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André Gide.
In Memoriam O. W.

Die Wilde erst in der letzten Zeit seines Lebens kennen gelernt haben, können sich, da sie diese entkräftete, aufgelöste Existenz vor sich sahen, keine Vorstellung von dieser wunderbaren Persönlichkeit machen. Es war im Jahre 1891 als ich ihn das erstemal sah. Wilde hatte damals was Thackeray »das wichtigste Talent der grossen Menschen« nennt: den Erfolg, und seine Geste, sein Blick triumphierten. Sein Erfolg war so vollkommen, dass es schien, er sei Wilde vorausgegangen und dieser hätte ihm nur zu folgen brauchen. Seine Bücher machten von sich reden und entzückten; seine Stücke spielten mehrere Londoner Bühnen; er war reich, war berühmt, war schön, mit Glück und Ehren überhäuft. Man verglich ihn einem asiatischen Bacchus, andere einem römischen Kaiser, ja Apollo selbst – Tatsache ist, dass er strahlte.

Als er nach Paris kam, ging sein Name von Mund zu Mund; man kolportierte sinnlose Anekdoten über ihn: Wilde war damals nur einer, der Zigaretten mit Goldmundstück rauchte und mit einer Sonnenblume in der Hand spazieren ging. Denn sehr begabt dafür, jene mit der Pfeife zu locken, die den mondänen Ruhm machen, verstand es Wilde, sich eine amüsante Maske zu schaffen, die sein wirkliches Gesicht bedeckte und mit der er ein geistvolles Spiel trieb.

Ich hörte bei Mallarmé von ihm sprechen als von einem brillanten Causeur, und bekam wohl Lust, ihn kennen zu lernen. Ein glücklicher Zufall oder vielmehr ein Freund verhalf mir dazu. Man lud Wilde zu einem Diner in einem Restaurant. Wir waren zu viert, aber Wilde war der einzige, der sprach.

Wilde war kein Causeur – er war ein Erzähler. Fast während des ganzen Mahles hörte er nicht auf zu erzählen, leise, langsam, mit einer weichen, zauberhaften Stimme. Er sprach ein ausgezeichnetes Französisch, aber tat so, als suchte er ein bisschen nach den Worten, die er gehört wissen wollte. Und beinahe kein Accent oder gerade nur so viel als ihm passte, was den Worten oft ein ganz Neues und Fremdartiges geben konnte … Die Geschichten, die er uns diesen Abend unaufhörlich erzählte, waren konfus und nicht von seinen besten: Wilde war unser nicht sicher und probierte uns. Von seiner Weisheit oder auch Narrheit gab er immer nur, wovon er glaubte, seine Zuhörer könnten es goutieren; er servierte jedem nach Appetit seine Platte; die nichts von ihm erwarteten, bekamen auch nichts oder nur so etwas spanischen Wind; und da er sich damit nur amüsierte, kennen ihn viele von denen, die ihn zu kennen glauben, nur als Amüseur.

Als wir an dem Abend das Restaurant verliessen, gingen meine Freunde voraus, ich folgte mit Wilde.

– »Sie hören mit den Augen zu,« sagte er ziemlich unvermittelt zu mir. »Deshalb erzähle ich Ihnen diese Geschichte:

»Da Narcissus gestorben war, konnten sich die Blumen des Feldes vor Schmerz nicht fassen und baten den Bach um Tropfen Wassers, dass sie Narciss beweinten. – Oh! sprach der Bach, wären auch alle Tropfen meines Gewässers Tränen, ich hätte selber nicht genug, über Narciss zu weinen: ich liebte ihn. – Oh! wie hättest du ihn auch nicht lieben sollen, so schön wie er war! sagten die Blumen. – War er schön? fragte der Bach. – Wer sollte es besser wissen als du! Jeden Morgen beugte er sich über dein Ufer und spiegelte in deinen Wassern seine Schönheit …«

Wilde hielt eine Weile inne.

– »Wenn ich ihn liebte, antwortete der Bach, so weil ich das Abbild meiner Wasser in seinen Augen sah, wenn er sich über mich beugte.«

Dann mit einem stolzen bizarren Lachen:

– »Diese Geschichte heisst: Der Schüler.«

Vor seiner Tür trennten wir uns. Er lud mich ein, ihn zu besuchen. Dieses und das nächste Jahr sah ich ihn öfter und mancherorts.

Ich sagte es schon: vor den andern hatte Wilde eine Maske, um zu verblüffen, um zu amüsieren, manchmal um zu ärgern. Er hörte niemals zu und kümmerte sich wenig um einen Gedanken, wenn er nicht mehr sein eigener war. Konnte er nicht ganz, allein glänzen, so stellte er sich in den Schatten, löschte er sich aus. Man fand ihn dann nur wieder, wenn man sich mit ihm allein fand.

