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Eine Ballade, mit der Meister Villon seine lieben Mitmenschen um Verzeihung bittet:

Die dicken Fresser in Kamelhaarkutten,
die frommen Nonnen und die Kardinäle
mit ihren parfümierten Luxusnutten,
Minister, Mamelucken und die Generäle
mit Blech verklebt vom Nabel bis zum Ohr,
eventuell auch noch der Königliche Mohr
Rhinocedam, das große Schwein –:
sie mögen mir das Lästermaul verzeihn.

Die Mädchen auch, die ihre weißen Äpfel springen lassen,
damit die Männer nach dem Ding noch schärfer werden,
die Gaunerhände, die in fremde Taschen fassen,
Piraten, Feuerfresser und Zigeunerherden,
Proleten, die verbraucht am Zaun krepieren,
auch der Kretin, der krumm auf allen Vieren
sich vollsäuft mit Champagnerwein –:
sie alle mögen mir mein elendes Geschick verzeihn.

Nur der verfluchte Burgemeister nicht,
dem spei ich lieber dreimal ins Gesicht,
der hat mich um den letzten Bissen Brot
betrogen und das bißchen Suff genommen.
Der soll mir bloß nit in die Quere kommen,
den Lausebengel schlag ich mausetot.
In diesem Zustand aber schaff ichs nicht allein,
und deshalb mög er mir die Schlappheit auch verzeihn.

Nicht riechen kann ich auch die Herren vom Gericht,
da hocken sie, mit Fäusten wie ein Schwergewicht,
auf ihrem Paragraphenthron
und brennen jedem, der nicht blecht,
ein Schandmal auf die Stirn. Sie werden ihren Lohn
bald kriegen für das gottverfluchte Recht.
Daß ich bei dieser Jagd nicht darf der Hauptmann sein,
das werden sie mir wohl verzeihn.

 

Zum Schluß noch dieses Anhängsel gratis und franko

Man schlag dem ganzen Lumpenpack
das Maul mit einem Hammer kurz und klein.
Was übrig bleibt, das wäscht der Regen mir vom Frack.
Ich bin Villon! Das braucht mir keiner hier verzeihn.


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