes in der Historie und führte seine Gedanken über ein weites Feld spazieren.

Unsereiner sagt: »Alexander der Große« und »Karl der Große« und schiebt die Verantwortung seinem Schulmeister hinüber, aber Degenbeck fragt sich: warum und wieso? Bloß Persien erobern und das Abendland beherrschen genügt noch lange nicht, um einen forschenden Geist zu blenden, der mit Altmeister Rotteck sucht, wieviel eigentlich die Menschheit von diesen auffallenden Erscheinungen profitiert habe. Glauben wir nicht, daß ein solcher Mann mißtrauisch wird gegen den Beifall, mit welchem das Publikum den zurzeit noch auf der Weltbühne agierenden Helden überschüttet? Während er bedenklich das Lob eines Königs prüft, der lange Zeit vor Christo seine Taten abgeschlossen hat? Halten wir es nicht für unrecht, wenn man diesem Forscher die geltende Meinung auf den Kopf schlägt und ihn verstummen macht, weil es sich um einen Staatsmann des neunzehnten Jahrhunderts handelt?

Ich meine, wir halten dieses Vorgehen für falsch und gratulieren dem Fürsten Bismarck dazu, daß ihm der Zimmermeister Degenbeck hinter allen Wenn und Abers immerhin noch einen respektablen Thron erbaute.

Der war von solider, bürgerlicher Art und stand auf so festen Füßen, daß er nicht im geringsten wackelte, als sich im März 1890 die Gnadensonne hinter dunkle Wolken schob und ein kalter Wind zu blasen anfing. Mochte die durchschnittliche Mitwelt das Maul aufsperren und mit Bestürzung zum Himmel schauen, von dem dieses beträchtliche Gestirn herabgefallen war, für Martin Degenbeck kam die Sache nicht so überraschend, daß sie ihm seine Weltanschauung umgestülpt hätte. Auch er hatte die Begebenheit nicht vorausgesehen, denn dazu wußte er viel zu wenig von Berliner Impressionen, aber er kannte die Vergänglichkeit irdischer Größe und die Unbeständigkeit der Fürstengunst zur Genüge, und hierin konnte ihn nichts verblüffen. Wie war es dem Helden Belisarius ergangen, nachdem er für seinen Kaiser Justinian in Ost und West große Siege erfochten hatte?

Wer die Straßen kennt, auf denen das Rad der Weltgeschichte rollt, der weiß, wie sie bald hinauf, bald hinunter führen, und der gewiegte Kenner sucht das Blümlein Dankbarkeit nicht in den Höfen der Königsschlösser. Summa Summarum, der Zimmermeister Degenbeck übersah die Tatsachen von der Höhe der Wissenschaft und ließ sich sein gelassenes Urteil nicht beirren, und er hielt sich steif gegen die Luft, welche jetzt viele Wetterhähne in den Angeln drehte. Er verlor den Fürsten Bismarck nicht aus den Augen, als ihn der dichte Wald von Friedrichsruh vor der hochmögenden Menschheit verbarg, und er fügte seinen Wenn und Abers kein neues hinzu, das sich etwa auf die veränderte Glückslage gestützt hätte.

Es kam nun die Zeit, in welcher dem älteren Sohne des historischen Mannes die Hochzeit in Wien zugerichtet wurde. An das Familienfest hing sich ein Schwanz von sonderbaren Begebenheiten, welche den Zeitungsabonnenten nur zum Teile bekannt wurden, insoferne Verschiedenes zwischen diskrete Aktendeckel geklemmt wurde, aus denen es dermaleinst die ruhig denkende Nachwelt hervorziehen kann. Das mitlebende Geschlecht benahm sich zu aufgeregt, als daß man ihm die ganze Guckkastenherrlichkeit hätte aufweisen dürfen, und eine weise Regierung stellt ihren Kindern nur eine Suppe vor, welche sich im längeren Stehen abgekühlt hat. Wie man sich vielleicht freundlichermaßen erinnert, genügte auch das, was offenbar wurde, zur Spaltung der öffentlichen Meinung. Der eine Teil der deutschen Bürgerschaft war überaus fröhlich und sangeslustig und ging mit brennenden Fackeln spazieren, der andere Teil blickte ängstlich nach dem Dache des monarchischen Gebäudes, ob es denn die Erschütterung der Grundfesten noch aushalte. Vielleicht hätte sich das furchtsamste Gemüt der Ruhe hingegeben, wenn es rechtzeitig bekannt geworden wäre, daß gerade im Verlauf dieser Peinlichkeiten, ja unmittelbar durch sie veranlaßt, der Schneidermeister Schlamminger von Bernau aus einem Anarchisten zum Bismarckianer wurde. Und wenn das auch damals in der Skala der monarchischen Gesinnung nicht den höchsten Grad des Erreichbaren bedeutete, so war es doch eine beträchtliche Erhebung aus der untersten Tiefe des Staatsgedankens.