Aber so, allein, begann er:

– »Was haben Sie gemacht seit gestern?«

Und da damals mein Leben einen sehr ruhigen Gang ging, konnte was ich davon erzählte, gar nicht interessieren. So sagte ich also das sehr Gleichmässige meines Tages her und sah Wildes Stirn sich falten während ich sprach.

– »Wirklich nichts nur als das?«

– »Wirklich nichts sonst.«

– »Aber weshalb erzählen Sie es dann? Sie merken doch selbst, dass das alles ganz uninteressant ist. Sehen Sie, es gibt zwei Welten – die eine, die existiert ohne dass man von ihr spricht; man nennt sie die reale Welt, denn man braucht nicht von ihr zu sprechen, damit man sie wahrnimmt. Die andere ist die Welt der Kunst – von der muss man sprechen, denn ohne das existierte sie nicht.

»Es war einmal ein Mensch, den man in seinem Dorfe liebte wegen der Geschichten, die er erzählte. Jeden Morgen ging er das Dorf hinaus und wenn er des Abends heimkehrte, kamen die Leute des Dorfes, die sich tagsüber in Arbeit gemüdet hatten, bei ihm zusammen und sagten: Nun erzähle! Was sahst du heute? – Er erzählte: Ich sah im Walde einen Faun, der spielte auf der Flöte kleinen Waldgöttern zum Tanze auf. – Was noch? Erzähl! sagten die Leute. – Da ich ans Meer kam, sah ich auf den Wellen drei Sirenen, sie kämmten mit einem goldenen Kamm ihr grünes Haar. – Und die Leute im Dorfe liebten ihn, weil er ihnen Geschichten erzählte.

»Eines Morgens verliess er wie immer das Dorf – aber da er an das Meer kam, sah er drei Sirenen, drei Sirenen auf den Wellen, und die kämmten mit goldenen Kämmen ihr grünes Haar. Und da er weiter ging, sah er im Walde einen Faun, der blies die Flöte tanzenden Sylvanen … Als er diesen Abend in sein Dorf heimkehrte und man von ihm wie sonst verlangte: Erzähl! Was hast du gesehen? – da gab er zur Antwort: ich habe nichts gesehen.«

Wilde hielt ein bisschen inne, liess die Wirkung der Geschichte in mich hinabsteigen; dann:

»Ich liebe Ihre Lippen nicht; sie sind gerade und schlicht wie die von einem, der nie gelogen hat. Ich will Sie das Lügen lehren, damit Ihre Lippen schön und geschwungen werden wie die einer antiken Maske.

»Wissen Sie, was das Kunstwerk macht und was das Werk der Natur? Und den Unterschied zwischen beiden? Denn schliesslich ist die Narcisse so schön wie irgend ein Kunstwerk, und was sie beide unterscheidet, kann so nicht die Schönheit sein. Wissen Sie, was sie unterscheidet? Das Kunstwerk ist immer einzig in seiner Art, ein Unikum. Die Natur, die nichts Dauerndes schafft, wiederholt sich immer, damit nichts von dem, was sie geschaffen hat, verloren geht. Es gibt viele Narcissen, und deshalb kann jede nur einen Tag leben. Und jedesmal wenn die Natur eine neue Form erfindet, wiederholt sie sie auch schon. Ein Meerungeheuer in dem einen Meer weiss, dass in einem andern Meer sein Ebenbild haust. Da Gott einen Nero, einen Borgia, einen Napoleon in die Geschichte schuf, stellte er einen andern beiseite; man kennt den nicht, aber was liegt daran? Wichtig ist, dass einer gelang; denn Gott erfindet den Menschen, und der Mensch erfindet das Kunstwerk.

»Ja, ich weiss … eines Tages kamen über die Erde grosse Wehen, als ob wirklich einmal die Natur ein Einziges, ein wahrhaft Einziges erschaffen wollte – und Christus ward geboren. Ja, ich weiss ganz gut … aber hören Sie:«

Und Wilde improvisierte jene Geschichte von dem Jüngling, der Wunder tat gleich dem Herrn und der weinend am Fuss des Berges sass, weinend, da sie ihn nicht gekreuzigt hatten.

Dass Oscar Wilde seiner besonderen Mission bewusst war, dessen überzeugte ich mich öfter als einmal.

Das Evangelium beunruhigte und quälte diesen Heiden. Er verzieh ihm seine Wunder nicht. Das heidnische Wunder, das ist das Kunstwerk: das Christentum entriss es ihm. Aller robuste künstlerische Irrealismus verlangt einen im Leben überzeugten Realismus.

Seine ingeniösesten Gleichnisse, seine beunruhigendste Ironie wandte er darauf, diese beiden Moralen einander gegenüber zu stellen, ich meine den heidnischen Naturalismus und den christlichen Idealismus, und diesem jeden Sinn zu nehmen. Dazu improvisierte er mir einmal die Geschichte von der Wiederkehr des Herrn, die er später ›Der Mittler‹ nannte.

