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... mein sehr verehrter Landesherr –: zuvor
ergebenen Gruß. Ich bin zwar kein berühmter Mohr,
kein Kardinal und kein Minister, oder so.
Ich heiße kurz:
Villon. Mein Weib geht auf den Strich
und ich: ich schreibe manchmal ein Gedicht; (d.h. für mich
privatim nur.) Ansonsten bin ich froh,
wenn mir kein Paster, dems nach meiner Seele juckt,
auf die polierten Stiebel spuckt.
Nun ist nach einer netten kleinen Sauferei,
am Hafen unten, jemand, dem ich ein Geweih
auf die gesalbten Locken setzte, obendrein
noch frech geworden mit Pistol und Schwert.
Da habe ich mich eben notgewehrt
und stach es einfach ab, das Schwein.
Nun soll ich hier in diesem Affenstall
den Lohn empfangen für den Sündenfall.
Mir ist es wirklich scheißegal, wo ich
verrecken tu. Nur das ist widerlich,
daß man kein Geld im Beutel hat.
Ich hänge sozusagen in der Luft
und werde hin und her gepufft
wie ein verschrobnes Brombeerblatt.
Kurzum, mein Herr, es liegt in deiner Macht,
wenn der Villon mal wieder freundlich lacht.
Ich habe wohl noch nie ein Menschenkind
um Gelder angepumpt. Die meisten sind
mir viel zu ordinär dazu. Doch du wirst diese Ehre schon
zu schätzen wissen ... dachte so an fünfzig Pfund
in Gold. Ich zahl natürlich, wenn mich Gott gesund
aus diesem Loch entläßt, und der Gendarm mich um den Lohn
nicht etwa noch betrügt, das Doppelte zurück.
Als Pfand vermach ich dir den Galgenstrick.
Was tut son armes Luder nicht, wenn ihm
der Arsch mit Grundeis geht. Da schmeckt ihm selbst der Priem
nicht mehr. (Sofern er den noch hat!) Nun weißt du, lieber Baas,
was den Villon bedrückt. Er hat dir oft sein schönstes Lied
umsonst verehrt. Und wenn er jetzo niederkniet
um die paar Pfund ... denkst du, es macht ihm Spaß,
du Hund?!