Max Vogler
Gedichte
Max Vogler

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Trost (2)

1877

          Friedevoll und feierlich
Liegt der Wald im Schweigen,
Leise nur die Wipfel sich
Zu einander neigen.

Heil'ger, süßer Ahnung gleich
Dämmert's in den Bäumen,
Und es flötet sanft und weich
Wie von goldnen Träumen.

Plötzlich aber schwankt ein Strauch,
Und die Wipfel beben,
Und die süßen Stimmen auch
Nach und nach verschweben ... .

Sturmwind brauste wild; – doch bald
Ist er schon beschworen,
Und es ruht der ganze Wald
Wieder traumverloren.

So, mein Herz, so wiß auch du:
Ob der Sturm dich schüttelt
Und aus deiner süßen Ruh'
Wild empor dich rüttelt –

Alle seine grause Macht
Wird ihm bald benommen,
Und das Glück muß über Nacht
Ganz dir wiederkommen!

 


 


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