– »Soll ich Ihnen ein Geheimnis anvertrauen?« begann Wilde andern Tages. Es war bei Hérédia; er nahm mich mitten im menschenvollen Salon beiseite und vertraute mir es an: »Wissen Sie, weshalb Christus seine Mutter nicht liebte?« – Ganz leise ins Ohr sagte er dies, wie in Scham. Machte eine kleine Pause, nahm mich beim Arm und plötzlich laut lachend: »Weil sie Jungfer war!! …«

Eines Morgens gab mir Wilde einen Aufsatz zu lesen, in dem ein ziemlich unbeholfener Kritiker ihn dazu beglückwünschte, dass er »mit hübsch erfundenen Geschichten seinen Gedanken Form und Kleid zu geben wisse.«

– »Die glauben,« begann Wilde, »dass alle Gedanken nackt auf die Welt kommen … Die verstehen nicht, dass ich nicht anders denken kann als in Geschichten. Der Bildhauer übersetzt seinen Gedanken nicht in Marmor – er denkt in Marmor, ganz unmittelbar.«

Wilde glaubte an eine Art Fatalität des Künstlers und dass die Idee stärker sei als der Mensch. »Es gibt,« sagte er, »zwei Arten von Künstlern: die einen bringen Antworten, die andern Fragen. Man muss sich darüber klar sein, ob man zu den einen oder zu den andern gehört, denn der, der fragt, ist nie der, der antwortet. Es gibt Kunstwerke, die warten, die man lange nicht versteht, weil sie Antworten auf Fragen geben, die man noch nicht gestellt hat; denn die Frage kommt oft schrecklich lange nach der Antwort.«

Und er sagte noch:

– »Die Seele kommt alt im Körper zur Welt; damit sie jung wird, muss dieser alt werden. Plato, der ist die Jugend des Sokrates …«

Dann vergingen drei Jahre, ohne dass ich Wilde sah.

Hier beginnen meine tragischen Erinnerungen.

Ein hartnäckiges Gerücht, das mit seinen Bühnenerfolgen wuchs, gab Wilde merkwürdige Sitten, über die sich die einen nur mit Lächeln entrüsten wollten, die andern gar nicht. Man sagte zudem, dass Wilde aus diesen Sitten kein Geheimnis mache, ja ungeniert davon spreche, mit Mut wie die einen, mit Cynismus wie andere, mit Affektation und Pose wie dritte sagten. Ich war sehr erstaunt, denn nichts hatte mich, seit ich Wilde kannte, auf solchen Verdacht bringen können. Doch schon verliessen ihn vorsichtig alte Freunde, Man verleugnete ihn noch nicht völlig, aber man gab nichts mehr darauf, ihn gekannt zu haben.

Ein ungewöhnlicher Zufall führte unsrer beider Wege wieder zusammen. Es war im Januar 1895. Verstimmung und üble Laune trieben mich zu reisen: ich hetzte durch Algier nach Blidah, verliess Blidah um Biskra. Wie ich abreise, fällt mein Blick auf die schwarze Tafel unten im Hotelvestibüle, worauf die Namen der Gäste stehen. Und neben meinem Namen sehe ich den Wildes … Mich hungerte nach Alleinsein und so nahm ich den Schwamm und löschte meinen Namen aus.

Bevor ich noch an den Bahnhof kam, befiel mich Unsicherheit, ob nicht ein bisschen Feigheit in meiner Handlung gewesen war, und ich liess meinen Koffer wieder abladen, kehrte ins Hotel zurück und schrieb meinen Namen wieder auf die Tafel.

Seit den drei Jahren, die ich ihn nicht mehr gesehen – ein ganz kurzes Treffen in Florenz kann ich kaum ein Wiedersehen nennen – hatte sich Wilde sichtlich verändert. In seinem Blick war weniger Weichheit, und etwas Rauhes war in seinem Lachen, etwas Gewaltsames in seiner Lustigkeit. Er schien viel sicherer zu gefallen und doch auch wieder weniger ambitiös damit zu reüssieren; er war kühner, gefestigter, grösser. Und merkwürdig: er sprach nicht mehr in Gleichnissen; keine einzige Geschichte hörte ich von ihm in dieser Zeit.

Ich gab erst meinem Erstaunen Ausdruck, ihn in Algerien zu finden.