Wie wir eingangs vernommen haben, war Martin Degenbeck lange Jahre mit seinen Ansichten allein gestanden, obwohl er als eine lehrhafte Natur es oftmals versucht hatte, seine Mitbürger in sein Lager herüberzuziehen. Manche taten ihm einen Abend lang den Gefallen, seine Weltanschauung zu teilen, weil sie selbst keine besaßen, aber am ernüchternden Morgen sagten sie sich sogleich wieder von derartigen Standpunkten los. Jede Einseitigkeit erschwert das Geschäftsleben, und es ist zur Erhaltung wie zur Ausbreitung der Kundschaft dienlich, sich allen Meinungen mit der gleichen Kraft anzuschließen.

Wenn Bismarck ein Realpolitiker war, wie man das häufig behauptet, dann mußte er selbst einsehen, daß ein Bernauer Familienvater das fühlbare Wohlwollen seiner nächsten Umgebung nicht für eine unfruchtbare Begeisterung hingeben konnte.

In dem konzilianten Anhören der Degenbeckischen Politik lag also nicht eine Übereinstimmung, sondern bürgerliche Friedensliebe, welche einen Streit über fernliegende Dinge vermeidet und nur in lokalen Angelegenheiten aussetzt.

Sehr viel anders war die Situation, wofern der Schneidermeister Franz Schlamminger in Betrachtung genommen werden will. Dieser Mann kann seine richtige Wesenserklärung nur in einer seltsamen Laune der Natur finden, weil seine Entwicklung sich gegen alle bodenständigen Notwendigkeiten vollzog. Wenn in Bernau überhaupt die Möglichkeit für ein starkes Prinzip geboten war, dann – so müßte der Kenner der Verhältnisse annehmen – konnte es sich nicht nach links hinüberschlagen. Und da wäre nun eben auszufinden, wie Franz Schlamminger ins Anarchistische kam.

Das Problem wird schwieriger durch die Tatsache, daß er seine Heimat nie verlassen hatte und nie in einem Erdreiche stand, wo dieser Samen anfliegen konnte; in ein wahres Labyrinth geriet man aber erst durch seine persönliche Erscheinung. Denn er war von schmächtigem Wuchse und von so zarter Beschaffenheit, wie es einem Schneider zukommt, und an seinem Kinn hing ein wehmütiger Knebelbart, und das kleine Maul trug er halbgeöffnet nach Karpfenart. Das einzige Herausfordernde war eine lange, fleischige Nase, welche allerdings so ungebührlich viel Platz in seinem Gesicht beanspruchte, als wäre alles andere nur da, um sie zu garnieren. In den Augen saß eine stille Resignation, welche ihrer schwierigen Lage hinter einer solchen Nase angemessen war.

Bei einem sanften Äußeren und trotz der lähmenden Wirkung, welche eine zahlreiche Familie auch auf feurige Geister übt, war Schlamminger ein Bewunderer der Französischen Revolution, und der ami du peuple, Marat, war sein Liebling. Jeder ordnungsliebende Bernauer, der sich eine Hose anmessen ließ, mußte den Anblick des fürchterlichen Helden erdulden, denn sein Bild hing in der Schneiderwerkstatt und schaute grimmig auf die Bourgeois herunter. Dicht daneben erschreckte aus einem wurmstichigen Rahmen heraus die Hinrichtung Ludwigs XVI. und zeigte, wessen die Marats und Schlammingers fähig waren. Es konnte auch geschehen, daß der unbeugsame Schneider, während er Dicke und Länge eines Beines abnahm, zu singen anhub:

»So schwört, daß euer Schwert nicht auf zu schlagen hört,
Bis ausgerottet die Tyrannenrotten! Schwört!«

Diese Verse des Revolutionspoeten Chenier hatten beim Fest des höchsten Wesens ihre Wirkung getan und taten sie noch, denn Schlammingers Stimme kam dabei allemal ins Zittern, was die Bewegung seines Innern verriet. Jeder Bernauer, dem es dabei kalt über den Rücken gelaufen war, trug zu dem unheimlichen Rufe bei, der von dem Schneider ausging.

