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Der Stadt entflohn und ihrem Geräusch, Flücht' ich dir zu, Allgewalt'ge du, ew'ge Natur! O, wie athmet mir auf die Brust In wollustseligen Zügen, Da nun der Menschen kleinliches Treiben Und niederes Trachten völlig mir schwand! Wie sie da drinnen rennen und jagen, Drinn in der Gassen Gewirr, Der Erde nichtiges Gut zu erringen, Stets weiter entschweifend dem wahren, seligen Heil: Verlassen haben sie dich, Allnährerin du, Gleichwie ein verdorbenes Kind vom Busen der Mutter Entflieht und in der Fremde schmutzigem Thun sich ergiebt. Mit starren Dogmen, unbegriffen gepredigt, Mit thörichter Satzung, zu üben erzwungene Sitte, Mit ihnen haben sie Leib und Seele gefesselt, Wie stählerne Panzer es thun; Halbblind schon, jagen sie nach nun des Glückes Zerrbild, – Die göttliche Schöne nicht mehr erkennend, Scheint ihnen irdischer Glanz mehr, als das ewige Licht! – So, vollkommenen Thoren gleich, siech und krank und geblendet, Taumelt dies elend Geschlecht Von dem Tage zur Nacht, durch alle Stunden und Jahre, Ganz von Nebeln umwallet, von giftigem Dunste umhaucht, Sich nicht mehr des Ew'gen bewußt. Und unfrei sind sie geworden, Jeder des eig'nen und auch des anderen Sklave: Dich auch hat man vergessen, goldene Freiheit! Wann leuchtest du vor nun, einfach schönes, ewig wahres Bild der Natur, Wo leuchtest du vor nun aus der umnebelten Welt? – Nimmer und nirgends! Man kennt dich nicht mehr! . . Nun, so laß mich dich selber suchen, schließ auf deine Wunder! |