– »Oh!« sagte er, »ich laufe jetzt vor der Kunst davon, ich will nichts sonst anbeten als die Sonne … Haben Sie nicht bemerkt, dass die Sonne das Denken verabscheut? Sie treibt es immer weiter zurück, und es muss in den Schatten fliehen. Das Denken wohnte früher in Ägypten – die Sonne hat Ägypten erobert. Es lebte lange in Griechenland – die Sonne hat Griechenland erobert, dann Italien, dann Frankreich. Heute trifft man alles Denken vertrieben, verdrängt bis nach Norwegen und Russland, wohin die Sonne nie kommt. Die Sonne ist eifersüchtig auf die Kunst.«

Die Sonne anbeten, ja, das war das Leben anbeten. Diese lyrische Anbetung Wildes wurde wild und schrecklich. Ein Verhängnis führte ihn; er konnte, er wollte sich ihm nicht entziehen. Er schien alle seine Sorge, seinen Mut darauf zu wenden, sich sein Geschick zu übertreiben und an sich selber zu verzweifeln. Er ging an das Vergnügen wie man an seine Pflicht schreitet. – »Meine Pflicht ist, mich fürchterlich zu amüsieren,« sagte er. – Nietzsche überraschte mich später nicht so sehr, weil ich Wilde sagen hörte:

– »Nicht das Glück! Um alles nicht das Glück! Das Vergnügen, ja! Man muss immer das Tragischste wollen …«

Er ging durch die Strassen Algiers inmitten einer merkwürdigen Bande von Gesindel, und er plauderte mit jedem dieser Leute, betrachtete jeden mit Wohlgefallen und warf ihnen sein Geld an die Köpfe.

– »Ich hoffe,« sagte er, »diese Stadt gründlich demoralisiert zu haben.«

Ich dachte an das Wort Flauberts, der auf die Frage, welcher Ruhm ihm der erstrebenswerteste dünke, zur Antwort gab: – »La Gloire de démoralisateur.«

Vor all dem stand ich in Staunen, Bewunderung und Angst. Ich wusste um seine erschütterte Stellung, die Angriffe und Feindseligkeiten und welche dunkle Unruhe er unter seiner kecken Ausgelassenheit verbarg. Eines Abends schien er sich vorgenommen zu haben, überhaupt kein ernstes Wort zu reden. Mich irritierten endlich seine allzu geistreichen Paradoxe und ich sagte: »Sie sprechen heute abend zu mir, als ob ich das Publikum wäre. Sie sollten zu dem lieber so sprechen, wie Sie mit Ihren Freunden reden. Weshalb sind, Ihre Stücke nicht besser? Das Beste sprechen Sie, weshalb schreiben Sie es nicht?« – »Ach ja,« sagte Wilde, »meine Stücke sind gewiss nicht gut und ich halte gar nichts von ihnen … aber wenn Sie wüssten, wie sich die Leute dabei amüsieren! … Sie sind übrigens fast alle Folgen von Wetten. Auch der Dorian Gray; ich schrieb ihn in ein paar Tagen, weil einer meiner Freunde behauptete, ich würde nie einen Roman schreiben können. Das Schreiben langweilt mich so!« Dann wandte er sich heftig zu mir: – »Wollen Sie das grosse Drama meines Lebens wissen? Ich habe mein Genie an mein Leben gegeben, an meine Werke nur mein Talent.« –

Das möchte wohl nur zu wahr sein. Das Beste, was Wilde geschrieben hat, ist nur ein schwacher Reflex seiner glänzenden Rede, und die ihn sprechen gehört haben finden es oft überflüssig, ihn zu lesen. –

Wilde sprach davon, nach London zurückzugehen; der Marquis Q. beschimpfe ihn, lade ihn vor, beschuldige ihn der Flucht. – »Aber,« fragte ich, »wenn Sie nach London gehen, wissen Sie, was Sie da riskieren?«

– »Das darf man niemals wissen … Sie sind komisch, meine Freunde, sie raten mir Vorsicht. Die Vorsicht! Aber kann ich die denn haben? Das hiesse umkehren. Und ich muss so weit gehen als möglich … Und ich kann nicht mehr weiter … Etwas muss geschehen, etwas anderes …«

Am nächsten Morgen war Wilde unterwegs nach London. Das übrige weiss man. Dieses »andere« war die hard labour.

 

Aus dem Gefängnis kam Wilde nach Frankreich. In Berneval, dem kleinen versteckten Dorf bei Dieppe, liess sich ein Sébastian Melmoth nieder: das war er. Von seinen französischen Freunden war ich der letzte gewesen, der ihn gesehen hatte, ich wollte ihn, der erste, wiedersehen. Gegen Mittag kam ich an ohne mich angemeldet zu haben. Melmoth, den gute Freundschaft mit T*** öfters nach Dieppe rief, wurde nicht mehr an dem Abend zurückerwartet. Er kam doch um Mitternacht.

Es war fast noch Winter, kalt und hässlich. Den ganzen Tag trieb ich mich auf dem öden Strand umher, mutlos, gelangweilt. Wie konnte sich Wilde nur dieses Berneval zum Aufenthalt wählen! Das bedeutete nichts Gutes.