Martin Degenbeck, obzwar er die Berechtigung der Revolution anerkannte, ging mit seinen Sympathien nur bis zur Erstürmung der Bastille und wollte das Blutvergießen verabscheut haben und bekämpfte Schlamminger, wo er ihn antraf. Jedoch war er voll stiller Hochachtung gegen ihn und hätte gerne herausgebracht, aus welchem Buche der Schneidermeister seine Kenntnisse und seinen republikanischen Geist schöpfte, welches aber dieser nicht verriet, sondern als Geheimnis bewahrte.

Daß sie sich über Bismarck nicht einigen konnten, ist schon deswegen klar, weil Schlamminger nicht einmal die Erfolge des Reichskanzlers gelten ließ, denn er stand auf der französischen Seite und redete über die Prüssiäns, als hätte er die Revanche für Sedan zu nehmen.

Und dies war nun so und blieb so bis zu der historischen Nacht vom 23. auf den 24. Junius 1891. Nach dem Hochzeitsfeste in Wien, welches eine Ähnlichkeit mit der Cholera hatte, indem es die höheren Klassen zum Klimawechsel veranlaßte, beschloß Fürst Bismarck, nach dem Königreiche Bayern zu reisen, um auch hier zu sehen, wie schnell sich die Verehrung aus Livreen entfernt.

Als er nächtlicherweile in Salzburg ankam, konnte er auf dem schlecht beleuchteten Perron ein paar Dutzend Polizeidiener bemerken, welche aber schweigsam und finsteren Antlitzes standen, indem für diesen Fall jede Begeisterung behördlich untersagt war. Der Zug rollte trübselig aus dem Bahnhof hinaus, und wenn der alte Bismarck nicht schlief, stellte er vielleicht sonderbare Betrachtungen an über den Wandel der Zeiten, der scherwenzelnden Beamten eisige Zurückhaltung einflößt und singende Liedertafeln verstummen macht. Denn er wußte nicht, was sich auf der nächsten Haltstation vorbereitete.

Sie hieß Bernau, und hier wachte Martin Degenbeck und beschloß für diesen Abend auch die letzten Wenn und Abers zurückzustellen und der Mitwelt zu zeigen, daß es den Altbayern auf mehr oder weniger Fürstengunst nicht ankomme. Freilich mußte auch er die Macht der Verhältnisse spüren, denn als er von Haus zu Haus ging, um die Bernauer für einen festlichen Empfang zu gewinnen, sah er viele verlegene Gesichter. Jeder hätte gern mitgetan, aber der eine war nicht ganz wohl, der andere mußte bei seiner Frau bleiben, der dritte sagte so eifrig zu, daß man gleich sah, er werde nicht kommen.

Am Schlusse stand nur ein Häuflein von elf Mann zu Martin Degenbeck und schwor, ihm überallhin zu folgen, und so viele Wacht am Rhein zu singen, als er nur wolle. Der Befehl war, um halb ein Uhr nachts mit zwei Pechfackeln ausgerüstet am Bahnhofe einzutreffen und dort alles weitere zu erwarten. Unterweilen regnete es in Strömen, und die Klugen, welche abgesagt hatten, konnten sich auch darauf etwas zu gut tun, daß sie keine nassen Füße kriegten.

Als es Mitternacht schlug, brach Degenbeck mit drei Zimmerleuten gegen den Bahnhof auf, und nach und nach trafen alle andern ein; die meisten waren Handwerksgesellen und hatten als Turner etwas übrig fürs Deutsche Reich. Von den ansässigen Bürgern hatte sich nur der Schmiedmeister Kilger angeschlossen, der keine politische Meinung, aber auch keine Angst hatte, und der immer dort stand, wo Degenbeck stand.

»Der Zug hält nur drei Minuten,« sagte der Expeditor.

»Folgedessen,« sagte Degenbeck, »muß jeder für drei schreien, wenn wir das Hoch ausbringen, sonst kommt er gar nicht ans Fenster.« – »Nur keine Angst!« versicherte Kilger, »ich tu meine Pflicht und Schuldigkeit.«

Der Regen plätscherte ohne Aufhören, und die elf Mann rückten fröstelnd zusammen und horchten in die finstere Nacht hinaus.

Da ertönte klingend das Zeichen, daß der Zug die letzte Station passiert habe.

»Auf geht's!« kommandierte Degenbeck und zündete seine Fackel an, und die anderen folgten, und mit einemmal sah der kleine Bahnhof feierlich aus, und die Gestalten der Männer hoben sich martialisch aus dem feurigen Schein.

»Da kommt ja noch einer!« sagte Kilger und deutete auf etwas Dunkles, was langsam näher kam. Er hob die Fackel und leuchtete hin, und da stand, von Wasser triefend, der ami du peuple, Schlamminger.

In Degenbeck stieg ein fürchterlicher Verdacht auf.

»Was willst du?« fragte er hastig.