Die Nacht kam, und ich ging ins Hotel zurück, das einzige des Ortes, in dem auch Melmoth abgestiegen war. Es war elf, und ich hatte schon das Warten aufgegeben als ich einen Wagen hörte … M. Melmoth war zurück.

Er ist starr vor Kälte. Er hatte auf dem Heimweg seinen Überzieher verloren. Eine Pfauenfeder, die ihm tags vorher sein Diener brachte, hatte ihm wohl schon ein Unglück angekündigt. Er klappert vor Kälte, und das ganze Hotel ist auf den Beinen, ihm einen steifen Grog zu machen. Kaum dass er mich begrüsst. Er will vor den andern Leuten seine Bewegung nicht zeigen. Und auch meine Erregung beruhigt sich fast, da ich Sébastian Melmoth so ganz als den Oscar Wilde finde: nicht mehr den forcierten Lyriker von Algerien, aber den weichen, sanften Wilde vor der Krise; und ich fühle mich nicht zwei, nein vier oder fünf Jahre zurückversetzt – derselbe auffallende Blick, dasselbe amüsierte Lachen, dieselbe Stimme …

Er bewohnt zwei Zimmer, die beiden besten des Hotels, und hat sie sich mit Geschmack eingerichtet. Viele Bücher auf dem Tisch, unter denen er mir meine ›Nourritures Terrestres‹ zeigt, die gerade erschienen waren. Auf einem hohen Sockel, im Dämmer des Schattens, eine gotische Madonna …

Nun sassen wir am Tisch bei der Lampe, und Wilde trank in kleinen Schlucken seinen Grog. In dem bessern Licht seh ich, wie die Haut seines Gesichts rot und grob geworden ist; dies noch, mehr seine Hände, die wieder dieselben Ringe tragen, auch den Scarabeus aus Lapis Lazuli in der beweglichen Kapsel, der ihm sehr teuer war. Seine Zähne sind gräulich verdorben.

Wir plaudern. Ich spreche von unserem letzten Zusammentreffen in Algier, und ob er sich erinnere, dass ich ihm damals die Katastrophe prophezeit hatte. »Sie haben doch die Gefahr vorausgesehen, in die Sie sich stürzten?

– »O gewiss! gewiss! ich wusste, dass es eine Katastrophe geben würde – diese oder eine andere, ich erwartete sie. Es musste das so enden. Denken Sie doch: Weiter gehen, das war nicht möglich; und dauern konnte es nicht mehr. Darum musste ein Ende sein. Das Gefängnis hat mich völlig geändert. Und ich habe damit auf das Gefängnis gerechnet. – D*** ist ein schrecklicher Mensch; er kann das nicht verstehen; er kann nicht verstehen, dass ich die frühere Existenz nicht wieder aufnehme; er beschuldigt die andern, dass sie mich geändert hätten … Aber man darf niemals dasselbe Leben wieder aufnehmen … Mein Leben ist wie ein Kunstwerk – ein Künstler fängt nie dieselbe Sache zweimal an. Mein Leben vor dem Gefängnis glückte mir auf alle Weise, nun ist es eine vollendete Sache.«

Er zündete sich eine Zigarette an.

– »Das Publikum ist so scheusslich, dass es einen Menschen nur nach dem letzten kennt, das er gemacht hat. Wenn ich jetzt nach Paris zurückkomme, wird man in mir nichts andres sehen wollen als … den Sträfling. So will ich nicht früher wiederkommen bevor ich nicht ein Drama geschrieben habe. Bis dahin soll man mich in Ruhe lassen.« Und ganz unvermittelt: »Hab ich nicht recht gehabt, hierher zu gehen? Meine Freunde wollten mich nach dem Süden, zur Erholung, denn ich war sehr elend, anfangs. Aber ich bat sie, mir in Nordfrankreich ein kleines stilles Nest zu finden, wo ich keinen Menschen sehe, wo es hübsch kalt ist und fast nie Sonne gibt. Hab ich nicht recht gehabt, hierher zu gehen?

»Die Leute sind hier sehr nett zu mir. Der Pfarrer besonders. Ich habe seine kleine Kirche so gern! Denken Sie, sie heisst Zu Unserer lieben Frau von der Freude – ist das nicht reizend? – Und jetzt weiss ich auch, dass ich Berneval nie mehr verlassen könnte, denn diesen Morgen hat mir der Pfarrer einen Kirchenstuhl für ewige Zeit angeboten!

»Und die Leute vom Zoll! Wie die hier sich langweilen! Ich fragte sie, ob sie denn nichts zu lesen hätten, und jetzt kriegen sie von mir alle Romane des ältern Dumas … Ich muss doch hierbleiben, nicht?

»Und die Kinder erst! Die beten mich an! Am Jubiläum der Königin gab ich ein grosses Festessen, wo ich vierzig Schulkinder hatte – die ganze Schule mit samt dem Lehrer! Zum Fest der Königin! Ist das nicht entzückend? … Sie wissen, ich liebe die Königin sehr. Ich habe immer ihr Bild bei mir.« Und er zeigte mir Nicholsons Porträt der Queen, mit Nadeln an der Wand befestigt.

Ich stehe auf, um es anzusehen; eine kleine Bibliothek ist darunter, und ich sehe die Bücher an. Ich wollte Wilde zu einem ernsteren Gespräch veranlassen. Ich nehme wieder meinen Platz und frage etwas ängstlich, ob er die »Erinnerungen aus dem Totenhause« gelesen habe. Er antwortet nicht direkt.

– »Diese russischen Schriftsteller sind merkwürdig. Was ihre Bücher so gross macht, das ist das Mitleid, das sie hineinlegen. Sie erinnern sich, wie sehr ich vorher die Madame Bovary liebte; aber Flaubert wollte kein Mitleid in seinem Werke, und deshalb ist es eng und voll stickiger Luft. Das Mitleid, das ist die offene Seite eines Werkes, durch die es unendlich scheint … Wissen Sie, dass das Mitleid mich vor dem Selbstmord bewahrt hat? Während der ersten sechs Monate war ich grenzenlos unglücklich, so unglücklich, dass ich mich umbringen wollte. Aber ich sah die andern und sah sie die andern so unglücklich wie mich selber und hatte Mitleid. O dear, das ist eine wunderherrliche Sache, das Mitleid, und ich habe es nicht gekannt! [Er sprach das leise, wie zu sich selber, und ohne jede Exaltation.] Wissen Sie, wie wunderbar das Mitleid ist! Ich danke jeden Abend Gott dafür, ja, auf den Knien danke ich ihm dafür, dass er mich hat das Mitleid kennen lassen. Denn ich kam ins Gefängnis mit einem Herzen aus Stein und dachte an weiter nichts als an mein Vergnügen, aber jetzt ist mein Herz völlig zerbrochen; das Mitleid ist in mein Herz gekommen; jetzt verstehe ich es, dass das Mitleid das Grösste und Schönste auf der Welt ist … Und deshalb kann ich denen nichts wollen, die mich verurteilt haben, denn ohne sie hätte ich das alles nie erfahren. – D*** schreibt mir schreckliche Briefe; er schreibt, er verstünde mich nicht, verstünde nicht, dass ich nicht gegen alle Welt vorgehe; dass alle niederträchtig gegen mich gewesen seien … Nein, er versteht mich nicht, kann mich nicht mehr verstehen. Ich schreibe es ihm in jedem Brief: wir können nicht dieselbe Strasse gehen – er hat die seine, und sie ist schön; ich habe die meine. Sein Weg ist der des Alcibiades, der meine ist jetzt der des heiligen Franziscus von Assisi … Kennen Sie Franz von Assisi? Ach herrlich! Herrlich! Wollen Sie mir eine grosse Freude machen? Schicken Sie mir das beste Leben des Heiligen.«

Ich versprach es ihm, und er fuhr fort:

– »Ja – zuletzt hatten wir einen reizenden Gefängnisdirektor, einen ganz prächtigen Menschen! Aber die ersten sechs Monate, da war ich ganz, ganz unglücklich. Da war ein ganz übles Individuum Direktor, ein Jude, der grausam war, weil ihm jede Einbildungskraft fehlte.« Ich musste über das Komische dieser ganz rasch gemachten Bemerkung lachen, und Wilde lachte mit.

– »Ja, er wusste nicht, was erfinden, um uns zu quälen … Sie werden sehen, wie phantasielos der Mensch war. Sie müssen wissen, dass man im Gefängnis nur eine Stunde im Tage ausgeht, das heisst, man marschiert auf dem Hofe im Kreis herum, einer hinter dem andern, und es ist strengstens verboten zu sprechen. Man ist bewacht, und es gibt schreckliche Strafen für den, den man beim Sprechen erwischt. – Die Neulinge, die zum erstenmal eingesperrt sind, erkennt man daran, dass sie nicht verstehen, zu sprechen ohne die Lippen zu bewegen … Zehn Wochen war ich schon eingesperrt und hatte kein Wort gesprochen, zu niemandem. Eines Abends, wir machen gerade unsere Runde, einer hinter dem andern, da höre ich plötzlich hinter mir meinen Namen nennen: es war der Sträfling hinter mir, der sagte: ›Oscar Wilde, ich bedauere Sie, denn Sie müssen viel mehr leiden als wir.‹ Ich machte die grössten Anstrengungen, um nicht bemerkt zu werden und sagte ohne mich umzuwenden: ›Nein, mein Freund, wir leiden alle ganz gleich.‹ An dem Tage dachte ich nicht wie sonst jeden an den Selbstmord.