»Zuschauen will ich,« antwortete der Schneidermeister, »bloß zuschauen.«

Die Regentropfen rannen ihm über die Nase und fielen wie von einer Dachrinne zu Boden, und das ganze Männlein war von dem nassen Element so verklebt und hergenommen, daß jeder Argwohn verschwinden mußte. »Schlamminger! Schlamminger!« warnte Degenbeck, aber da hatte er schon keine Zeit mehr, den Satz auszusprechen, denn zwei riesige Lichter tauchten auf und glitschten die Schienen heran. »Fackeln hoch!«

Es rasselte und polterte, und krachend zog die Bremse an, und aus elf Kehlen, oder wie der Sattler Hans behauptete, aus zwölf Kehlen, denn er ließ es sich nicht nehmen, daß der Schneider Schlamminger neben ihm mörderisch geschrieen habe, aus zwölf Kehlen kam ein so furchtbares und ohrenbetäubendes Vivat hoch, daß es im Zug sogleich lebendig wurde und ein schwarzbärtiger Mann die Nase ans Fenster drückte. Das war aber der Leibarzt Schweninger, und es muß ihm der Anblick gefallen haben, denn er ließ das Fenster herunter, und da erschien im Rahmen eine andere Gestalt, an die viele Millionen Menschen lange Jahre ihre Liebe oder ihren Haß gewendet haben. Und es wurde totenstill, und das Gesicht des alten Mannes glänzte im Fackelschein, und zwei merkwürdige Augen blickten auf die Bernauer herunter, und den Martin Degenbeck überlief es heiß und kalt, daß ihn kaum zwei Schritte von der leibhaftigen Weltgeschichte trennten, aber er faßte sich das Herz und rief:

»Euer Durchlaucht begrüßen wir als die ersten wieder auf deutschem Boden, und wenn das Wetter hier auch recht schlecht ist, und wenn das Wetter in Berlin vielleicht noch viel schlechter ist, und wenn es da droben blitzt und donnert, das macht uns gar nichts, und deswegen ist es doch der allerschönste Tag, und ich fordere die Anwesenden auf, mit mir einzustimmen: der Fürst Bismarck soll leben hoch und hoch und Vivat hoch!«

Und das war nun wieder ein furchtbares Geschrei, und die Turner zeigten, was aus einer deutschen Brust herauszukriegen ist, und dem Schmiedmeister Kilger schwoll die Ader am Halse, und aus dem Hintergrund kam eine dünne, klägliche Stimme, die man erst vernahm, als die anderen schwiegen: »Durchlaucht, nie vergessen! Ewig dankbar!«

Das war der Schneidermeister Schlamminger. Über das alte Gesicht im Fensterrahmen flog ein Lächeln.

Ja, ja, ihr Bernauer, und nun redete einer zu euch, den man einmal über das ganze Europa hin gehört hat, und es klang einfach und menschlich.

»Die Herren haben sich wirklich einem schlechten Wetter ausgesetzt, um mich zu begrüßen. Ich danke Ihnen.«

Und der Gründer des Deutschen Reiches Fürst Otto von Bismarck streckte die Hand aus, und Martin Degenbeck faßte sie, erst scheu, denn es war die Hand, die den Napoleon vom Thron gestoßen hatte, aber dann schüttelte er sie herzhaft, ein Deutscher dem andern, und die Turner griffen zu, und der Schmiedmeister Kilger griff auch zu mit harten Fingern, und der Fürst lachte und sagte: »Donnerwetter, das sind kräftige Händedrücke!«

Und dann drängte sich noch eine spindeldürre Hand vor, und die klägliche Stimme rief wiederum: »Nie vergessen, Durchlaucht! Nie vergessen! Ewig dankbar!«

Es war noch einmal der Schlamminger. Der Zug fuhr an, und das Bild verschwand aus dem Bahnhof von Bernau, aber nie mehr aus dem Herzen des Martin Degenbeck. Die andern mußten das Erlebnis im Wirtshaus feiern; er ging still nach Hause und er beachtete es nicht einmal, daß neben ihm etwas mit kurzen Schritten trippelte.

Doch bei seinem Hause faßte es ihn am Mantel, und es war wieder der Schneidermeister.

Und er zog ihn aufgeregt unter die Laterne.

»Gib mir deine Hand, Degenbeck!« sagte er. »Du weißt es, wie ich gesinnt war, aber von heute an bin ich für Fürst Bismarck, durch und durch.«

Er sah Degenbeck feierlich an und ging in die regnerische Nacht hinein, und noch zweimal hörte man ihn rufen: »Bismarck, durch und durch!« Dann wurde es ruhig in Bernau.


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