»Auf diese Weise sprachen wir öfter miteinander. Ich wusste seinen Namen und was er angestellt hatte. Er hiess P*** und war ein prächtiger Bursche! … Aber ich hatte es noch nicht los, ohne Lippenbewegung zu sprechen, und an einem Abend: ›C. 33!‹ – das war ich – ›C. 33 und C. 48, aus der Reihe!‹ Wir traten aus der Reihe, und der Schliesser sagte: ›Sie haben vor dem Direktor zu erscheinen!‹ – Und da das Mitleid schon in meinem Herzen war, hatte ich nur für ihn Angst. Ich war sogar glücklich, seinetwegen leiden zu sollen. – Nun, der Direktor war einfach ein Scheusal. Er rief P*** als ersten vor; er wollte uns getrennt verhören – denn die Strafe ist für den, der zuerst gesprochen hat, doppelt so gross als für den andern; gewöhnlich bekommt der erste fünfzehn Tage Dunkelarrest, der andere bloss acht; der Direktor wollte also wissen, wer von uns der erste war. Und natürlich sagte P***, dass er es war. Und als der Mensch nachher mich vornahm, sagte natürlich auch ich, ich sei der erste gewesen. Da wurde der Mann wütend und ganz rot im Gesicht, denn er konnte das nicht begreifen. ›Aber P*** sagt auch, dass er angefangen hat! Ich verstehe das nicht …‹

»Was sagen Sie dazu, dear!! Er konnte nicht begreifen! Er war sehr embarrassiert. ›Aber ich habe ihm schon fünfzehn Tage gegeben …‹ und dann: ›Gut! wenn es so ist, dann bekommt ihr eben alle beide fünfzehn Tage.‹ Ist das nicht sonderbar? Der Mann hatte nicht die Spur Phantasie.« – Wilde amüsiert sich köstlich, er lacht und ist glücklich zu erzählen.

– »Natürlich war nach den fünfzehn Tagen unsere Lust miteinander zu sprechen nur grösser geworden. Sie wissen nicht, wie süss dieses Gefühl sein kann, dass einer für den andern leidet. – Nach und nach – man marschiert nicht immer in der gleichen Reihenfolge – nach und nach konnte ich mit allen sprechen, mit allen! Ich kannte den Namen eines jeden, seine Geschichte und wann er wieder herauskomme … Und zu einem jeden sagte ich: Das erste, was Sie machen, wenn Sie draussen sind, ist auf die Post zu gehen; da wird ein Brief mit Geld für Sie sein. Es waren prächtige Menschen darunter. Werden Sie glauben, dass mich hier schon drei meiner Gefängnisgenossen besucht haben? Ist das nicht prachtvoll? …

»Für das phantasielose Individuum kam später ein anderer Direktor, ein sehr lieber Mensch. Da konnte ich zu lesen verlangen, was ich wollte. Ich dachte an die Griechen und dass sie mir gefallen, würden. Ich verlangte den Sophokles, fand aber keinen Geschmack daran. Dann dachte ich an die Kirchenväter, aber die interessierten mich auch nicht. Und plötzlich fiel mir Dante ein … oh! Dante! Ich las den Dante jeden Tag; auf italienisch; ich las ihn ganz; weder der Purgatorio, noch der Paradiso waren für mich geschrieben. Aber der Inferno! Wie hätte ich den auch nicht lieben sollen! Die Hölle – wir lebten ja darin, die Hölle, es war das Gefängnis, unser Bagno …«

– In derselben Nacht sprach er mir von einem dramatischen Plan eines Pharao und von einer Erzählung Judas.

Nächsten Morgen führte mich Wilde in ein hübsches kleines Häuschen, das er gemietet hatte, nicht weit vom Hotel, und einzurichten begann. Hier wollte er seine Dramen schreiben; den Pharao zuerst, dann einen Achab und Jezabel – Wilde sprach es Isabell –, deren Geschichte er wundervoll erzählte.

Der Wagen, der mich wieder fortführen soll, ist bereit. Wilde steigt mit mir ein, um mich ein Stück zu begleiten. Er spricht von meinem Buch, lobt es zurückhaltend. Der Wagen hält, Wilde steigt aus und sagt adieu, dann ganz unvermittelt: »Hören Sie, dear, nun müssen Sie mir etwas versprechen. Die Nourritures terrestres, das ist gut … das ist sehr gut … Aber, dear, versprechen Sie mir, jetzt niemals wieder »Ich« zu schreiben. In der Kunst, sehen Sie, gibt es keine erste Person.

— — —

Wieder in Paris erzähle ich meine Neuigkeiten D***, der mir sagte:

– »Das ist alles vollkommen lächerlich und absurd. Wilde ist ganz unfähig, Langweile zu ertragen. Ich weiss es ganz genau; er schreibt mir jeden Tag; auch ich bin der Meinung, dass er zuerst sein Stück fertig macht; aber dann kommt er zu mir zurück. Er hat übrigens in der Einsamkeit nie etwas Gutes gemacht, er muss immer Zerstreuung haben. Bei mir hat er sein Bestes geschrieben. – Da sehen Sie seinen letzten Brief …« D*** las ihn mir vor. Wilde beschwört darin D***, ihn in aller Ruhe den Pharao beendigen zu lassen, und sagt dann wirklich, er würde zu ihm zurückkommen, sowie er mit dem Stück fertig ist. Der Brief schliesst mit dem gloriosen Satz: »… und dann bin ich wieder der König des Lebens.«

— — —

Und bald darauf kam Wilde nach Paris. Sein Stück war nicht geschrieben; es sollte ungeschrieben bleiben. Wenn die Gesellschaft einen Menschen vernichten will, weiss sie, was sie zu tun hat, und sie kennt viel subtilere Mittel als den Tod … Wilde hatte zwei Jahre lang zu viel und zu passiv gelitten. Sein Wille war gebrochen. Die ersten Monate konnte er sich noch Illusionen machen, aber bald gab er sich auf. Es war wie eine Abdankung. Nichts blieb ihm von seinem zerstampften Leben als eine schmerzhafte Erinnerung an das, was es einst gewesen; Geist manchmal, wie als Probe ob er noch zu denken vermöge, aber ein gesuchter, unnatürlicher, zerknitterter Geist. Ich sah Wilde nur zweimal wieder.

Eines Abends auf den Boulevards, da ich mit G*** spazierte, hörte ich mich beim Namen rufen. Ich wende mich um – es war Wilde. Wie hatte er sich verändert! »Tauche ich wieder auf, bevor ich mein Drama geschrieben habe, wird die Welt in mir nichts sonst als den Zuchthäusler sehen wollen,« hatte er gesagt. Er war ohne Drama zurückgekommen und als sich einige Türen vor ihm verschlossen gehalten hatten, suchte er nirgends mehr Zutritt; er vagabundierte. Öfter versuchten ihn Freunde zu retten; man überlegte, was tun; man brachte ihn nach Italien … Wilde entschlüpfte bald, fiel zurück. Von denen, die ihm am längsten treu geblieben waren, hatten mir einige wiederholt gesagt, dass er verschwunden sei … so war ich, ich gebe es zu, ein wenig geniert, ihn wiederzusehen und an solchem Ort. – Wilde sass auf der Terrasse eines Cafés. Er bestellte für G*** und mich Cocktails. Ich setzte mich ihm gegenüber, so dass ich die Passanten im Rücken hatte, was Wilde bemerkte und einem sinnlosen Schamgefühl zuschrieb und leider nicht ganz mit Unrecht.

– »Oh, setzen Sie sich hierher, neben mich,« sagte er und wies mir einen Stuhl an seiner Seite, »ich bin jetzt so allein.«

Wilde war noch ganz gut gekleidet; aber sein Zylinder glänzte nicht mehr so; sein Kragen war von der gleichen Façon, aber nicht mehr so sauber, und die Ärmel seiner Redingote waren ganz wenig ausgefranst.

– »Als ich ehemals Verlaine traf, wurde ich nicht rot über ihn,« begann er mit einem Anflug von Stolz. »Ich war reich, vergnügt, berühmt, aber ich fühlte, dass es eine Ehre für mich ist, neben Verlaine gesehen zu werden, auch wenn er volltrunken ist …« Wohl weil er G*** damit zu langweilen fürchtete, änderte er plötzlich den Ton, versuchte geistreich zu sein, zu scherzen und verlor sich. Ganz schmerzhaft ist hier meine Erinnerung. Als wir uns erhoben, bestand Wilde darauf, zu bezahlen. Als ich mich verabschiedete, nahm er mich beiseite und leise, verwirrt sagte er:

– »Ach, Sie müssen wissen …: ich bin ganz mittellos …«

Wenige Tage darauf sah ich Wilde wieder, zum letztenmal. Ich will von dem, was wir sprachen, nur eines erzählen. Er klagte über seine Unfähigkeit, die Arbeit wieder aufzunehmen, und ich erinnerte ihn an das Versprechen, das er sich selbst gegeben hatte, nicht ohne ein vollendetes Stück nach Paris zu kommen.

Er unterbrach mich, legte seine Hand auf die meine und sah mich mit seinem traurigsten Blick an:

– »Man darf nichts verlangen,« sprach er, »von einem, der geschlagen worden ist.«

— — —

Ocsar Wilde starb in einem elenden kleinen Hotel der rue des Beaux-Arts. Sieben Personen folgten seinem Begräbnis und von diesen begleiteten ihn nicht alle bis an sein letztes Ziel. Auf dem Sarge lagen Blumen und Kränze; ein einziger trug eine Aufschrift: der des Hotelwirtes; man las die Worte: A mon Locataire.


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